Königin Luise
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Gertrude Aretz. Königin Luise
Königin Luise
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Königin Luise
Erstes Kapitel. Als mecklenburgische Prinzessin in Darmstadt
Zweites Kapitel. Als Kronprinzessin am Hofe des alten Königs
Drittes Kapitel. Die junge Königin auf dem Thron
Viertes Kapitel. Luise und Alexander I
Fünftes Kapitel. Die Umgebung Luises und die Kriegspartei
Sechstes Kapitel. Das Unglück von Jena und die Flucht
Siebentes Kapitel. Krank und gebrochen in Memel
Achtes Kapitel. Luise und Napoleon in Tilsit
Neuntes Kapitel. Die Verbannten
Zehntes Kapitel. Die Reise an den Hof des Zaren
Elftes Kapitel. Heimkehr und Tod
Отрывок из книги
Gertrude Aretz
e-artnow, 2022
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Diese erste Trennung war für Luise und Friedrich Wilhelm ein harter Schlag. Der Kronprinz war so unglücklich darüber, daß er es kaum zu überstehen meinte. Auch diesmal zog er ungern ins Feld. Er sagte zu Schack, es schiene ganz, als wolle dies »der zweite Teil der französischen Revolution werden«. Aber es half nichts. Der König hatte befohlen, und am 15. Mai rückten beide Brüder, der Kronprinz und Prinz Louis, zur Armee ab. Luise, die mit Friederike inzwischen nach Sanssouci übersiedelte, hatte nur Tränen. Der erste Brief, den sie ihrem Mann ins Feld schrieb, ist das beste Zeugnis ihres Seelenzustandes in jener Zeit und zugleich ein Brief so voller Liebe und Leidenschaft, wie man selten Briefe fürstlicher Damen an ihre Gatten findet, höchstens an ihre Geliebten. Den angetrauten Männern stand man in diesen Kreisen meist kühler gegenüber.
»Mein teurer und geliebter Freund,« schreibt sie am 15. Mai 1794, »eine Feder soll Dir nun sagen, was mein Mund Dir schon eine Millionmal gesagt hat: daß ich Dich unsagbar liebe. Wie hart ist es für mich, Dich nicht mehr bei mir zu haben. Einsam und allein überlasse ich mich meinem Schmerz«. Mein einziger Trost ist, auf demselben Sofaplatz zu sitzen, wo Du immer saßest. O Gott, könntest Du mich sehen, könntest Du Deine unglückliche Frau sehen, wie sie über Deine Abreise seufzt, wie unglücklich und verlassen sie ist. Tränen find mein einziger Trost, aber wie bitter ist er ... Vergiß mich nicht, mein teurer Freund. Erinnere Dich Deiner Luise, die nur für Dich lebt, und die ohne Dich unglücklich ist ... Bei Gott, ich schwöre Dir, daß keine Liebe der gleich kommt, die ich für Dich fühle; nicht die Liebe für Vater und Mutter, nicht zu Schwester und Bruder.« Und deutsch fügt sie hinzu: »Du bist mein Alles, Engel meines Herzens. In Dir finde ich all mein Glück. Ohne Dich ist mir alles nichts, und ich bin unglücklich. Ich bitte Dich, um Gottes willen, antworte mir recht aufrichtig, ob Du auch recht innig und wahrhaftig von meiner wahren, reinen Liebe zu Dir überzeugt bist.«
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