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YIN UND YANG – DAS GESETZ DER BALANCE
ОглавлениеYin und Yang sind eins,
Das universelle Gleichgewicht,
Schwarz und Weiß vereint.
Das Prinzip der Balance, welches in vielen östlichen Traditionen Yin und Yang genannt wird, ist vermutlich eines der ältesten universellen Prinzipien, die der Menschheit bekannt sind.
Viele Leute haben das berühmte Symbol schon einmal in ihrem Leben gesehen, das Yin und Yang darstellt. Dabei handelt es sich um einen runden Kreis, der von einer wunderbar geschwungenen Kurve in eine weiße Hälfte mit einem schwarzen Punkt und eine schwarze Hälfte mit einem weißen Punkt unterteilt wird. Die Form des Symbols selbst wird von vielen als sehr ästhetisch und symmetrisch empfunden. Von oben betrachtet wirkt das Symbol fast wie zwei Koi-Karpfen von weißer und schwarzer Farbe, welche sich in einem Lotusteich umeinanderdrehen und so diese schöne und symmetrische Form bilden.
Abseits der Tatsache, dass viele Menschen das Symbol von Yin und Yang als ästhetisch empfinden, ist das Wissen um die wahre Bedeutung dieses Symbols sowie das dahinterstehende universelle Prinzip rar gesät und nur einige wenige haben bislang solch ein weitreichendes Verständnis erlangt.
Die Form von Yin und Yang zeugt von einem tiefen Verständnis des universellen Prinzips der Balance, welches unser gesamtes dreidimensionales Universum lenkt und somit auch unsere Realität hier auf der Erde. Die beiden Formen, welche Koi-Karpfen so ähneln, sind einander innerhalb des Kreises exakt gegenüber platziert und jede von ihnen hat einen Punkt mit der Farbe seines Gegenübers. Wenn man sich das Symbol im Gesamten anschaut, dann sind die einzelnen Formen von Yin und Yang perfekt ausbalanciert. Nirgendwo in dem Symbol ist von einem Element zu viel oder zu wenig vorhanden. Sie sind perfekt auf der Oberfläche verteilt. Kurz gesagt, Yin und Yang stehen in perfekter Harmonie und Balance zueinander.
Dieses fast schon heilige Prinzip der Balance ist auch für Symmetrie in unserem Universum verantwortlich, so wie wir es im Moment wahrnehmen. Symmetrie existiert überall, wenn wir nur genau hinschauen. Die Ausrichtung von Blütenblättern einer Blume, die Position von Ästen an einem Baum, unsere spiralförmige Galaxie, sogar künstliche Strukturen wie Gebäude und das Design moderner Flugzeuge beinhalten bestimmte Symmetrien. Denn wären sie nicht symmetrisch, würden sie vermutlich einfach in sich zusammenfallen und nicht so funktionieren, wie beabsichtigt.
Natürlich gibt es noch weitere Symmetrien, welche auf den ersten Blick nicht ersichtlich sind. Das schließt zum Beispiel die Position von Planeten in unserem Sonnensystem zu jedem beliebigen Zeitpunkt mit ein. Wenn die Planeten zusammen in einer Linie miteinander ausgerichtet sind – ein Prozess, der wegen der verschiedenen orbitalen Geschwindigkeiten von Planeten sehr selten ist – dann ist auch dort Symmetrie leicht zu erkennen. Allerdings herrschen auch weiterhin Symmetrien, selbst wenn die Planeten nicht zueinander aufgereiht sind, denn es herrscht stets eine Symmetrie an verschiedenen Kräften, welche die Planeten und andere Himmelskörper auf ihren orbitalen Bahnen halten. In der Mathematik würden diese Kräfte als Vektoren beschrieben werden, wo jeweils zwei Vektoren – in diesem Fall die Zentrifugalkraft wie auch die Gravitation der Sonne – dafür sorgen, dass an den Planeten in zwei entgegengesetzte Richtungen gleichzeitig gezogen wird. Auf diese Weise sind sie in der Lage, ihre orbitalen Bahnen zu halten.
Aber das Prinzip von Yin und Yang ist mehr als nur die Manifestierung von Symmetrien und der Ausbalancierung von Materie in unserem dreidimensionalen Universum. Wenn man so will, steht Yin und Yang auch für eine mehrdimensionale Balance. Warum hat es mehrere Dimensionen? Weil dieses Prinzip nicht nur auf die Dinge zutrifft und einen Effekt hat, die existieren, sondern auch auf all jene Dinge, die nicht sind.
