Читать книгу My Little Pony - Twilight Sparkle und der Kristallherz-Zauber - G.M. Berrow - Страница 5

Kapitel 2

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Einfach Twilight

„Wer in Ponyville könnte mir bloß helfen?“, fragte sich Twilight halblaut, als sie über den Marktplatz trabte. Sie erhaschte einen Blick auf die Bürgermeisterin auf der gegenüberliegenden Seite des Platzes. Mit einer Herde wichtig aussehender Ponys im Schlepptau war sie auf dem Weg ins Rathaus. Ja, die Bürgermeisterin wäre eine gute Wahl. Schließlich regierte sie eine ganze Stadt! Ganz bestimmt hatte sie Führungsqualitäten. Das wäre ein guter Anfang.

Als sie die Stufen zum Rathaus erreichte, war die Bürgermeisterin bereits hinter verschlossenen Türen verschwunden. „Es tut mir leid, Prinzessin Twilight“, sagte Senior Mint, das große mintgrüne Wachpony. „Die Bürgermeisterin hat ein wichtiges Treffen wegen des Sommersonnen-Festes im nächsten Jahr. Das dauert sicher noch eine Weile.“

Twilight ließ resigniert die Schultern hängen. „Also, ähm … okay. Aber sie müssen mich nicht ‚Prinzessin‘ nennen. Einfach nur ‚Twilight‘ reicht“, sagte sie. Verlegen nickt Senior Mint. „Könnten Sie ihr ausrichten, dass ich da war?“, fragte Twilight. Vielleicht könnten sie sich ja später darüber unterhalten, was eine gute Anführerin ausmachte. „Aber natürlich, Prinzessin Twilight!“ Er schlug den Huf vor den Mund. „Hoppla, ich meine natürlich ‚Nur Twilight‘.“ Offensichtlich machte ihn ihre Anwesenheit ein bisschen nervös.

„Vielen Dank!“ Sie schenkte ihm ein strahlendes Lächeln, machte auf den Hufen kehrt und trabte über den Platz davon. Währenddessen grübelte sie darüber nach, was sie als Nächstes unternehmen konnte. Plötzlich stieg ihr ein leckerer süßer Duft in die Nüstern. Sofort meldete sich ihr Bauch mit einem Knurren. „Frische Cupcakes mit einer Extraportion Buttercreme!“, pries der Konditor Carrot Cake seine Ware an. Er zog einen pink-gelben Wagen hinter sich her, vollbeladen mit süßen Leckereien für jeden Geschmack. Zeit für einen kleinen Snack!

„Hallo, Mr Cake!“, sagte Twilight und trabte auf den Wagen zu, um den sich schon jede Menge hungriger Ponys in der Hoffnung versammelt hatten, etwas Süßes zu ergattern. Seit dem letzten Apfelsaftverkauf auf Sweet Apple Acres hatte Twilight einen solchen Andrang nicht mehr erlebt. Mr Cake nickte und grüßte zurück: „He da, Twilight Sparkle!“ „Ist das Ihr neuer Verkaufswagen?“, fragte Twilight. „Eine wundervolle Idee!“

„Mrs Cake und ich versuchen, uns immer wieder etwas Neues einfallen zu lassen, um unsere Desserts unter die Ponys hier in Ponyville zu bringen.“ Kichernd trabten die Zwillingsfohlen Pumpkin und Pound Cake neben ihrem Vater her. Der kleine Pegasus Pound Cake schlug mit den Flügeln und flatterte neben dem Gebäck in Pink- und Lilatönen. Sobald sein Vater nicht hinschaute, schnappte er sich ein Stück. Seine Schwester Pumpkin Cake sprang, so hoch sie konnte, um ebenfalls etwas zu ergattern, doch ohne Erfolg. Schließlich stibitzte sie mithilfe ihrer Einhornmagie einen blauen Cupcake und ließ ihn in ihren Mund schweben. Lächelnd leckte sie sich die Lippen und rülpste zufrieden.

„Außerdem müssen die Kleinen auch mal raus“, fuhr Mr Cake fort. Von den Späßen seiner Kinder bekam er nichts mit. Er war viel zu beschäftigt damit, seine Backwaren an die hungrigen Stadtponys zu verteilen. „Frische Luft tut ihnen sicher gut!“

Twilight beobachtet, wie sich Pumpkin und Pound gegenseitig jagten. Sie flitzten im Kreis und durch die Beine einer grauen Pegasusstute hindurch. Sie verlor das Gleichgewicht und landete schließlich in einem Rosenstrauch. Als sie den Kopf aus dem Gebüsch steckte, war ihre zitronengelbe Mähne voller Dornen. „Mr Cake! Haben Sie heute Muffins?“, fragte sie, während sie versuchte, aus dem Gebüsch zu klettern. Ihr Huf verfing sich im Geäst, sie stolperte und landete im weichen Gras.

