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Self-hugging

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Unsere Lebensmotive drücken nicht nur unsere Motivation aus, sie sind auch ein »Wahrnehmungsfilter«, der uns die Dinge so sehen und annehmen lässt, wie es uns entspricht. Denn unbewusst gehen wir meistens davon aus, dass unsere eigene Sichtweise auf die Welt, andere Menschen oder Situationen die richtige ist. Diese natürliche Tendenz, die Welt gemäß der eigenen Wünsche und Interessen wahrzunehmen und die Bedürfnisse und Handlungen anderer Menschen entsprechend umzuinterpretieren oder sogar misszuverstehen, bezeichnet Steven Reiss als Self-hugging (Selbstbezogenheit oder Selbstverliebtheit). Dabei können grundsätzlich drei Ebenen des Self-hugging voneinander unterschieden werden:

∎ Selbstillusion meint die Selbstverständlichkeit, mit der man davon ausgeht, dass man die »besseren« Werte und Motive hat.

∎ Missverstehen bezeichnet das Unverständnis darüber, dass andere Menschen sich anders verhalten.

∎ Wertetyrannei bezeichnet den ständigen Versuch, andere davon zu überzeugen, ihre »falschen« Motive fallen zu lassen und stattdessen die »richtigen« Motive anzunehmen.

Auf zwischenmenschlicher Ebene ist die Neigung zum Self-hugging also für viele Missverständnisse verantwortlich, denn »blinde Flecken« in unserem Verständnis für andere beeinträchtigen die Art und Weise, wie wir Mitarbeiter, Arbeitskollegen, Partner usw. einschätzen und behandeln. Insbesondere bei einem Wert unter - 1,7 bzw. über +1,7 kann dies zu »Wahrnehmungslücken« führen. Denn selbst wenn uns bewusst ist, dass es auch Menschen mit einer gegenteiligen Motivation gibt, können wir uns nur rational erklären, wie sich das Motiv »auf der anderen Seite« im täglichen Leben äußert. Wirklich nachempfinden können wir es kaum, da es uns selbst so fremd ist.

Die 16 Lebensmotive in der Praxis

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