Читать книгу Liebe und Eifersucht zur Zeit der freien Liebe - Hanns Sedlmayr - Страница 3
Schülerliebe
ОглавлениеIch begegnete Fides zum ersten Mal im Fasching.
Sie sprang die Treppe, vor dem Haus der Kunst in München, herunter. Ich stand zusammen mit einer ihrer Klassenkameradinnen, unten auf der Straße. Verspielt wie ein kleines Mädchen, kam Fides daher gehüpft. Sie trug eine Strumpfhose und drüber ein dunkel blaues, elegantes, kurzes, leicht durchsichtiges Nachthemd.
Ihre Beine waren von einer mir bis dahin unvorstellbaren Vollkommenheit. Ihre gut ausgebildeten Oberschenkel und Waden ergaben im Gesamtbild Beine von perfekten Proportionen. Meine Mutter hatte Säbelbeine, meine Schwester zu kräftige Oberschenkel. In meiner Nachbarschaft gab es drei Schwestern mit hübschen Gesichtern, aber alle drei hatten die kurzen, dicken Beine der Mutter geerbt. Und bei der hübschen Renate aus meiner alten Klasse in meiner Kleinstadt, in die ich damals verliebt war, stimmten die Relationen zwischen Oberschenkel und Unterschenkel nicht.
Als die schönen Beine bei uns unten ankamen, blickte ich in das zarte und anmutige Gesicht eines jungen Mädchens an der Schwelle zu einer erwachsenen Frau, das aber immer noch mehr Mädchen als Frau war. Ich sah eine kleine gerade Nase und einen zarten Mund mit geschwungener Unterlippe. Ihre Lippen leuchteten in einem natürlichen, hellen Rot. Ihr Gesicht, ein wenig zu perfekt, wirkte beinahe kühl. Die dichten dunkelblonden Haare hatte sie zu einem Krönchen hochgesteckt. Unter dem durchscheinenden Nachthemd, zeichneten sich schmale Hüften und ein wohlgestalteter Busen ab.
Mich ergriff bei ihrem Anblick, ein Wohlgefühl, das ich auf Bergtouren, beim Betrachten des Horizonts empfunden hatte. Einige Mal auch beim Betrachten von Kunstwerken in Museen, aber noch nie beim Betrachten eines Menschen.
Als sich unsere Blicke trafen, schlug mein Herz, anstatt lautlos in der Brust, übermäßig laut in meinem Kopf. Mich ergriff ein leichter Schwindel. Ich sah mir zu, wie ich beim Anblick dieses Mädchens, an den Rand eines Schwächeanfalls geriet. Ich bekam einen Blutstau im Kopf. Die heftige Gefühlsregung, die dieses Mädchen bei mir auslöste, verwirrte mich.
Sie dagegen war trotz ihrer kindlichen Treppensprünge, kein bisschen verlegen. Ihr Blick war neugierig, ihr Lächeln halb nachsichtig, halb ironisch. Sie hatte meine Gefühlswallung wahrgenommen. Ich war nicht der erste Mann, der von Ihrem Anblick hingerissen wurde.
Sie wurde mir als Fides vorgestellt und ich drückte kurz ihre Hand.
Ich war so in ihren Anblick versunken, dass ich zuerst nicht sprechen konnte.
An diesem Abend wich ich nicht von ihrer Seite. Wir küssten uns an der Bar. Es war ein feuchter, etwas ungelenker Kuss.
Später durfte ich sie nach Hause bringen. Der Weg führte uns über den Viktualienmarkt. Dort zog ich sie in den Schatten eines verlassenen Marktstandes und küsste sie wieder und wieder, bis sie sich mir entzog.
Wir verabredeten uns für den nächsten Nachmittag im Café Rischart.
Lange vor der verabredeten Zeit saß ich im Café. Ich war aufgewühlt und ungeduldig. Sie kam nicht. Die verabredete Zeit war längst verstrichen.
Ich dachte schon daran zu gehen.
Da erschien sie.
Sie war angezogen, wie eine Internatsschülerin: dunkelblauer Rock, graue Strickjacke, weiße Bluse. Die dichten Haare, fielen ihr in leichten Wellen bis zu den Schultern. Sie war ungeschminkt.
Ihr Anblick berührte mich. Sie war noch schöner, als in meiner Erinnerung.
Ich stand auf um sie zu begrüßen, doch sie reichte mir nicht ihre Hand. Sie setzte sich auf den freien Stuhl an meinem Tisch.
Für einen Moment fühlte ich einen leichten Schwindel und war froh, dass ich mich wieder setzen konnte.
Sie erklärte mir, sie habe eigentlich gar nicht kommen wollen. Erst, nachdem die verabredete Zeit, um eine halbe Stunde überschritten war, habe sie sich doch noch anders entschieden.
Sie sprach mit mir in einem Ton, der anzeigte, dass sie unsicher war, ob das Treffen mit mir lohnend ist. Sie vermied es mir in die Augen zu schauen.
Ihre Eltern waren beide Ärzte. Mit diesen und ihren drei Schwestern wohnte sie nur ein paar Schritte entfernt vom Viktualienmarkt. Sie machte nächstes Jahr Abitur und danach wollte sie Französisch studieren. Sie sprach ohne Dialekt.
