Morde und Leben - Leber und Meissner
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HaMuJu. Morde und Leben - Leber und Meissner
Mersdonk
Mord an Birte Schoemaker
Berlin
Mord an Svenja Kollartz
Monika Grüter
Berlin II
Stapler
Die Jagd auf Stapler
Mord an Lisa Kemper
Zu Hause
Nach Amsterdam
Moers
Impressum
Отрывок из книги
Titel
Mersdonk
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Direkt am Grab standen Birtes Eltern und ihre Verwandten, erschüttert, fast zu Tode getroffen, Frau Schoemaker ließ ihren Tränen freien Lauf, als der Sarg langsam in die Grube herabgelassen wurde, sie schluchzte laut und hätte sicher nicht aufhören können, wenn sie ihr Mann nicht gestützt und fortgeführt hätte. Alle Schüler kamen zum Grab und legten Kerzen, Stofftiere, Kerzen oder Briefe dort ab, sehr viele weinten. Und mit einem Mal trat eine Schülerin aus dem Pulk hervor und begann zu singen, alles wurde still, sie sang „I will always love you“ von Whitney Houston, ein Lied, das jedem naheging und sehr schwer zu singen war. Die Schülerin hatte eine unglaublich kraftvolle Stimme und bewältigte die schweren Gesangspassagen ohne Patzer. Während des Gesangs hörten alle andächtig zu und schluchzten in ihre Taschentücher, auch Dr. Domrose hielt sich nicht zurück und weinte. Nach dem Gesang trat sie ans Grab und hielt eine Grabrede, sie verstand es, Birtes fröhliche Art aufleben zu lassen und hob hervor, dass Birte ein großer Gewinn für die Schule gewesen wäre, sie war beinahe außer Stande, ihre Rede zu Ende zu führen, so ergriffen war sie. Als die Trauergemeinde sich wieder von der Grabstelle entfernt hatte, war das Grab über und über mit Erinnerungsstücken geschmückt. Die Beamten begleiteten sie alle bis zur Geldernschen Straße, wo sich die Trauergemeinde auflöste, sie gingen zu Birtes Eltern und sprachen ihnen ihr Beileid aus.
Anschließend setzten sie sich in ihren Wagen und fuhren zur Polizeiinspektion zurück, die Mittagspause hatte begonnen und sie liefen gleich zur Kantine hoch. Sie waren noch ganz bewegt von der anrührenden Trauerfeier und nahmen schweigend ihr Essen, setzten sich an einen freien Tisch und KHK Leber sagte, dass ihm die Trauerfeier sehr nahegegangen wäre, KOK Meissner pflichtete ihm bei, auch er wäre beinahe in Tränen ausgebrochen, wie er sagte. Es war sogar jemand von der WAZ auf dem Friedhof, sicher könnte man am nächsten Tag Bilder in der Zeitung sehen. Sie gingen in ihr Dienstzimmer und KHK Leber rief in der Schule an, er ließ sich zu Dr. Domrose durchstellen und verabredete einen Gesprächstermin mit ihr. Es musste doch etwas geben, was im Zusammmenhang mit der Schule stand und was sie noch nicht wussten, davon war er überzeugt und hatte sich auch schon mit KOK Meissner darüber unterhalten, der das genauso sah, niemand von beidem wusste allerdings, was das sein sollte. Sie erhofften sich Hinweise darauf, wenn sie mit Dr. Domrose sprachen, sie wollten sich auch mit ihr über die Berlinfahrt unterhalten, von der Anna gesprochen hatte. Sie fuhren nach der Mittagspause mit KHK Lebers Wagen in die Kautzstraße und bekamen auf dem kleinen Parkplatz hinter Saturn noch einen Stellplatz. Sie gingen in den Laden und KHK Leber ließ sich den Panasonic mit 40 Zoll geben, den sie sich am Vortag angesehen hatten. In der Verpackung war das Gerät riesig und sie bekamen es in dem Einkaufswagen kaum zur Kasse bewegt, KHK Leber zahlte und sie gingen mit dem Fernseher zum Wagen, sie mussten den Beifahrersitz ein Stück nach vorn schieben, um das Gerät hinter den Sitzen überhaupt ins Auto zu bekommen. Sie fuhren anschließend mit dem Wagen wieder zur Dienststelle zurück und nahmen sich die Dienstfahrräder, um mit ihnen zum Extrablatt zu kommen, wo sie um 15.30 h mit Svenja verabredet waren. Es war erst 15.00 h als sie dorthin kamen, sie hatten demnach noch eine halbe Stunde Zeit und setzten sich vor das Jugendcafe in die warme Sonne. Man hatte Sonnenschirme aufgespannt und sie waren froh, Schatten zu haben, sie bestellten sich Cappuccino und beobachteten die Leute auf dem Altmarkt, das war ein wirklich schöner Platz in Moers. Die eine Seite des Platzes nahm das Cafe Extrablatt ein, das im ehemaligen Textilhaus Schulz untergekommen war, der Cafebetreiber hatte das Schulzhaus völlig entkernt und eine angenehme Cafeatmosphäre geschaffen, neben dem Extrablatt gab es das Scoozi, auch ein Cafe und den Juwelier Booz, auf der gegenüberliegenden Seite lag das Teehaus Gschwendner und an der Platzseite rechts vom Extrablatt lag die Adler-Apotheke. Der Altmarkt war ein kleiner sehr gemütlicher Platz, auf dem man sich wie im Süden vorkam, wenn die Sonne schien, es warm war und man sich draußen hinlümmeln konnte.
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