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Isabella Martinez, Planet Viken, IQC-Feld, Transportzentrum

Aufseherin Egara hatte gesagt, es würde sich wie ein Nickerchen anfühlen, die Sache mit dem Transport durchs halbe Universum. Sie hatte gefragt, ob mir die Weisheitszähne gezogen worden waren und ich hatte mit “ja” geantwortet. Als ich fünfzehn war, hatten sie mir eine Narkose verabreicht und ich war mit einer Mullbinde um die Wangen gewickelt wieder aufgewacht; ohne jede Erinnerung an die zwei Stunden, die es gedauert hatte die betroffenen Backenzähne aus mir herauszuholen. Gott sei Dank.

Als ich blinzelnd die Augen aufmachte und versuchte herauszufinden, wo ich jetzt war, erinnerte ich mich an diese Unterhaltung. Ich hatte keine komischen Medikamente im Blut. Kein Kieferchirurg, der sich mit einer Lampe an der Stirn über mich drüber lehnte oder Blutgeschmack im Mund.

Nein. Als ich nach meinem Abtransport vom Bräuteabfertigungszentrum in Miami aufwachte, erblickte ich drei große Typen, die mich allesamt auf eine Art anstarrten, dass ich mich fast hin und her winden wollte.

Aliens. Es waren Aliens.

Und ich war in einem Land, das sich weit, weit weg von der Erde befand.

Es mussten Aliens sein, oder hatten sie mir eine echt krasse Droge reingepfiffen, denn diese drei hier? Sie waren rattenscharf. Brandheiß. Magazin-Titelseiten-Supermodel-gepaart-mit-Holzfäller-heiß. Und sie waren groß, so groß, dass sie mich überragten, obwohl sie mich in Hockstellung umzingelten. Ich befand mich nicht auf einem Zahnarztsessel, sondern lag auf dem Boden ausgestreckt. Als ich mich von der harten, unbequemen Oberfläche nach oben drückte, wuselten sie hastig herum und halfen mir dabei, mich aufzusetzen.

Der unerwartete Körperkontakt ließ mich zurückschrecken, ich war überwältigt. Sie waren mir so nahe. So intensiv. Eine Sekunde lang fühlte ich mich wie eine Made unterm Mikroskop. Das erste Mal in meinem Leben hatte ich Mitleid mit einem Insekt.

Ich blickte kurz an mir herunter, denn ich fürchtete, dass ich voller Blut oder schlimmer noch, vollkommen nackt war. Als ich aber das schlichte weiße Kleid erblickte, dass mir vom Hals bis zu den Knöcheln reichte, seufzte ich erleichtert. Wie eine zweite Haut schmiegte es sich an meine Kurven, sexy und unschuldig zugleich.

Ich schaute nochmal auf das hinreißende Kleid und atmete tief durch, dann nahm ich meinen gesamten Mut zusammen und blickte auf. Mich zu zieren oder die Schüchterne zu spielen würde mir nicht helfen. Nicht hier. Eben war ich quer durchs Universum gereist, um einen Fremden zu heiraten, um mit ihm zu schlafen und “Ich will, auf immer und ewig” zu einem Mann zu sagen, den ich noch nie vorher getroffen hatte. Aufseherin Egara hatte auch etwas Komisches über meine Partner verlauten lassen. Als ginge es um mehr als einen Mann. Aber ich hatte einfach nur genickt und angenommen, dass ich mich verhört hatte.

Vielleicht hatten sie mich ja wirklich unter Drogen gesetzt, denn diese drei Typen waren dabei, mich wie ihre liebste Zuckerschnecke zu beäugen, so als ob jeder von ihnen mich gleich ablecken wollte. Bei der Vorstellung leckte ich mir die Lippen, woraufhin ihre Blicke auf meinen Mund wanderten. Ich schwöre, einer der drei machte ein knurrendes Geräusch in der Brust. Ihre Hände lagen auf mir, sie stützten mich behutsam, als ob ich von alleine nicht sitzen konnte und die Hitze ihrer Handflächen ließ mich erschaudern, als sich wie ein Tropensturm in mir das Verlangen aufbaute. Mein gesamtes Leben lang war ich von Dunkelheit gepeinigt worden, hatte ich mich nach dem verzehrt, was ich nicht haben konnte. Aber das war mein altes Leben, richtig? Ich hatte eine Broschüre vom Programm für interstellare Bräute gelesen und in dieser hatte gestanden, dass die Übereinstimmungsrate bei den Verpartnerungen bei über 97 % lag.

