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1. Geschichte: Fall eines Bestatters
ОглавлениеEs waren nur noch wenige Schritte bis zum ausgehobenen Grab und Pfarrer Folke Uphusen ging gleichmäßig in nahezu staksigen, aber trotzdem fließenden Schritten. Der Herr Pfarrer hatte sich im Laufe der Zeit einen eigenartigen Gang angewöhnt: er stelzte wie ein Flamingo. Die Leute munkelten, dass es nur noch fehlen würde, wenn er im Stillstand ein Bein anziehen würde.
In Gedanken war er schon bei der Bestattung am Nachmittag. So war es immer, die gerade anstehende Beerdigung war für ihn schon erfolgreich abgehakt und in der Jahresstatistik abgeheftet. Wieder einmal eine runde Sache, gut, schnell und effizient abgearbeitet! Die letzte Biegung des Friedhofsweges wurde von den letzten Trauergästen genommen und der beliebte Pfarrer Uphusen in der Gemeinde Holmerdingermoor in der Nähe von Norden in Ostfriesland wartete, bis die Trauergemeinde näher rückte. Er wollte die letzten Worte über die Tote, Maria Pohl, eine bekannte Unternehmerin aus Holmerdingermoor, die mit 83 Jahren friedlich an Altersgebrechen, wie man landläufig sagte, verstorben war, sprechen. Genau genommen sagten die Ostfriesen in ihrem Plattdeutsch, der Verstorbene ‚is dood bleeben‘. Also übersetzt, tot geblieben. So war es nun einmal in Ostfriesland.
Folke Uphusen sprach die letzten Worte, als er plötzlich von etwas abgelenkt wurde und über seine Lesebrille hinweg über die Bibel sah. Obwohl er die erforderlichen Passagen natürlich auswendig wusste, hatte er immer den Bibeltext zur Sicherheit aufgeschlagen. Eine kurze Unruhe war zu vernehmen, und dann bemerkte er den Grund. Der Bestatter, Doktor Hubert von der Reben fiel wie in slow-motion über den Grabesrand in das Grab hinein und war mit einem kurzen Aufschrei der direkt neben ihm stehenden Trauergäste mit einem Mal verschwunden. Ein Bestatter, der in ein von seinen eigenen Leuten ausgehobenes Grab fiel und in einer verkrümmten Embryohaltung mausetot da lag! Da konnte man sicher sein, dass es in Holmerdingermoor dunklen, ja spökenhaften Gesprächsstoff gab!
Der Pfarrer, ein Mann der Tat, bat die Gäste, beiseite zu treten. Er gab dem Erstbesten seine Bibel mit seinen zusätzlichen Textseiten, es waren vier Blätter, einfach in die Hand und stieg mit seiner wehenden Soutane unter den ungläubigen Blicken der anwesenden Trauernden in das Grab. Der Bestatter hatte die Augen geschlossen und dem Herrn Pfarrer fiel ein merkwürdiger Geruch aus dem Mund des Herrn Doktor, wie der Bestatter in Holmerdingermoor ehrfurchtsvoll genannt wurde, für den Bruchteil eines Augenblickes auf. Er konnte aber diesen Geruch nicht einschätzen, geschweige denn seinem Lebenserfahrungsschatz in irgendeiner Form zuordnen. Nun sprach er mehr zu sich: „Der riecht aber komisch aus dem Mund, so nach Mandeln.“ Er hielt das aber für nebensächlich, blickte von unten hilfesuchend aus dem Grab und bemerkte, dass einige Gäste mit ihrem Handy Fotos anfertigten. Der Pfarrer hatte keine Zeit, darauf einzugehen, sondern rief laut, dass bitte jemand im Krankenhaus in Norden nach einem Arzt rufen möchte.
In der Bäckerei Ummo Harms in Holmerdingermoor war an diesem Morgen einiges los. Zum Einen verunglückte der Brotlieferant mit seiner frischen Fracht in einem Graben, weil der Fahrer am Vortag mit seiner Boßeltruppe einen Wettbewerb nach einigen Jahren gegen eine gute Mannschaft aus Dangast gewonnen hatte und das gefeiert werden musste. Als der Polizist, ein Boßelkumpel aus Emden ihn aus dem Fahrzeug zog und die Alkoholfahne roch, dachte dieser für einen Augenblick, aber wirklich nur für einen Augenblick, seinen Boßelfreund zu verschonen. Dies musste irgendwie die Kollegin bemerkt haben, die nur meinte: „Das denkst du doch nicht wirklich?“ Die Sache war erledigt und ging seinen Gang zum Staatsanwalt. Zum Anderen hatte die Bäckerei Harms an diesem Morgen aber noch einen weiteren Vorfall zu verarbeiten: Der erste Geselle hatte sich am heißen Ofen verletzt und war in eine Spezialklinik nach Bremen eingeliefert worden.
