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Vorwort

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Kennen Sie, liebe Leserin, lieber Leser, die frühesten Auswirkungen der Entstehung des Grand Canyon? Eine indianische Legende besagt dazu Folgendes: Eines lang zurückliegenden Tages brach in Nordamerika die Erde auf, ein Riss zog sich durchs Land und wurde schnell breiter und tiefer. Die Menschen wollten natürlich nicht voneinander getrennt werden und bemühten sich, alle auf eine Seite zu kommen. Ebenso die Tiere. Sie sammelten sich auf der anderen Seite. Als der Spalt schon fast unüberwindlich war, sprang ein Hund, der sprechen konnte, zu den Menschen herüber und sagte: „Ich gehöre doch zu Euch!“ So ist dieser Überlieferung zufolge die tiefe Verbundenheit zwischen Mensch und Hund entstanden. Wie bildhaft diese Darstellung auch sein mag, im übertragenen Sinne stimmt sie. Menschen domestizierten zunächst Wölfe, machten sich deren Fähigkeiten nutzbar, züchteten aus ihnen neue Hunderassen, verschieden in Aussehen, Größe und Eigenschaften, und lernten sie als Gefährten schätzen. Seither ist die Treue von Hunden zu ihren Menschen sprichwörtlich.

Der wichtigste „Nutzen“, den wir von unseren vierbeinigen Freunden haben, dürfte die Freude sein, die sie uns tagtäglich bereiten, und die Liebe, die sie uns als Familienmitglieder entgegenbringen. Und es ist folgerichtig, dass es außer absolut verlässlichen Blindenhunden längst auch Therapiehunde gibt, die Menschen bei der Überwindung persönlicher und gesundheitlicher Krisen helfen. Auch in Altenheimen erfreuen Hunde zunehmend Senioren mit ihren Besuchen. Hunde sind ein wirksames „Mittel“ gegen Einsamkeit. Kein Wunder, dass immer mehr Ärzte erkennen, dass das Zusammenleben mit einem Hund psychisch guttut und so der Gesundheit zuträglich ist. Ich selbst habe als Kind und Teenie erlebt, welch Motivator und Trostspender der Schnauzer-Pudel-Mischling war, mit dem ich aufgewachsen bin; immer übrigens auch ein vertrauenswürdiger Kumpel, wenn das Gassi-Gehen dafür herhalten musste, Freunde und erste Freundinnen zu treffen. Als junger Erwachsener begann ich meine journalistische Laufbahn in der Lokalredaktion einer Tageszeitung. Da ich auch fotografierte, musste ich oft „raus“, und Tiergeschichten lagen mir sowieso. So bin ich allein in diesen vier Jahren Hunden in allen möglichen und unmöglichen Situationen begegnet: Rettungshunden, die nach der Sprengung eines Hauses die übungshalber darin versteckten, mit getragener Kleidung angezogenen Puppen innerhalb kurzer Zeit sämtlich gefunden hatten; Wach- und Polizeihunden, denen nichts entging; bei einer Rottweiler-Prüfung dem beeindruckenden Weltsieger und auf Ausstellungen teils lächerlich zurechtgemachten Modehündchen; einem armen Bobtail, der völlig zerfleischt in eine Tierklinik gebracht worden war und auch zwei Leichenspürhunden, die engagiert bei der Aufklärung eines Verbrechens halfen. Vor allem aber schrieb ich immer wieder über Hunde, die ihre Menschen gerettet oder vor etwas Schlimmen bewahrt hatten. Einmal beispielsweise hatte eine Schnüffelnase nachts einen Schwelbrand, der ein ganzes Haus zerstörte, so rechtzeitig gewittert und seine Familie geweckt, dass diese noch flüchten konnte. In einem anderen Fall war ein Mann in der kalten Jahreszeit im Wald mit einem Kreislaufkollaps bewusstlos zusammengebrochen und wäre wohl erfroren, wenn sich nicht sein Freund mit dem – rechtmäßigen! – Pelz auf ihn gelegt und ihn so lange gewärmt hätte, bis menschliche Helfer, die auf sein Bellen aufmerksam geworden waren, herbeieilten.

Es gibt viele solche Geschichten über unsere Freunde auf vier Pfoten. Eine vielfältig zusammengestellte Auswahl – sie reicht von augenzwinkernden Darstellungen bis hin zu ernsten Begebenheiten – finden Sie in diesem Buch. Es sind lebendige Beispiele von Freundschaften zwischen Menschen und Hunden bestimmter Rassen (zwei Mischlingsgeschichten gibt es aber auch), aufgeschrieben von den beteiligten Zweibeinern. Obwohl: Ein Husky kommt auch zu Wort. Außerdem gibt es ein Kapitel über die „Rasse Mensch“, die nicht immer gut mit Hunden umgeht, wie ein weiterer Text dokumentiert. Aber es gibt Möglichkeiten zur Hilfe. Das Hunde Ja(hr)-Buch 2 enthielt übrigens die erstmalige Beschreibung einer Rasse, des Katalonischen Zwergwolfes. Diese stieß auf großes Interesse in der Presse und im Internet. Doch ob Rassehunde oder Mischlinge – sie alle erfreuen uns tagtäglich, helfen uns, halten uns fit. Und erinnern uns mit ihrer Zuneigung daran, dass wir Verantwortung tragen. Für sie und andere Tiere.

Jürgen Streich, Frechen-Königsdorf, Oktober 2010

HUNDE JA-HR-BUCH DREI

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