Allerdings war ich schon immer einsame Spitze, wenn es darum ging, die Ausnahme vom Regelfall zu sein. Unter meinen Freundinnen in der Grundschule war ich die einzige, die nicht in Tommy Parker verknallt war. Die einzige Achtklässlerin im Mathe-Club. Die einzige weibliche Programmiererin in einem schnelllebigen Silicon-Valley-Startup, bis die beschissene Einstellung der Männer dort im Büro mich zu etwas getrieben hatte, was ich noch immer nicht wirklich bereute.

Sicher, ich war dafür ins Gefängnis gegangen, aber anschließend bin ich hier gelandet, mit den drei schärfsten Typen, die ich je gesehen hatte und die mich gerade anglotzten, als wäre ich ein Dessert. Nicht nur ein einfaches Dessert, sondern ein heißer Schokoladenkuchen mit einem Herz aus geschmolzenem Fondant, Karamelltopping und einer Kugel sahnigem Vanilleeis als Beilage.

Das ultimative Dessert.

Aber solange sie mich anfassten, konnte ich keinen klaren Gedanken fassen. Vielleicht war es auch wegen des Trips durch eine Art dunkle Materie, quer durchs Weltall, mit einer irren Transporttechnik, die direkt aus einer Folge Star Trek hätte stammen können. Ich wollte aufstehen, aber alles im Raum drehte sich und ich plumpste direkt wieder zu Boden.

“Sie ist verletzt.” Der blonde Typ fing an zu reden.

“Warum ist der Doktor nicht hier?” Dieser Typ hatte dunkles Haar, es war unglaublich schwarz und fast so lang wie meines.

“Ich werde ihn holen.” Der Typ mit welligen, kupferfarbenen Haaren stand auf und, heilige Scheiße, war er groß. Wie ein Riese. Ich legte den Kopf in den Nacken und blickte zu ihm auf, als er die Männer hinter der Steuerkonsole anschrie. Es war, als wäre ich gerade bei Dreharbeiten für einen durchgeknallten Science-Fiction-Streifen hereingestolpert … mit riesigen, verdammt heißen Aliens. Nur, dass diese hier menschlich aussahen. Ein Kopf, zwei Augen, breite Schultern, schmale Hüften und überall Muskeln. Ihre Haut war weder blau, noch war sie mit Schuppen bedeckt und da waren weit und breit keine Tentakel zu sehen. Sie sahen besser aus als Menschen, zumindest meiner Libido nach zu urteilen.

“Mir geht’s gut,” sagte ich. Ich räusperte mich einmal und versuchte es erneut. “Wirklich.” Das war nicht gelogen. Der Raum hatte aufgehört sich zu drehen und mein vernebelter Verstand wurde zusehends klarer und nervöser. War einer dieser Typen mein Match? Ich war zu aufgeregt, um nachzufragen, aber Himmel, ich wollte noch nicht einmal daran denken. Nicht ernsthaft. Alle drei waren umwerfend und auf keinen Fall wollte ich vor die Wahl gestellt werden.

Der Riese machte auf der Stelle kehrt, als er meine Stimme hörte und blickte zu mir herunter. Dann ging er in die Hocke, eine absichtliche Geste, damit wir auf Augenhöhe waren.

“Ich bin Rager, einer deiner Partner.”

Er redete kein Englisch, aber ich konnte ihn verstehen. Merkwürdig. Aber klar doch. Mit den Fingern befühlte ich den Knubbel über meinem Ohr. Aufseherin Egara hatte mir erklärt, dass sie mich für den Transport bereit machen würden, inklusive NPU, einer neuralen Prozessionseinheit. Sie sagte, dabei handelte es sich um eine Art Dolmetschertechnik, die sich direkt ins Sprachzentrum in meinem Gehirn einhaken würde, damit ich alle Sprachen des Universums verstehen könne. Das Ganze erschien mir surreal, bis jetzt.

“Rager.” Der Name passte zu ihm. Seine Hände waren auf seine Oberschenkel gestützt—mächtige, kräftige Oberschenkel—und ich konnte ihre enorme Größe nicht übersehen. Ja, alles an ihm war groß. Ich riss die Augen auf. “Du bist mein Partner?”

