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Günther Mohr. Systemische Wirtschaftsanalyse
Inhalt
Systemische Wirtschaftsanalyse zwischen persönlicher Einsicht und gesellschaftlich relevantem Handeln
Vorwort
1. Auf dem Weg zur sozialen Weltgesellschaft
Das merkwürdige Versprechen
Ein Kreislauf und große Ziele
Armut ist kein Rechenspiel
Vom Überleben zum Gemeinwohl
Das Ende der Entwicklung?
Systemisch: Verbundenheit, Kontext, relative Wirklichkeit
Kein Mensch und kein System ist wirklich unabhängig
Alle Phänomene sind auf dem Hintergrund eines Kontextes zu sehen
Keine Hungersnöte in Demokratien
Jedes einzelne Teilsystem strebt danach, seine bisherige Struktur und Weltsicht zu erhalten und immer weiter zu erschaffen
Systemisch intervenieren bedeutet, aus der aktuellen Situation heraus unter Kenntnis des Bisherigen Veränderungen einzuleiten
Klein und groß, Mikro und Makro, individuell und systemisch
Systemische Transaktionsanalyse
Die Systemdynamiken
Fallbeispiel 2000–20XX: Wirtschaft am seidenen Faden
2. Aufmerksamkeit – Die Konstruktion der Wirklichkeit. Aufmerksamkeit als kostbares Gut
Aufmerksamkeit als Steuerungsgröße
In der Wirtschaft gilt: Nur dort wird investiert, wo Aufmerksamkeit herrscht
Pendelbewegungen in der Aufmerksamkeit
Shareholder-Value: Trugschluss der Theorie
Die Idee »Wenn der Börsenwert eines Unternehmens am höchsten ist, haben automatisch Mitarbeiter, Kunden und Gesellschaft auch das Beste erreicht«, hat sich als großer Irrtum erwiesen
Bedürfnisorientierte Wirtschaft
Die neue Ökonomie legt die Aufmerksamkeit auf den Menschen mit seinen gesamten Bedürfnissen
Am Anfang war das Feuer
Gesellschafts- und Gemeinschaftsbildung ist auch heute noch eine Perspektive, wie man sich wirtschaftliche Verbünde wie Unternehmen und Organisationen erklärt
Grundthemen der Menschen
Systemische Alternative: Entwicklung achtsam gestalten
Es geht also um die Optimierung unter verschiedenen Nebenbedingungen, nicht um Maximierung eines einzelnen Kriteriums
3. Rollen – Notwendige Institution oder Machtverschleierung?
Rollenakteure in der Wirtschaft
Rollenfiguren in Wirtschaft und Staat
Wirtschaft funktioniert dann gut, wenn sich angemessene und den Anforderungen der wirtschaftlichen Prozesse genügende Institutionen entwickeln können
Wirtschaftsakteure werden durch definierte Rollen und damit verbundene institutionelle Rechte wirksam
Eine Person in fünf Rollenwelten
Neue Akteure: Analysten, Ratingagenturen und Hedgefonds
Die Klassiker: Innovatoren und Unternehmer
Die Tragenden: Unternehmensführung aus der Mitte
Die Oligarchen: Wenn Einzelne raffen können
Prinzipal und Agent: Wes Brot ich ess, des Lied ich sing
Systemische Alternative: Die Geschichte ist ein Friedhof der Aristrokratien
4. Beziehungen – Ohne dich bin ich nichts. Die Wahrheit zur Ich-Orientierung
Aber Beziehung ist Projektion
Das Maschinenmodell der Wirtschaft
Systembeziehungen sind die Grundlage für das Zustandekommen von Wirtschaft
Symmetrische Beziehungen, Verträge und Symbiosen
Das neue mächtige Dreieck
Verpflichtet Eigentum noch?
Besitztums- und Vergleichseffekt
Der Besitztumseffekt drückt aus, dass Menschen eine einmal in ihrem Besitz befindliche Sache nicht gern wieder abgeben. Dies hat eine archaische Wurzel
Der Vergleichseffekt besagt, dass Menschen ihre relative Position gegenüber anderen wichtiger ist als ihre absolute. Geld als soziale Demutswährung
Wirtschaftliche Transaktionen waren lange von diesem Ritualcharakter nicht zu trennen
Machtverhältnisse entscheiden
Arbeitnehmer-Arbeitgeber-Beziehung
Gläubiger-Schuldner-Beziehung
In der Dynamik zwischen Schuld und Schuldner liegt eine weitere Kernspannung des Kapitalismus (Sloterdijk 2009, Simon 2008)
Der Homo oeconomicus existiert nicht
Systemische Alternative: Ein integriertes Menschenbild
Systemische Wirtschaftsinterventionen müssen die Struktur der menschlichen Aufmerksamkeit berücksichtigen
5. Kommunikation – aber bitte liquide bleiben. Transaktionen erzeugen den Kreislauf der Wirtschaft
Kommunikationsdynamiken sind dynamische Muster, die die konkrete Kommunikation zwischen den Wirtschaftssubjekten auszeichnet
Die Transaktion ist die Mikroeinheit der Kommunikation und als Austausch eines Stimulus und einer Reaktion zwischen Menschen definiert. Eine solche Transaktion besteht immer aus Botschaft und Antwort
Das Aufeinander-angewiesen-Sein ist erfahrungsgemäß eher ein Friedensbringer als die Vorstellung, es in Abgrenzung gegen andere schaffen zu wollen
Wie wichtig ist eigentlich der Markt?