Doris Haber stand brav in der hinteren Reihe vor der Theke an und hörte sich die neuesten Nachrichten aus Holmerdingermoor, ihrem Dorf in der Nähe des Ewigen Meeres, in dem sie seit ihrer Geburt lebte, an. Jeden Tag fuhr sie nach Leer zu ihrer Dienststelle. Im Augenblick hatte sie nicht nur diese verantwortlich zu vertreten, sondern auch die Kripo in Aurich, die ihr wegen eines durch Krankheit bedingten Ausfalls anvertraut worden war. Dabei hatte sie sich immer aus den verwaltungstechnischen Dingen der Polizei möglichst heraushalten wollen. Aber trotz der Zusage der Polizeipräsidentin, dass sie als Ermittlerin weiter arbeiten konnte, wurde ihr der „Papierkram“, der auch wichtig war, langsam zu viel. Doris hatte schon das Gefühl, diese Papierflut aus den Ministerien würde nie aufhören. Aber sie war dafür verantwortlich, dass das nicht nur Makulatur blieb, sondern, wie es so schön hieß, in praktische, vernünftige Formen gegossen wurde.
Nun aber hatte sie einige Tage frei und wollte ihren Kopf von der frischen Seeluft auf ihrem Fahrrad am Deich so richtig frei pusten lassen. Doris liebte das Alleinsein, sie war ungebunden und so sollte es auch bleiben.
Die erste Reihe in der Bäckerei hatte ihre Ware bekommen und machte Platz, als eine alte Dame, die sehr blass und mitgenommen aussah, laut einer Verkäuferin, die ihre Enkeltochter war, zurief: „Hilka, ich war gestern auf der Beerdigung von Maria.“ Ihre Enkelin schien genervt zu sein: „Das weiß ich doch, Oma. Ich muss arbeiten!“ Ihre Oma schien aber die Zurechtweisungen ihrer Enkelin zu kennen und störte sich nicht weiter daran, auch wenn sie wohl meinte, so langsam vergesslich, also tüddelig im Kopf, zu werden. Die Oma ließ sich auch nicht von neuen Kunden aus der Ruhe bringen, die sich nun langsam in die überfüllte Bäckerei hineinzwängten. „Aber alles weißt du nicht! Der Bestatter ist, noch bevor der Herr Pfarrer das letzte Gebet sprechen konnte, tot in das Grab gefallen, bevor Marias Sarg dort abgelassen wurde. Das ist ein ganz schlimmes Omen! Es wird hier im Dorf für einige eine ganz böse Zeit anbrechen, zumal der Herbst vor der Tür steht. Der Herr Pfarrer murmelte auch mehr zu sich selber ‚Der riecht aber komisch aus dem Mund, so nach Mandeln.‘ Ich habe das genau gehört! Denn erstens hatte mein Hörgerät neue Batterien und zweitens stand ich direkt vorne am Grab! Ich komme ja immer früh zu Beerdigungen, die finde ich immer schön feierlich und ich stelle mir immer vor, welche Bestattung ich haben möchte.“ Es war ihrer Enkelin sichtlich peinlich: „Gut, Oma, hier sind deine zwei frischen Brötchen. Es kann doch sein, dass der Herr Doktor von der Reben frische Mandeln vom Jahrmarkt aus Norden gegessen hat, so als Ablenkung von der Bestattung. Er hat sich halt bei seiner schweren Arbeit eine kleine Freude gemacht.“
Aus der hinteren Reihe meinte abschätzig eine Kundin: „Von wegen schwere Arbeit! Das kann bei dem feinen Herrn Bestatter nur das Rechnungsschreiben sein! Seine Preise sind gepfeffert, um die Leute unter die Erde zu bringen. Den Rest machen doch seine Leute.“ Einige Kunden erwarteten nichts Nachhaltiges mehr an neuen Informationen und drängten an die Theke. Als Doris ihre Tüte mit den Brötchen in die andere Hand nahm, um die Ladentür schließen zu können, sah sie sich nach der alten Dame um: „Entschuldigen Sie bitte, ich habe gerade Ihre Worte zum Sturz des Herrn von der Reben in das Grab gehört. Dürfte ich Sie einen Moment sprechen?“ Die alte Dame Hedda Oltmanns sah sie misstrauisch an: „Wenn Sie von der Zeitung sind, sage ich kein Wort mehr.“ Doris lachte: „Nein, natürlich bin ich privat in der Bäckerei, beruflich bin ich bei der Polizei. Aber wenn ich etwas berufliches im privaten Bereich mitbekomme, muss ich schon aus gesetzlichen Gründen dem nachgehen, sonst mache ich mich unter Umständen strafbar. Erzählen Sie mir bitte, was war das genau mit dem Bestatter und was passierte nach dem Sturz.“
