Читать книгу Mauzi und der Weg ins Glück - Grit Schütz - Страница 5
ОглавлениеKatzen erreichen mühelos, was uns Menschen versagt bleibt:
durchs Leben zu gehen, ohne Lärm zu machen.
Ernest Hemmingway (1899 - 1961)
„Ja, er ist hier und schauen sie ihn sich in Ruhe an. Das andere ist Puschel. Ihm geht es nicht so gut. Bitte lassen Sie ihn schlafen.“ Ich hob meinen Kopf, hörte meinen Namen und war ganz verwirrt. Wer war das denn? Schnell lief ich in die Kuschelhöhle, wo ich mich schon einmal gut versteckt hatte.
Dann kamen ein Mann und eine Frau herein. Zum Glück gingen die zu Schnurri und nicht zu mir. Ich lugte um die Ecke. Na klar war ich neugierig, aber vorsichtig, damit es niemand mitbekam.
„Hallo Schnurri!“, sagte die Frau und streichelte ihn. Natürlich schnurrte Schnurri in den höchsten Tönen und rekelte sich wie blöd. Ich fand, dass er sich echt komisch benahm.
Der Frau schien es allerdings zu gefallen.
„Guck mal, Schatz, ist der nicht süß? Der passt perfekt zu uns.“
Schatz? War das wirklich der Name des Mannes?
„Was ein seltsamer Name“, dachte ich und dann gingen die beiden auch schon wieder. Es war ruhig und ich schlich aus meinem Versteck. Plötzlich sah ich, dass da ein Ding am Boden lag, und schlich dorthin. Beschnuppernd merkte ich, wie Schnurri zur Tür ging und sich ganz lang machte. Seine Pfote berührte immer das Teil, welches Klaus und Bärbel benutzten, wenn sie hereinkamen oder hinausgingen. Es war mir ziemlich egal, was er da machte, denn ich war mit diesem Ding am Boden beschäftigt. Das roch so herrlich und ich nahm es und drehte mich auf den Rücken. Dann schnupperte ich wieder daran, nahm es zwischen meine Beine und spielte damit. Ich schmiss es hoch in die Luft und lief hinter ihm her.
Das machte Spaß. Doch, was war das? Die Tür öffnete sich wieder. Ich nahm Reißaus und schlich schnell in meine Höhle. Bärbel, Schatz und die Frau kamen wieder herein. Zum Glück bemerkten sie mich nicht. Bärbel sagte: „So Schnurri, du hast das große Los gezogen und darfst umziehen.“ Sie ging zu ihm und er lief ihr auch schon schwanzwedelnd entgegen. Bärbel nahm Schnurri und steckte ihn in eine Box. Mir klopfte das Herz, denn in so etwas war ich doch auch gewesen und ich erinnerte mich, wie dann plötzlich alles kalt wurde. All meine schlimmen Erlebnisse kamen kurz wieder hoch.
Aber Schnurri freute sich und schnurrte noch lauter, als er es sonst tat. Schatz nahm die Box und ging vor, die anderen folgten ihm. Merkwürdig, wie konnte er sich freuen, in so eine Box zu kommen? Ich war irritiert und jetzt ganz allein. So lief ich im Raum umher und schnüffelte alles an, bis ich an den Platz kam, an dem Schnurri immer gelegen hatte. Ich konnte gar nicht aufhören zu schnüffeln und stellte fest, dass Schnurri mir nun doch fehlte. Ich war schon wieder ganz allein und eigentlich hatte doch alles so gut begonnen.