Immer liquide bleiben
Doppelbödige Transaktionen
Risiken in der Kommunikation
Digital Natives oder Digital Junkies
Systemische Alternative: Die Erkenntnisse der Welt verbinden
6. Problemlösung – Das Leben ist ein Problem. Etwas lösen
Eine Problemlösedynamik ist ein Muster in einem System, das Probleme identifiziert und einer Lösung zuführt
Wirtschaftlich ist nicht privat-persönlich
Die neue Taktfrequenz und Burn-out
Hauptsache »spektakulär« – Das Perspektiven-Ereignis-Modell
Problemtrance und Lösungstrance
Wirtschaftliche Prozesse tendieren zu manisch-depressiven Zyklen
Aktionismus ist auch eine Form von Passivität
Geld ist (k)eine Lösung
Gier ist nicht nur eine persönliche, bei einzelnen Menschen angesiedelte Eigenschaft, sondern ein Systemmechanismus
Krisenlösungen
Vom Dramadreieck zum Ermöglichungsdreieck
Gute Äpfel und schlechte Birnen
Ich, Wir und Es
Musterbrechung
Systemische Alternative: Der aktivierende Staat
Deutlich wird das Konzept »Fordern und Fördern« des aktivierenden Staates am Beispiel der Arbeitsförderung
Der aktivierende Staat baut auf dem Konzept der Selbstbezüglichkeit und Selbstorganisation von Systemen auf, er ist insofern eine systemische Intervention
7. Erfolg – Das Elixier des Lebens?
Erfolgsdynamiken sind dynamische Muster, die beschreiben, wie in einem System Erfolg definiert ist und wie mit seinem Erreichen oder Nichterreichen umgegangen wird
Ziele sind zunächst (nur) Wünsche, in eine bestimmte Richtung zu gehen und hin zu einem bestimmten Zustand zu streben. Zahlenmenschen und Sportfans
Die Realität von Wirtschaft besteht nicht aus vorhersagbaren und quantifizierbaren linearen Entwicklungsprozessen. Sie besteht aus systemischen Prozessen mit zum Teil unvorhersehbaren Entwicklungen
»Profit is the cost of living«
Tatsächlich sind Unternehmer sehr viel gefühlsmäßiger, intuitiver und durch Überzeugungen gesteuert
Die Lüge der Leistung
Systemische Alternative: Integrierte, gemeinwohlorientierte Ziele
Menschenwürde in Arbeitsqualität und Gleichstellung
Solidarität in gerechter Verteilung der Erwerbsarbeit
Ökologische Nachhaltigkeit in der Förderung des ökologischen Verhaltens der Mitarbeiter
Soziale Gerechtigkeit in gerechter Verteilung des Einkommens
Demokratische Mitbestimmung und Transparenz in innerbetrieblicher Demokratie und Transparenz
Kunden und Mitunternehmen
Das Auskommen und die neue Bescheidenheit
8. Gleichgewicht – Wie läuft es eigentlich langfristig?
Magische Gleichgewichte
Arbeits- und Einkommensplatz sind nicht mehr identisch, sondern können aus unterschiedlichen Quellen stammen
Die langen Zyklen
Wirtschaftssysteme als Gleichgewicht
Ein erstes Gleichgewicht: The German Wirtschaftswunder
Wenn er sich mit einer eigentlich anstehenden Frage nicht beschäftigen will oder kann, dann entwickelt der Mensch eine Art Notprogramm
Antreiber sind Beispiele für die Dynamiken, die in Humansystemen dazu dienen, den Aufmerksamkeitsfokus von eigentlichen Aufgaben hin zu anderen Themen zu lenken
Ein zweites Gleichgewicht: Die makroökonomische Intervention
Ein drittes Gleichgewicht: Die Jagd nach dem Medianwähler
Zwischenphasen: Die Ausnahmen von den Mustern
Ein viertes Gleichgewicht: Das geforderte Deutschland
Systemische Alternativen: Sechs Megatrends für die Zukunft
Megatrend »Ausdehnung des Lebens«
Megatrend »Eine Welt«
Megatrend »Frauenpower«
Frauenpower bezieht sich auf die zunehmende Bedeutung von Frauen in der Wirtschaftswelt
Megatrend »Ressourcen-Beanspruchung«
Megatrend »Technische und kognitive Komplexität«
Megatrend »Individualisierung und emotionale Komplexität«
9. Rekursivität – Das Modell der russischen Puppe
Die Dynamik der Rekursivität beschreibt den Grad von der Ähnlichkeit der Prinzipien, der in einem System und seinen Subsystemen herrscht
Mangelnde Rekursivität: Marktverzerrungen, Marktversagen
Rekursivität durch gewohnte Kennzahlen
Die »Schwarze-Schafe-Theorie«
Von der Rekursivität zur Transparenz
Wenn die Welt sich schützen will, muss sie finanziell transparenter werden
Rekursivität durch Tabellenplätze
Systemische Alternative: Eine neue Ethik fürs Wirtschaften
10. Äußere Pulsation – Wer soll wie dabei sein?
Arbeitsplätze erhalten
Die Äußere Pulsation bezeichnet die Bewegungen an der äußeren Grenzlinie eines Systems und ihre Qualität
Systemische Alternative: Bedingungsloses Grundeinkommen
11. Innere Pulsation – Inklusion weitergedacht
Föderale Strukturen sind überlegen
Zwei Subsysteme: Öffentliche und private Güterbereitstellung
Integration der Subsysteme über Metasysteme
Auf dem Weg zur Weltgesellschaft
Systemische Alternative: Zusammenarbeit der Subsysteme
12. Ausblick
Anhang: Arbeitsmaterialien. Entwicklungsstufen im Erwachsenenalter
Einzelfragen zu den Systemdynamiken
Systemprozesse
Systembalancen
Systempulsation
Bedürfnisorientierte Wirtschaft
Modelle des Unbewussten
Literatur
Verzeichnis der Exkurse und Abbildungen