Edda Oltmanns zögerte. Jetzt war sie wieder wichtig, man interessierte sich für das, was sie erlebte. Das war in den letzten Jahren nicht oft der Fall gewesen und Oma Edda, wie sie im Dorf genannt wurde, erzählte: „Ja, also der Bestatter Doktor von der Reben, ein netter Mensch, immer voller Verständnis für alle Menschen, also für die Lebenden meine ich, wollte wohl am Grab der seligen Maria Pohl, die ja ihr ganzes Leben hier verbracht hat und später zwei Geschäfte von Lebensmitteln und so weiter bis zur Blumenerde hatte, sehen, ob alles in Ordnung war. Das hatte er bestimmt auch schon vorher gemacht. Er war ja so ein Mensch der Sorte, der immer mehrmals zur Haustür zurückging, ob diese auch wirklich richtig abgeschlossen war. Er traute sich selber nicht ganz, vielleicht war er auch schon mit seinen Gedanken woanders. Ich nehme den Begriff der Demenz nicht gerne in den Mund. Wenn junge Menschen etwas vergessen und das kommt häufig vor, sagt keiner, der ist bestimmt schon dement. Wenn ich aber etwas vergesse, sieht es anders aus. Man lächelt dann immer so komisch und ich verteidige mich immer und habe das Gefühl, alles nur noch schlimmer zu machen. Ja, mit mir alter Frau redet ja auch keiner mehr vernünftig. Meine Enkelin hat nie Zeit, der Doktor fertigt mich immer schnell ab, da bleibt mir nur noch, mit mir selber zu reden, um überhaupt eine Stimme zu hören. Ich lasse manchmal den Fernseher die ganze Nacht laufen und wenn ich wach werde, bilde ich mir ein, es wäre wie früher. Bei uns war im Haus immer etwas los, immer Jubel, Trubel, Heiterkeit und nun habe ich das Gefühl, als hätten sich dicke Spinnweben auf mein Leben gelegt. Ja, man bekommt auch nicht mit, schwerer zu hören oder nicht mehr so gut zu sehen. Das Fatale daran ist, dass alles schleichend kommt. Ich fange manchmal etwas an zu erzählen, weiß am Anfang noch, was ich sagen wollte und verliere dann meinen Gesprächsfaden und überlege händeringend, wie ich den Satz irgendwie zu Ende bringe. Das ist fürchterlich, genau so wie jetzt. Ich weiß Ihre Frage nicht mehr richtig.“
Doris sah sie fast liebevoll wie ihre eigene Oma an und dachte kurz, wie das wohl sein wird, wenn sie erst in dem Alter von Oma Edda wäre: „Keine Bange, Frau Oltmanns. Ich wollte wissen, wie das mit dem Sturz in das Grab des Bestatters genau abging und Sie sagten, er wollte etwas überprüfen, weil er wohl ein übervorsichtiger Mensch war. Er stand am Grab und stürzte plötzlich hinein?“ Sie nickte aufgeregt: „Ja, so war es, ach ja, er griff sich an die Brust, oder so. Er hatte ja seinen dicken Wintermantel an. Also er griff sich, ich glaube mit der rechten Hand, an sein Herz und war im leeren Grab verschwunden. Kein gutes Zeichen für das Dorf.“ Sie wollte ausschweifen, als Doris sie freundlich bestimmt in eine polizeilich erlernte Bahn drängte: „Er war im Grab und wer hat geholfen oder haben die Menschen nur zugesehen?“ Edda schien zu überlegen: „Ja, so war es. Dann war der Herr Pfarrer plötzlich auch weg. Ich drehte mich kurz um. Ob der in das Grab gesprungen oder langsam geklettert ist, weiß ich nicht. Springen wäre wohl schlecht gewesen, er wäre ja auch auf den Doktor Bestatter getreten. Dann rief er aus dem Grab nach dem Arzt aus dem Krankenhaus, also so nicht, sondern jemand möchte mit dem tragbaren Telefon das Krankenhaus in Norden anrufen. Das ist ja auch das nächste von hier und dann sagte der Pfarrer noch etwas zu den Leuten, die mit ihren neumodischen Telefonen Bilder, also Fotos anfertigen können. Es blitzte wie bei einem Fotoapparat mehrfach auf. Der Pfarrer ärgerte sich darüber, dass die Leute anstatt zu helfen, gleich lieber Bilder machten. Und dann kam noch das, was ich zu meiner Enkelin gesagt habe. Der Pfarrer war wohl im Grab dicht an den Mund des Bestatters gekommen. Ob er die Mundübung zur Wiederbelebung machen wollte, weiß ich nicht. Ich bin auch zu klein, um gut in das Grab hinein schauen zu können. Außerdem drängelten plötzlich die Trauergäste und schoben mich beiseite, um besser sehen zu können. Da nehmen die auf alte Leute keine Rücksicht. Der Pfarrer sagte also ‚der riecht so komisch aus dem Mund, so nach Mandeln‘. Mehr weiß ich nicht.“
Doris gab ihr die Hand: „Ich bedanke mich bei Ihnen, mein Auto steht gleich auf dem Parkplatz hinter der Bäckerei, darf ich Sie nach Hause oder sonst irgendwohin mitnehmen?“ Sie schüttelte den Kopf: „Danke sehr, ich genieße es, ein wenig unterwegs zu sein, auch wenn ich immer den anderen Menschen im Wege stehe und zu langsam gehe. Ich kann mich aber nicht mehr so schnell wie früher auf meinen alten Beinen bewegen. Zu Hause bin ich am Tage noch lange genug, eigentlich viel zu lange und ich weiß nicht, was ich ändern kann.“ Doris lächelte sie verständnisvoll an und hatte große Hochachtung vor der alten Dame, die ihre Einschränkung einfach akzeptierte und eingestand.
