Читать книгу My Little Pony - Prinzessin Celestia und die Reise nach Monacolt - G.M. Berrow - Страница 6

KAPITEL 2

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Equestrias Prinzessinnen

Prinzessin Luna sah Celestia fassungslos an. „Warum stellst du diese Frage schon wieder?“ Das blaue Pony trabte im Kreis um ihre Schwester herum, denn sie war genervt, dass die ständig an ihr zweifelte. Celestia ließ sich meistens nicht anmerken, wenn sie sich Sorgen machte, aber Luna wusste Bescheid. Auch deshalb, weil Celestias goldener Halsschmuck leicht schief hing. Normalerweise saß bei ihr alles immer perfekt.

„Ich muss einfach sichergehen, bevor ich mich auf die lange Reise mache.“ Sie legte eine Satteltasche, in die das Zeichen ihres Schönheitsflecks – eine goldene Sonne – eingeprägt war, neben sich ab. „Meinst du wirklich, dass du dich um Canterlot allein kümmern kannst? Und mit der brenzligen Situation an der Hufeisenbucht klarkommst?“

„Du solltest mir wirklich mehr zutrauen, Celie.“

„Das tu ich doch! Ich will nur …“

Lunas Blick verfinsterte sich. „Also gut, ich geb’s zu: Du hast mich erwischt. Mein heimlicher Plan ist, sofort in den Nightmare-Moon-Modus umzuschalten, sobald du außer Landes bist!“ Damit ärgerte sie ihre Schwester gern. Nachdem Luna einst als Nightmare Moon ein schlimmes Theater abgezogen hatte und sogar in die Verbannung auf den Mond geschossen worden war, reagierte Celestia sehr empfindlich auf das Thema. Aber eigentlich war das alles längst Geschichte. Celestia rollte also mit den Augen und Luna grinste schlitzohrig. „War ein Scherz, Schwesterherz. Aber ich weiß ja, dass du mir nicht zutraust, alles allein zu bewältigen, deshalb habe ich ein sehr begabtes Pony gebeten, mich zu unterstützen und über das Tagesgeschehen in Canterlot zu wachen, während ich mich ausruhe.“

„Huhu! Überraschung!“ Ein lila Alihorn mit einem pinkfarbenen Stern als Schönheitsfleck trabte herein. „Prinzessin Luna ließ mich rufen, weil meine Hilfe gewünscht wird.“

„Twilight Sparkle!“, rief Celestia erfreut und umarmte das Pony. „Wie schön, dich zu sehen, meine getreue Schülerin! Ich hoffe, es macht dir keine Umstände?“

„Aber nicht doch, Prinzessin Celestia!“, erwiderte Twilight lachend. „Ich kann mir nichts Schöneres vorstellen und freue mich, dass ich auch eine Zeit lang unterrichten darf!“ Sie deutete auf einen alten Karren voller Bücher, den sie hinter sich her zog. „Ich habe schon ein paar Texte ausgesucht, die die Fohlen sicher gern lesen werden. Ich möchte gerne die Flügel-Theorie mit ihnen durchnehmen. Ach, und wie sieht es aus mit den metamorphotischen Verwandlungsformeln? Am besten, ich führe sie da mit dem einfachen Apfel-Orange-Experiment ein.“ Twilight kicherte und fügte augenzwinkernd hinzu: „Natürlich werde ich davor alle Frösche aus dem Klassenzimmer verbannen.“ Twilight hatte nämlich einmal versehentlich einen armen Frosch in eine Orange verwandelt.

„Dafür wäre ich dir sehr dankbar“, sagte Celestia lachend. „Mach ruhig, was du willst, ich weiß ja, dass meine Fohlen bei dir in den besten Hufen sind. Aber Twilight …“

„Ja, Prinzessin?“ Twilight spitzte die Öhrchen und spannte ihre lila Flügel. Auch ihre geweiteten Augen verrieten ihren Eifer und große Vorfreude auf den kleinen Abstecher in die Welt der Lehre.

„Sei so gut und sorge beim Bärtigen Starswirl dafür, dass die Fohlen trotz allem Arbeitseifer genügend Spaß bei der Sache haben. Die Sommerferien stehen vor der Tür.“ Sie stieß das junge Alihorn neckisch in die Flanke. „Und hab auch selbst viel Vergnügen dabei!“

Luna kicherte, aber Twilight kniff verdattert die Augen zusammen. „Aber es macht doch irre Spaß, im Schnelldurchgang die Encyclopedia Equestrica zu lesen und sich als Quiz gegenseitig die Einträge abzufragen, oder nicht?“

Celestia lachte laut und tätschelte die lila Mähne ihrer treuen Schülerin. „Sag Bescheid, wenn du‘s herausgefunden hast, Twilight.“

„Oh ja, ich halte dich per Briefkontakt auf dem Laufenden!“ Twilights Blick hellte sich wieder auf. „Wie früher!“

Celestia erinnerte sich plötzlich an die Berge von Briefen, in denen Twilight ihre Erkenntnisse über die Magie der Freundschaft zusammengefasst hatte, die einen ganzen Schrank in Celestias königlichen Gemächern füllten. „Also wenn ich’s genau bedenke, wäre es mir lieber, du schreibst nur, wenn es unbedingt nötig ist. Wenn es um wichtige Nachrichten aus dem Königreich geht – am besten zusammen mit Luna?“ Das ist doch eine gute Lösung, dachte Celestia, dann kann ich unbesorgt aufbrechen.

„Wirklich nur dann?“ Twilight verzog das Gesicht. „Aber wenn ich etwas Neues lerne, dann …“

„Wir machen es genauso, wie du sagst, Schwesterchen“, unterbrach Luna und nickte energisch. Twilight musste in ihrem Eifer manchmal ein bisschen gebremst werden. „Keinen Brief mehr, und keinen weniger, versprochen! Stimmt’s Prinzesschen Twilight?“

“Selbstverständlich”, seufzte Twilight und versuchte, ihren Hang zu Freundschafts-Briefen nicht zu wichtig zu nehmen. Dann hoben beide Prinzessinnen die Hufe, um Celestia hinauszuwinken. „Eine vergnügliche Reise wünschen wir dir!“

„Ich werde das Beste daraus machen!“, gab Celestia würdevoll nickend zurück. Sie erinnerte sich an Diamond Waves inständige Bitte, sie möge sich bald auf den Weg machen, und war sich keineswegs sicher, dass diese Reise wirklich ein Vergnügen wurde. Während sie den weitläufigen Korridor entlangtrabte, um ihre Satteltaschen zu packen, beruhigte sie der Gedanke, dass das Königreich Equestria in ihrer Abwesenheit in guten Hufen lag. Trotzdem blickte sie ein paar Mal verstohlen über ihre Schulter zu Luna und Twilight zurück, wie um sich zu vergewissern, dass im Moment wenigstens noch nichts schiefgegangen war.

My Little Pony - Prinzessin Celestia und die Reise nach Monacolt

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