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1. Einleitung

Liebe Leserin, lieber Leser, „Serengeti darf nicht sterben“, „Out of Afrika“ oder „Die weiße Massai“ sind populäre Filme, die einen Beitrag zur medialen Repräsentation Ostafrikas geleistet haben. Bestimmte Assoziationen zur Region hängen unmittelbar mit medial erzeugten Bildern in unseren Köpfen zusammen. Dem vorliegenden Band liegt die Intention zugrunde, viele Facetten Ostafrikas vorzustellen und aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten. So erscheint es als angemessen, eine hinreichende Vielzahl an Autorinnen und Autoren zu gewinnen, um einerseits Expertise im Bereich der zahlreichen behandelten Schwerpunkte zu gewährleisten und andererseits einseitige Betrachtungsweisen möglichst zu vermeiden. Dennoch muss klar sein, dass immer auch ein subjektiver Blick deutlich wird. Insofern sind die hier zusammengestellten Abhandlungen als Angebote zu verstehen, die keinerlei Anspruch erheben, Ostafrika im umfassenden Sinne abzubilden, sondern die vielmehr als Einblicke dienen und Interesse wecken sollen zum eigenen Erfahren, vertiefenden Studium und zur kritischen Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Entwicklungstendenzen.

1.1 Zur Konzeption des Bandes

Wie auch im englischsprachigen Werk von Gladys Hickman (1986) werden die Länder Kenia, Tansania, Uganda, Ruanda und Burundi zu Ostafrika assoziiert. Wenngleich es andere Einteilungen gibt, die den Großraum noch erweitern und etwa Äthiopien und Somalia integrieren, bzw. den Raum reduzieren auf Kenia, Tansania und Uganda, erscheint die Konzentration auf die genannten fünf Länder als sinnstiftend, da diese Staaten auf politischer Ebene auch die East African Community bilden. Kenia, Tansania und Uganda gründeten diese zwischenstaatliche Organisation im Jahr 2000, Ruanda und Burundi kamen 2007 hinzu. Die Beiträge in diesem Band beleuchten Ostafrika mit verschiedenen thematischen Fokussierungen. Dabei liegt eine Orientierung an den geographischen Schlüsselkonzepten zugrunde (nach Meyer 2014, S. 18):

space und place: Neben räumlichen Strukturen, Verflechtungen und Prozessen werden insbesondere auch Raumwahrnehmungen und Bedeutungszuschreibungen reflektiert.

scale: Dies erfolgt in unterschiedlichen Maßstäben – während bisweilen Ostafrika eingebettet in größere naturräumliche Strukturen oder verflochten in internationale Wirtschaftsprozesse betrachtet wird, vollziehen lokale Fallstudien und Beispiele den notwendigen Skalensprung.

Physical and Human Processes/Environmental Interaction and Sustainable Development: Sowohl physisch-geographische als auch humangeographische Schwerpunkte werden aus dem Fokus einer nachhaltigen Entwicklung mit den vier Dimensionen Ökologie, Ökonomie, Soziales/Kultur und Politik und nicht zuletzt in zeitlicher Dimension beleuchtet.

Cultural Awareness and Diversity: Auch wenn sich die ‚europäische Brille‘ nicht immer vermeiden lässt, wird stets versucht, regionale Besonderheiten herauszuarbeiten und wertzuschätzen. Dabei soll die hohe Vielfalt und Diversität dieser sich in einem rasanten Wandel befindlichen Länder aufgezeigt werden.

Connectedness/Interdependence: Mensch-Umwelt-Beziehungen bilden interdisziplinär den übergeordneten Rahmen der Darstellungen.

1.2 Ein Wort des Dankes

Ein herzlicher Dank ist an Dr. Jens Seeling und die Redaktion der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft (WBG) Darmstadt gerichtet, die das Buchprojekt in allen Phasen der Entstehung im kritisch-konstruktiven Sinne begleitet und unterstützt haben. Weiterhin geht ein besonderer Dank an alle Autorinnen und Autoren für ihre hervorragende Kooperation. Mit ihrer reflektierten Kenntnis haben sie dazu beigetragen, dass der vorliegende Band eine große thematische Breite aufweist und neben allgemeinen Informationen auch auf aktuelle Forschungen eingeht. Die Begeisterung für Ostafrika wird in diesen engagiert verfassten Beiträgen spürbar.

Abschließend ergeht ein sehr persönlicher Dank an Dr. Johannes Michael Nebe, Universität Trier, dem wir unsere Faszination für Ostafrika verdanken.

Gewidmet ist dieser Band allen Kindern und Jugendlichen in Ostafrika. Mögen ihre Generationen als starke Zivilgesellschaft die Chance bekommen, eine nachhaltige und unabhängige Entwicklung zu gestalten.

Die Einnahmen durch den Verkauf dieses Bandes kommen dem Verein „ELIMU – Bildung in Ostafrika e. V.“ zu Gute, der damit unmittelbar Jugend- und Bildungsprojekte in Ostafrika unterstützt.

Bei der Lektüre des vorliegenden Sammelbandes wünschen wir Ihnen ebenso viel Freude, wie wir bei der Zusammenstellung und Konzeption hatten; mögen die Beiträge Lust machen zum vertieften Studium dieser Länder und zu eigenem Erkunden vor Ort.

Freiberg und Hannover im Sommer 2016

Andreas Kaiser, Andreas Eberth


Satellitenbild Ostafrikas. Quelle: albedo39 Satellitenbildwerkstatt, Köln

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