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Ford

“Sie wird jetzt an einem dieser Tage hier eintreffen.” Der Bastard, der mir am Spieltisch gegenüber saß, biss die Zähne um einen Zigarrenstummel. “Meine Versandbraut.”

Logan und ich saßen zusammen mit Evan am Kartentisch und spielten Poker mit dem schmierigen alten Mann. Seinen Namen erfuhrt ich, als er und seine beiden Söhne sich zu uns setzten. Samuel Jenkins. Tad und Harry, seine zwei erwachsenen Söhne begleiteten ihn. Der Saloon war wegen des nachmittäglichen Viehtriebs laut und voll. Im Schlepptau der Rinder befand sich eine Gruppe Männer, die es auf billigen Whisky und willige Frauen abgesehen hatten.

Logan, Evan und ich machten mit neun weiteren Männern gerade auf unserem Weg zur Bridgewater-Ranch in dieser Stadt halt und wir hatten es eilig, aus diesem Kaff wieder wegzukommen. Wenn nur Leute wie diese drei Jenkins-Typen in der Stadt lebten, dann wollte ich sie lieber nicht kennenlernen. Sie redeten ununterbrochen, und zwar nicht von ihrer Braut, dieser unschuldigen Frau, die in zwei Tagen aus Omaha eintreffen sollte, um Mr. Jenkins Senior zu heiraten, sondern sie palaverten über die Hochzeitsnacht.

“Was, wenn sie dich nicht heiratet, Pa?” Der älteste Sohn sah etwa so alt aus wie ich, um die dreißig. Ihm fehlten die oberen beiden Schneidezähne und seine Lippen waren vom Kautabak schwarz gefärbt. Er roch sogar noch übler als sein Vater, der nach Schweiß und Pisse stank und dessen ungewaschene Fingernägel nach der Arbeit in den Minen schwarz vor Dreck standen.

“Sie wird mich heiraten. Ihr bleibt nichts anderes übrig. Sie kann nicht mehr zurück.” Jenkins knallte sich das fünfte Glas Whisky rein und ich erschauderte, als ich an die arme, ahnungslose Frau dachte, die sich auf den Weg gemacht hatte, um ihn zu heiraten.

“Sie wird Pa heiraten, so wie wir es geplant haben,” sprach der jüngere Sohn, seine Augen waren weit aufgerissen vor perversem Frohlocken. Er konnte höchstens zwanzig Jahre sein. “Komm schon, Tad, erzähl diesen Söldnern von der süßen Muschi die wir bald bekommen werden.”

Als ich den Jungen reden hörte, zog ich eine Augenbraue hoch. Weder ich noch meine Freunde trugen eine Uniform, aber nachdem ich mich in der Bar umgesehen hatte, wusste ich, dass wir herausstachen, Uniform hin oder her. Wir waren aus dem Militär ausgeschieden, unser Dienst für ein Land, das wir höchstwahrscheinlich nie mehr wiedersehen würden, war beendet. Ich war bereit nach Bridgewater zu gehen und mich dort mit einer hübschen, warmen Frau niederzulassen. Ich verstand, wonach der alte Mann sich sehnte, aber nach den Worten des jungen Mannes zog sich meine Augenbraue verwirrt nach oben. Ich hatte gedacht, der alte Jenkins war derjenige, der hier bald heiraten würde.

“Halt's Maul, Harry. Das geht keinen was an.” Tad warf ein paar Münzen auf den Tisch. “Aber ich hoffe sie hat große Titten.”

Samuel Jenkins schlug die Hände auf den Tisch und die Münzen sprangen nach oben. “Ich bekomme sie zuerst,” stellte er klar, indem er mit der Hand zwischen seinen Söhnen hin und her fuchtelte. “Und ich habe euch gesagt, wenn ich fertig bin, dann werden wir uns mit ihr abwechseln.” Er funkelte mich an, danach blickte er zu Logan, als ob er unsere Reaktion abschätzen wollte. “Habt ihr jemals eine Frau miteinander geteilt?”

Ich blickte kurz zu meinem Freund Logan und verstand, was die Männer im Schilde führten, aber sein Ausdruck war rätselhaft. Ich hatte nicht vor, diesen Männern irgendetwas darauf zu entgegnen. Logan bat um die nächste Karte und der alte Mann spielte ihm eine zu. Wer war die arme Frau, die morgen hier ankommen würde? In mir kam das Bedürfnis auf, sie zu warnen. Keine Frau verdiente, was diese Typen mit ihr vorhatten. Ich musste ihren Namen herausbekommen und der beste Weg dafür war, die Männer einfach weiterreden zu lassen.

