Читать книгу Die Bibel nach Martin Luther (1984) - Leseausgabe - Martin Luther, Группа авторов - Страница 240

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Strafgericht am Stamm Benjamin

Ri 20

Da zogen die Israeliten aus und die Gemeinde versammelte sich wie ein Mann – von Dan bis nach Beerscheba und vom Lande Gilead – vor dem HERRN in Mizpa. 2Und es traten zusammen die Obersten des ganzen Volks aller Stämme Israels in der Versammlung des Volkes Gottes, vierhunderttausend Mann zu Fuß, die das Schwert führten. 3Aber die Benjaminiter hörten, dass ganz Israel hinauf nach Mizpa gezogen war.

Und die Israeliten sprachen: Sagt, wie ist die Schandtat zugegangen? 4Da antwortete der Levit, der Mann der Frau, die getötet worden war, und sprach: Ich kam nach Gibea in Benjamin mit meiner Nebenfrau, um da über Nacht zu bleiben. 5Da machten sich gegen mich auf die Bürger von Gibea und umstellten meinetwegen das Haus des Nachts. Mich wollten sie töten und meine Nebenfrau haben sie geschändet, sodass sie gestorben ist. 6Da nahm ich meine Nebenfrau und zerstückelte sie und sandte die Stücke in das ganze Gebiet des Erbbesitzes von Israel; denn sie haben ein Verbrechen und eine Schandtat getan in Israel. 7Siehe, da seid ihr Israeliten alle. So sprecht und beratet hier!

8Da erhob sich alles Volk wie ein Mann und sprach: Es soll niemand in sein Zelt gehen und in sein Haus heimkehren, 9sondern das wollen wir jetzt mit Gibea tun: Auf, lasst uns gegen die Stadt hinaufziehen nach dem Los! 10Lasst uns nehmen zehn Mann von hundert und hundert von tausend und tausend von zehntausend aus allen Stämmen Israels, damit sie Speise holen für das Volk, das gekommen ist, um Gibea in Benjamin seine große Schandtat zu vergelten, die es in Israel getan hat. 11So versammelten sich gegen die Stadt alle Männer Israels, geschlossen wie ein Mann.

12Und die Stämme Israels sandten Männer zu allen Geschlechtern Benjamins und ließen ihnen sagen: Was ist das für eine Untat, die bei euch geschehen ist? 13So gebt nun heraus die Männer, die ruchlosen Leute von Gibea, dass wir sie töten und das Böse aus Israel austilgen. Aber die Benjaminiter wollten nicht hören auf die Stimme ihrer Brüder, der Israeliten, 14sondern sie versammelten sich aus den Städten nach Gibea, um in den Kampf gegen die Israeliten auszuziehen. 15Und es wurden an jenem Tage gezählt von Benjamin aus den Städten sechsundzwanzigtausend Mann, die das Schwert führten, außer den Bürgern von Gibea; von ihnen wurden siebenhundert gezählt, auserlesene Männer. 16Und unter diesem ganzen Volk waren siebenhundert auserlesene Männer, die linkshändig waren und mit der Schleuder ein Haar treffen konnten, ohne zu fehlen. 17Aber von Israel – außer denen von Benjamin – wurden gezählt vierhunderttausend Mann, die das Schwert führten, lauter streitbare Männer. 18Die machten sich auf und zogen hinauf nach Bethel und befragten Gott und sprachen: Wer von uns soll zuerst hinaufziehen in den Kampf gegen Benjamin? Der HERR sprach: Juda soll anfangen.

19So machten sich die Israeliten am Morgen auf und lagerten sich vor Gibea. 20Und die Männer von Israel zogen heraus, um gegen Benjamin zu kämpfen, und stellten sich auf zum Kampf gegen Gibea. 21Da fielen die Benjaminiter aus Gibea aus und schlugen an dem Tage von Israel zweiundzwanzigtausend zu Boden. 23Da zogen die Israeliten hinauf und hielten Klage vor dem HERRN bis zum Abend und befragten den HERRN und sprachen: Sollen wir wieder in den Kampf ziehen gegen die Benjaminiter, unsere Brüder? Der HERR sprach: Zieht hin gegen sie! 22Da ermannte sich das Kriegsvolk von Israel und stellte sich abermals auf, um am selben Ort noch weiterzukämpfen, an dem sie sich am vorigen Tag aufgestellt hatten.

24Und als die Israeliten am andern Tage nahe herankamen an die Benjaminiter, 25machten die Benjaminiter auch am zweiten Tag einen Ausfall aus Gibea und schlugen von Israel noch achtzehntausend zu Boden, die alle das Schwert führten.