Ich war eine Klasse unter ihr, weil ich einmal sitzengeblieben war. Ich lebte in einer Kleinstadt in der Nähe und fuhr täglich nach München zur Schule. Meine Mutter hatte weder Bildung, noch einen Beruf. Mein Vater war Anwalt gewesen und war vor drei Jahren, beim Bergsteigen ums Leben gekommen. Ich war bei dem Unfall dabei gewesen und hatte den Schmerz, über den Tod meines Vaters, nur unvollständig verarbeitet. Ich konnte nur mit einem Stipendium studieren. Mein Hochdeutsch war mangelhaft. Meine Schulnoten kläglich.
Ich bekam Angst, dass es mir nicht gelingen wird, die Liebe dieses Mädchens zu gewinnen.
Bevor wir gingen zog sie eine Haarnadel aus ihrer Handtasche und griff mit beiden Händen nach ihrem Haar, wand es zu einem Knoten und befestigte ihn mit der Haarnadel.
Sie straffte dabei ihren Oberkörper, so dass sich Ihre Brüste deutlich durch die Bluse abzeichneten. Ich konnte nicht umhin auf ihre Brüste zu schauen und bekam vor Verlegenheit zum zweiten Mal einen Blutstau im Kopf.
Sie beobachtete mich scharf und schien zufrieden mit der Reaktion, die sie bei mir ausgelöst hatte.
Mir wurde bewusst, dass ich den Kick, den ihr Anblick bei mir auslöste, wieder und wieder erleben wollte. Ich war süchtig geworden, nach den Gefühlen die dieses schöne Mädchen bei mir auslöste.
Sie erlaubte mir sie noch ein Stück zu begleiten. Ich wagte es nicht ein neues Treffen vorzuschlagen. Beim Verabschieden lud sie mich zu einer Faschingsparty ein.
Die Party konnte erst am Aschermittwoch stattfinden, da ihre Eltern erst dann verreist waren.
Der Aschermittwoch begann gut. Bei unserem jährlichen Skirennen am Wallberg wurde ich Schulmeister. Alle 9 und 8-kässler von einem 7-klässler geschlagen. Mein stärkster Rivale war ein 6-klässler.
Auf der Party war ich der einzige nicht Maskierte. Die männlichen Besucher waren Studenten. Die weiblichen kamen überwiegend aus der Abiturklasse von Eva, der Schwester von Fides.
Star des Abends war Udo, der Freund von Eva. Udo hatte Medizin studiert und studierte jetzt Physik. Er hatte eine Assistenten Stelle an der Uni und fuhr einen MG. Er liebte es, seinen Intellekt glänzen zu lassen und war gegenüber seinen Gesprächspartnern gnadenlos. Er versuchte sie zu vernichten. Mit mir gelang ihm das sehr gut.
Er hielt Hof am Familientisch. Es wurde über Literatur diskutiert. Als ich mich der Gruppe näherte, verstand ich den Namen Musil. Ich hatte erst vor kurzer Zeit, von Musil den Roman “Törless“ gelesen. Ich setzte mich dazu und ergriff auch bald das Wort und brachte meine Begeisterung für den “Törless“ zum Ausdruck.
Udo winkte ab, „der Törless sei ganz nett, aber uninteressant. Der „Mann ohne Eigenschaften“ sei das packende an Musil“.
Ich hatte noch nie vom “Mann ohne Eigenschaften“ gehört und fragte lernbegierig, was das für ein Buch sei. Meine Frage wurde überhört und Udo erörterte weiter die Dreiecksbeziehung Agathe, Ulrich und Diotima im “Mann ohne Eigenschaften“.
Fides trug wieder das leicht durchsichtige, dunkelblaue Nachthemd, das ich schon kannte, aber keine Strumpfhose, sondern eine enge Short mit abgeschnittenen Beinen.
Ihre Beine waren weiß und ohne Strumpfhose noch schöner und erotischer, als in meiner Erinnerung.
Als ich sie fragte, was ihr Kostüm darstellte, schaute sie mich nachsichtig an und sagte: „Du hast wohl noch nie ein Straßenmädchen gesehen.“
„Hab ich nicht. Woran erkenne ich ein Straßenmädchen?“
„An der abgeschnittenen Schort.“
Sie drehte sich um und zeigte mir ihren Po.
Die Formen ihres Po waren unter dem durchsichtigen Nachthemd gut erkennbar.
Die prall sitzende Short mit den abgeschnittenen Beinen, zeigten einen sehr erotischen Po, der in seinen Proportionen ebenso perfekte war wie ihre Beine.
Ich wurde sehr erregt von der Betrachtung ihres Po und fragte:
„Und woher weißt Du wie sich Straßenmädchen anziehen?“
„Ich bin in der Sendlinger Straße aufgewachsen. In meiner Kindheit war das der Münchner Straßenstrich. Unter den Patienten meiner Mutter waren auch Straßenmädchen. Sie saßen im Wartezimmer. Unsere Wohnung war sehr eng. Das Wartezimmer, war der Gang. Ich erinnere mich, dass mich ein Straßenmädchen auf den Schoß nahm und meine Mutter mich wegzog. Ich mochte die Straßenmädchen. Sie waren freundlich zu uns Kindern.“
Während der ganzen Erklärung, hatte sie mir ihren Po gezeigt und über die Schulter mit mir gesprochen. Nun drehte sie sich um und ergänzte: „Ein weiteres Erkennungsmerkmal ist der tiefe Ausschnitt“.