Jenkins wusste nicht, mit wem er gerade Karten spielte, denn wenn es so wäre, dann wüsste er, dass wir uns immer eine Frau teilten. So lief es in unserer Gruppe, dem Dutzend in der Stadt plus derjenigen, die sich bereits in Bridgewater niedergelassen hatten. Wir alle hatten die Kultur und Bräuche von Mohamir kennengelernt und genossen—einem kleinen Land im Mittleren Osten, in dem unser Regiment stationiert war—und wir waren jetzt unterwegs nach Bridgewater, wo wir auf unsere Art leben konnten, ohne dass sich daran irgendjemand stören würde.

Whitmore Kane, einer unserer engen Freunde, hatte uns geschrieben und uns von der wachsenden Anzahl an Männern erzählt, die sich mit ihren Bräuten auf einer Ranch in Montana niederließen. Er hatte die Männer aus unserem Regiment dazu eingeladen, sich ihnen anzuschließen. Dass zwei—oder mehr—Männer eine Frau heirateten, wie es in Mohamir üblich war, entsprach mit Sicherheit nicht den strengen Moralvorstellungen des viktorianischen Großbritanniens. Das puritanische Amerika wurde dem ebenfalls nicht gerecht, aber basierend auf dem, was wir von Montana gesehen hatten, gab es unter dem grenzenlosem Himmel da draußen mehr als genug Raum, um so zu leben, wie man es wollte. Selbst die Jenkins-Männer waren davon überzeugt, aber was sie vorhatten, dass kam der Braut in keinster Weise zugute.

Bei den mohamiranischen Hochzeitsbräuchen standen die Bedürfnisse der Frau an erster Stelle. Die Ehemänner liebten sie, ehrten sie, umsorgten und beschützten sie. Sie nahmen ihren Körper in Besitz und waren Stolz auf das Vergnügen, das sie ihr bereiteten.

Evan brach das Schweigen. “Ich selber nehme immer nur eine Frau.”

Das stimmte auch, denn er—und Daniel—würden nur eine Frau nehmen. Logan und ich würden uns eine Braut teilen. Die anderen in unserer Gruppe, allesamt Junggesellen, hatten bereits beschlossen, dasselbe zu tun und jetzt warteten sie auf die eine, außergewöhnliche Frau, die irgendwann auftauchen würde und alles anders machen würde. Unsere Art zu leben hatte absolut nichts gemeinsam mit dem, was diese Männer für ihre zukünftige Braut geplant hatten und ihre Idee stank zum Himmel—genau, wie sie.

Jenkins schüttelte den Kopf, als wäre er enttäuscht. “Du hast keine Ahnung, was du verpasst. Meine Jungs hier haben gern eine Frau in ihrer Mitte, aber die Huren dort oben—” er schaute zur Decke hinauf, als ob er durch sie hindurchsehen könnte zu den Mädchen, die dort ihre Arbeit verrichteten, während wir sprachen, “—die sind nicht mehr so bereitwillig. In einer langen, kalten Winternacht hatten wir dann die Idee mit der Versandbraut.”

Ich wollte einen Beweis für ihre Absichten. “ Meinst du damit, ihr habt eine Agentur beauftragt, um für euch alle drei Bräute zu finden?”

“Du machst Witze,” kommentiere der Jüngste von ihnen.

“Ich komme nicht aus Montana,” antwortete ich, als ob anderswo im Lande die Leute mit britischem Akzent reden würden. Wir wollten keine unnötige Aufmerksamkeit auf uns ziehen und unser Akzent war leicht herauszuhören. Wir waren um die halbe Welt gereist, um in Ruhe leben zu können. Wir alle hatten mehr als genug erlebt. Mein bester Freund, derjenige, mit dem ich mir eine Braut teilen würde, war Waise. Logans Vater war an einer schweren Grippe gestorben, als er erst neun Jahre alt war. Er war durch die Straßen von Manchester geirrt, um sich Essen und Geld zu erbetteln und um seiner Mutter zu helfen. Aber sie war vor seinen Augen dahingeschieden. Nach ihrem Tod ging er zur Armee, um nochmal von vorn anzufangen.

