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Prolog

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Obwohl er es hätte besser wissen sollen, schöpfte Hartmut Gensch keinen Verdacht. Nicht einmal, als sie vom Weg abbogen und sich durch das von dicht stehenden Bäumen verdunkelte Unterholz schlugen, wurde er misstrauisch, sondern glaubte an eine Abkürzung.

Lag es am Alkohol? Einer Einladung zum Trinken hatte er noch nie widerstehen können, erst recht nicht, seit er von der Hand in den Mund lebte. Trotzdem, als Erklärung genügte es nicht. Er hatte viel gebechert, sicher, aber er vertrug auch einiges, und sein Schritt war immer noch fest. Hätte ihm die Gefahr, in der er schwebte, nicht klar sein müssen? Hätte er nicht zumindest mit irgendeiner Feindseligkeit rechnen sollen?

Falls ihm ein solcher Gedanke je gekommen war, so war er im Laufe des Abends wieder geschwunden. Alkohol machte ihn gefühlsduselig. Gefühlsduselig und vertrauensselig. Wer einen zum Bier einlud, konnte einem doch nichts Böses wollen, oder?

Von Ferne rief ein Käuzchen.

Hartmut Gensch lachte leise über eine Erinnerung, die ihm im selben Augenblick schon wieder entglitt, und fing an, vor sich hinzusummen. Eine alte Soldatenweise über ein Mädchen, das daheim auf seinen Liebsten wartet.

Er bekam nicht mit, wie sich die Schritte neben ihm plötzlich veränderten, erst langsamer wurden und über Laub scharrten, als ob sich jemand nach allen Seiten umsieht und vergewissert, dass sie allein waren, dann ihm nachsetzten, fest, eilig, entschlossen.

Der kalte Lauf einer Pistole drückte sich in seinen Hinterkopf und machte ihn schlagartig nüchtern. Aber da zerriss auch schon eine Explosion die Nacht, übertönte Blätterrascheln, Schritte und Käuzchen, ließ einen Blitzschlag durch sein Gehirn zucken und setzte seinem Leben ein Ende.

Organisation C.

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