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Das Verhör

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Das Versteck der gestohlenen Sachen war wirklich außerordentlich schlau angelegt und die Klappe so genau gearbeitet, daß sie, noch dazu mit dem Kohlenstaub überzogen, nur bei einer vollkommen gründlichen Untersuchung entdeckt werden konnte. Selbst das Blitzen des Eisens im Lichte schien Heßberger vorgesehen und abgewendet zu haben, denn dasselbe war mit schwarzer Farbe überstrichen, diese aber durch den mehrfachen Gebrauch des zum Heben benutzten Hakens an einigen Stellen abgescheuert worden, was denn einzig und allein zur Entdeckung führte.

Heßberger, der zuerst einen verzweifelten Versuch gemacht hatte, zu entkommen, saß jetzt wie völlig in einander gebrochen am Boden; er hatte nicht mehr Kraft genug in den Knieen, um aufrecht zu stehen. Seine Frau dagegen behauptete nach wie vor ihre starre Ruhe und Unschuld. Finster blickte sie auf die vor ihr ausgebreiteten Waaren und Kostbarkeiten, die nach und nach aus dem Gefach herausgearbeitet wurden und von denen einzelne Stücke schon sehr lange dort unten gelegen haben mußten, denn sie waren wie mit einer Staubkruste überzogen; aber sie leugnete, auch nur das Geringste davon zu wissen. Sie sei, wie sie behauptete, eine ehrliche Frau, die sich mit ihrer »Kunst«, mit ihrer Arbeit nähre, aber noch nie daran gedacht habe, zu einem unehrlichen Erwerb zu greifen. Sei das wirklich von ihrem Mann geschehen, so wisse sie nichts davon, oder sie hätte es nie geduldet; er müsse es heimlich gethan haben, wie er die Gegenstände ja auch, ihr selbst verborgen, heimlich versteckt und weggebracht habe.

Dem Polizei-Commissar lag übrigens gar nichts daran, hier ein langes Verhör anzustellen, und wie sie das Fach ordentlich ausgeräumt und Alles, selbst das Letzte, heraufbefördert hatten, ertheilte er Befehl, das gestohlene Gut fortzuschaffen und die beiden Eheleute ebenfalls in sicheres Gewahrsam zu bringen. Er schärfte aber den Polizeidienern ganz besonders ein, sie getrennt zu halten und unter keiner Bedingung zu gestatten, daß sie auch nur Ein Wort mit einander wechselten.

Unten im Hause war es indessen auch unruhig geworden, denn es konnte den tiefer wohnenden Miethsleuten kein Geheimniß bleiben, daß in der oberen Etage etwas Außerordentliches vorgehe. Schon der Kampf des Schuhmachers an der Treppe, als er seinen Durchgang erzwingen wollte, hatte sie alarmirt und auf den Vorsaal gelockt; allerdings staunten sie auch nicht wenig, als sie den kleinen, »frommen« Schuhmacher in solcher Begleitung die Treppe hinabsteigen sahen. Heßberger selber beeilte sich aber, ihnen aus dem Weg zu kommen, und wenige Stunden später lag das Quartier da oben, da man die beiden Lehrjungen ebenfalls für die Nacht wo anders unterbrachte und die Thüren versiegelte, öde, dunkel und verlassen.

Witte indessen, mit dem gehabten Erfolge, der allerdings über Erwarten reich und wichtig ausgefallen war, sehr zufrieden, schritt seiner eigenen Wohnung zu. Dabei überkam ihn aber doch ein etwas unbehagliches Gefühl, denn es war ihm entsetzlich fatal, seine eigene Frau in der Gesellschaft überrascht zu haben. Und was die Frau Staatsanwalt nun wohl dazu sagen würde? – Sie sagte aber heute Abend gar nichts, denn sie ließ sich vor ihrem Mann nicht mehr blicken, und er selber unterstützte sie darin. Morgen, bei kaltem Blute, besprach sich die Sache weit besser, oder sie wurde auch vielleicht total ignorirt; er wenigstens war fest entschlossen, nicht wieder davon anzufangen.

