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Johnny singt und kämpft mit seinem Tod

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Der Tod der Freunde


ho, tederi, tederi my show ho

ho, tederi, tederi my sorrow ho

ho, tederi, tederi my life ho

ho what are you doing there, Baby

ho what are you doing there, Johnny

ho, tederi, tederi my worry ho

ho, tederi, tederi my suffering ho

ho, tederi, tederi my life ho

hoooo what are you doing there, Baby

ho what are you doing there, Johnny

ho, tederi, tederi my trouble

ho, tederi, tederi my pain

ho, tederi, tederi misery

ho what are you doing there, Johnny

ho what are you doing there, Men-Lâ

ho wo nennen gna, Johnny

H ke sa gue je, Johnny

Ho wo fang bonkeu who, Johnny?

Das ist der Tod, ja, das ist der Tod, der Tod der besten Freunde.

Es ist mir kalt, es ist mir kalt in dieser sehr warmen Wohnung. So fühlt es sich an, wenn man weiß, dass man bald stirbt?

Ja, ich werde bald sterben. Ich werde heute sterben. Es ist so, es ist klar, es steht fest.

Ganz sicher ja, ja ich werde bald sterben, ich meine es ernst, ich werde bald sterben. Das ist kein Spaß, es ist wahr. Ich werde heute sterben. Sie werde mich heute umbringen.


ho, tederi, tederi my show ho

ho, tederi, tederi my sorrow ho


ho what are you doing there, Baby

ho what are you doing there, Johnny

ho, tederi, tederi my worry ho

ho, tederi, tederi my suffering ho,

ho what are you doing there, Baby

ho what are you doing there, Johnny

ho, tederi, tederi my trouble

ho, tederi, tederi my pain

ho, tederi, tederi misery

ho what are you doing there, Johnny

ho what are you doing there, Men-Lâ

ho wo nennen gna, Johnny

H ke sa gue je, Johnny

Ho wo fang bonkeu who, Johnny?

Das ist der Tod, ja, so ist der Tod.


Es fühlt sich komisch an, zu wissen, dass du heute sterben wirst, wenn du noch lebst und noch weiterleben willst. Ich sage es dir.

Und ich lache, ich lache. Ich kann es noch nicht begreifen. Ich kann es noch nicht fassen, ich kann es noch nicht erfassen.

Du lachst vielleicht auch mit, wenn du mich hörst. Es klingt alles so, als würde ich Spaß machen, oder? Als würde ich nur spielen, oder?

Aber ich spiele nicht. Ich mache keinen Spaß. Ja, ich werde bald sterben. Heute werde ich sterben. Sie werden kommen. Sie werden klingeln, um mich abzuholen. Ich werde ihnen selbst die Tür aufmachen. Sie werden unten in der Halle warten. Ich werde mit meinen eigenen Beinen runter gehen. Sie werden mich wie immer anlachen, mit mir wie immer lachen. Ich werde auch mit ihnen lachen, auch wie immer. Wir werden wie immer grinsen, Späßchen machen. Wir werden so tun, wie wir es immer gemacht haben. Sie werden wieder sagen „Johnny, der Boss“ und „Johnny, du bist der Größte“. Ja, sie werden wie immer schleimen und ich werde so tun, als ob sie es ernst meinen. Ich werde so tun, als ob ich nicht weiß, dass sie das sagen, weil ich es bin, weil ich habe und sie davon leben. Ich werde so tun, als ob diese Leute, die mich erst seit ein paar Jahren kennen, immer meine besten Freunde gewesen sind, ja, als ob sie mich schon kannten in der Zeit, wo ich noch unbekannt war. Ich werde so tun, als ob sie mich immer geliebt hätten, als ob sie mich auch geliebt und respektiert hätten, wenn ich ein Loser geblieben wäre. Ein makabres Spiel. Wir werden scherzen. Ich werde jeden umarmen und sie „Bro“ (brother) nennen, obwohl sie wissen, dass ich weiß, dass ich beim nächsten Absturz keinen von ihnen telefonisch erreichen würde. Ja, ich werde runter gehen und mit ihnen mitgehen, wissend, dass ich nur als toter Mensch wieder zurückkomme. Ich werde mit ihnen dorthin gehen, wo man mich umbringen wird. Verstehst du das? Kannst du das nachvollziehen? Kannst du verstehen, dass ich das alles weiß, aber dennoch selbst hingehe? Kannst du überhaupt verstehen, dass ich weiß, dass meine Mörder auf mich warten und ich selbst zu ihnen stoße? Haha, nein. Das kannst du nicht verstehen, oder? Nur mein Lied kann mich verstehen.