„Tut mir leid. Ich habe gerade den letzten verkauft“, antwortete Mr Cake entschuldigend. „Dann nehme ich einen Cupcake, bitte.“ Zustimmend leckte sich Twilight die Lippen. Mr Cake langte in die Vitrine, doch dort lagen nur noch Krümel. „Mein Liebe, ich befürchte, wir sind komplett ausverkauft!“ Er runzelte die Stirn. Seine Geschäftsidee schien besser zu funktionieren, als er erwartet hatte.

„Warum kommst du nicht mit uns zurück ins Nascheckchen?“, bot Carrot an. „Mrs Cake und ich sorgen im Hufumdrehen für Nachschub.“ Twilight zögerte. Sie hatte schließlich eine Mission – und die hatte nichts damit zu tun, durch Ponyville zu schlendern und Süßigkeiten zu naschen. Ihr Magen knurrte noch einmal und Pumpkin Cake kicherte. „Ich denke, das ist meine Antwort“, sagte Twilight kleinlaut. „Aber nur kurz. Dann muss ich mich wieder auf die Suche nach Antworten machen.“ Die Zwillinge jubelten und sprangen auf Twilights Rücken, um auf ihr zur Bäckerei zu reiten. „Hü!“, riefen sie im Chor.

„Mrs Cake, dieser Regenbogen-Keks … mampf … er ist einfach … mampf … köstlich“, schwärmte Twilight mit vollem Mund. Ein Klecks pinkfarbener Buttercreme lief an ihrem Kinn herunter. Rarity würde sie wegen ihrer schlechten Manieren rügen. „Entschuldigung“, sagte sie, als sie sich den Mund abgewischt hatte. „Normalerweise schlinge ich nicht so, aber ich habe es sehr eilig.“

„Aber natürlich, Prinzessin“, entgegnete Mrs Cake mit einer Verbeugung. Sie stand auf und fuhr fort, Buttercreme in Form von üppigen Blüten auf einem Erdbeerkuchen zu verteilen. Twilight errötete. „Sie müssen mich wirklich nicht so nennen“, sagte sie. Dieses Prinzessinnendasein hatte seine Tücken. Vielleicht sollte sie ein Schild auf dem Marktplatz aufstellen, auf dem stand, dass sie sich wünschte, so normal wie möglich behandelt zu werden. „ich bin immer noch dieselbe alte Twilight, wirklich.“

Sie erhaschte einen Blick auf ihr Spiegelbild in der Kuchenvitrine. Bis auf die neuen Flügel sah sie aus wie immer. Sie trug ja nicht einmal eine Krone. „Genau genommen weiß ich nicht mal, wie man eine Prinzessin ist. Das ist nämlich eigentlich meine Aufgabe für heute. Ich möchte ältere Ponys befragen, was es bedeutet, ein Anführer sein. Aber ich möchte nicht unbedingt Prinzessin Celestia fragen, das wäre mir peinlich. Und als ich zur Bürgermeisterin wollte, hatte sie keine Zeit und …“ Es sprudelte nur so aus ihr heraus.

Mrs Cake hob mit mütterlicher Besorgnis eine Braue. „Hilfe, das klingt nach einer verzwickten Situation. Warum besuchst du nicht deinen großen Bruder und Prinzessin Cadance?“ Dieser Vorschlag zauberte Twilight ein Lächeln ins Gesicht. Was für eine großartige Idee! Ihr GBABF (Großer Bruder und Allerbester Freund) Shining Armor und ihre neue Schwägerin hatten viel mehr Erfahrung in königlichen Dingen als sie. Ältere Geschwister waren praktisch dafür gemacht, Ratschläge zu geben. „Sie sind ein Genie! Die beiden haben sicher königliche Ratschläge auf Lager!“

Carrot Cake rief aus der Vorratskammer: „Die königliche Schlagsahne ist doch nicht alle! Wir haben noch eine ganze Packung hier, Liebling!“ „Nein, Carrot!“, rief Mrs Cake. „Königlicher Ratschlag! Für Twilight!“ Sie schüttelte den Kopf und seufzte. „Hengste. Sie hören einfach nie richtig zu.“

Twilight verließ kichernd die Bäckerei. „In dem Fall sollte ich wohl besser Cadance fragen und nicht Shining Armor.“ Jetzt, wo sie einen echten Plan hatte, fühlte sie sich gleich viel besser und selbstbewusster. „Danke für die super Tipps und die leckeren Süßigkeiten, Mrs Cake! Tschüss, Pumpkin! Tschüss, Pound!“ Und schon machte sich die frisch gekürte Prinzessin auf den Weg ins Kristall-Königreich, um herauszufinden, wie genau ein königliches Pony zu sein hatte. Oder zumindest darüber zu reden.

My Little Pony - Twilight Sparkle und der Kristallherz-Zauber

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