Als sie das sagte reckte sie die Brust heraus und schaute mir keck in die Augen.
Sie hatte im Haus der Kunst, unter ihrem durchscheinenden Nachthemd, ein züchtiges Bikinioberteil getragen. Heute hatte sie ein tief dekolletiertes Bikinioberteil an.
Mit ihrem Herausrecken der Brust, forderte sie mich geradezu auf, auf ihren Busen zu blicken. Ich tat es. Es fiel mir nicht schwer mir vorzustellen, wie ihr nackter Busen aussah. Mir stieg das Blut in den Kopf.
Sie beobachtete mich scharf und lächelte zufrieden über die Verwirrung die ihr Körper bei mir angerichtet hatte.
Sie stellte ihren schönen Körper, nur spärlich verhüllt zur Schau. Sie genoss offensichtlich die Verwirrung in den Augen der Männer, die ihr erotischer Körper auslöste.
Was dies betraf, konnte sie tatsächlich ein Straßenmädchen sein. Was nicht zu einem Straßenmädchen passte, war der neugierige und fröhliche und so gar nicht laszive Ausdruck, ihres mädchenhaften Gesichts.
Ihren nackten Körper zu liebkosen schien mir eine unvorstellbare Wonne zu sein.
Fides tanzte viel. Am häufigsten mit Fabian. Spross einer persischen Intellektuellen Familie, die vor dem Schah fliehen musste. Ich beobachtete die beiden beim Tanzen. Sie tanzten sehr eng. Als sie mit Fabian Wange an Wange tanzte und Fabien seine Arme um sie schlang, ging ich in ein anderes Zimmer.
Als ich einmal als Tänzer an die Reihe kam, drückte ich sie in ein Eck und küsste sie. Mir schien, ihr Kuss schmeckte nach einem anderen Mund. Unter dem Nachthemd, konnte ich ihren weichen Busen spüren.
Meine Schule endete am Mittwoch um 18 Uhr und begann am Donnerstag um 8 Uhr, deshalb übernachtete ich am Mittwoch immer in München, im Büro eines Freundes meiner Mutter. Die Adam Oberrealschule war im Krieg abgebrannt und wir teilten uns die Schulräume mit dem Maria Theresia Gymnasium.
Ich blieb nicht lange. Udo hatte meine mangelhaften literarischen Kenntnisse entlarvt. Fides lag in den Armen von Fabian. Ich schlich wie ein geprügelter Hund davon.
Auf dem Weg von der Innenstadt zu meinem Zimmer in Bogenhausen tauchte in meinem Kopf das Gesicht von Fides auf. Ich versuchte vergeblich es zu verscheuchen. Hartnäckig füllte es mein inneres Auge. Auch ihr Duft kam mir in Erinnerung. Sie war etwas erhitzt durch das Tanzen gewesen. Ihre Haut roch wunderbar. Als wir tanzten, hatte ich gierig an ihrer nackten Haut, am Hals und in ihrem Dekolleté gerochen.
Es war ein erregender Duft der von ihrer Haut ausging.
Auch der Geschmack eines anderen Mundes, den ich glaubte zu verspüren, drängte sich in meine Erinnerung. Auch Fabian hatte sie geküsst. Ich war jetzt ganz sicher.
Verwirrt und aufgewühlt kam ich in meinem Zimmer an. Ich beschloss Fides nie mehr wiederzusehen. Sie war eine untreue Frau. Ich wollte keine Freundin, die nichts dabei fand, an einem Abend zwei Männer zu küssen.
Kurze Zeit nach dem ich den Beschluss gefasst hatte, tauchte wieder das Gesicht von Fides auf. Ich sah den Ausdruck in ihren Augen, als sie mir ihr Gesicht für den Kuss zuwandte. Es war das ein wenig ironische, distanzierte Lächeln gewesen, das ich schon an ihr kannte. Es war aber auch ein sanftes, zugewandtes Lächeln. Sie hatte sich nicht meinen Kuss gefallen lassen, sie hatte ihn gewollt.
Die ganze Nacht tobten in meinem Kopf widerstreitende Gefühle.
Ich wollte Fides nie wiedersehen und ich wollte sie wiedersehen. Am besten sofort. Ernsthaft erwog ich, sie am Morgen, noch vor der Schule, vor ihrer Tür abzupassen und ihr ewige Liebe zu schwören.
Ich rief sie am Nachmittag an und wir verabredeten uns für das Wochenende.
Wir trafen uns jetzt oft. Meist an den Mittwochabenden, wenn ich in München übernachtete. Wir aßen zusammen eine Polnische mit viel Brot im Donisl und tranken manchmal einen Espresso im Café Cherie, das nur 100m von ihrer Wohnung entfernt war. Auf dem Rückweg schmusten wir meist im Schatten der leeren Stände am Viktualienmarkt. Fides ließ meine leidenschaftlichen Küsse über sich ergehen, blieb aber passiv.
Es wurde Frühling und wir trafen uns jetzt auch an den Wochenenden zu langen Spaziergängen.