Seine goldenen Augen dämpften sich und meine Nippel wurden augenblicklich hart. Ich verspürte mehr als nur reine Lust. Ich wusste nicht genau was, aber mein Körper reagierte auf ihn, als ob er mich gerade eine Stunde lang durchmassiert hatte. Wurde ich etwa schwach? Hier und jetzt? “Also, ähm. Wow. Freut mich, dich kennenzulernen.”

Ich streckte ihm die rechte Hand aus und er wirkte irritiert, dann aber reichte er mir seine sehr viel größere Hand. Er hielt meine Handfläche, die Fingerspitzen seiner anderen Hand strichen über meinen Arm, dann die Innenseite meines Handgelenks und ich biss meine Lippe, als die Hitze mich überkam. Nicht nur seinetwegen, sondern gleichermaßen von den anderen vier Händen, die mich weiterhin berührten und mir dabei halfen, aufrecht sitzen zu bleiben.

So verdammt heiß. Gott, mir blieb die Luft weg.

Ich wandte den Blick von ihm ab und konnte nicht anders als darauf zu hoffen, dass alles an ihm groß sein würde. Die Vorstellung bewirkte, dass ich mir erneut die Lippen leckte. Mein Partner? Er war umwerfend.

Er grinste und ich schwöre, ich konnte meine Eierstöcke spüren, wie sie vor Freude einen Hüpfer machten. Krass. Ich konnte es kaum fassen, dieser Typ war mein Partner? Derjenige, dem ich zugeteilt worden war? Zuvor, auf dem Untersuchungsstuhl, hatte ich diesen verdammt heißen Traum durchlebt. Einen Sextraum, in dem ich gefesselt und genommen wurde. Ja, genommen. Rau und heftig, lieblich und wild. Dinge, die ich nie getan hatte und Stellungen, die ich mir kaum ausgemalt hätte. Und es hatte sich so verdammt gut angefühlt. Tatsächlich war ich nicht einmal, nicht zweimal, sondern dreimal gekommen, bevor Aufseherin Egara mich auf grausame Weise aufgeweckt hatte. Meine Muschi war dermaßen gierig und feucht gewesen, dass die Rückseite meines Untersuchungskittels ganz nass gewesen war.

Die letzten paar Monate in dieser beschissenen Gefängniszelle hatten nicht gerade dabei geholfen, meine Lust auf einen starken, ordentlichen Orgasmus zu dämpfen. Guten Sex hatte ich schon immer gemocht, oder zumindest war ich nie eine dieser Frauen gewesen, die sich nicht trauten ihrem Lover zu sagen, was sie wollten oder wie sie gerne angefasst wurden. Das Problem aber war, abgesehen davon, dass es im Frauengefängnis keine Männer gab, mit denen ich schlafen konnte, dass auch draußen viele Typen einfach nicht zuhören wollten.

Im Knast hatten mich auch ein paar Lesben angemacht und ich hatte zumindest mit dem Gedanken gespielt. Aber ernsthaft? Ich stand nun mal auf Männer. Ich liebte die Art, wie ihre Schultern sich beim Ficken über mir aufbäumten, ich liebte ihren Geruch, ihre Stärke. Ich liebte es, wenn ich mir an ihrer Seite klein und ausgeliefert vorkam. Nicht, dass ich das je einem Typen erzählt hätte, aber ich wusste es. Ich wollte einen Mann, einen dominanten, kommandostarken Lover mit einem großen, harten Schwanz und ausreichend Geduld, um mich zum Stöhnen zu bringen.

Wenn dieser heiße Alien meine Belohnung dafür war, das Gesetz zu brechen, dann hätte ich das schon vor Jahren machen sollen, anstatt mir von diesen verlogenen paar Arschlöchern meinen Code klauen zu lassen und mir beim Vorbeigehen auch noch an den Hintern grapschen zu lassen. Nicht alle waren dermaßen übel gewesen, aber Junge, es waren nur ein paar faule Äpfel nötig, um es allen anderen Mitarbeitern zu verderben. Besonders den Frauen. Zwei Jahre nach der Eröffnung war ich die einzige Frau, die übrig geblieben war.

Die Informationen, die ich weitergereicht hatte, hatten ihnen den Börsengang ruiniert und mich wegen Insidergeschäften in den Knast gebracht, aber das mir vollkommen egal. Sicher, ich hätte die zwei Jahre einfach absitzen und dann mein Leben weiterleben können. Aber dann … kam das hier dazwischen.