Nach dem Frühstück überlegte Doris in ihrer kleinen Wohnung, ob und was sie unternehmen sollte. Als Kriminalbeamtin wäre es ein Leichtes, den Dauerdienst im Präsidium anzurufen und Ermittlungen anzuordnen. Aber damit wäre sie den Fall wieder los. Also setzte sie sich an ihren Computer und schickte ihrer Freundin und Vorgesetzten, der Polizeipräsidentin Gudrun Mertens, eine E- mail. Es dauerte keine zehn Minuten bis ihr Telefon klingelte. Doris sah an der Nummer, dass es Gudrun war: „Doris, irgendwie bist du meine Rettung. Ich darf es im Amt ja nicht laut sagen, aber ich bewundere dich, dass du dir vorbehalten hast, trotz deiner Verwaltungstätigkeit in einen Fall einsteigen zu dürfen. Ich habe mir selber die Bitte auferlegt, dich zu fragen, ob ich mitspielen darf. Sage das aber bitte nicht im Präsidium weiter, die Kollegen sind gnadenlos und ich sehe mich schon auf der nächsten Weihnachtsfeier in einer Parodie wieder, wie die mir zeigen, wie ich im Heuhaufen die berühmte Nadel suche und dann ziehen die eine lange Stricknadel heraus und an der hängt ein fauler Apfel.“ Doris lachte: „Gudrun, du solltest die nächste Parodie über dich selber schreiben und spielen, toppe dich selber, überzeichne dich, damit auch dem größten Widersacher im Amt der Grünkohl mit Pinkel im Halse stecken bleibt.“ Gudrun lachte ebenfalls: „Ich wusste nicht, dass es überhaupt Widersacher gibt. Aber Spaß beiseite. Wenn du nichts dagegen hast, übernehmen wir diesen Fall, falls es denn einer ist. Wir sagen einfach, die Kollegen seien mit anderen Fällen gut eingedeckt und ein paar Fingerübungen könnten uns nicht schaden. Ist das in Ordnung? Du übernimmst natürlich die Führung.“ Doris meinte nach kurzem Überlegen: „Machen wir, wir halten aber alles auf kleiner Flamme. Treffen wir uns in einer halben Stunde bei dem Pfarrer?“ „Bis gleich, ich bin schon ganz aufgeregt und habe ein Kribbeln im Bauch wie damals, als ich meinen allerersten Fall bekam.“
Am Ende von Holmerdingermoor, genau genommen schon etwas außerhalb, lag das Haus von Frau Alwine Uphoff. Das Haus war reetgedeckt, klein und duckte sich, so als erwartete es jeden Augenblick einen heftigen Sturm. In dem mit allerlei Sachen vollgestopften Haus war es dunkel. Es sah wie ein Museum aus, in dem man glauben konnte, die Zeit sei stehengeblieben, wäre da nicht die laut tickende, antike Standuhr, die mit ihren goldenen, ständig schwingenden Uhrentellern an einer Haltestange immer meldete, dass die Zeit unaufhörlich voran schritt. Alwine Uphoff sammelte immer noch, wenn es ihr geplagter Rücken zuließ, Kräuter aus dem Moor. Früher fuhr sie mit dem Fahrrad bis an das Ewige Meer, um Beeren und Kräuter für einen Tee gegen menschliche Beschwerden zusammeln. Früher hatte sie sich mit dem Dorfdoktor oft gestritten, welche Behandlungsmethode für die Menschen die Bessere wären. Heute akzeptierte und respektierte man sich gegenseitig und es kam schon vor, dass der Doktor erschöpft nach seinem letzten Patientenbesuch bei ihr noch kurz vor Mitternacht aufkreuzte, um sie um Rat zu fragen. Er wusste manchmal einfach nicht weiter. Und so gaben beide die Diskussion über das leidige Thema Schulmedizin gegen Heilkräuterbehandlung auf und arbeiteten ganz passabel zusammen.
