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Vorwort

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Das erste von einem Algorithmus geschriebene wissenschaftliche Fachbuch wird veröffentlicht. Eine Software schreibt Kurzgeschichten, die es fast zu einem Literaturpreis schaffen. Diese und viele weitere Beispiele haben zwar große mediale Aufmerksamkeit erhalten, betreffen allerdings den Alltag der allermeisten von uns (zumindest vorerst) nicht. Es gibt aber auch andere Anwendungsfälle von Algorithmen und Künstlicher Intelligenz in den Bereichen Inhalteerstellung, -aufbereitung, -distribution oder -vermarktung. Beispiele, mit denen wir alle – auch wenn uns das nicht immer und in allen Fällen bewusst ist – bei unserem täglichen Medienkonsum konfrontiert sind.

■ Die österreichische Presseagentur (Austria Presse Agentur) setzt auf Robot Journalism, um Wahlergebnisse in der Wahlberichterstattung aufzubereiten.

■ Der Axel Springer Verlag setzt Artificial Intelligence zur inhaltlichen Steuerung und Personalisierung seiner Nachrichten-App ein.

■ Die Stuttgarter Zeitung und die Stuttgarter Nachrichten nutzen Natural Language Processing, um den Feinstaubradar für Stuttgart und die entsprechenden Texte zu generieren.

■ Die Frankfurter Allgemeine Zeitung nutzt Machine Learning zur Personalisierung der Zusammenstellung von Nachrichten für die einzelnen Leserinnen und Leser.

■ Die Neue Osnabrücker Zeitung setzt Text-to-Speech-Technologie auf Basis neuronaler Netzwerktechnik für eine akustische Sprachausgabe von Artikeln ein.

Diese Beispiele stehen im Fokus dieser Publikation zum Thema „Künstliche Intelligenz in Nachrichtenredaktionen“. Die Beispiele sollen Inspiration für andere sein und – über jeweils wahrgenommenen Erfolgsfaktoren – eine Hilfestellung bieten, für alle, die sich ebenfalls Gedanken über den Einsatz von Algorithmen und Künstlicher Intelligenz in der Verlagswelt und anderen journalistischen Umfeldern – insbesondere im Bereich von Nachrichtenredaktionen – Gedanken machen (müssen).

Das vorliegende Buch enthält sieben Beiträge: Im ersten Beitrag werden unter anderem (sieben) wichtige Begriffe aufbereitet und definiert, sowie insbesondere drei Möglichkeiten der Systematisierung der „Orte“ und Implikationen von Algorithmen und Künstlicher Intelligenz vorgestellt – die Innovationssystematik (Art der Innovation), der Geschäftsmodellansatz (Komponente des Geschäftsmodells), sowie schließlich das Wertschöpfungskettenkonzept (Stufe der Wertschöpfungskette).

In den darauffolgenden fünf Beiträgen werden die oben aufgezählten fünf Fallbeispiele vorgestellt. Dabei geht es jeweils darum, zunächst die Ausgangslage (also den Grund für den Einsatz der Technologie) und den Lösungsansatz vorzustellen, dann die mit der Anwendung verbundenen Ziele und Erwartungen zu skizzieren und die Implementierung und Funktionalität der Anwendung beziehungsweise Technologie zu beschreiben. Zudem wird auf die bei der Implementierung und/oder dem Betrieb der Anwendung jeweils wahrgenommenen Herausforderungen und Erfolgsfaktoren eingegangen.

Das Buch schließt mit einem Beitrag, der eine übergreifende Zusammenfassung der Erkenntnisse aus den Fallbeispielen und eine Einordnung der Fallbeispiele in die drei im ersten Kapitel vorgestellten Systematisierungen (Art der Innovation, Verortung in Geschäftsmodell und Wertschöpfungskette) enthält.

Hervorgegangen ist die Idee, Fallbeispiele aus der Praxis anschaulich aufzubereiten, aus einem Forschungsprojekt an der Hochschule der Medien zum Thema „High Technologies and Media“. Im Rahmen dieses Projekts sollen die Implikationen der zentralen Technologieinnovationen der vergangenen Jahre auf die Wertschöpfungsketten und die Geschäftsmodelle der Medienindustrie untersucht werden.

An diesem Forschungsprojekt wirken auch Studierende der Bachelor- und Masterstudiengänge „Medienwirtschaft“ und „Medienmanagement“ der Hochschule der Medien mit. Allen Studierenden der vergangenen vier Jahrgänge des IPW (Interdisziplinäres Projekt Wirtschaft), die sich ebenso in das Forschungsprojekt eingebracht haben, gilt ein herzlicher Dank für das Interesse und Engagement im Rahmen von „High Technologies and Media“. Sie alle sind namentlich auf der Webseite zum Projekt (www.MediaTechNavigator.com) genannt.

Ein besonders herzlicher Dank gilt den Unternehmen und unseren dortigen Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern, namentlich Frau Katharina Schell (Mitglied der Chefredaktion, Digitales der APA – Austria Presse Agentur), Frau Stefanie Zenke (zum Zeitpunkt des Interviews Ressortleiterin für Multimedia Reportagen bei der Stuttgarter Zeitung und den Stuttgarter Nachrichten, heute Redakteurin beim Südwestdeutschen Rundfunk), Herrn Peter M. Buhr (zum Zeitpunkt des Interviews Senior Consultant Digital & Innovations bei der Axel Springer SE, seit Juli 2020 Gründer und CEO bei Sinnborn GmbH), Herrn Joachim Dreykluft (Leiter des HHLab der NOZ-Medien), Herrn Philip Holtmann (Director Publisher & Public Relations bei der Upday GmbH & Co. KG), Herrn Jan Georg Plavec (Redakteur bei der Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten) sowie Herrn Thomas Schultz-Homberg (zum Zeitpunkt des Interviews Chief Digital Officer der FAZ Verlagsgruppe, seit Oktober 2020 CEO des Regionalmedienverlags von DuMont). Ohne ihre Bereitschaft an diesem Projekt mitzuwirken, wäre diese Fallstudiensammlung nicht entstanden.

Dieses Buch wurde ohne den Einsatz von Künstlicher Intelligenz geschrieben, wir als Herausgeberteam arbeiten also noch daran. Wir lassen uns aber inspirieren. Sie hoffentlich auch.

Stuttgart, im April 2021

Uwe Eisenbeis und Magdalena Ciepluch

Künstliche Intelligenz in Nachrichtenredaktionen

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