Uebrigens sah er sich auch an dem Tag so beschäftigt – oder machte sich vielleicht absichtlich so viel zu thun –, daß er selbst zum Mittagessen nicht nach Hause kam und absagen ließ, und während seiner Geschäftsstunden störte ihn die Frau schon überdies nicht oder suchte ihn auf.

Am Morgen, zur bestimmten Zeit, kam aber der alte Baumann zu ihm, und mit diesem hatte er eine lange und ernste Unterredung. Baumann nämlich wollte gleich hinauf auf's Gericht und selber Anzeige von dem Betrug seiner Frau machen. Den Vorfall bei Heßbergers wußte er auch schon, und er erklärte bestimmt, mit der ganzen Familie fortan zu brechen. Witte hatte die größte Mühe, ihm das auszureden, und es gelang ihm wirklich nur dadurch, daß er den Schlossermeister darauf aufmerksam machte, die Verhaftung seiner Frau würde durch den Stadtklatsch nicht etwa mit einer andern Angelegenheit, sondern augenblicklich mit dem Diebstahl in Verbindung gebracht werden, und das mußten sie jetzt zu vermeiden suchen.

»Also wollen Sie mich zu dem Hehler einer solchen Sünde machen?«

»Nein, lieber Baumann,« erwiederte Witte, »ich weiß, daß Sie ein rechtlicher Mann sind, und Sie trauen mir hoffentlich das Nämliche zu. Ich würde Ihnen also zu nichts rathen, was nicht Sie, was nicht ich vor meinem Gewissen verantworten könnte; Sie sind von jeder Verantwortung frei. Ihre Frau sowohl als Sie jetzt haben mir, dem Staatsanwalt, die Erklärung abgegeben und mich aufgefordert, die Rechte des wirklichen Erben vor Gericht zu vertreten; überlassen Sie mir also auch, den Zeitpunkt zu wählen, den ich dazu für den richtigen halte. Außerdem haben wir jetzt die beiden Leute, deren Zeugniß allein den Ausschlag geben kann, ganz unerwarteter Weise hinter Schloß und Riegel bekommen, und die Sache ist uns dadurch um ein Wesentliches erleichtert worden. Aber beantworten Sie mir eine Frage: hat Ihr Fritz je mit seinem vermeintlichen Onkel, dem Schuhmacher Heßberger, einen näheren Verkehr gehalten?«

»Nie,« sagte der alte Mann; »sie konnten sich gegenseitig nicht leiden, und ich glaube sogar nicht, daß sie seit Jahren ein Wort mit einander gesprochen haben.«

»Das dachte ich mir. Aber wissen Sie, daß unter den gestern bei Heßberger gefundenen Sachen werthvolle Gegenstände aus Salomon's Laden sind?«

»Großer Gott, sollte denn der schuftige Schuhmacher auch das auf dem Gewissen haben?«

»Aller Wahrscheinlichkeit nach; aber das wollen wir bald herausbekommen, denn Salomon, obgleich er den Namen des Diebes nicht weiß, kennt ihn von Angesicht gut genug, und wenn er…«

»Aber der alte Salomon ist ja todt!«

»Denkt gar nicht daran,« lachte Witte – »wieder frisch und gesund, nur noch ein bischen schwach auf den Füßen. Wir glaubten durch das Gerücht seines Todes den Mörder sicher zu machen; aber Heßberger, wenn er es wirklich gewesen, war uns zu schlau, und hätte ihn nicht der wunderlichste Zufall dem Gerichte in die Hände gespielt, so würde kein Mensch geahnt haben, daß er mit dem Verbrechen in Verbindung stände.«

»Aber werden sie jetzt nicht erst recht glauben, daß der Fritz mit seinem Onkel unter Einer Decke gesteckt habe, und müssen wir deshalb nicht gerade beweisen, daß er gar nicht sein Onkel ist?«

»Das Erste habe ich auch gefürchtet, das Zweite wäre aber kein Beweis für ihn, denn er konnte bis jetzt nichts davon wissen. Nein, überlassen Sie mir getrost die Sache, Baumann, und Sie können sich versichert halten, daß Sie nicht allein kein Vorwurf trifft und treffen kann, sondern daß ich auch so rasch als irgend möglich damit vorschreite.«

Baumann war aufgestanden; aber er zögerte, er hatte allem Anschein nach noch etwas auf dem Herzen.