Nun saßen sich zwei alte Damen, die aus dem Dorf nicht wegzudenken waren, schweigend gegenüber. Der schwere Geruch einer Duftkerze hatte schon das dunkle Mobiliar durchzogen und das alte Holz war so im Laufe der Zeit gegen den Holzbock immun geworden. Edda Oltmanns war gleich nach dem Besuch aus der Bäckerei und dem Gespräch mit Doris zur Kräuterfrau Alwine Uphoff gegangen.
Diese rührte gedankenverloren in der Tasse mit frischen Beeren und blickte mit einem Male Edda an: „Das ist das Zeichen, auf das ich schon seit Jahren wartete. Ich hätte es eher von der anderen Seite erwartet. Dass ein Blitz den Kirchturm trifft und die Kirche in der Nacht des Gewitters völlig abbrennt. Du kannst es nicht wissen, aber mir erzählte meine Großmutter, dass auf Holmerdingermoor fast immer alle dreißig Jahre Ungemach zukommt. Das Unglück kommt aus dem Moor hinter dem Ewigen Meer und kündigt sich immer durch ein Zeichen von der Kirche an. Einmal fiel der Küster einer heimtückischen Krankheit zum Opfer, das war im Frühjahr und keiner nahm die Warnung meiner Großmutter ernst. Im Herbst desselben Jahres brannte der Hof vom Großbauern Hansen komplett nieder. Alles verbrannte, die Tiere im Stall und die Familie des Großbauern. Dann nach weiteren dreißig Jahren rafften die Blattern das halbe Dorf weg und nun fiel der Bestatter in das Grab von Maria. Maria war eine große Persönlichkeit. Eine Unternehmerin, wie es sie heute nicht mehr viele gibt. Es kommen dunkle Wolken auf uns zu! Ich sage es dir! Ich muss nachdenken. Lass mich bitte jetzt allein, Edda.“ Edda Oltmanns stand mühsam auf und verließ sie ohne ein Wort des Abschieds.
Doris stand mit ihrer Freundin Gudrun Mertens vor dem Pfarrhaus und beide konnten durch die zugezogenen Jalousien etwas Licht bemerken. Etwas bewegte sich hinter dem Vorhang, so als würde ein Mensch nachdenkend hin und her laufen. Doris klingelte und es dauerte etwas, bis der Schlüssel im Schloss zu hören war. Der Pfarrer öffnete, er schien die beiden Damen nicht zu kennen. „Ja, bitte?“ Doris hatte sich schon auf der Fahrt überlegt, wie sie vorgehen wollte: „Herr Pfarrer, mein Name ist Doris Haber und das ist Frau Mertens. Wir sind von der Polizei Norden und haben eine Frage bezüglich des Vorfalles bei der Bestattung der Frau Maria Pohl.“ Doris und Gudrun wollten ihre Ausweise zeigen, doch der Pfarrer winkte ab: „Kommen Sie bitte herein, ich arbeite gerade an meiner Predigt für den nächsten Sonntag.“ Er trat beiseite und zeigte in sein Büro. Es roch hier merkwürdig, nach Kräuterbonbons oder frischem Kräutertee, der zu lange in der Kanne zog. Es war hier sehr unordentlich, alles lag kreuz und quer auf Stapeln, die in sich noch wie Treppen geschichtet waren.
Doris, die immer sehr ordentlich und alles schon fast pedantisch an ihren Plätzen sowohl im privaten Bereich als auch auf der Dienststelle hatte, musste sich zusammennehmen. Es ging sie nichts an, wie Menschen lebten, sich nicht sortierten oder nach ihrem Gusto leben wollten, wie sie mochten. Gudrun stand unschlüssig vor einem Stuhl, der mit alten Zeitungen vollgepackt war. Sie wollte den Stapel nicht herunternehmen, wohin sollte sie diesen auch ablegen? Pfarrer Uphusen nahm, eine Entschuldigung murmelnd, den Stapel und warf ihn achtlos auf die Erde. Einen weiteren Stuhl zog er mit dem Fuß heran. Er selber setzte sich auf eine kleine Couch, die mit Videokassetten überhäuft war. Doris hätte gerne einmal die Titel gesehen. Sie dachte: „Von dem möchte ich nicht getraut oder beerdigt werden. Der wirkt irgendwie fahrig, unsortiert.“ Sie lachte innerlich über sich selber. „Herr Pfarrer Uphusen, wir möchten vorweg schicken, dass uns weder eine Strafanzeige noch eine Meldung in dieser Richtung erreichte. Es geht darum, dass, auch wenn Polizeibeamte privat unterwegs sind und von einem Ereignis hören, sei es Klatsch oder Gerüchte, dem nachgehen müssen, um sich im strafrechtlichem Sinne nicht schuldig zu machen. Ist an der Sache nichts dran, ist es erledigt. Das soll aber nicht heißen, dass wir, ich vermeide den Begriff Geschwätz, sondern jedem gesprochenen Wort aufklärungstechnisch gesehen nachgehen müssen.“
