Gemeinsames Gebet
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Группа авторов. Gemeinsames Gebet
Inhalt
Vorwort
Der Gottesdienst der Kirche im Widerspiel von formativem und expressivem liturgischem Handeln
Einleitung – die These
1. Das expressive Gottesdienstverständnis: Liturgische Anthropologie nach Schleiermacher. 1.1 Formel und Definition
1.2 Der spiritualistische Kurzschluss
1.3 Zur Dialektik menschlichen und göttlichen Handelns
1.4 Das Übergewicht des Expressiven
2. Für ein pneumatisch-formatives Gottesdienstverständnis: Liturgische Anthropologie nach James K. A. Smith
2.1 Philosophisch-theologische Grundlagen: Zur gegensetigen Ergänzung von «Reformational Philosophy» und «Radical Orthodoxy»
2.3 Intentionalität, Verlangen und «imagination»
2.4 Liturgien als formative Praktiken
2.5 Christliche Liturgie vs. säkulare Liturgien
2.6 Christliche Liturgie als Ort des heiligenden Handeln Gottes
2.7 Zusammenfassung
3. Implikationen des Formativen – Anleitungen zur Praxis. 3.1 Der Geist, die Form und die Wiederholung
3.2 Formation durch Liturgie – ein liturgiedidaktischer Ausblick
Der evangelische Gottesdienst als gemeinsames Gebet
1. Gottesdienst und gemeinsames Gebet oder: Die grundlegende Aporie des evangelischen Gottesdienstes. 1.1 Der Gottesdienst – ein Gebet?
1.2 Luthers Predigtbegeisterung als liturgisches Problem
1.3 Gottesdienst als Gott-menschlicher Wortwechsel. Ein anderer Akzent Luthers und seine gegenwärtige Bedeutung
2. Das Evangelische Gottesdienstbuch (EGb) im Spiegel des gemeinsamen Gebets oder: Gelingen und Scheitern eines Projekts. 2.1 Integration als das große Thema des EGb und die Problematik der Struktur
2.2 Zwischen Agende und Gottesdienstbuch
2.3 Gemeinschaft der Kirchen und individuelle Feiergestalt
2.4 Beteiligung der Gemeinde – aber welche?
3. Evangelischer Gottesdienst – unterwegs zum gemeinsamen Gebet. 3.1 Die Tyrannei der Sichtbarkeit und das Geheimnis der Absenz
3.2 Auf dem Weg zum gemeinsamen Gebet
Die Widerständigkeit des Gottesdienstes am Beispiel der Lesungen
1. Doxologische Existenzform
2. Gottesdienst als Anti-Götzendienst
3. Widerstand nach außen – und innen
4. Widerständigkeit als Grundzug christlichen Gottesdienstes
5. «Gegenlese»: zum Ethos gottesdienstlicher Lesungen
5.1 Widerstand gegen pädagogische Rationalisierung, Verwertungsmentalität und Israel-Vergessenheit
5.2 Die selbständige Bedeutung der Lesungen als Verkündigung: Widerstand gegen den Ubiquitätsanspruch der Interpretation
5.3 Lebensförmige Auslegung der Texte
Die Musik liturgischer Bildung
1. Unfähig zur Liturgie?
2. Die Musikalität religiöser Bildung
3. Religionsunterricht als Interludium und liturgische Propädeutik
4. Liturgische Kommunikation als auferbauendes Resonanzgeschehen
5. Die Bildungskräfte der Liturgie
5.1 Darstellendes Handeln als wirksames Handeln
5.2 Die liturgische Gemeinschaft und das religiöse Subjekt
5.3 Die Ordnung als Prinzip liturgischer Bildung
5.4 Und die katechetische Propädeutik?
6. Fazit und Ausblick
Liturgie als Heimat?
1. «Erosion der Liturgie» – eine Problemwahrnehmung
2. Liturgie als das Kontinuität stiftende Element im Gottesdienst?
3. Zum doppelten Genitiv in «Gottes Dienst»
4. Liturgie als Vergegenwärtigung der Gabe des Glaubens
5. Liturgie und reformierte Identität
Die Form des reformierten Gottesdienstes
Prolog
1. Prägende Ritualität
2. Kirchliche und liturgische Ordnung in reformierter Tradition
3. Reformierter Ordo und liturgische Kirchenbücher
3.1 Reformatorische Form
3.2 Liturgie der neuenburgischen Frühaufklärung
3.3 Die «Liturgie de l’Eglise Réformée de France»
3.4 Die Liturgie romande
4. Form und Figur reformierter Liturgie
Lex orandi, lex credendi in Anglican Formation
1. Negative or unintended formation: the lex credendi conflicts with the lex orandi
2. The lex orandi in historical context
2.1 Imaging God
2.2 The Social Order
3. The Psalms and Anglican spirituality
4. The Psalm Prayers – lex orandi – lex credendi – lex agendi
4.1 God and Suffering
4.2 Justice
4.3 Eschatology
5. Conclusion
The Book of Common Prayer and Anglicanism465
1. The formative significance of the BCP for Anglicanism
2. The concept of common prayer
3. A liturgy catholic and reformed
3.1 Cranmer’s use of monastic models
3.2 The centrality of Scripture
4. Lex orandi, lex credendi
5. A lightning conductor for intra-Anglican conflict
6. Enduring characteristics of Anglican liturgy
7. The unique contribution of Archbishop Thomas Cranmer
7.1 Theological
7.2 Liturgical
7.3 Poetical
8. Finally
Der evangelisch-methodistische Gottesdienst zwischen Tradition und Erneuerung
1. Anmerkungen zur Liturgierezeption in methodistischer Tradition anhand des «Book of Common Prayer» (Thomas Roscher)