Ein Partner. Ein Neubeginn mit dem Programm für interstellare Bräute.

Die Vergangenheit existierte nicht mehr. Ich befand mich jetzt auf einem fremden Planeten, umgeben von heißen Typen. Wie sich herausgestellt hatte, würde ich einen normalen Typen von einem netten Planeten bekommen—einen Alien—der sich den Rest meines Lebens um mich kümmern würde. Von den Anzeigen und Werbespots des Bräute-Programms wusste ich, dass der Testvorgang mich mithilfe diverser Persönlichkeitstests und Analysen des Unterbewusstseins zu einem spezifischen Planeten zuordnen würde. Davon ausgehend würde man mir einen perfekten Partner finden. Aber ich hatte meine Zweifel, dieselben Zweifel, die mich plagten, seit ich mich für Sex zu interessieren begann. Vielleicht sogar schon früher, als ich mich danach sehnte, gefesselt zu werden und von einem dominanten Mann herumkommandiert zu werden, auch wenn ich diese Neigung damals noch nicht verstand.

Ich meine, welcher Typ von einem anderen Planeten würde schon in der Lage sein, meine schrägen sexuellen Bedürfnisse zu erfüllen? Klar, ich war irgendwie anders gestrickt als andere Frauen. Ich wusste es seit meiner Highschool-Zeit, als ich nicht die schüchterne, zurückhaltende Jungfrau hergab—selbst als ich wirklich noch Jungfrau war. Mein Sextrieb war viel stärker als bei anderen Frauen. Ich war dreimal in einem Testtraum gekommen, was, Aufseherin Egara zufolge, nicht normal war. Was also war, wenn ich ein paar heiße Knöpfe besaß, die manche Männer noch nicht einmal versuchen wollten zu drücken? Was, wenn ich kaum Hemmungen hatte? Nicht selten hatte man mich als Schlampe, Freak oder Hure bezeichnet. Ich war zwar nichts Derartiges, aber die Beschimpfungen waren mir egal. Kein Mann hatte von mir mehr als eine schnelle Nummer gewollt, ein One-Night-Stand und niemals lief es besonders toll. Also hatte ich dem verdammten Planeten Lebewohl gesagt und war jetzt hier. Auf Viken.

Mit ihm.

“Rager,” ich wiederholte seinen Namen, während mein Blick seine vollen Lippen nachzeichnete und ich mir vorstellte, wie meine Finger durch sein Haar fuhren. Es war schwer zu sagen, wie groß genau er war, bestimmt aber würden ihm meine eins-siebzig nicht mal bis unters Kinn reichen.

Heiß. Einfach nur heiß.

Er nickte einmal, dann wandte er sich den anderen beiden zu. “Das ist Evon.”

Der stählerne Blonde nickte.

“Und Liam.” Das war der Schwarzhaarige mit den aufgewühlten blauen Augen.

Der Erstere sah aus wie ein knallharter Guerilla-Kämpfer von der Navy und der zweite ähnelte einem Piraten.

Die beiden Männer begrapschten mich weiterhin und noch immer beäugten sie mich wie Raubtiere, die eben ihre Beute geschnappt hatten. Es schien seltsam, dass die beiden mich anfassten, obwohl Rager mein Partner war.

“Sag uns, ob du verletzt bist.” Evon stellte keine Frage, er forderte einfach eine Auskunft und ich gehorchte ihm instinktiv; aus irgendeinem merkwürdigen Grund, den ich in diesem Moment nicht analysieren konnte, wollte ich es ihm recht machen.

“Mir geht’s gut,” sagte ich. “Ich möchte einfach nur aufs—”

Bevor ich den Satz zu Ende sprechen konnte, schaufelte mich Liam—der längliche, rabenschwarze Hüne—auf seine Arme.

“Aiii,” quietschte ich, als ich mit einer Hand seinen Bizeps umklammerte und mit der anderen Hand gegen seinen Torso drückte und fürchtete, dass er mich fallen lassen könnte. Gütiger Gott, der Mann war wohl aus Stahl. Heißem Stahl. Ich spürte seine sehnigen Muskeln, als sie sich gerippt und wohl definiert unter meinen Fingern anspannten. Nie und nimmer würde er mich fallen lassen. Verdammt, auf die Art, wie er mich fest hielt, war ich mir nicht ganz sicher, ob er mich je wieder runter lassen würde. Ich leckte mir die Lippen und musste mich fragen, wie all diese Pracht von einem Torso wohl nackt aussehen würde.