Zu vorgerückter Stunde, auf einer Bank im Hofgarten, durfte ich Ihren Busen berühren. Sie hatte einen Walkjanker an. Ich schob meine Hand unter Ihren Janker und legte sie auf ihren Busen. Er fühlte sich großartig an. Er war weich aber fest.
Zusammen mit meiner Schwester und meinem Schwager besuchten wir ein Konzert der Jazzsängerin Ella Fitzgerald. Fides war sehr scheu, kam zu spät und ging, ohne meine Schwester und meinen Schwager zu begrüßen. Ich war von dem Konzert hingerissen. Fides blieb kühl. Von Ella nicht berührt zu sein, blieb mir unverständlich. Immer wieder brachte ich das Gespräch auf dieses Konzert. Es blieb dabei. Fides mochte Ella nicht.
Es war nur ein kurzer Weg von der Wohnung von Fides zu einem Wirtshaus in der Au, in dem am Sonntag am Nachmittag Jazz gespielt wurde. Die Musiker und der überwiegende Teil der Besucher waren amerikanische, meist schwarze Soldaten. Fides mochte die Atmosphäre, blieb aber auch hier unberührt von der Musik.
Es machte ihr aber großen Spaß zu beobachten, wie sich die einsamen amerikanischen Soldaten, etwas von dem Duft und der Nähe der anwesenden Damen holten.
Das ging so: vor der Damentoilette bildeten sie eine enge tief gestaffelte Reihe. Wenn eine Dame die Toilette aufsuchte und sich einer Lücke in Ihren Reihen näherte, verschoben sie blitzschnell, unter dem Vorwand nur auf die Musik zu achten, die Reihen, so dass sie mit den Damen in Körperkontakt kamen.
Als Fides die Toilette aufsuchte und sich durch die erste Reihe zwängte, beobachtete ich, wie die Soldaten hinten noch eine neue Reihe anfügten.
Fides kam jedes Mal lachend aus der Toilette.
Zusammen mit Schelly, das war die beste Freundin von Fides, gingen wir groß aus in das angesagte Nachtlokal Tabu. Wir trafen uns am Marienplatz und gingen zu Fuß. Der Weg zum Tabu, in einer Seitenstraße zur Leopoldstraße, war sehr geradlinig. Fides bestand aber auf einem Zickzackkurs. An den unmöglichsten Stellen, wollte sie abbiegen. Sie sagte dann „Crossen wir hier“. Das war nicht als Frage, sondern als Aufforderung gemeint. Schelly und ich folgten etwas missmutig diesen Anweisungen.
Trotz aller Umwege kamen wir schließlich im Tabu an.
Schelly war ein großes und selbstsicheres Mädchen. Nicht hübsch, aber sympathisch. Der Vater betrieb eine Fabrik für Aufzugsanlagen.
Ich tanzte abwechselnd mit Fides und Schelly. Wenn ich mit Schelly tanzte, wurde Fides sofort von einem anderen Herrn geholt. Wenn ich mit Fides tanzte, blieb Schelly immer sitzen.
Einige Zeit später erschien Fabian. Sehr herzlich begrüßt von beiden Mädchen.
Er tanzte nur mit Fides. Ich tanzte etwas verkrampft mit Schelly.
Das Tabu schließt um 3 Uhr. Um 2 Uhr flüsterte mir Fides zu, sie würde mit Fabian gehen um dessen Auto zu holen. Sie kämen aber zurück. Sie fragte noch „bist du jetzt böse?“.
Ich tanzte weiter etwas verkrampft mit Schelly und tat so, als ob es mir nichts ausmacht, dass sie mit Fabian verschwand.
Die Unterhaltung mit Schelly kam nicht wirklich in Fluss.
Pünktlich um 3 Uhr hörte die Kapelle auf zu spielen. Schelly und ich gingen zum Ausgang. Fides stand zusammen mit Fabian auf der Straße vor dessen eleganter Limousine.
Fabian, fuhr zuerst Schelly nach Hause, sie wohnte in Freimann, dann Fides, das war in der Gegenrichtung. Am Odeons Platz ließ er mich aussteigen. Fides versuchte nett zu mir zu sein, als ich ausstieg und wisperte mir zu „ich ruf dich an“.
Sie winkte mir fröhlich zu, als Fabian wieder losbrauste.
Es war noch ein langer Weg zu meinem Zimmer. Ich war gekränkt. Sie hatte Fabian den Vorzug gegeben. Ich war in die zweite Reihe ihrer Verehrer abgerutscht.
Ich gestand mir aber ein, dass sie auch heute Abend einfach hinreißend aussah. Sie hatte ein sehr mädchenhaftes schwarzes Kleid an, mit einem weißen Kragen, weißen Knöpfen und einen weißen Besatz an den Ärmelenden. Ihre Haare trug sie an diesem Abend offen. Sie fielen ihr lange über die Schulter. Seit ein paar Tagen hatte sie ihre Haare hell blond gefärbt. Wenn Sie am Tisch saß, rutschte ihr kurzes Kleid nach oben und ihre Beine waren in voller Länge sichtbar. Es war ein warmer Sommerabend und sie hatte keine Strümpfe an. Besonders reizvoll war ihr Busen, der sich deutlich unter dem hochgeschlossenen Kleid abzeichnete. Sie wurde von allen Männern, denen wir an diesem Abend begegneten, mit bewundernden Blicken beäugt.