ho, tederi, tederi my show ho

ho, tederi, tederi my sorrow ho

ho, tederi, tederi my life ho


ho what are you doing there, Baby

ho what are you doing there, Johnny


ho, tederi, tederi my worry ho

ho, tederi, tederi my suffering ho,

ho, tederi, tederi my life ho


ho what are you doing there, Baby

ho what are you doing there, Johnny


ho, tederi, tederi my trouble

ho, tederi, tederi my pain

ho, tederi, tederi misery


ho what are you doing there, Johnny

ho what are you doing there, Men-Lâ

ho wo nennen gna, Johnny

H ke sa gue je, Johnny

Ho wo fang bonkeu who, Johnny?

Das ist der Tod, ja, so ist der Tod.

Ich weiß es, ich habe es gewusst, ich habe es immer gewusst. Aber es schien so weit zu sein. Es war so weit und ich vergaß es.

Ich habe gehofft, sie vergessen es auch. Es dauerte so lange und ich habe gehofft, es würde vorbei sein. Es dauerte etliche Jahre und ich dachte es wäre nur ein Deal und dachte, dass man mit Geld Ruhm erreichen oder kaufen könne.

Le club du bien être, vivre heureux et mourir jeune.

The well-being club live happily and die young.

„Der Wohlstandsclub lebt glücklich und stirbt jung“, so nannten sie ihre Vereinigung. Sie war auch jahrelang meine. Der Name klang gut. Wer von uns will keinen Wohlstand? Wer will nicht den Ruhm? Wer liest schon in diesem Moment des Wohlstand-Traums den zweiten Teil des Namens? Das „Stirb jung“ geht jedoch vollkommen unter. Unser Gehirn will dies nicht lesen, nicht wortwörtlich erkennen, obwohl es andere Worte wie Wohlstand oder Glück gleich gut erkannt hat. Komisch, oder?

Ich bin in meiner Wohnung in Manhattan. Hier sieht es normalerweise aus wie in einem Paradies. Luxus pur. Nun auf einmal scheint alles um mich herum giftig zu sein. Ja Gift, ein süßes Gift, dass wir selbst einnehmen und dabei noch den Glücklichen spielen. Dabei machen wir uns die ganze Zeit etwas vor. Das schöne Leben. Ist das ein schönes Leben? Ein leeres leben? Ein Leben, dass ich nur mit Alkohol, Drogen, Sex und Gotteslästerung überstehen kann? Ist das wirklich ein Luxusleben? Viele von euch würden sagen „Ja“. Viele von euch würden in solche Clubs sofort eintreten, um so zu leben wie ich. Doch erst wenn du drin bist, weißt du, dass ein solches Leben Armut ist. Aber du bist drin. Du kannst nicht mehr zurück.

Ich laufe die ganze Zeit in meiner Wohnung hin und her. Von hier aus kann ich den Central Park sehen. Es ist zu ruhig. Ich schalte ein bisschen Musik an und versuchte, nicht zu denken. Ich versuche, meine letzten Minuten des Lebens zu vergessen und mich auf nichts zu konzentrieren. Ich höre meine Musik und sehe die Bilder meiner Kinder, meiner Eltern und Geschwister, die alle Wände der Wohnung schmücken. Das sind die einzigen menschlichen und warmen Anhaltspunkte in dieser Wohnung. Ich entferne alle ihre Zeichen von den Wänden, jetzt ist die Wohnung erträglicher. Ich will auch alle diese Tattoos auf mir entfernen. Ich hasse in diesem Moment meinen Körper so sehr. Wie konnte ich nur so etwas tun? Mich so hassen und so etwas an mir überall tätowieren lassen? Wegen des Ruhmes? Wegen des Geldes? Es reichte mir nicht, oder? Wären sie meine Freunde gewesen, wenn ich ein Nichts gewesen wäre? Warum waren sie nicht da, als ich ganz unten war? Ja, diese Bilder meiner Familie überall lassen mich wieder menschliche Gefühle fühlen. Die Musik und die Bilder tun mir gut. Die Musik ist so traurig und passt gut zu meiner Situation, deswegen habe ich den originalen Text durch meinen eigenen situationsbedingten Text ersetzt. Hör mal:


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