Vor mir stand jetzt der blonde Mann. Er war kurz geschoren und seine hellblauen Augen waren kalt wie Eis und fokussiert. Auf mich.

“Ich bin Evon. Dein anderer Partner.”

Meine Kinnlade klappte nach unten.

“Ich würde auch gerne hören, wie du meinen Namen sagst.”

“Evon. Mein anderer Partner?” fragte ich ungläubig. Hatte meine Stimme sich gerade überschlagen? Zum Glück hatte ich nicht auch noch—nicht—mit dem Typen, der mich wie ein Federgewicht in den Armen hielt geliebäugelt, während mein auserwählter Partner, also Rager, neben mir stand. Ich fand Männer zwar allgemein attraktiv, aber das war selbst für mich unterste Schublade. Ich war eine Ein-Mann-Frau. Ich mochte zwar Sex, aber ich war der Monogamie verschrieben. Ich war keine Fremdgeherin.

“Du hast drei Partner,” sprach Evon, als er seine Hand auf meine Hüfte legte und sanft zukniff. “Und ich möchte gerne wissen, wie du deinen Namen aussprichst.”

“Auf dem Protokoll steht: ‘Iiieh-zah-be -la’?” Rager hielt eine Art Tablet in der Hand und zog verwirrt die Augenbrauen zusammen. “Ich kenne diese Sprache nicht.”

“Bella. Mein Name ist Isabella Maria Santiago Martinez, aber meine Freunde nennen mich Bella.”

“Wir sind nicht deine Freunde.” Evon sprach erneut und streichelte mir mit der Hand über die Wange. “Wir sind deine Partner. Und du bist Bella. Unsere Bella.”

Ich blickte zu Liam auf und er schien Evons Worten komplett zuzustimmen. Er hatte dieses fantastisch lange Haar, wie bei einem Indianer, es war glatt und geschmeidig und wirkte im grellen Licht fast bläulich. Seine Augen waren einige Stufen dunkler als Evons und starrten mich an. Nein, sie starrten nicht. Sein Blick war dabei, sich in mich hineinzubohren. Als könne er viel mehr als nur mein Gesicht und das komische weiße Kleid, das ich anhatte sehen. Ich kam mir vor, als würde er mir in die Seele blicken und mich ausziehen, ohne auch nur einen Finger krumm zu machen. Als ob ich ihm gehören würde.

Fast panische rührte ich mich jetzt in seinen Armen, als Rager auf uns zu kam. Er hatte das Tablet irgendwo abgelegt und erneut waren alle drei dabei, mich zu umzingeln. Ich erwartete Zwietracht in seinem Blick. Da, wo ich herkam, würden sich drei enorme Kerle niemals eine Frau miteinander teilen. Ehrlich gesagt bezweifelte ich, dass sie dazu imstande waren. Was, wenn ich einen von ihnen den anderen vorziehen würde? Was, wenn ich mich verlieben würde und die anderen beiden eifersüchtig sein würden? Was, wenn sie mich wie ein Möbelstück weiterreichen würden und sie alle eine andere Partnerin, eine andere Frau irgendwo versteckt hatten?

“Heilige Scheiße,” nuschelte ich und wollte mich aus Liams Griff befreien. Ich steckte in Schwierigkeiten. “Drei? Von dreien war nie die Rede. Das muss ein Fehler sein. Das wird nie funktionieren.”

Liam schüttelte den Kopf, er zog mich enger an sich heran und sein Blick verdunkelte sich und ließ mich erzittern, und zwar nicht vor Hitze. Sein Blick schockierte mich und gleichzeitig bewirkte er, dass ich mich sicher fühlte. Es war ein Blick, der mir zu verstehen gab, dass er meinetwegen töten würde, mich beschützen würde. “Nein, es gibt keinen Fehler. Jetzt, wo du hier bist, werden wir dich nicht mehr gehen lassen.”

“Aber ich sollte mit nur einem Mann verpartnert werden, einem Alien, der ähm … perfekt zu mir passen sollte.” Ich konnte seinem Blick nicht länger standhalten, als ich mich aber von ihm abwandte, warteten bereits Evons gletscherblaue Augen auf mich.

Er blickte auf mich herab und seine helle Augenbraue flog nach oben. “Du wurdest genau den Partnern zugeteilt, die perfekt für dich sind.”