Sie hatte an diesem Abend mit mir gespielt. Sie konnte mich sehr verletzen.
Fabians komfortable Limousine war zum Schmusen viel geeigneter, als die leeren Marktstände, die ich immer mit ihr aufsuchte. Ich war sicher, dass gerade jetzt, Fabian in einer dunklen Straße anhält und Fides küsst. Ich schlief nicht in dieser Nacht.
Am Morgen beschloss ich, sie nicht mehr um eine Verabredung zu bitten. Sie hatte sich in Fabian verliebt. Sie rief aber wie versprochen an und wir trafen uns wieder an jeden Mittwoch und auch an den Wochenenden.
Meine Zuneigung zu Fides schwächte sich ab. Der Flirt mit Fabian wirkte nach. Ich interessierte mich sogar für ein anderes Mädchen.
Einen Monat später gingen wir auf eine Party bei einem Freund von mir. Er wohnte in einem Vorort. Auf der Anreise warf sie mir vor, in meinem Freundeskreis über sie zu sprechen und zu verbreiten sie hätte sich zu einer pessimistischen Lebenseinstellung hingewendet. Der Freund ihrer Schwester hätte sie dabei unterstützt.
Ich war beschämt über meine Schwatzhaftigkeit. Ich hatte mit meinem Freund Hans Schuster über sie gesprochen und diese Bedenken zum Ausdruck gebracht. Fides hatte schon vor Wochen, von diesem Gespräch erfahren. Sie musste meine Schwatzhaftigkeit als einen Vertrauensbruch empfunden haben.
Sie hatte sich großzügig verhalten und sich trotz dieser Kränkung mit mir getroffen.
Sie sagte sie sei überzeugt, dass ich vor allem ihr Äußeres mögen würde, nicht aber ihr inneres Wesen. Sie warf mir vor, oberflächlich und kleinlich zu sein. Als Beweis führte sie meine Schwatzhaftigkeit über ihr Weltbild und mein voreiliges Urteil über den Freund ihrer Schwester an.
Ich hatte den Freund ihrer Schwester, als jemand geschildert, der nur den naturwissenschaftlich geschulten Intellektuellen gelten lässt und den ganzen Rest der Menschheit und ganz besonders alle Geisteswissenschaftler verachtet.
Sie sagte:
„Ich fühle mich zu einer pessimistischen Einstellung hingezogen.
Jedes Nachdenken, über das menschliche Leben, muss zwangsläufig zu einer pessimistischen Einstellung führen. Es sind die nachdenklichen Menschen, die pessimistisch über das Leben denken. Die Menschen, die eine optimistische Einstellung zum Leben haben, sind die, die nicht nachdenken.“
Sie führte Schriftsteller wie Sartre oder Camus für eine pessimistische Grundeinstellung an und fährt fort:
„In einer Welt in der so Abscheulichkeiten passieren, wie die Ermordung der Juden durch uns Deutsche oder die Ermordung von Frauen und Kindern in Vietnam durch die Amerikaner, ist eine optimistische Einstellung zum Leben purer Provinzialismus“.
Mir unterstellte sie eine Einstellung, nach der sich letztlich doch alles zum Guten wendet. Diese Einstellung hielt sie für naiv und durch die Entwicklung der Menschheit wiederlegt.
Am Ende schwächte sie ihre Aussage über den Provinzialismus, den sie mir unterstellte etwas ab, indem sie sich selbst auch der Oberflächlichkeit bezichtigte.
Sie sagte von sich, sie wäre viel zu phlegmatisch, um gründlich über intellektuelle Dinge nachzudenken.
Der Vorwurf des Provinzlers traf mich hart. Ich versuchte mit allerlei Argumenten zu parieren. Merkte aber selbst, dass diese Argumente nicht stechen.
Als ich davon sprach, dass Pessimismus ein Zustand ist, der überwunden werden muss und letztlich zur Reife führt, bat sie mich aufzuhören. Sie könne so einen Quatsch nicht ertragen.
Ich war sehr berührt von der Ernsthaftigkeit ihre Ausführungen. Ich hatte mich in unserer Beziehung, als den Intellektuellen und sie als die Schöne gesehen.
Mir wurde klar, dass das ein Irrtum war. Sie war die Reifere. Ich war der Unreife. Ich schwankte in meinen Ansichten, je nach der Lektüre, die ich gerade las.
Auf der Party war sie arrogant zu meinen Provinzler Freunden.
Meine Zuneigung zu ihr wuchs wieder. Die Erkenntnis, dass sie ihre Einstellung zum Leben, so trefflich und knapp begründen konnte, flößte mir Respekt ein.
Fides mag keine Weltanschaulichen Gespräche. Wir führten keine Gespräche zu diesem Thema mehr. Sie hatte Ihre Einstellung begründet. Jede weitere Diskussion zu diesem Thema war überflüssig.
Wenn ich es nicht lassen konnte trotzdem ein Gespräch über ein weltanschauliches Buch das ich gerade las zu beginnen, betrachtete sie mich mit einem ironischen, abschätzigen Lächeln und würgte damit mein Mitteilungsbedürfnis ab.
Als ich einmal Marcuse zitierte, der für die freie Ausübung der Sexualität plädierte und die Kleinfamilie auflösen wollte, nickte sie nur zustimmend, fand aber keinen Grund das Thema zu diskutieren.