Als unser Regiment in Mohamir ankam, war er der erste, der die Tugenden ihrer Lebensweise erfahren hatte. Zwei Ehemänner zu haben, bedeutete für eine Witwe und deren Kinder Sicherheit und Komfort. Das war etwas, was Logan an ihrer Kultur bewunderte und respektierte und ich war derselben Meinung.

Der Trunkenbold, der mir gegenüber saß, Harry, schien meine Entschuldigung und meinen eigenartigen Akzent zu akzeptieren. Er wandte sich von mir ab und nickte seinem Vater zu, anscheinend war er mit meiner Antwort zufrieden. Was für ein Dummkopf.

Tad verlangte nach einer weiteren Karte, er nahm sie in die Hand und sagte: “Wir haben keine Agentur beauftragt. Mit einer Zeitungsannonce war die Sache erledigt.”

“Und es sind nicht drei Bräute,” stellte Jenkins klar, er deutete auf sich und seine Söhne. “Nur eine. Warum zum Teufel würden wir uns mit drei lauten Weibern im Haus herumschlagen, wenn wir nur eine benötigen?”

Ich beobachtete, wie Logan die Stirn runzelte. Er beugte sich nach vorne und stützte die Ellbogen auf den Tisch. “Du sagst, ihr habt eine Anzeige aufgegeben, um euch eine Braut zu teilen? Und habt darauf eine Antwort bekommen?”

Gespannt rutschte ich auf meinem Stuhl hin und her. Wenn eine einfache Anzeige eine willige Frau zu uns bringen könnte, eine Frau, die gerne zwei Männer statt nur einen Mann heiraten wollte, dann hätten wir eine einfache Lösung für unser Problem bezüglich einer Braut gefunden. Anscheinend dachte auch Logan daran. Lief es in Amerika immer so? An die arrangierten Hochzeiten der englischen Obereschicht war ich zwar gewöhnt, aber diese Vereinbarungen zielten darauf ab, die Abstammung und den Status zu bewahren. Dieses Land hatte sich vor einem Jahrhundert von der Krone verabschiedet, um solche Praktiken zu vermeiden.

“Wahrscheinlich ist sie eine hundert Jahre alte Hexe,” sagte Evan und rollte dabei die Augen.

Logan kicherte, aber Jenkins ballte die Hände zu Fäusten und wirbelte damit vor Evans Nase herum, als ob mein Freund ein Vollidiot wäre. “Wart's ab. Natürlich nicht! Sie ist Jungfrau und sie sieht gut aus. Fünfundzwanzig. Und hier habe ich ihr Bild.” Jenkins griff in seine Jackentasche und zog ein dickes Foto mit abgeknickten Kanten heraus, damit Logan selber sehen konnte. Evan und ich lehnten uns nach vorn, um einen Blick auf die Frau zu erhaschen, aber Tad hatte eine andere Idee. Er riss seinem Vater das Foto aus der Hand, bevor irgendeiner von uns es sich ansehen konnte.

“Verdammt nochmal, Pa. Sie werden versuchen, sie zu stehlen.”

Jenkins schaute zu Logan, der angewidert mit dem Kopf schüttelte und ihm direkt ins Gesicht log, sein schwerer amerikanischer Akzent war genauso falsch wie das Lächeln auf seinem Gesicht. “Ich habe bereits eine. Warum sollte ich deine Frau wollen?”

Jenkins zog eine Augenbraue hoch und Tad spuckte einen Batzen schwarzen Schleim neben meine Füße, als sein Vater sich wie ein Pfau herausputzte. “Sie glaubt, sie heiratet einen vierzig Jahre alten Witwer mit zwei kleinen Söhnen, um die sie sich kümmern muss. Und das stimmt auch zum Teil.” Er grinste und sein Blick verengte sich. “Sie wird sich auch um meine Jungs kümmern, nur nicht so, wie sie es sich gedacht hatte.”

Tad kicherte und schaute zu seinem jüngeren Bruder. “Sie wird sich ganz besonders um uns kümmern, mit ihrer Muschi.”

