Читать книгу Matthew - Geile Rache - Hannah Rose - Страница 5

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Kapitel 2

S

ieht gut aus, dachte Matthew stolz, als er sein Spiegelbild betrachtete und auf das Eintreffen des Taxis, das Paisley für ihn bestellt hatte.

Er hatte sich gründlich rasiert, sowohl das Gesicht als auch unten herum und sein teuerstes Rasierwasser aufgelegt. Das schwarze Hemd, das er herausgesucht hatte, unterstrich auf perfekte Weise seine Bräune und seinen Waschbrettbauch. Seine kurzen Haare hatte er mit etwas Haargel stylisch aufgerichtet.

In diesem Moment vibrierte sein Smartphone in der Hand und ließ ihn wissen, dass sein Fahrer draußen wartete.

Er verließ das Haus, sprang hinein und erst als der Fahrer die Zieladresse ein letztes Mal checkte, begann er sich zu wundern. Stopp, ging es ihm alarmierend durch den Kopf. Fahren wir nicht gerade in Richtung ›Old Compton Street‹ … ›Gay Village‹?


Ganz sicher war er sich, als er erste Regenbogenfahnen wahrnahm, die von einigen Gebäuden wehten, Kerle sah, die mit anderen Hand in Hand auf den Gehwegen entlangschlenderten, und er spürte, wie er ungewollt errötete.

Warum zum Teufel hat sich Paisley hier mit mir verabredet?, fragte er sich unwillkürlich. Plötzlich kam ihm die Vermutung, dass das ganze Date nur ein Scherz von ihr war oder was auch immer. Wenn ich ankomme, wird sie vermutlich nicht einmal da sein.

»Da wären wir«, bemerkte der Fahrer in dieser Sekunde, während er den Wagen vor der ausgemachten Adresse stoppte.

Irritiert und ein wenig angewidert blickte Matthew durch die Seitenscheibe. Die Bar, in der er sich mit Paisley verabredet hatte, unterschied sich in allem vom ›Crazy Astronaut‹ – insbesondere durch all die buntschillernden Freaks, die vor der Tür standen, rauchten und lachten. Aber er erinnerte sich auch an TV-Nachrichten, die erst vor einiger Zeit aus dieser Straße berichtet und tausende Menschen gezeigt hatten, die dem zwanzig Jahre zurückliegenden Nagelbomben-Anschlag, durch einen Neonazi am 30. April 1999, vor dem ›Admiral Duncan‹, in Regenbogenflaggen gekleidet, der drei Toten und neunundsiebzig Verletzten gedacht hatten.


Matthew knurrte innerlich, als er sich an den Typen vor dem Eingang vorbeischob und in die überraschend überfüllte Bar trat. Für ihn war das hier ganz eindeutig weit ab seiner Komfortzone.

Auf einer kleinen Bühne in einer Ecke spürte er einen kleinen Aufruhr, der für ihn mit einer ›Drag-Queen‹ in Verbindung stand, die gerade eine nicht sehr überzeugende Version von Madonnas ›Like a Virgin‹ zum Besten gab – wobei ihr Adams-Apfel auf- und abwippte und einen typischen ›Fünf-Uhr-Schatten‹ zum Vorschein brachte.

Er musste sich unmittelbar an der Bühne vorbeikämpfen, um sich zur Bar vorzuarbeiten, die sich ihm hinteren Bereich befand, als ihm im Vorbeigehen eine der zahlreichen Drag-Queens einen Kuss auf die Wange gab und damit bei den Umstehenden ein ausgelassenes Lachen auslöste.

Gerade in diesem Moment erblickte er endlich Paisley, die in einem wahnsinnig kurzen, schwarzen Kleid steckte, das förmlich an ihrem Körper zu kleben schien. Ihre langen blonden Haare flossen ihr über die Schultern.

Ihr hübsches, bis auf den Punkt geschminktes Gesicht, lächelte ihm entgegen, derweil sie, sich auf einem der Barhocker niederlassend, ihre langen, schlanken, nackten Beine sittsam kreuzte. »Lass‘ mich raten, Matthew«, neckte sie ihn, als er sich bis zu ihr vorgearbeitet hatte. »Das ist nicht die Art von Ort, die du normalerweise besuchst, nicht wahr?«

»Davon darfst du ausgehen«, antworte er ihr nickend und verdrehte leicht die Augen. Dann bemerkte er, dass sie gerade ihren Cocktail gelehrt hatte. »Ein Bier vom Fass«, fügte er hinzu, den Blick des Barkeepers auf sich ziehend, »und noch einmal, was die Lady hatte.«

»Ach, Matthew, du bist so ein Gentleman«, lachte Paisley. Sie schüttelte ihr langes blondes Haar aus, seinen Blick für eine Sekunde mit ihren großen blauen Augen einfangend. Ihre sinnlich geschwungenen, glänzenden, roten Lippen verzogen sich zu einem sarkastischen Lächeln.