Hinsichtlich der Auffassung, dass es keine göttliche Regie gibt und das Leben aus Zufall entstanden ist, waren wir uns einig.
Mir wurde diese Einstellung durch meinen Vater vermittelt.
Fides musste sich erst zu dieser Erkenntnis durchringen.
Beide Eltern von Fides waren strenggläubige und unduldsame Katholiken. Eine strikte Einhaltung der Gebote war ihnen selbstverständlich. Dazu gehörte auch der Gottesdienst am Sonntag. Sie erwarteten das auch von ihren Töchtern. Beide waren auch willens, für diese Einhaltung, Druck auf ihre Töchter auszuüben.
Für die Töchter war klar, dass es aussichtslos war, eine ablehnende Haltung zu den religiösen Grundsätzen der Eltern einzunehmen. Der Vater reagierte mit Wutausbrüchen, wenn er bei seinen Töchtern eine Abweichung vom katholischen Glauben entdeckte. Er war in einem Dorf, unter ärmlichen Bedingungen, als Halbweise aufgewachsen und vom Pfarrer gefördert worden und konnte mit Unterstützung der katholischen Kirche, eine höhere Schule zur Vorbereitung auf das Priesteramt besuchen. Er begann nach dem Abitur in München Theologie zu studieren, wechselte aber nach kurzer Zeit an die Technische Hochschule und immatrikulierte sich dort als Maschinenbauer.
Die Mutter kam auch aus ärmlichen Verhältnissen. Ihre Eltern waren polnische Migranten, die kurz vor dem ersten Weltkrieg, nach Deutschland eingewandert waren. Sie hatte mit einem Begabten Stipendium die höhere Schule besucht, einige Jahre als Krankenschwester gearbeitet und dann Medizin studiert. Die Mutter war nicht so naiv in Ihrem Glauben wie der Vater. Sie hatte vier Kinder zur Welt gebracht, war aber prüde.
Über Sex wurde in der Familie von Fides nicht gesprochen. Die Töchter wurden von den Eltern nicht aufgeklärt.
Von ihrem 9 bis zum 15ten Lebensjahr lebte Fides in einem katholischen Internat. Die Atmosphäre in dem Internat war von Bigotterie und Kälte geprägt. Der überwiegende Teil der Schwesternschaft und der Mitschülerinnen kamen aus verarmten adeligen Familien.
Eine der weltlichen Lehrerinnen, war eine Schwester der Mutter von Fides.
Das Internat war in einem alten Kloster. Die Klassenzimmer und Schlafzimmer waren im Winter eiskalt. Die Schwestern sparten beim Brennmaterial. Ebenfalls im Internat, waren noch zwei Cousinen im gleichen Alter von Fides. Die kinderlose Schwester der Mutter war ebenfalls sehr fromm und war sehr kühl zu den ihr anvertrauten Kindern.
Die Schwestern des Internats waren geprägt, von einem engstirnigen Katholizismus und von einem Adelsstolz. Den Frust, den sie in ihrem Leben erfahren hatten, gaben sie an die ihnen anvertrauten Kinder weiter. Sie verbreiteten Angst, um ihre Schülerinnen unter Kontrolle zu halten. Ständig wurde der Teufel beschworen, der die Mädchen in die Hölle hinabziehen will und dem man sich nur durch ständiges beten entziehen kann.
Schon bei kleinen Vergehen reagierten sie mit eisiger Kälte. Kleinste Verstöße gegen die rigide Hausordnung wurden drastisch bestraft. Es waren keine körperlichen Züchtigungen, aber gemeine Bloßstellungen, die nachhaltige Verletzungen in den Kinderseelen bewirkten. Es war bei den Schwestern eine beliebte Strafe, während des Unterrichts, mit abgewendetem Gesicht im Eck stehen zu müssen oder in der Kirche nahe am Altar und außerhalb der Bänke, während der ganzen Messe, kniend, auf dem eiskalten Boden ausharren zu müssen.
Fides fand enge Freundschaften bei ihren Mitschülerinnen. Die wenigen bürgerlichen Mädchen, schlossen sich eng zusammen. Der Alltag der Mädchen war voller Zwänge. Endlose Messen, in der kalten Kirche. Unverständliche Gebete, mehrmals am Tag.
Im Kreis der Freundinnen von Fides, führte der ständige Druck den die Schwestern ausübten, zu einer Ablehnung von allem Religiösem. In der Mittelstufe wurden aufrührerische Schriften gegen den Katholizismus gelesen. Der Ausspruch von Karl Marx: „Religion ist das Opium für das Volk“ oder von Ludwig Feuerbach: „Gott sei lediglich eine Erfindung des Menschen“, wurde in geheimen Schlafsaalfesten diskutiert.
Das Auffinden von kritischen Schriften gegen den Katholizismus, hätte unweigerlich zu einem Hinauswurf aus dem Internat geführt. Unter den Freundinnen von Fides, gab es Mädchen, die stolz drauf waren dieses Risiko einzugehen. Bei der Rückkehr aus den Ferien, wetteiferten die Freundinnen damit, wer das Buch mit der hitzigsten Kritik am Katholizismus mitgebracht hatte.