»Drückt Sie noch etwas, Baumann?«

»Ja, Herr Staatsanwalt; eine Bitte…«

»Und was ist es?«

»Ich wollte Sie ersuchen,« sagte der Mann, »die – Scheidungsklage mit meiner Frau einzuleiten. Ich glaube, daß Sie das zu besorgen haben.«

»Baumann!«

»Wir haben sechsundzwanzig Jahre glücklich mit einander gelebt,« fuhr der Schlossermeister fort, »so glücklich,« setzte er leise hinzu, »daß ich bis jetzt glaubte, nur der Tod könne und werde uns auseinander nehmen. Das ist vorbei. Nach dem, was sie mir angethan, daß sie mein, daß sie ihr eigenes Kind verkaufte, kann ich nicht länger mit ihr leben – es muß sein!«

»Ueberlegen Sie sich die Sache noch, Baumann,« sagte Witte herzlich; »das hat Zeit – übereilen Sie nichts. Sie sind jetzt im ersten Schmerz und Zorn.«

»Es ist nichts mehr zu überlegen, Herr Staatsanwalt,« beharrte der alte Mann; »was ich gesagt habe, hab' ich gesagt, und dabei bleibt es. Kein Mensch in der Welt wird mich davon abbringen können, wenn ich mit mir selber erst einmal im Reinen bin, daß es geschehen muß!«

»Aber Ihre Frau ist sonst so brav und gut – Sie haben nie eine Klage wider sie gehabt!«

»Nie,« sagte der Mann feierlich, »nie ist selbst nur ein böses Wort zwischen uns gefallen, und Gott mag ihr, das bitte ich recht von Herzen, den Fehltritt vergeben – ich kann es nicht! Grund genug ist doch zu einer Scheidungsklage?«

Witte sah, daß er mit dem alten, störrischen Manne jetzt doch nichts ausrichten konnte. »Ich glaube, ja,« sagte er endlich nach einigem Zögern, »und wenn Sie es nicht anders wollen, so läßt es sich wohl durchsetzen.«

»Und wann darf ich wieder vorfragen?«

»Ich komme selber zu Ihnen, Baumann. Ich will jetzt auf das Criminalamt, um bei der Untersuchung der gestohlenen Gegenstände gegenwärtig zu sein. Heute nimmt uns das vollständig in Anspruch, und wir müssen vor allen Dingen sehen, daß wir den armen Teufel, den Fritz, aus seiner unbequemen Lage befreien.«

»Der arme Junge,« sagte Baumann seufzend, »wie ist dem seine ganze Jugend gestohlen worden!«

»Darüber möchten Sie ihn doch erst einmal selber fragen,« meinte der Staatsanwalt, »und ich zweifle sehr, ob er – nach Allem, was ich wenigstens über das Leben auf Schloß Wendelsheim gehört habe – mit dem Lieutenant tauschen würde.«

Der alte Baumann seufzte tief auf. Er war bis dahin schlicht und ehrlich, immer geradeaus durch das Leben gegangen und hatte in der That gar keinen andern Weg für möglich gehalten. Jetzt fand er sich plötzlich in lauter krummen und fremdartigen Gängen – mit eigentlich zwei Söhnen und keinem –, verwickelt und verworren, in Lug und Trug hineingebracht, und sah dabei keinen Ausweg, wieder heraus und auf freien Boden zu kommen. Aber er mußte eben stillhalten, es ließ sich mit seinen arbeitsharten Fäusten, mit seinem schlichten Menschenverstand nichts in der Sache thun; das erforderte feine Hände und einen spitzen Kopf, und schon von dem Bewußtsein niedergedrückt, reichte er dem Staatsanwalt nur noch die Hand und kehrte nach Hause zurück.