Rager grunzte zustimmend und lief in Richtung einer großen Schiebetür. Liam, der mich weiter in den Armen hielt, folgte ihm. Evon gesellte sich an unsere Seite. Ich versuchte, mich protestierend hin und her zu winden, aber Liam zuckte noch nicht einmal mit der Wimper und zog mich einfach noch fester an sich heran, bis ich es kapiert hatte.

Nein. Ich würde nicht auf eigenen Füßen stehen. Noch nicht.

Ich hätte mich zur Wehr setzen sollen, aber tief in meinem Inneren war gerade etwas aus einer Art Dornröschenschlaf erwacht und dieses böse, böse Mädchen wollte einfach wissen, wie es sich mit den drei heißesten Typen des Universums anfühlen würde. Ich wollte mich in ihrer Mitte wiederfinden und alles entgegennehmen, was sie mir zu bieten hatten … selbst, als ich mich fragen musste, wie viel das wohl sein würde.

Liam stolzierte weiter und er schien dabei nicht genau zu wissen, wohin die Reise ging. Der Flur war gerade und Rager führte uns an … irgendwo hin. Liams tiefe Stimme dröhnte durch meinen Körper und ich machte es mir in seinen Armen bequem, zufrieden. “Du hast drei Partner, Bella. Rager, Evon, mich. Wir wurden getestet und jeder von uns wurde dir zugeteilt. Für uns bist du der Alien und du bist perfekt.”

Er blieb eisern—anstatt einfach nur irgendwelchen Mist runterzuspulen, den ich seiner Meinung nach hören wollte—und genau deswegen liebte ich seine Worte. Sie klangen so süß in meinen Ohren, wie ein Sonett von Shakespeare, aber auch ein bisschen lächerlich.

“Ihr kennt mich noch nicht einmal,” entgegnete ich. “Glaub mir, ich bin bei weitem nicht perfekt.”

Evon lief neben uns den geräumigen Flur entlang. “Wir kennen dich nicht und du kennst uns auch nicht. Stimmt. Aber der Test ändert alles. Selbst bevor ich deinen Namen kannte, wusste ich bereits, dass du uns alle drei attraktiv finden würdest und dass eine Muschi vor lauter Willkommenssäften ganz feucht sein würde, obwohl wir uns zum allerersten Mal sehen.”

Seine unverschämten Worte hätten mich anwidern sollen. Wenn irgendein Typ in einer Kneipe sich so an mich herangemacht hätte und verwegen und arrogant genug gewesen wäre, um mir zu sagen, dass meine Muschi bei seinem bloßen Anblick feucht werden würde, dann hätte ich ihm in die Eier getreten.

Aber Evon lag richtig, meine Muschi war nass. Ich fühlte mich zu allen dreien hingezogen. Augenblicklich. Konnten sie etwa meine Erregung riechen? Gab es an der Rückseite meines einfachen, nachthemdartigen Kleides etwa einen nassen Fleck? Ich wusste, dass ich keine Unterwäsche anhatte. Den glatten, seidigen Stoff an meinem nackten Arsch konnte ich nämlich nur allzu gut spüren.

“Lass dich von seinen frechen Sprüchen nicht verärgern,” Liam wollte mich beschwichtigen. “Evon war zwar nicht besonders feinfühlig, aber du musst zugeben, dass dir seine Aufrichtigkeit gefallen hat. Ich werde dir dieselbe Aufrichtigkeit schenken. Wir mögen deine irdischen Sinne angesprochen haben, du aber hast uns komplett umgehauen. Spürst du nicht, wie mein harter Schwanz gegen deine Hüfte drückt?”

Ich schnappte nach Luft und konzentrierte mich auf Liams Körper. Er hielt mich fest an sich gepresst. Wie ein Burgfräulein in Nöten hatte er mich aufgegabelt und ich spürte ein hartes Rohr, das gegen meine Hüfte presste. Ich hatte nicht einmal gedacht, dass es sich dabei um seinen Schwanz handelte. Ich hatte überhaupt nichts gedacht, denn ich hatte mich ganz auf ihre Worte konzentriert. Aber jetzt? Scheiße, es fühlte sich eher an wie eine Knarre oder so. Nicht wie ein Schwanz.

“Wohin bringt ihr mich?” fragte ich.