Es war eine gute Sache, dass ich nur ein Glas von diesem Fuselwhisky getrunken hatte, denn bei dem Plan, den diese Männer ausgeheckt hatten, kam mir fast die Galle hoch. Der Vater würde eine Frau heiraten und würde sie ohne ihr Wissen mit seinen erwachsenen Söhnen teilen. Die arme Frau glaubte, sie bekäme einen jüngeren Ehemann, der kleine Kinder hatte. Der alte Jenkins musste um die fünfzig alt sein.

Meine eigene Mutter wurde mit einem alten Mann verheiratet, er war in seinen Sechzigern und sie war erst achtzehn. Sie war die zweite Frau meines Vaters, dem Marquis von Barton. Es war eine lieblose Ehe, die nur dazu diente, zwei Familien miteinander zu verbandeln. Meine Mutter war verpfändet worden, genau so, wie die Braut von Jenkins. Meine Mutter aber konnte ihrem Schicksal nicht entkommen, während diese Frau sich aus freien Stücken dazu entschied, Jenkins Ehefrau zu werden. Warum aber nur? Was veranlasste eine Frau dazu, einen Mann zu heiraten, den sie nie zuvor gesehen hatte? Hätte ich raten müssen, dann hätte ich auf Verzweiflung getippt.

Das machte die Sache absolut nicht einfacher.

“Sie soll sich mit ihrer Muschi um euch beide kümmern?” Evan deutete mit dem Finger zwischen Tad und Harry hin und her, sein Rücken war so steif wie eine Eiche, aber keinem der Jenkins-Männer fiel das auf.

“Es bleibt alles in der Familie. Wir alle werden sie ficken. Den kleinen Harry hier juckt es und er braucht Linderung. Es ist ein jungfräuliches Jucken. Nun, nicht mehr ganz jungfräulich, denn ich werde sie als erster durchstoßen.” Jenkins zwinkerte Klein Harry zu, seinem Jüngsten, der aus reichlich ein Meter achtzig robuster Muskelmasse bestand. Seine massive Größe hatte er ohne Zweifel durch wochen- und monatelanges herumschleppen von Steinen in den Minen erworben.

“Ich bezweifle, dass diese Frau damit einverstanden sein wird,” sprach ich mit ruhiger Stimme, obwohl ich ein brennendes Verlangen verspürte, Jenkins die Fresse zu polieren. Meine Mutter war nicht dazu gezwungen worden, mit anderen Männern zu schlafen. Tatsächlich zweifelte ich daran, dass sie nach meiner Geburt, der Geburt des Erben, jemals wieder mit irgendeinem Mann ins Bett gegangen war.

Logan und ich würden uns eines Tages eine Braut miteinander teilen, aber das wäre zum Wohl unserer Frau und nicht dem unseren. Sobald wir sie für uns beansprucht hatten, wäre sie das Zentrum unseres Universums. Wir würde sie umsorgen, lieben und beschützen. Wir würden sie niemals entehren oder sie hintergehen. Wir würden uns ganz und gar nicht wie diese Männer aufführen. Würde mir etwas zustoßen, dann wäre ich beruhigt darüber, dass Logan sich um meine zukünftige Braut und unsere eventuellen Kinder kümmern und sie beschützen würde. Ich wusste, dass er denselben Gedanken hegte.

Ich war der Marquis von Barton und ich war es die vergangenen fünf Jahre über gewesen, seit mein Vater im hohen Alter von achtundachtzig Jahren gestorben war. Eine Braut erlangte durch einen Adelstitel keine Sicherheit oder Wärme. Was sie brauchte, war der Mann, der den Titel geerbt hatte.

Verdammte Scheiße nochmal! Ich hatte England verlassen, um diese Art von Betrügereien hinter mir zu lassen und jetzt befanden wir uns mitten drin. Keiner von uns konnte so tun, als hätte er nichts mitbekommen, nachdem diese Männer uns ihr Vorhaben mitgeteilt hatten. Der Westen war ein hartes Pflaster. Er war wild. Eine Welt der Männer. Für eine Frau war es schon schwer genug zu überleben und keine Frau verdiente es, von Typen wie den Jenkins ausgebeutet zu werden.

Ich brauchte Logan nicht einmal anzusehen, um zu wissen, dass wir einer Meinung waren. Evan fiel es schwerer, die Fassung zu bewahren. Er warf seine Karten auf den Tisch. “Ich bin raus. Ich brauche einen Drink.”

Er erhob sich, sein Stuhl schrammte über den abgewetzten Holzfußboden. Er blickte zu mir, dann zu Logan, dann schüttelte Evan den Kopf. “Bis später.”