Matthew war sich sicher, dass es nicht lange dauern würde, ehe sich die Dinge zwischen ihnen zu seinem Vorteil entwickeln würden, wenngleich sie ihn jetzt noch foppte.


Sie blieben noch auf einige Drinks in der Bar, und Matthew ließ ihr Zeit. Seelenruhig wartete er darauf, dass sie sich richtig entspannte und ihm verräterische, eindeutige Zeichen vermittelte, den nächsten Schritt wagen zu können.

Gelegentlich bemerkte er, wie ihre babyblauen Augen zu seinen Bizepsen oder zur deutlichen Ausbuchtung seiner Jeans flatterten – und natürlich konnte auch er sich nicht zurückhalten, sie eingehend zu mustern.

Paisley sah zuckersüß in ihrem engen schwarzen Minikleid aus. Wie immer hatte sie auf einen BH verzichtet und ihre harten Nippel zeichneten sich aufreizend durch den Stoff ab, gerade so, als wünschten sie sich sehnlichst, dass jemand an ihnen saugen würde. Immer wieder wanderten seine Augen über ihre endlos langen, gebräunten Beine und über den kriminell kurzen Saum ihres Kleides, der kaum ihr Höschen versteckte.

Bereits während der ersten Cocktails hatte sie ihm eine Kurzversion ihrer bisherigen Lebensgeschichte geliefert und ihm erzählt, wie sie in einer kleinen Stadt nahe London aufgewachsen war, sich dort aber nie richtig wohlgefühlt hatte. Aber auch darüber, dass sie direkt nach dem College in die Metropole gezogen war und seitdem in diversen Bars gearbeitet hatte. Auf ihre unbeschreiblich lebensbejahende Weise ließ sie ihn wissen, dass seitdem fast ihre sämtlichen Einkünfte in ›Arbeiten an ihrem Körper‹, wie sie sich ausdrückte, geflossen waren.

»Nun, es hat sich auf jeden Fall ausgezahlt«, lächelte Matthew. Er nickte Paisleys tollem Körper zu und konnte sich nicht davon abhalten, sie sich verschwitzt in eng anliegender Trainingskleidung vorzustellen. »Vielleicht können wir ja irgendwann einmal zusammen ins Fitness-Studio gehen. Ich gehe auch regelmäßig zu einem ordentlichen ›Work Out‹«, fügte er, etwas mit seinen Bizepsen spielend hinzu.

Sie lachte, nickte und klimperte mit ihren langen falschen Wimpern.

»Was hältst du davon, wenn wir noch woanders hingehen?«, wagte er sich nach einer Weile vor.

»Ja, gern«, stimmte sie zu. »Lass‘ mich nur noch austrinken.«


Kaum, dass sie draußen vor der Bar waren, ergriff sie seinen Arm, hakte sich bei ihm unter und schlenderte mit ihm wie ein echtes Paar über die geschäftig überfüllten Gehsteige.

Als sie immer wieder von Vorbeigehenden angesprochen wurde, gewann Matthew den Eindruck, dass sie in diesem Teil der Stadt recht bekannt war und sehr beliebt zu sein schien.

»Ich wohne hier übrigens ganz in der Nähe«, erklärte sie ihm nach einer Weile und zuckte wie beiläufig ihre Achseln. »Vielleicht hast du ja Lust und magst mit zu mir kommen? Dann kannst du mal sehen, wie ich so wohne?«, fügte sie hinzu, als sei es das Selbstverständlichste der Welt.

»Oh, das kommt recht überraschend. Aber ja, würde ich sehr gerne«, erwiderte er blitzschnell und spürte, wie es in seinem Schritt unmittelbar pochte. Augenblicklich rauschte ihm das Blut durch die Adern, als ihm bewusst wurde, dass er ihre süße Spalte vielleicht schon sehr viel schneller zu Gesicht bekam, als er sich das gedacht hatte …


Matthew - Geile Rache

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