Schriften, die sich gegen die sexuelle Unterdrückung der Frau richteten, wurden mit besonderer Leidenschaft diskutiert und in den Nächten mit Taschenlampen, unter der Bettdecke gelesen. Theodor Marcuses „Eros und Kultur“ war dabei der große Renner. Das Buch war für die Mädchen völlig unverständlich. Fides war damals 15 Jahre alt. Sie hatte mir erzählt, sie hätte nichts verstanden und nur so getan, als ob sie das Buch lesen würde, sie wäre aber sicher gewesen, dass es den anderen Mädchen auch so ergangen ist. Aber einige Mädchen wussten von ihren älteren Geschwistern was drin steht. Das genügte für hitzige Diskussionen. Theodor Fontanes Roman “Effi Briest“, war ebenfalls ein Hit im Freundeskreis von Fides und wanderte von Bett zu Bett. Es war ein Spiel mit dem Feuer. Auch das Buch eines gefeierten Schriftstellers, wie Theodor Fontane, war eine verbotene Lektüre, wenn darin eine untreue Frau vorkam. Auch wenn sie hart für ihre Untreue bestraft wird. Alle Mädchen waren sich einig, ein selbstbestimmtes freies Liebesleben, ohne Rücksicht auf Eltern, Freund oder Ehemann führen zu wollen. Trotz ihrer Freundschaften empfand Fides die Internatszeit als bedrohlich und fürchtete sich vor den bigotten Schwestern. Die Äbtissin war eine Prinzessin. Sie nahm die Bürgerlichen Mädchen nicht wahr. Nach dem Internat, kam Fides in eine Klosterschule, im Herzen Münchens, nur 100m vom Viktualienmarkt entfernt.
Sie saugte alles auf, was sie an Kritik an der katholischen Kirche und auch grundsätzlich an Religionen finden konnte. Das führte sehr bald zu einer Abkehr von jeder Religion und zur Einsicht, dass es keinen Gott gibt. Sie konnte dabei ihre Erkenntnis in einem einzigen Satz zusammenfassen:
„Wenn es einen Gott gäbe und er bei den Grausamkeiten und dem Elend, das Menschen ertragen müssen zusieht, dann wäre der Gott ein Monstrum.“
Gleichzeitig mit ihr, hatte ihre Schwester diesen Prozess durchlaufen. Die ein Jahr ältere Schwester, war in diesem Prozess die Anführerin. Eva war die Belesenere von den beiden Schwestern. Sie konnte beißenden Spott, über alles Religiöse ausgießen.
Nachdem Fides zur Einsicht gekommen war, dass es keinen Gott gibt, war das Thema Religion für sie erledigt. Während Eva gerne noch über die Religionen spottete, sah Fides keinen Grund mehr über das Thema zu sprechen.
Die Abkehr, von jeder Art von Religion, war eine eigenständige Leistung der beiden Mädchen gewesen.
Geistiger Mentor, für ihre pessimistische Ansicht über den Zustand der Menschheit und ihre Skepsis gegenüber politischen Systemen, wurde Udo, der Freund von Eva.
Udo füllte bei beiden Mädchen die Orientierungslosigkeit, die die Religion hinterlassen hatte. Udo ließ nur Erkenntnisse aus den Naturwissenschaften gelten. Für weltanschauliche Diskussionen hatte Udo nur Spott übrig. Die Fähigkeit des Menschen zur naturwissenschaftlichen Forschung, empfand er als das einzige großartige, am ansonsten eher kümmerlichen Menschen. Für ihn war das die Welt, der er sich verschrieben hatte. Er war getrieben von einer Wissbegierde, die ihn zu einer Arbeitswut antrieb, hinter der alle anderen Bedürfnisse zurückstehen mussten.
Seine physikalisch, medizinischen Experimente zwangen ihn oftmals dazu, weitgehend auf Schlaf zu verzichten. Er tat das, ohne auch nur die geringste Rücksichtnahme auf seinen Körper. Es gab bei Udo lange Perioden, in denen er ganz in seiner Forschung aufging. Mitunter kamen aber seine Bedürfnisse, nach Anteilnahme und Zuwendung, wie ein Vulkanausbruch zum Vorschein. Udo war dann ein mitreißender Gesprächspartner, der keine Banalitäten und keine Ungenauigkeiten durchgehen ließ. Es war dann schiere Lust seinen Gedanken zu folgen.
Hinsichtlich des Zustands der Menschheit hatte Udo eine unverrückbare Meinung:
„Es gibt einzelne Menschen, die großartig in ihrer Empathie und in ihrem Altruismus sind. Die Mehrheit der Menschen, aber ist dumpf und zu jeglicher Art von Verbrechen fähig“.
Neben dieser pessimistischen Botschaft, verbreitete Udo eine Spur von Hoffnung, das waren die Naturwissenschaften. Sie könnten die Menschheit retten. Allerdings seiner Meinung, nach nicht in den nächsten 1000 Jahren.
Udo besuchte mit Eva eine Vorlesung über Logik. In der Vorlesung wurde gelehrt auf Erkenntnissen aufzubauen und einmal erkannte Einsichten nicht mehr in Frage zu stellen. Fides hatte nie eine dieser Vorlesungen besucht. Sie war es aber, die die Überzeugungen, die die Schwester und ihr Freund in der Vorlesung fanden und lautstark vertraten, konsequent umsetzte. Wenn Sie sich ein abschließendes Urteil gebildet hatte, war sie nicht mehr bereit, diese Einsicht erneut in Frage zu stellen.