Witte eilte auf das Criminalamt, und dort erwartete ihn allerdings heute eine so interessante als lohnende Beschäftigung, nämlich die Besichtigung der gestohlenen Waaren, zu der man aber auch den alten Salomon brauchte. Jetzt lag auch nichts mehr daran, das Gerücht seines Todes im Publikum verbreitet zu halten, da man den wirklichen Dieb schon in Händen zu haben glaubte, und als auch der Polizeiarzt versicherte, Salomon könne ohne die geringste Gefahr für sich selber auf's Amt kommen, und sich sogar erbot ihn abzuholen, so wurde eine Droschke beordert, und der mitfahrende Doctor dirigirte sie der Judengasse zu.

Salomon hätte übrigens kaum mehr der Droschke bedurft, so rasch hatte er sich, wie nur die erste Betäubung von ihm gewichen, wieder erholt. Die beiden Wunden verlangten allerdings noch Pflege, aber es stellte sich auch bald heraus, daß die Schläge, obgleich mit voller Kraft und jedenfalls in der Absicht, zu tödten, geführt, doch beide mehr seitwärts abgeglitten waren und den Schädel nicht zersprengt hatten, und danach konnte die Heilung bald erfolgen.

Dem Alten ließ es auch selber keine Ruhe, und schon am zweiten Tage drängte er, in seinem Laden nachzusehen, wie weit er an seinem Eigenthum geschädigt worden. Aber Rebekka erlaubte es nicht. Er sollte sich noch nicht aufregen, wenn er den Verlust vielleicht größer fand, als er erwartet hatte. Am dritten Abend aber mußte sie ihm willfahren, und nach Dunkelwerden, damit ihn nicht etwa Jemand aus den Hinterfenstern der Nachbarhäuser bemerke, stieg er in Begleitung der Tochter hinunter und nahm eine genaue Revision vor.

Der erlittene Diebstahl stellte sich aber demnach gar nicht so beträchtlich heraus, denn mit Ausnahme eines Pakets von Kassenscheinen, das mehrere Hundert Thaler betrug, fehlten ihm nur noch einige, allerdings ziemlich werthvolle Silbersachen und eine goldene, mit Diamanten besetzte Schnupftabaksdose. Der Dieb war, wie man ja wußte, mitten in seiner Arbeit gestört worden, und hatte so eilig fliehen müssen, um selbst den Sack mit Silberthalern, der sich noch an der Thür gefunden, im Stich zu lassen.

Am vierten Morgen nach der That saß der alte Mann oben beim Frühstück, als er draußen laute Stimmen hörte. In der Nachbarschaft herrschte nämlich nicht geringe Aufregung unter seinen Glaubensgenossen, daß die Beerdigung des lange Todtgeglaubten noch nicht stattfand und auch keiner der sonst üblichen Gebräuche befolgt wurde. Die abenteuerlichsten Gerüchte durchliefen dabei das Viertel, und eins der am stärksten verbreiteten war, der Salomon wäre vor seinem Tode heimlich mit der ganzen Familie zum Christenthum übergetreten und deshalb eben so heimlich in der letzten Nacht auf einem christlichen Gottesacker beerdigt worden.

Indessen war aber auch ein naher Verwandter von ihm, der in Berlin wohnte und von dem Raubmord dort in den Zeitungen gelesen hatte, eingetroffen und an dem nämlichen Morgen, trotzdem er seinen Namen angab, nicht eingelassen worden. Die alte Magd hatte ihn abgewiesen, weil sie natürlich nicht wagte, einem von der Polizei gegebenen Befehl zuwider zu handeln. Der alte Salomon wurde aber böse, als er es erfuhr.

Gott der Gerechte, der Simon Levy abgewiesen von seiner Thür, seiner einzigen Schwester einziges Kind, der die lange Reise gemacht hatte nur seinetwegen!