26Da zogen alle Israeliten, das ganze Kriegsvolk, hinauf und kamen nach Bethel und hielten Klage und blieben dort vor dem HERRN und fasteten an diesem Tag bis zum Abend und opferten Brandopfer und Dankopfer vor dem HERRN. 27Und die Israeliten befragten den HERRN. – Es war aber zu jener Zeit die Lade des Bundes Gottes dort 28und Pinhas, der Sohn Eleasars, des Sohnes Aarons, versah den Dienst vor ihm in jener Zeit. – Und sie sprachen: Sollen wir abermals ausziehen, um gegen die Benjaminiter, unsere Brüder, zu kämpfen, oder sollen wir es lassen? Der HERR sprach: Zieht hinauf; morgen will ich sie in eure Hände geben.

29Und Israel legte einen Hinterhalt rings um Gibea her. 30So zog Israel hinauf am dritten Tage gegen die Benjaminiter und stellte sich auf gegen Gibea wie schon zweimal vorher. 31Da machten die Benjaminiter einen Ausfall, dem Kriegsvolk entgegen, und wurden weggezogen von der Stadt und erschlugen anfangs einige vom Kriegsvolk – wie schon zweimal vorher – auf den Straßen, von denen die eine nach Bethel und die andere nach Gibeon führt, auf offenem Feld etwa dreißig Mann von Israel. 32Da dachten die Benjaminiter: Sie sind geschlagen vor uns wie vorher. Aber die Israeliten hatten verabredet: Lasst uns fliehen, damit wir sie von der Stadt wegziehen auf die beiden Straßen! 33Da machten sich alle Männer von Israel auf von ihrem Ort und stellten sich bei Baal-Tamar auf. Und der Hinterhalt Israels brach hervor aus seinem Versteck westlich von Geba. 34Und sie rückten gegen Gibea an, zehntausend Mann, auserlesen aus ganz Israel, sodass der Kampf hart wurde; jene aber wussten nicht, dass sie das Unglück treffen würde. 35So schlug der HERR die Benjaminiter vor den Männern von Israel, dass die Israeliten an dem Tag umbrachten fünfundzwanzigtausendeinhundert Mann von Benjamin, die alle das Schwert führten.

36Denn als die Benjaminiter sahen, dass sie geschlagen waren, gaben ihnen die Männer Israels Raum; denn sie verließen sich auf den Hinterhalt, den sie bei Gibea angelegt hatten. 37Und der Hinterhalt brach eilends hervor auf Gibea zu und zog hin und schlug die ganze Stadt mit der Schärfe des Schwerts. 38Sie hatten aber verabredet miteinander, die Männer von Israel und der Hinterhalt, sie sollten eine Rauchsäule von der Stadt aufsteigen lassen. 39Als nun die Männer von Israel sich im Kampf abgewandt hatten und die Benjaminiter anfangs etwa dreißig Mann von Israel erschlagen hatten, sodass sie dachten: Sie sind vor uns geschlagen wie im vorigen Kampf, 40da begann eine Rauchsäule von der Stadt gerade empor aufzusteigen. Und die Benjaminiter wandten sich um, und siehe, da ging die Stadt ganz in Flammen auf zum Himmel. 41Und die Männer von Israel machten kehrt; da erschraken die Männer von Benjamin, denn sie sahen, dass das Unglück sie getroffen hatte, 42und wandten sich weg von den Männern Israels auf den Weg zur Steppe. Aber der Kampf folgte ihnen auch dorthin, und die von der Stadt her kamen, vernichteten in ihrer Mitte die Benjaminiter. 43Sie umringten diese und jagten ihnen nach, ohne ihnen Ruhe zu lassen, und zertraten sie bis östlich von Gibea, gegen Sonnenaufgang. 44Und es fielen von Benjamin achtzehntausend Mann, lauter streitbare Männer.

45Da wandten sie sich um und flohen zur Steppe hin zum Fels Rimmon; aber die Männer von Israel hielten auf den Straßen eine Nachlese von fünftausend Mann und verfolgten sie weiter bis Gidom und erschlugen von ihnen noch zweitausend. 46So fielen an diesem Tage von Benjamin fünfundzwanzigtausend Mann, die das Schwert führten, lauter streitbare Männer. 47Nur sechshundert Mann wandten sich um und flohen zur Steppe hin zum Fels Rimmon und blieben auf dem Fels Rimmon vier Monate. 48Und die Männer Israels kehrten um zu den Benjaminitern und schlugen in der Stadt mit der Schärfe des Schwerts Leute und Vieh und alles, was man fand. Und alle Städte, die man fand, verbrannte man mit Feuer.

Die Bibel nach Martin Luther (1984) - Leseausgabe

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