Um das besser zu veranschaulichen, müssen wir uns zunächst darüber klar werden, dass unser dreidimensionales Universum aktuell eine binäre Natur besitzt. Manche würden auch sagen, dass wir in einem Universum der Polaritäten leben. Die Idee dahinter ist, dass alles, was wir in unserem Universum finden, immer auch ein Gegengewicht und Gegenteil hat. Es gibt Gut und Böse, Licht und Dunkelheit, Liebe und Hass, Krieg und Frieden. Sogar so etwas wie lauwarmes Wasser hat in unserer Realität ein direktes Gegenteil, was dann vermutlich „laukaltes“ Wasser genannt werden würde.
Als ob das noch nicht genug wäre, versteckt sich hinter der binären Natur unseres Universums noch eine tiefere Wahrheit. In binären Systemen, zwei Aspekte oder Elemente stehen in einer untrennbaren Verbindung zueinander und wären nicht in der Lage, ohne ihr jeweiliges Gegenstück zu existieren. Mit anderen Worten, es ist unmöglich für Dinge, ohne ihr direktes Gegenstück in einem binären Universum oder einem Universum der Polaritäten zu existieren. Obwohl das alles sehr technisch und theoretisch für einige klingen mag, ist das in der Tat eines der tiefgreifendsten Erkenntnisse, welche wir Menschen mit unserem aktuellen Entwicklungsstand überhaupt erlangen können.
Dieses Prinzip lenkt grundlegend die Art und Weise, wie unser dreidimensionales Universum funktioniert und betrifft uns somit auch in unserem alltäglichen Leben. Denn wie kann es Licht geben ohne Dunkelheit? Wie können wir ein warmes Bad nehmen, wenn es gar keine Kälte gibt? Wie können wir am Leben sein, wenn es gar keinen Tod gibt? Wie sollen wir Liebe zeigen, wenn es keinen Hass gibt? Und so weiter …
Die Sache ist die, dass wir noch nicht einmal wissen würden, was Licht überhaupt ist, wenn es keine Dunkelheit gäbe. Wir wären nicht in der Lage, anderen Liebe und Zuneigung zu zeigen, wenn es keinen Hass gäbe. Wir würden auch nicht wissen, dass wir am Leben sind, wenn es keinen Tod gäbe. Und wir würden nicht wissen, was Frieden bedeutet, wenn es keine Gewalt und keinen Krieg gäbe.
All das mag zunächst schwer zu akzeptieren und zu verdauen sein, aber die Tatsache bleibt dennoch bestehen, dass Dinge in unserem dreidimensionalen Universum ohne ihr Gegenstück nicht existieren können. Um es anders auszudrücken, Dinge können nicht existieren, wenn es keine Dinge gibt, die nicht sind. Liebe kann nicht existieren, wenn es keinen Hass gibt und Frieden kann nicht existieren, wenn es keinen Krieg gibt. Sogar unser Weltall könnte nicht existieren, wenn es nicht auch die Nicht-Existenz des Weltalls geben würde. Worauf es ankommt ist, dass alles ein Gegenstück hat und ohne sein Gegenteil nicht existieren könnte. Auf eine bestimmte Art und Weise könnte man auch sagen, dass alles in dreidimensionaler Existenz zusammen mit seinem jeweiligen Gegenstück existiert und so eine Einheit bilden.
Dieses Verständnis eines binären oder polaren Universums harmoniert auch wunderbar mit dem Konzept von Yin und Yang. Es ist ebenfalls ein binäres System, denn Yin bildet die eine Hälfte und Yang die andere Hälfte des Gesamten. Auf diese Weise symbolisiert Yin und Yang die Einigkeit von Gegensätzen und die perfekte Balance, welche daraus hervorgeht, auf eine sehr ansprechende Art. Darüber hinaus zeigen uns die beiden Punkte mit der Farbe des Gegenübers, dass alles in dieser Welt grundsätzlich auch sein jeweiliges Gegenstück beinhaltet. Wo Licht ist, da ist auch immer Dunkelheit und selbst in der tiefsten Dunkelheit spendet ein kleiner Funken Licht.
Das Interessante an dem Prinzip von Yin und Yang ist nicht nur, dass zwei entgegengesetzte Hälfte eine Einheit bilden, sondern auch die Tatsache, dass sie zusammen ein perfektes Gleichgewicht bilden.
Wenn wir uns das vor Augen führen, dann lehrt und das Prinzip von Yin und Yang, dass es niemals Frieden geben kann – der sich ja selbst durch Balance und Harmonie auszeichnet – ohne die Versöhnung von zwei entgegengesetzten Seiten zu einer Einheit, in der jede Seite einen Teil seines Gegenstücks beinhaltet. Das Wunderbare an einer solchen Einheit ist auch, dass zwei Gegensätze nicht länger für sich separat sind, sondern bei Zusammenschluss ein komplettes Ganzes bilden.
