Unter Palmen und Buchen. Dritter Band.

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Gerstäcker Friedrich. Unter Palmen und Buchen. Dritter Band.

Eine Mesalliance

Erstes Capitel. Der Ball in Tanunda

Zweites Capitel. Jung gefreit; hat's Niemand gereut?

Drittes Capitel. Der Brief

Viertes Capitel. Ein schwerer Entschluß

Fünftes Capitel. Nach Deutschland zurück

Sechstes Capitel. In der Heimath

Siebentes Capitel. Das Geständniß

Achtes Capitel. Der Besuch

Neuntes Capitel. Eine Wendung

Zehntes Capitel. Schluß

Der Gevatterbrief. Geschichte zur Warnung für Jedermann

Ein Ausflug in Java

Der Heimathschein

Erstes Capitel. Was der Traubenwirth dazu sagte

Zweites Capitel. Die Kathrine

Drittes Kapitel. Eine Staatsvisite

Viertes Kapitel. Eine weltliche Schwierigkeit

Fünftes Kapitel. Zwischenfälle

Sechstes Kapitel. Weltliche und geistliche Behörden

Siebentes Capitel. Die Dreiberger Kirmeß

Achtes Capitel. Wie die Kirmeßburschen ihr Recht ausüben

Neuntes Capitel. Weshalb man nie eine Gartenthür offen lassen soll

Zehntes Kapitel. Im Bett

Elftes Capitel. Was die Katharine dazu sagte

Auf der Eisenbahn

Отрывок из книги

In Tanunda – einem kleinen, fast nur von Deutschen bewohnten Städtchen in Süd-Australien – war Ball, und die ganze weibliche Bevölkerung des Orts befand sich, wie bei all solchen Gelegenheiten, in einer gelinden Aufregung. Kein Wunder auch; jede Dame wünschte doch so anständig als möglich zu erscheinen; wer aber dazu nicht alles Nöthige eigen besaß, gerieth allerdings hier in Verlegenheit, denn in ganz Tanunda existirte kein einziges Modemagazin.

Schmiede gab es genug, Sattler, Schuhmacher, Schneider, Blechschmiede, Drechsler, Schreiner, und wie die verschiedenen Handwerke alle heißen mögen, aber nirgends in einem der Läden flatterten oder hingen hinter großen eleganten Spiegelscheiben bunte seidene Bänder oder künstlich gearbeitete Kränze; nirgends waren neu patentirte Schnürleiber und kostbar gestickte Unterröcke zur Schau ausgehangen – worüber sich auch die praktischen Landbewohner nur lustig gemacht hätten. Kurz es bestand keine einzige Aushülfe für das schöne Geschlecht, seine Reize zu erhöhen. Nur ein Glück, daß die Natur selber mitleidiger war, als die prosaischen Menschen, und ihren Kindern draußen, auf tausend Blüthenbüschen, ihre schönsten und duftendsten Gaben bot.

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»Alle Wetter,« rief der Capitain erstaunt aus, indem er stehen blieb und Schrader's Arm faßte, »das ist doch nicht der Sohn von unserem Regierungs-Präsidenten?«

»Derselbe,« nickte der Apotheker, – »aber kommen Sie, deshalb brauchen Sie doch nicht stehen zu bleiben: da passiren hier viel wunderlichere Geschichten, als daß ein Sohn von einem Regierungs-Präsidenten oder Minister, oder sonst was, Handlanger wird und Backsteine die Leiter hinaufschleppt. – Sehen Sie da oben den jungen Herrn mit dem prachtvollen ungarischen Schnurrbart und den lockigen Haaren?«

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