Читать книгу Erinnerungen an Menschen und Ereignisse - Hannelore Möbus - Страница 14
ОглавлениеFrankfurt in den Sechzigern
Als ich neulich darüber nachdachte, dass es 1964 in Frankfurt eine ganze Menge gab, was vielen Menschen heute gar nicht mehr bekannt ist. Aber wir „Alten“ können uns noch gut an vieles erinnern, wie das damals war.
Da ist zum Beispiel der alte Flughafen, nein nicht der am Rebstock. Man saß auf der Terrasse des Restaurants und konnte den ganzen Flugverkehr beobachten, ohne irgendeine Sperre passiert zu haben. Ein Sonntag Nachmittagsvergnügen für die ganze Familie.
Die Fahrt zum Flughafen von der Innenstadt aus, dauerte länger als ein Flug nach Berlin von 35-40 Minuten
Das MTZ und die Jahrhunderthalle wurden gerade gebaut. Ich turnte mit meinem Mann auf den Baustellen herum.
Das erste Gastspiel des“ Berliner Theaters des Westens“ war „ My fair Lady“, ach war das toll, mit Kurt Pratsch-Kaufmann, Karola Ebeling und Paul Hubschmid.
Das Stadtbad Mitte war ne Wucht, hier lernte mein Sohn tauchen, bevor er schwimmen konnte.
Um dort hin zu gelangen, musste man an der alten Oper rechts hinunter in Richtung Weiher gehen, dort lagerten an den Hängen die Hippies in Scharen.
Die Alte Oper war noch eine Ruine und die Tauben flogen ein und aus,
Wer hier in Frankfurt wohnte, kennt die Alte Oper lange Jahre so.
Gegenüber war das “ Cafe ‘am Opernplatz“ und dahinter die „Kupferpfanne“, ein Gourmetrestaurant.
An der Hauptwache wurde gerade an einem riesigen Loch gearbeitet, der „Tagebau“ für die künftige U-Bahn. Das Loch reichte vom Kaufhof bis zur Katharinenkirche.
Das Cafe‘ Hauptwache war abgerissen, die Steine lagerten nummeriert in Sicherheit, es wurde nach Fertigstellung der U-Bahn wieder originalgetreu aufgebaut.
Es gab noch Woolworth, die Kaufhalle, das Kaufhaus Schneider, C&A verkaufte noch süße modische Kostüme in vielen Größen und keine Einheitskleidung.
Es gab noch Cafe Amend, Café der Tierfreunde, Wibra und das „Mozart“ mit schönem altem Flair.
Wir fuhren mit der Straßenbahn nach Höchst und auf die Hohe Mark.
Man pilgerte zum „Monte Scherbelino“ von „Neu Isenburg aus.
Den Jakobiweiher im Volksmund
„Vierwaldstätter See“ konnte man umrunden, zwischendurch auf den Bänken am See rasten und dann in der Gaststätte einkehren,ohne wie heute, von allzuvielen Flugzeugen belästigt zu werden.
Im Cafe am Goetheturm gabs Äppelwein und Kaffee mit Zwetschgenkuchen, und Bienenschwärme, wenn man von einer Wanderung z. B. vom Maunzenweiher kam.
Die Reihe ließe sich bestimmt noch fortsetzten, wer weiß noch andere Dinge?