Der Pfarrer hielt den Kopf etwas geneigt und hörte zu, dann meinte er leicht gereizt: „Wenn ich alle gesprochenen Worte auf die Goldwaage legen würde, käme ich hier zu nichts mehr.“ Doris drehte sich um und dachte: „Und wo wäre der Unterschied?“ Der Pfarrer schien irgendwie ihre Gedanken zu ahnen: „Ich war als Kind schon unordentlich und habe immer mit aller Verzweiflung versucht dagegen anzugehen, mit dem Resultat, dass ich nichts mehr wiederfand, meine Zeit im Abheften von Unterlagen in Ordnern vergeudet habe, die ich hinterher nicht wiedergefunden habe, weil diese falsch beschriftet oder aus anderen Gründen am nächsten Morgen verschwunden waren. Sie schienen sich auf die kleinen Ordnerbeine gemacht zu haben, um aus meinem Chaos zu entkommen. Und so habe ich das Ordnung halten aufgegeben.“ Doris musste grinsen und dachte nur lakonisch: „Kein Wunder, das würde ich bei dem als Ordner auch machen.“
Es klingelte an der Tür und der Pfarrer stand auf: „Einen Augenblick, bitte.“ Als er aus dem Raum gegangen war, blickte Doris ihm kurz nach, ging zu seinem Platz und drehte die Videokassetten um. Sie hatte Pornofilme erwartet, warum wusste sie auch nicht. Aber sie fand Titel wie: Die Kräuterhexe, Hexen aus dem Mittelalter, Sind sie noch unter uns? Als sie sich die Filme genauer ansah, flüsterte sie Gudrun zu: „Das sind Horror und Gewaltfilme!“ Sie hörten Schritte, Doris legte alles schnell zurück und setzte sich auf ihren Platz. Der Pfarrer schien sich überlegt zu haben, seine Taktik zu ändern, um sie schnell los zu werden. „Also meine Damen, die Pflicht ruft, meine Kirche ist auch letztendlich ein Dienstleitungsunternehmen. Fragen Sie bitte schnell, ich muss dringend in die Kirche. Eine arme Seele sitzt schon im Beichtstuhl.“
Gudrun konnte eine derartig herablassende Behandlung von Menschen überhaupt nicht ertragen: „Herr Uphusen, Sie sind uns schnell wieder los, wenn Sie uns sagen, was Sie im Grab der Frau Pohl bemerkten, als der Bestatter dort lag. Also, kurz und knackig.“ Doris musste sich zusammen nehmen. Die Situation war so komisch, dass sie laut gelacht hätte. fand Gudrun richtig gut. Es kam wieder die alte Ermittlerin bei ihr durch. Das Amt der Polizeipräsidentin schüttete leider so einiges an Potential zu.
Der Pfarrer war auf dem falschen Fuß erwischt worden, er dachte, dass er zwei unbedarfte Neulinge der Polizei vor sich hatte: „Wieso? Der Herr Doktor von der Reben stolperte, als er am Grab nach dem Rechten sehen wollte, verlor das Gleichgewicht und fiel unglücklicherweise in das Grab und war tot. Das stellte nachher der Notarzt fest. Es lag ein Herzinfarkt vor, weiteres weiß ich nicht. Ich kenne den Herrn von der Reben auch nur beruflich und nur flüchtig.“ Er nickte bei jedem Satz, um diesen noch zu unterstreichen. Gudrun zückte ihr Notizbuch: „Welcher Arzt war hier?“ „Doktor Wennerstein, der Chef der Neurologie.“ Doris wunderte sich, dass ein Neurologe gleich die Symptome eines Infarktes feststellen konnte. Gudrun notierte sich den Namen: „Sagen Sie, bitte, wie war das mit Ihrer Feststellung, dass der Bestatter aus dem Mund nach Mandeln roch?“ Der Pfarrer wurde blass: „Woher wissen Sie das?“
Wenn sich bei Gudrun eine bestimmte Falte oberhalb der linken Augenbraue bildete, kündigte sie damit ihren kurz bevor stehenden Ärger an: „Herr Pfarrer Uphusen, Sie wollen doch schnell in Ihre Kirche, also nochmals, die Antworten kurz und präzise. Wie war das mit dem Mandelgeruch?“ Er rutschte unruhig auf seinem Sitz herum: „Ja, ich bin in das Grab geklettert, die Frau Pohl in ihrem Sarg war ja noch nicht dort. Ich wollte dem von der Reben helfen. Was ich in der Aufregung gesagt habe, weiß ich nicht mehr. Mandeln? Lassen Sie mich überlegen. Damit meinte ich, wenn ich das überhaupt gesagt habe, die gebrannten Mandeln vom Jahrmarkt.“
Doris sah ihre Freundin Gudrun an und versuchte zu ergründen, ob die Stirnfalte wie ein Seismograph ein Donnerwetter ankündigte, wenn sie gleich alleine im Auto waren. Aber es zeichnete sich nichts ab, nur ein Unverständnis, das konnte aber durchaus mit dem Herrn Geistlichen zu tun haben. Gudrun fasste nach: „Aber Herr Uphusen, dass ist doch ungewöhnlich, Ihre Aussage, meine ich. Wenn ich mir vorstelle, vor mir rutscht oder stolpert der Herr Bestatter in das Grab seiner Kundin, Sie bemühen sich hinein, was naturgemäß keiner der Trauergäste sich sofort heraus nehmen möchte. Sie knien in dem ausgehobenen Grab vor dem Bestatter und sprechen von gebrannten Mandeln. Wieso, in welchem Zusammenhang soll das denn passen? Die Aufregung ist groß, der Vorfall auf dem Friedhof einzigartig und Ihnen fällt bei der Erstuntersuchung nichts anderes ein. Ich wiederhole mich, wenn ich es nochmals sage.“ Der Pfarrer sah auf seine Uhr: „So war es, gebrannte Mandeln vom Jahrmarkt, die esse ich, solange ich denken kann. Als Kind habe ich mir an einer harten Mandel einmal einen Zahn herausgebissen, einen Milchzahn, der sowieso heraus musste.“ Gudrun klappte ihr Notizbuch zu und sah Doris an: „Wenn Sie keine Fragen mehr haben, sollten wir gehen.“