Einigen Lesern mag all das zu abstrakt und unrealistisch vorkommen, um in unserem Alltag Anwendung zu finden. Jedoch hat die Geschichte schon oft gezeigt, dass Balance und Einigkeit – seien sie sozialer, ökonomischer oder ideologischer Natur – stets einen wesentlichen Teil von Frieden ausmacht. Natürlich funktioniert das auch andersherum. Wo auch immer in unserem Leben Einigkeit herrscht, ist auch Frieden nicht weit entfernt.
Beispiele für einen solchen Frieden kommen alltäglich in unserem Leben vor. Zum Beispiel hat die Bildung der Europäischen Union in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts nach zwei verheerenden Weltkriegen für eine friedliche Atmosphäre durch die Vereinigung der europäischen Staaten gesorgt.
Ein weiteres Beispiel sozialer Natur findet sich in der Bürgerrechtsbewegung der 60er Jahre in den USA, wo die afroamerikanische Bevölkerung dieselben zivilen Rechte und Privilegien forderte, welche die weiße Bevölkerung bis dahin genossen hatte. Sobald die Afroamerikaner rechtlich von offiziellen Behörden und politischen Instanzen gleichgestellt wurden, ergab sich auch eine fortschreitende Vereinigung innerhalb der gesamten US-amerikanischen Bevölkerung und das führte wiederum zu mehr sozialem Frieden. Obwohl es trotzdem immer noch Vorfälle von Rassismus und Diskriminierung im täglichen Leben der Amerikaner und Bewohner anderer Nationen gibt, ist die Spaltung der sozialen Gruppen insgesamt kleiner geworden.
Sogar in unserer heutigen Zeit können wir sehen, wie das Prinzip von Yin und Yang seine Arbeit tut und für mehr Balance und Frieden durch Einigkeit sorgt. Das beste Beispiel dafür ist der Beginn und das rapide Fortschreiten moderner Telekommunikation durch das Internet, soziale Netzwerke und moderne Sattelitentechnik, welche den Weg für die immer schneller werdende Globalisierung in unserer Zeit geebnet hat. Dieser Prozess läuft schon seit einigen Jahren und hat dafür gesorgt, dass unsere Welt in vielerlei Hinsicht immer kleiner und kleiner wird. Heutzutage ist es einfacher denn je, mit Leuten in Kontakt zu treten, die quer über den Planeten verteilt sind, und auf diese Weise vereinigt sich die Menschheit Stück für Stück mehr.
Die meisten Leute sind offener geworden für die anderen Menschen auf der Erde und deren Lebensbedingungen oder sind sich dessen zumindest bewusst. Sie wissen, dass sie nicht mehr so weit voneinander entfernt sind, wie sie gerne glauben wollen. Sie haben begonnen zu verstehen, dass sich abseits ihres Verständnisses von sozialen Gruppen, Stammessystemen und Nationalitäten andere Menschen befinden, mit denen sie diesen Planeten teilen und mit denen sie gemeinsam die menschliche Spezies bilden.
Obwohl die Globalisierung die Menschheit vor große Herausforderungen stellt, wie zum Beispiel das Outsourcing von Arbeitsplätzen, Fachkräften und Produktionsgütern in andere Teile der Welt aus rein finanziellen Gründen sowie die Ausbeutung der Angestellten dort mit Niedriglöhnen, so hat die Globalisierung dennoch einen Weg zu mehr Bewusstheit, Toleranz und Mitgefühl auf der gesamten Welt geebnet. Das lässt sich auch gut an der Tatsache erkennen, dass besonders Nationen und Regierungen, die ihre Bevölkerung unterdrücken, mehr und mehr Schwierigkeiten haben, sie mit Propaganda und ideologischer Manipulation unter Kontrolle zu halten.
Das trifft ebenfalls auf die „offeneren“ Nationen zu, welche allgemein unter der Flagge der Demokratie handeln. Da Politik oftmals ein Spiel der Manipulation und der Einflussgewinnung über die Wählerschaft ist und den Wählern oft politische Veränderungen versprochen werden, nutzen viele Politiker gerne die Kunst leerer Worte und falscher Versprechen. Und das führt mehr und mehr dazu, dass solche Fehlhandlungen oft von sozialen Netzwerken und inoffiziellen Informationskanälen aufgedeckt und angeprangert werden.
Sei es wie es sei, der Beginn moderner Kommunikationstechnologien und die Veränderungen, welche sie in unserem Leben über die letzten Jahrzehnte bewirkt hat, haben auch dafür gesorgt, dass die Menschheit als Gesamtes immer mehr und mehr zusammengewachsen ist und auf diese Weise einen gewissen Grad an Einigkeit erreichen konnte.