“Ihr habt sie eingeschüchtert,” sprach Rager und warf mir über die Schulter einen eindeutigen Blick zu, dann wedelte er mit der Hand neben einer Tür hin und her und die Tür öffnete sich geräuschlos. Er ging hinein und wir folgten ihm. Nicht, dass ich irgendwie die Wahl gehabt hätte, als Liam mich weiter fest hielt.

Ragers Wortwahl entlockte mir ein Grinsen. Ich war nicht schüchtern. Wenn überhaupt, dann war ich wohl zu forsch.

Sie brachten mich in ein großes Zimmer, das wie eine luxuriöse Hotelsuite aussah, mit Wohnbereich, Tisch, dunkelgrünen Sofas und Stühlen, deren Bezug wie reine Seide aussah, sowie einem Schlafzimmer, dessen Bett genug Platz für eine ganze Fußballmannschaft bot.

Oder für mich und diese drei massiven Aliens.

“Oh Gott.” Jetzt gleich? Wir würden das jetzt sofort durchziehen? Rein hier, nackig machen und ab in die Waagerechte, auf diesem enormen Bett? Sicher, technisch betrachtet und nach dem, was sie mir eben erzählt hatten, war ich jetzt ihre Frau, und sie gehörten mir. Also war es ganz legal. Oder?

Nicht, dass ich einen Ring am Finger stecken haben musste, um es mit jemandem zu treiben, aber das hier? Mit allen dreien? Die bloße Vorstellung war aufregend und beängstigend zugleich. Ich wollte sie und allein schon das war krank. Aber ich war gleichzeitig nervös. Dass sie mir gehörten beruhigte mich etwas. Dass ich ihnen gehörte.

Aber gehörten sie denn tatsächlich zu mir? Wie sollte eine einzelne Frau es schaffen, drei heiße Aliens zu befriedigen? Im Ernst. Sie waren wie Sex-am-Stiel und ich war, nun, einfach nur ich.

“Seid ihr Jungs euch sicher? Dass ihr mich wollt? Weil, Aufseherin Egara hat mir gesagt, dass Partner niemals fremdgehen. Aber ich kann nicht nachvollziehen, wie ihr alle drei mit mir allein glücklich werden sollt.”

“Wir werden es dir zeigen.” Liams Stimme klang jetzt tiefer und die Hitze seines Körpers fühlte sich fast schon wie ein Schweißbrenner an. Evon blickte mir tief in die Augen, als er die Worte vernahm und er ließ sich Zeit, mich gründlich zu mustern, sein Blick verweilte an allen Stellen, an denen ich von ihm berührt werden wollte.

Meine Muschi zog sich zusammen und meine Nippel stellten sich zu harten, heißen Spitzen auf. Mein Herz raste wie wild, aber mein Kopf? Oh Mann, die Gedanken, die da oben nur so herumschwirrten waren ein einziges Chaos.

Wollte ich sie? Ja. Ja verdammt. Durfte ich das? Nein. Nicht drei Typen auf einmal.

Ganz, ganz, ganz schlecht. Dafür würde ich in die Hölle kommen. Vorausgesetzt, auf diesem Planeten hatten sie auch eine Hölle.

Und all das hätte mich eventuell auch umgestimmt, hätte ich in der Tat auch an die Hölle geglaubt. Was nicht mein Fall war. Was blieb war…pure Lust. Sechs Monate lang nichts als graue Gefängniswände, die hässliche Sträflingsuniform und andere Frauen, die mich davon überzeugen wollten, dass ich nicht länger auf Männer stand.

Falsch. Dermaßen falsch.

Einen Moment lang konnte ich mich umblicken, aber sobald ich mich einigermaßen beruhigt hatte, beugte Liam sich vor und verpasste mir mitten auf den Scheitel einen Kuss. Rager trat an mich heran, sodass er mir direkt gegenüber stand und strich mit dem Finger über meine Wange. Evon gesellte sich neben ihn und wieder war ich von drei gigantischen Männern umgeben.

“Keine Angst, Liebes. Wir werden uns gleich um dich kümmern.”

Ich schloss die Augen, als sechs Hände begannen, ehrfürchtig meinen Körper zu befühlen. Ich entspannte mich in Liams Griff und wehrte mich nicht, als er zum Bett ging und mich dort absetzte, sodass ich auf der weichen Oberfläche kniete. Er ließ mich los und ich öffnete die Augen. Überrascht stellte ich fest, dass Rager selbst jetzt fast so groß war wie ich. Die anderen beiden waren einen Kopf kürzer, aber immer noch riesig, mindestens zwei Meter groß.