1.1 Das BCP und seine Traditionen
1.2 Das BCP als Grundlage des Sunday Service
1.3 Die Bearbeitung des BCP durch John Wesley im Sunday Service
1.4 Zur weiteren Rezeption des BCP
2. Erlaubt ist, was gefällt? Zum Wechselspiel von Freiheit und Verbindlichkeit im Gottesdienst der Evangelisch-methodistischen Kirche (Holger Eschmann) 2.1 Einleitung
2.2 Historische Beobachtungen
2.3 Verbindlichkeit und Freiheit der Liturgie in der gegenwärtigen Evangelisch-methodistischen Kirche
2.4 Perspektiven für einen evangelisch-methodistischen Gottesdienst
2.5 Zusammenfassung und Ausblick
Kirchlichkeit, Gebundenheit und Freiheit der Liturgie in altkatholischer Sicht
1. Vorbemerkungen. 1.1. Zur altkatholisch-theologischen Perspektive
1.2. Zur Definition von Liturgie
2. Liturgie als formatives Handeln der Kirche. 2.1. Eine altkatholische Selbstdefinition
2.2. Eine eucharistische Ekklesiologie
3. Das Verhältnis von lex orandi und lex credendi. 3.1. Die Bedeutung des Axioms
3.2 Die gefeierte Liturgie als theologia prima
3.3 Die konservierende Funktion einer (buchstäblich) «konservativen» Liturgie
4. Wie gebunden oder wie frei soll die Liturgie sein? 4.1 Zwischen Gebundenheit und Freiheit
4.2 Ein Ideal: zugleich kulturgemäß und kirchlich eingebunden
4.3 Kriterien altkatholischer Liturgiegestaltung
5. Ist die Verwendung einer gebundenen Liturgie noch zeitgemäß?
5.1 Freiheit und Gebundenheit im Zuge der liturgischen Bewegung
5.2 Für eine liturgische und theologische Wiederentdeckung der liturgischen Bewegung
Das missionarische Potenzial der Liturgie
1. Historische Reminiszenzen: Liturgie und Mission
2. (Auto-)Biografische Zeugnisse: das missionarische Potenzial der Liturgie
3. Verknüpfungen: Missionarische Aspekte der Liturgie in christ- bzw. altkatholischer Perspektive
4. Die Herausforderung heute: Gottes Spuren finden
Verzeichnis der Beitragenden
Fussnoten
Seitenverzeichnis
Отрывок из книги
Praktische Theologie im reformierten Kontext
herausgegeben von Albrecht Grözinger, Gerrit Immink, Ralph Kunz, Andreas Marti, Christoph Morgenthaler, Félix Moser, Isabelle Noth, David Plüss und Thomas Schlag.
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Ausgehend vom christlichen Grundmotiv – sprachlich artikuliert als «das radikale und zentrale biblische Thema von Schöpfung, Sündenfall und Erlösung durch Jesus Christus als inkarniertes Wort Gottes, in der Gemeinschaft des Heiligen Geistes»41 – entwirft Dooyeweerd nicht nur eine bestimmte Ontologie,42 sondern übt auch Kritik an den anderen Grundmotiven, die für verschiedene Phasen der gesamten Philosophiegeschichte des Abendlandes prägend gewesen sind. Im Lichte des christlichen Grundmotivs erscheinen ihm diese jedoch nicht als bloße Alternativen dazu. Vielmehr bestehe zwischen dem christlichen und zwei der übrigen Grundmotive eine unauflösliche Dialektik, die Dooyeweerd «religiöse Antithese» nennt.43 Diese Form von Antithese ist unauflöslich, weil sie religiöser Natur ist; und sie ist religiöser Natur, weil ihre Pole den gleichen Absolutheitsanspruch erheben.44 |23|
Die Möglichkeit, dass der Mensch die Wahrheit des christlichen Grundmotivs verkennen und sein Wirklichkeitsverständnis ausgehend von ihm antithetischen Grundmotiven entwickeln kann, gründet Dooyeweerd zufolge im Sündenfall. In Folge der grundsätzlichen Entfremdung zwischen Schöpfer und Kreatur blieb die Schöpfungsstruktur zwar erhalten, sodass der Mensch nach wie vor am «pistischen» Modalaspekt partizipiert und somit nicht umhinkann, einen «Glauben» und eine «Religion» zu haben.45 Von hier aus kann er ein philosophisches Wirklichkeitsverständnis entwickeln, um sich auf dieser Grundlage in den verschiedensten Bereichen geistig und praktisch zu betätigen. Die Ausrichtung46 dieser an sich erhalten gebliebenen Struktur wurde aber restlos idolatrisch und «apostatisch»: Der Mensch betete fortan nicht mehr den Schöpfer, sondern – in vielen unterschiedlichen Ausformungen – die Kreatur an.47 Christentum und Apostasie bilden somit zwei antithetische Aktualisierungen der pistischen Funktion, zwischen denen keine Kontinuität und kein «Anknüpfungspunkt» besteht.48 Genau einer solchen apostatischen Haltung entspringen nun jene zwar religiösen, aber idolatrischen Grundmotive, die die Denkgeschichte der Menschheit weitestgehend beeinflusst haben. Da die Kreatur sich vom Schöpfer entfremdet hatte, konnte auch die Schöpfung nicht mehr als solche wahrgenommen werden, mit der Konsequenz, |24| dass deren organische Komplexität immer wieder verkannt und Teilbereiche davon jeweils verabsolutiert werden.49
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