Doris stand auf und gab dem Pfarren überschwänglich die Hand: „Sie haben uns sehr geholfen, das ist leider nicht immer bei allen Bewohnern hier in unserem Dienstbezirk so. Was haben Sie für schöne Videokassetten! Ich bin ein Fan von diesen Dingern und habe meinen ganzen Schrank voll damit. Was sammeln Sie, darf ich mal sehen?“ Der Pfarrer stand schon: „Ein anderes Mal, ich muss nun aber wirklich. Das sind Heimat- und Tierfilme.“ Doris schüttelte ihm nochmals übertrieben die Hand: „Ich komme gerne auf Sie zu, wenn ich mal wieder in der Gegend bin. Ich bringe auch meinen Ordner mit, dann könnten wir ja mal Kassetten tauschen!“ Gudrun nickte und der Blick auf Doris sagte alles.
Im Auto sah Gudrun Doris an, bevor sie das Dienstfahrzeug startete: „Was war das denn mit den Kassetten? Du hast doch keine von den Dingern und die Grusel- und Horrorgeschichten hast du im Dienst doch zur Genüge.“ Sie lächelte, als Doris beiläufig sagte: „Mandelgeruch, das sagt doch ein Mensch im ersten Schreck, wenn er es wahrnimmt, falls die gute Oma Edda Oltmanns noch gut hört. Und das wird uns der Anwalt vom Pfarrer um die Ohren schlagen. Nämlich, dass die gute Oma als unsere einzige Zeugin nicht mehr gut hört. Er wird einen Gutachter auftreiben, der dir im Prozess beweist, dass die alte Dame trotz ihres Hörgerätes mit einem Akku bei voller Leistung im Pulk mit so vielen Menschen am Grab, in das sie nicht einmal aufgrund ihrer geringen Körpergröße hineinschauen konnte, nichts gehört haben kann. Klar, ich weiß, was du damit meinst. Du denkst nicht an die harten Plombenzieher vom Nordener Jahrmarkt, du denkst an Zyankali, oder?“ Doris nickte: „Richtig, der Geruch ist nur kurz und flüchtig wahr zu nehmen. Da hilft nur eine Obduktion.“ Sie brach ab, als Gudrun den Arm hob: „Klar, natürlich, warum bin ich nicht sofort darauf gekommen. Ich bin womöglich schon zu lange aus der täglichen Ermittlungsarbeit entfernt.“ Doris lachte: „Ich bin auch noch da und wollte vorschlagen, die Leiche des Bestatters beschlagnahmen zu lassen.“ Gudrun überlegte: „Ob bei dieser dünnen Sachlage die Staatsanwältin mitmacht? Ich weiß nicht. Ich rufe gleich Doktor Wennerstein an und frage ihn, was er davon hält, von dem Mandelgeruch meine ich.“
Doris zeigte auf die Kirche: „Wie war das, der Herr Pfarrer hat eine wichtige Verabredung mit einer armen Seele in der Kirche? Gudrun, meine Nasenspitze sagt mir, wir sollten einmal in die Kirche gehen, die arme Seele sitzt bestimmt im Beichtstuhl. Wir sollten unsere amtlichen Ohren spitzen, wenn wir geduldig davor stehen und ebenfalls die Beichte ablegen wollen.“
Sie stiegen aus dem Auto und gingen in die Kirche. Im ersten Augenblick mussten sich ihre Augen an das dunkle Licht gewöhnen. Gudrun schloss leise die schwere Kirchentür, man musste ja nicht gleich mit derselben in den Beichtstuhl fallen. In der Kirche saßen einige ältere Damen und hielten Einkehr, womöglich vom hektischen Alltag einer Stadt. Doris zeigte in ein Seitenschiff. Dort stand, wie eine geduckte Kate hinter einem Deich, der geschlossene Beichtstuhl. Sie gingen leise dorthin und hörten eine aufgeregte alte Frau sagen, nein, die Sätze böse und wütend zwischen den Zähnen hervor pressen: „Ich habe dir Trottel von einem Pfarrer doch gesagt, dass du nur wenige Tropfen von meinem Kräuterelixier dem Holzkopf von einem Bestatter in seinen Whiskey geben sollst. Nicht zwanzig von den Tropfen, wie du mir sagtest, sondern nur drei. Der Doktor Bestatter hatte ein schwaches Herz, das habe ich dir aber auch gesagt. Das weiß ich von der Sprechstundenhilfe, die bei mir immer die Kräuter für ihre Familie holt. Sie traut dem eigenen Doktor nicht mit seinen dilettantischen Behandlungsmethoden.