Auf Viken wussten sie wohl, wie man riesige Kerle heranzüchtete.

“Ihr alle gehört mir? Ihr alle drei? Und ihr wollt das hier wirklich? Ihr wollt mich wirklich miteinander teilen?” Ich musste ganz sicher gehen, bevor ich mich in diese Sache stürzte. “Seid ihr sicher, dass hier kein Versehen vorliegt?”

Evon trat hervor, sodass er mir direkt gegenüber stand und seine Augen, die zuvor eiskalt gewesen waren, glühten jetzt mit gierigem, blauen Feuer. “Zieh dein Kleid aus, Liebes. Wir wollen sehen, was uns gehört.”

Ah, okay. Also kein Versehen.

Diese Stimme. Gott. Ich blickte ihm in die Augen und hob meine Hände an den Nacken, um den Haken zu öffnen, der dort gegen meine Haut presste.

Der weiche Stoff fiel mit einem langsamen Rutsch an mir hinunter, wie Zuckerguss, der in der Mittagssonne zerschmolz und gab schließlich preis, was darunter lag.

“Du gehörst mir.” Auf Evons Kundgebung folgte die sengende Hitze seiner Hand auf meiner Hüfte. “Nimm die Arme über den Kopf und halt sie oben, Liebes.”

Wieder tat ich, wie er mir befahl—obwohl ich ihn erst seit ein paar Minuten kannte—und meine vollen Brüste sprangen stolz nach vorne. Ich hatte keine Modelfigur, ich war eher Couchpotato als Marathonläufer, besonders nach den sechs Monaten im Knast, aber durch die Art, wie sein Blick sich vor Lust verdunkelte fühlte ich mich wie eine Göttin, eine mächtige, begehrenswerte Herrscherin über das männliche Geschlecht.

Über diese Männer hier.

“Ist sie nicht perfekt?” fragte er die anderen.

Liam und Rager nickten zustimmend, als Evon die beiden heranwinkte.

“Küss sie, Rager. Überall, genau wie du es willst. Steck deinen Schwanz in ihren heißen Mund. Liam, ihr Arsch gehört dir. Stell sicher, dass sie auch bereit ist.”

“Ähm—” brabbelte ich und bekam kein einziges Wort heraus. Mich überall küssen? Mein Arsch gehörte Liam? “Äh …”

“Verfickt nochmal, Evon. Ich wusste, dass du uns herumkommandieren würdest,” klagte Liam, aber gleichzeitig grinste er, als er mich zur Seite drehte, meine Handgelenke packte und sie nach unten senkte, um sie hinter meinem Rücken zusammen zu halten.

Ich wurde festgehalten, keuchte und wusste, ein gutes Mädchen würde ihnen sagen, dass sie aufhören sollten. Ich sollte mehr Fragen stellen. Sollte die Sache langsam angehen und sie kennenlernen, bevor wir hier eine totale Orgie veranstalten würden. Aber nein, eine Orgie würde bedeuten, dass es jeder mit jedem treiben würde. Evon zufolge würden allerdings nur sie Sex mit mir haben.

Als Evons Hände meine nackten Brüste befühlten und Liams entschlossener Griff mich daran erinnerte, dass ich jetzt ihnen gehörte, dass sie mich erobern, mich ficken konnten, riss diese Gewissheit alle Dämme in mir ein und rohe Lust flutete jede einzelne Zelle meines Körpers. Ich stöhnte. Gott, ich konnte es nicht unterdrücken. War es so einfach? Würden sie mir genau das geben, was ich brauchte, selbst wenn ich nicht mehr genau sagen konnte, was das war?

Liam stieg hinter mir aufs Bett und strich mit seiner freien Hand mein Haar beiseite, um meinen Nacken zu küssen. Er stieß meine Beine auseinander und ich plumpste nach hinten, auf ihn drauf. Ich war ihm komplett ausgeliefert, als Rager sich nach vorne beugte und anfing meine Muschi zu lecken und sich dabei besonders meiner harten Knospe widmete.

Und plötzlich waren alle Gedanken an irdische Moralvorstellungen wie verflogen. Zum Teufel damit.

Wie es aussah, wurde ich gerade erobert und ich hatte nicht die geringste Absicht, irgendetwas dagegen zu unternehmen.

Ihre Partner, die Viken

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