Aber der Herr Actuar hatte so streng befohlen.

»Der Herr Actuar soll befehlen, wo er will,« sagte der alte Mann, »aber nicht im eigenen Hause vom Salomon und in seiner Familie, so lange der Salomon lebt und gesund ist; und wenn er todt wäre, hätte er erst recht nichts zu befehlen, denn dann ist die Frau vom Salomon da, wo das Alles besorgt, was zu befehlen ist.«

Der Simon Levy hatte sich aber ohnedies nicht so rasch abweisen lassen, denn noch war er kaum zweihundert Schritt vom Hause entfernt und immer mit sich selber im Zorn sprechend und vor sich hin gesticulirend fortgegangen, als er auch plötzlich, auf dem Absatz herumfahrend, Kehrt machte und jetzt fest entschlossen schien, das Haus von seiner Mutter Bruder nicht eher zu verlassen, bis er wenigstens seine Tante gesehen und gesprochen und von ihr die Bestätigung dessen gehört hatte, was die Leute in der Judengasse erzählten. Nachher wollte er den Staub von seinen Füßen schütteln und nach Berlin zurückfahren auf der Eisenbahn.

Wie er zum zweiten Mal in den Hof kam, begegnete er wieder der alten Magd, die gerade ausgeschickt worden, um ihn aufzusuchen. Sie hatte aber strengen Befehl bekommen, dem Simon Levy nicht zu sagen, daß der Salomon noch lebe und gesund sei, sondern sie sollte ihn nur zu der Frau bestellen und ihn dann in das Zimmer führen, wo Salomon noch immer bei seinem Frühstück saß. Die Alte kam auch der Ordre genau nach.

»Herr Levy,« sagte sie, »ist mir lieb, daß ich Sie treffe; sparen Sie mir doch einen langen Weg für meine kurzen Beine.«

»Ist die Madame Salomon zu Hause?«

»Ist sie,« nickte die alte Magd, »und sitzt oben in der Stube und wartet auf den Herrn Levy, und die Fräulein Rebekka auch.«

»Und wozu hast Du mir vorgeschmust, ich dürfe nicht hinauf?« sagte der kleine Mann ärgerlich. »Bin ich ein Landstreicher, daß ich werde fortgewiesen von der Thür von meine nächsten Verwandten?«

»Als Sie wollen näher treten, wird Ihnen die Madame Salomon erklären; in der großen Betrübniß darf man's verzeihen, und man soll keinen Zorn bringen in ein Haus der Trauer.«

»Soll ich leben und gesund bleiben,« sagte Levy, »ob's nicht eine schreckliche Geschichte ist! Aber, Rachel,« setzte er leise und scheu hinzu, »bist Du auch geworden eine christliche Dienstmagd?«

Die Alte schmunzelte still vor sich hin, denn sie wußte gut genug, was sich die Leute in der Nachbarschaft erzählten; aber sie beantwortete die Frage nicht, sondern seufzte nur tief auf und eilte dann rasch die Treppe hinan, um den Besuch zu melden. Der Simon Levy folgte ihr langsamer. Er war auf die Tante böse gewesen; jetzt beschlich ihn ein Gefühl der Trauer und Bekümmerniß, und mit gebücktem Haupt klopfte er an und öffnete auf den feierlich gegebenen Anruf langsam die Thür.

»Gott der Gerechte, Simon, was schneidst Du für ein Gesicht!« sagte schmunzelnd der alte Salomon, der, mit einem Glase alten Portweins in der Hand, noch am Tisch bei seinem Frühstück saß. »Als Du kommst zu sein bei der Leichenfeierlichkeit, wirst Du erst essen einen Bissen Brot und trinken ein Glas Wein.«

»Will ich nicht gesund auf meine Füße stehen!« rief Levy, fast sprachlos vor Staunen und Ueberraschung; »ist das Sitte bei die Christen, daß der, wo begraben werden soll, erst mit frühstückt?«

Der Erbe. Dritter Band.

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