Trotzdem liegt noch viel Arbeit vor uns, damit sich diese Entwicklung fortsetzt und schließlich zu bleibendem Frieden und Gleichgewicht führt. Damit sich allerdings diese Tendenz in Richtung Einigkeit weiter fortführt und die Menschheit weiter vereinigt, müssen wir alle diese Idee der Einigkeit in unser Herz schließen und mehr Aufmerksamkeit, Toleranz und Mitgefühl für all die Menschen aufbringen, mit denen wir diesen Planeten teilen. Optimalerweise dehnt sich unser Mitgefühl letztendlich auch auf andere Lebensformen aus, um am Ende die Einigkeit aller Lebensformen zu bilden. Dieser bestimmte Aspekt von Frieden wird in einem späteren Kapitel nochmal detailliert zur Ansprache kommen.
Um noch einmal auf das Konzept von Yin und Yang und seine perfekte Balance durch Einigkeit zurückzukommen, mag es einigen Lesern so vorkommen, als ob wahrer und bleibender Frieden niemals geschaffen werden könnte, wenn wir diesem Prinzip von Yin und Yang bis ins Extreme folgen. Wenn es nur wahren und bleibenden Frieden geben würde, ohne jegliche Spur von Krieg und Leid, dann wäre dieses Prinzip der Balance schwer gestört und aus dem Gleichgewicht gebracht. Auf den ersten Blick scheint dort etwas dran zu sein. Allerdings ist das ein Trugschluss.
Es ist natürlich wahr, dass es immer ein Gegenstück zu etwas geben muss, damit ein Gleichgewicht herrscht. Wenn es um wahren Frieden ohne eine jegliche Spur von Krieg und Leid geht, bedeutet das jedoch nicht, dass es nicht immer potenziell für Kriege möglich ist, in diese Welt zurückzukehren. Denn das ist genau das, was die beiden Punkte mit den entgegengesetzten Farben im Symbol von Yin und Yang bedeuten. Selbst wenn es absoluten und wahren Frieden auf der Erde gibt, so wird es dort auch immer einen Samen geben, der nur darauf wartet, auf fruchtbaren Boden zu treffen und zu Krieg und Konflikten heranwachsen zu können. Das ist die Bedeutung von Yin und Yang, denn alles beinhaltet auch immer einen kleinen Teil seines Gegenstücks.
Das ist auch der Grund dafür, weshalb es in der Vergangenheit unmöglich schien, lange währenden Frieden in die Welt zu bringen. Selbst wenn Frieden herrscht, existiert immer noch das Potenzial für Hass, Konflikte und Krieg, und in der Vergangenheit haben wir Menschen immer wieder zugelassen, dass diese Potenziale in Kriege ausbrechen konnten. Wahrscheinlich war das der Fall, weil unsere Vorfahren sich über das Prinzip von Yin und Yang nicht im Klaren waren und das ein Teil von etwas immer auch sein Gegenstück beinhaltet. Sie wussten vermutlich nicht, dass ein gewisses Maß an Mühe notwendig ist, um selbst in Zeiten von Frieden den Ausbruch von Krieg und Konflikten in der Zukunft zu vermeiden.
Aus einer weiteren Perspektive betrachtet, kann dieses Prinzip des Gleichgewichts auch auf unseren eigenen Planeten Erde übertragen werden. Während die meisten anderen Sternensysteme und Planeten in unserer unmittelbaren Umgebung kein Leben zu beherbergen scheinen – zumindest kein dreidimensionales Leben – ist die Erde ein Planet, auf dem es nur so vor Leben wimmelt. Unser Planet kann deshalb auch als Gegenstück zu all der Leblosigkeit betrachtet werden, die anscheinend um uns herum im Weltall existiert.
Dennoch darf nicht vergessen werden, dass es auch trotz des Reichtums an Leben auf der Erde immer das Potenzial für Tod und globale Zerstörung geben wird. Sei das durch die unweise Verwendung von Massenvernichtungswaffen, welche die meisten von unseren Nationen zur Verfügung haben, oder durch äußere Einflüsse aus dem Weltall, wie zum Beispiel Asteroiden oder Kometen. Der Samen für Tod und Zerstörung ist stets vorhanden. Aber dafür zu sorgen, dass dieser Samen nicht heranwachsen und zur Realität werden kann, das ist die eigentliche Herausforderung.
Das bedeutet natürlich auch, dass selbst wenn dieser bislang utopische Zustand wahren Friedens erreicht wurde, ist immer Energie und Mühe notwendig, um diesen Zustand aufrechtzuerhalten. Ansonsten wird der dunkle Samen des Hasses, Konfliktes und Krieges heranwachsen und die Welt erneut in ein Zeitalter des Todes und des Leides stürzen. Das ist der Lauf unseres Universums und das ist das heilige Gesetz des Gleichgewichts.