Ich habe ein gutes Mandelkraut dazwischen gemixt, das hat die gleiche Wirkung wie Zyankali, nur mit dem Unterschied, dass mein Kräutermandelelexier reine Natur ist. Es sind auch gute, leider giftige Eibenbeeren darin. Die sollten den Geschmack übertönen und eine leichte Betäubung des Nervensystems einleiten, bevor das Opfer ohnmächtig wird und in das Grab fällt. Ich wollte das nur erreichen, damit meine Prophezeiung eintritt. Die Jahre sind rum und es musste etwas passieren, damit ich als Kräuterhexe mein Gesicht wahre. Mit einem toten Bestatter ist mir nicht gedient.
Du wolltest aber nur mit dem zusammen an das Erbe der Maria Pohl kommen. Ihr seid euch nicht einmal zu schade, das Testament zu fälschen. Du als Pfarrer solltest dich schämen. Nur gut, dass die alte Edda zu mir kam und mir von deinem verräterischen Geschwätz mit dem Geruch nach Mandeln aus dem Mund des toten Bestatters erzählte. Keine Bange, ich gab ihr was von meinen speziellen Tropfen mit, die sie bei ihrem Rheuma heute Abend sicher nehmen wird. Und dann, dann wird sie ganz ruhig für immer einschlafen.“
Gudrun sah Doris an, die vor Aufregung zitterte. Gudrun flüsterte: „Zugriff!“ Die kleine, geduckte Holztür öffnete sie mit einem Ruck, zog den Pfarrer von seiner Bank und sah durch das Sprechgitter, wie Doris mit festem Griff die Kräuterfrau Alwine Uphoff aus dem Beichtstuhl zog. Einige Kirchenbesucher waren durch den Lärm aufmerksam geworden und kamen näher. Gudrun holte ihr Handy aus der Tasche und rief, bevor sie eine Taste für die eingespeicherte Telefonnummer drückte: „Das ist eine polizeiliche Aktion, bitte verlassen Sie die Kirche!“
Der diensthabende Beamte der Notrufzentrale in Norden staunte nicht schlecht, als er seine oberste Vorgesetzte am Telefon hatte, die den dringenden Wunsch nach zwei Streifenwagen zur Kirche des Pfarrers Folke Uphusen hatte. Als die Polizeibeamten eintrafen, um die alte Dame und den Pfarrer in Gewahrsam zu nehmen, waren Gudrun und Doris schon mit eiligen Schritten aus der Kirche auf dem Weg zu Frau Edda Oltmanns.
Diese bückte sich gerade über ihr Gemüsebeet und schimpfte laut über die Schnecken, die alles abfraßen. Das Fläschchen gegen Rheuma gab sie erst nach sanftem, behördlichen Druck heraus, das unverzüglich zur Kriminaltechnischen Untersuchung geschickt wurde.
Das Sommerfest des Präsidiums wurde eröffnet. Als Gudrun und Doris etwas zu früh auf ihren Plätzen waren, konnten sie noch sehen, wie Kollegen der Spurensicherung einen hölzerner Beichtstuhl aufbauten und diesen mit dicken Kräuterbündeln bestückten. Doris sah Gudrun an und lachte laut auf. In diesem Augenblick drehte sich ein Kollege der Motorradstaffel um, den Doris nicht erkannte, da er als Pfarrer verkleidet war. Ein anderer Kollege saß auf einem Sarg und trank eine Flasche Bier. Gudrun meinte nur zu Doris: „Da müssen wir durch.“