Читать книгу HOUSE OF RAIN - Greg F. Gifune - Страница 7
ОглавлениеPROLOG
Der Albtraum hatte ihn aufgeweckt. Etwas war bei ihnen im Zimmer gewesen, etwas, das am Fenster stand … etwas nicht … Menschliches. Er lag im Dunklen im Bett, sah zur Zimmerdecke hoch und bemerkte einen Lichtschein, der rhythmisch über die Wände schweifte, der wieder und wieder den Raum durchschwenkte. Als er langsam wach und seine Gedanken klarer wurden, erkannte er, dass es Blaulicht war.
Er wälzte sich auf die Seite, schwang die Füße auf den Boden und saß einen Augenblick lang einfach nur da, rieb sich die Augen und kämpfte mit einem langen Gähnen. Er warf einen Blick über die Schulter und sah, dass seine Frau noch schlief: zusammengerollt neben seinem nun leeren Platz, den Kopf auf dem Kissen und den Körper in Decken gehüllt. Er streckte die Hand aus, strich ihr mit den Fingern sanft über die Wange und stand dann auf, um an das Fenster zu gehen, das zur Straße hinausführte.
Als sie schlafen gegangen waren, hatte es geregnet, doch nun fiel leichter Schnee. An der einen Straßenecke parkten drei Polizeiwagen, an der anderen noch zwei, alle mit flackerndem Blaulicht und so positioniert, dass sie die Straße an beiden Enden abriegelten. Auf der Bordsteinkante saßen zwei Männer. Da sie fast ganz von der Dunkelheit verhüllt waren, konnte er nicht viel erkennen. Einer hatte etwas in der Hand, hielt es auf dem Schoß, und schien zu ihrer Wohnung hoch zu starren.
Er warf wieder einen Blick über die Schulter. Seine Frau war wach geworden und lag mit dem Ellbogen ins Kissen gestützt; ihre Augen voller Träume erhaschten immer noch flüchtige Blicke auf den Schlaf. »Was ist passiert?«
»Bin mir nicht sicher.«
»Ich hatte so … gut geschlafen.«
Irgendetwas stimmte nicht, aber er konnte nicht genau den Finger drauflegen. Er wusste nur mit absoluter Sicherheit, dass Dinge, vor denen er seit Jahren Angst hatte, Dinge, die er vor langer Zeit schlafen gelegt hatte, ebenfalls aufwachten.
In ihm. Und in ihr.
»Ich glaube, das Blaulicht hat mich aufgeweckt«, sagte sie zu ihm.
»Ja«, log er. »Mich auch.«