Ständiger Wohnsitz: Hauptstadt der DDR
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Hannelore Kleinschmid. Ständiger Wohnsitz: Hauptstadt der DDR
Ständiger Wohnsitz: Hauptstadt der DDR
1. Zweimal umsteigen
2. Einen Wunsch hat jeder frei
3. „Das geloben wir“
4. Des Generals Töchterchen
5. Vertrauenssache
6. Die geheime Adresse
7. Ein ungewöhnlicher Käfer
8. „Ich brauche das“
9. „IM Gustav“?
10. Ein Österreicher
11. Trabant vom westlichen Himmel
12. Unpolitisch feiern?
13. Erfüllte Wünsche
14. Was dem Sozialismus nützt
15. Westkontakte und andere I
16. Westkontakte II
17. Dr. M
18. Studentenleben ade!
19. Im Zeichen der siegreichen Schlacht auf den Kartoffeläckern
20. Angepasster Protest
21. Verliebt, nicht verlobt, vielleicht verheiratet
22. Unter Beobachtung
23. Ein tränenreiches Ja
24. „Olle Tannen“ und Unterleutnant Heyer
25. Vom „Republiksnackedei“, einer „Wahren Begebenheit“ und dem „Flocki“
26. Eine Österreicherin ohne Ansprüche
27. Der sozialistische Gang
28. 1968 - realsozialistisch
29. X-lein
30. Das tiefe Tal
31. Der Abgrund
32. Zwischenzeit und Zwischenwelten
33. Eine „notwendige“ Operation
34. „Das wäre unmenschlich“
35. Von der Funktionsweise des realen Sozialismus
36. Der fehlende Überblick
37. Abschied nehmen
38. „Fragen Sie mich nicht!“
39. Mit der Furcht auf Urlaubsreise
40. Der verschwundene Flocki
41. Die Haarbürste eines Toten
42. Kein Flüchtling
43. Auf nach Wilhelmsburg
44. Allerlei Befragungswesen
45. Die Weihnachtsbaumallergie im „Spiegel“
Отрывок из книги
Hannelore Kleinschmid
Wie eine Liebesheirat zur Republikflucht führte
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In politischen Fragen hatte sich der Vater selten gelassen geäußert. Mit dem Großvater stritt er immer sehr laut. Die Lautstärke beruhte auf Gegenseitigkeit, und Mutter und Großmutter sagten dann nur: „Jetzt politisieren sie wieder.“
Hinter dem Rücken des Vaters half ihr die Mutter. Gemeinsam verfassten beide einen Brief an den Staatsratsvorsitzenden Walter Ulbricht. Die Leute in der DDR witzelten hinter vorgehaltener Hand, einen Wunsch habe jeder Bürger beim Spitzbart frei. Also tippte die Mutter in die Schreibmaschine, was für ein tüchtiges und intelligentes Mädchen Hanne sei und dass sie das Abitur als beste der Schule und damit der ganzen Stadt M. abgelegt habe. Und auch gesellschaftlich sei sie aktiv. Als Belohnung dafür müsse doch der gewünschte Studienplatz bereit stehen. Annemarie wagte es, parteilos wie sie im Gegensatz zu Willi, dem Genossen der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, war und Hausfrau noch dazu, zu erwähnen, wie wenig es verwundere, wenn junge Menschen in den Westen gingen, die so vor den Kopf gestoßen würden. Wirtschaftswissenschaften statt Germanistik!
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