Ich nickte als Antwort mit dem Kopf und die Jenkins-Clique blickte ihm nach, als er die Szene verließ.

“Was ist sein Problem?” wollte der alte Jenkins wissen. Er erwartete keine Antwort von mir, sondern lehnte sich nach vorne und schaute nach links und rechts. “Es bleibt in der Familie. Es ist ja nicht so, als ob jedermann sie durchficken dürfte. Nur der Samen eines Jenkins wird ihre Muschi füllen.”

“Und ihren Arsch. Du hast gesagt, einen Arsch zu ficken ist sogar noch enger, als eine jungfräuliche Muschi zu ficken,” entgegnete Klein Harry. Der Eifer auf seinem Gesicht machte mich krank.

Tad grinste und machte mit den Händen eine anzügliche Geste. “Ihr beiden könnt ihre Muschi haben. Ich nehme den jungfräulichen Arsch.”

Ich war dazu bereit, quer über den Tisch zu langen und Tad einen Schlag auf die Nase zu verpassen, aber das würde der Frau, die nichts von seinen dreckigen Absichten ahnte, nicht helfen. Während ich ebenfalls der Meinung war, dass Arschficken der engste Fick war, den man machen konnte, würden Logan und ich uns nur nach umfassenden Vorbereitungen an die Sache heranwagen und auch nur dann, wenn die Frau so verdammt geil war, dass sie uns anflehte, vollständig genommen zu werden. Ich bezweifelte, dass Tad fähig war, eine Frau in Erregung zu versetzen, geschweige denn sie richtig vorzubereiten.

“Glaubst du, den Leuten in dieser Stadt wird es gefallen, was du da anstellst?” fragte ich.

Klein Harry grinste. “Wir erzählen es keinem. Es bleibt unser Geheimnis. Und sie wird auch nicht reden, denn dann wäre ihr Ruf dahin.”

Offensichtlich kam keiner von ihnen mit dem Whisky klar, denn wir kannten jetzt ihr Geheimnis. Wir würden zwar nicht losstürmen und dem Sheriff von ihrem perversen Plan erzählen, aber wir würden uns sicherlich für die Frau stark machen. Sobald das Ehegelübde abgelegt war, konnten diese Männer mit der Braut machen, was immer sie wollten. Sie konnten sie schlagen, teilen, ficken. Laut Gesetz gehörte sie dann zu ihrem Ehemann und es gab nichts das besagte, dass er sie nicht mit seinen Söhnen teilen durfte.

“Wann soll sie ankommen?” fragte Logan.

Ha! Da war er, an meiner Seite. Wir würden diese Männer nicht einmal in die Nähe dieser Frau lassen, die in Erwartung einer echten Ehe durch das halbe Land gereist kam. Was konnte eine Frau dazu bringen, einen Ehemann aus einer Zeitungsanzeige zu akzeptieren, ohne ihn jemals gesehen zu haben? Sie musste verzweifelt sein. Allein. Je länger ich über die Pläne des Bastards nachdachte, desto aufgebrachter wurde ich.

Der alte Jenkins zuckte die Achseln. “Übermorgen. Sie kommt mit der Postkutsche aus Omaha.”

Ich hob die Hand und machte dem Barmann Zeichen, uns noch eine Flasche Whisky zu bringen. Er brachte sie zügig und ich tauschte sie gegen ein paar Münzen.

“Meine Herrschaften, auf euch und auf eure neue Braut.” Ich füllte ihre Schnapsgläser bis zum Rand, während ich die feierlichen Worte hervorwürgte.

Klein Harry jubelte, als der alte Jenkins sich zu Logan herüberstreckte, um ihm auf die Schulter zu klopfen. “Ich würde dich für später zu uns einladen, um dich ebenfalls an unserer Braut zu erfreuen.” Er zwinkerte. “Aber sie wird schon mehr als genug zu tun haben, unsere drei Schwänze zu reiten.”

Sie hoben ihre Gläser und kippten das bittere Gebräu nach hinten. Ich füllte immer wieder auf, während wir die nächsten Stunden lang Karten spielten und stellte so sicher, dass die Flasche leer war und keiner von ihnen am nächsten Morgen bei Bewusstsein war, wenn Logan und ich aus der Stadt eilen und diese Postkutsche abfangen würden.

Die eroberte Braut

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