Manchmal ließ sich Udo herab, mit mir zu diskutieren. Bei diesen Diskussionen wurde der Abstand deutlich, der zwischen uns lag.
Es gab da einen Punkt, an dem ich Udo gegenüber festhielt, aber nie stichhaltige Argumente fand. Das war die Vorstellung, dass Bildung die Menschheit retten könnte.
Für Udo, war nur naturwissenschaftliche Bildung, ein ferner Rettungsanker. Geisteswissenschaftliche Bildung kannte, nach Udos Vorstellung, keine Wahrheit. Für jede Expertenmeinung, ließ sich die jeweils entgegengesetzte Meinung finden. Die Mächtigen der Welt, konnten damit jede Wahrheit in ihrem Sinne kaufen.
Ein Teil der Menschheit, in Udos Augen waren das die Eliten, strebten nach grenzenloser Macht und kannten keine Moral, um Ihre Ziele zu erreichen. Sie hielten sich einen Trupp käuflicher Politiker, die sie, mit Hilfe käuflicher Wissenschaftler, so ideologisch aufluden, dass sie genau das taten, was ihnen nutzte.
Dieses Schema, gab es in den westlichen demokratischen Staaten, in einer sehr viel milderen Form. Im Prinzip wiesen aber, autoritäre Staaten und demokratische Staaten, mehr Gemeinsamkeiten auf, als Unterschiede. Es waren immer Ideologien, die in das Volk gepustet wurden und die nur den Mächtigen und Reichen nutzten.
Die breite Masse der Bevölkerung erkannte nicht, dass sie manipuliert wurde.
Am lächerlichsten fand Udo die Ökonomen. Ihre, aus naturwissenschaftlicher Sicht, willkürlichen Theorien, waren auch von einem Laien, als nur politisch motiviert durchschaubar. An der Stelle führte Udo die von nahezu allen Politikern vertretene Ansicht an, dass die Reichen nur sehr gering besteuert werden sollten, weil ihr Reichtum Arbeitsplätze schafft.
Ich war noch keine 18 Jahre und Udo war 27 Jahre alt und arbeitete in der medizinischen Forschung. Ich hatte nichts, was ich ihm entgegensetzen konnte, außer meinem eifernden Glauben, an die Machbarkeit einer glücklichen Welt, für die ganze Menschheit.
Fides schämte sich jedes Mal nach so einem Gespräch, für meine diffusen und ständig wechselnden, schülerhaften Ansichten.
Ihre Scham verunsicherte mich und steigerte meine Angst sie zu verlieren.
Fides spazierte oft nach der Schule über den Viktualienmarkt und kaufte für 10 Pfennige eine Tüte mit Kraut. Als sie einmal eine Tüte für 20 Pfennige kaufte fragte die Standelfrau: „Ham’s Bsuch?“
Auf den Partys meiner 3 Jahre älteren Schwester, war immer ein Mangel an Männern. Dadurch erhielt ich schon mit 13 Jahren Unterricht im Küssen von erfahrenen Mädchen und war dadurch bei gleichaltrigen Mädchen gefragt.
Die Kleinstadt, in der ich aufwuchs, war von sehr viel Wald umgeben. Es war, zumindest im Sommer, nie ein Problem einen ungestörten Platz zu finden.
An einem warmen Sommertag mit einem Mädchen in den Wald zu gehen, ihren Busen zu küssen und sich an ihr bis zum Samenerguss zu reiben, gehörte zu den sommerlichen Vergnügungen.
Es gab damals ein hübsches Mädchen, sie war ein Jahr jünger, hatte aber schon eine frauliche Figur. Sie hieß Lilo. Sie ging an schönen Tagen gerne mit mehreren Buben in den Wald.
Es war ein heiteres Vergnügen, ohne große Gefühle. Es ging nicht um Paarbildung.
Als Lilo mit mir aus dem Wald kam und wenig später mit meinem Freund Rupert in den Wald ging, empfand ich das nicht als anstößig. Als die beiden zurückkamen lagen wir drei friedlich nebeneinander auf der Liegewiese im Strandbad. Lilo zwischen Rupert und mir. Wir waren neugierig auf die Mädchen und die Mädchen waren neugierig auf uns Buben. Wir wussten, wie weit wir gehen konnten und es schien uns auch weit genug.
Seit ich Fides kannte, war die Unbeschwertheit, mit der ich bisher meine Beziehung zu den Mädchen gesehen hatte, verloren gegangen. Ich kannte kein Mädchen, das es mit ihrer Schönheit aufnehmen konnte. Ihr Anblick löste ein Wohlgefühl aus, nach dem ich süchtig geworden war. Ich sehnte mich ständig nach ihr und ich war sehr unsicher, was sie für mich empfand. Ich musste noch 2 Schuljahre absitzen. Fides war schon im nächsten Jahr eine Studentin.
Inzwischen war ich 18 Jahre alt geworden und hatte an meinem Geburtstag den Führerschein erworben. Ich lud Fides zu einer Spazierfahrt ein. Wir verabredeten uns an einem Sonntagabend am Gärtnerplatz. Voller Stolz, fuhr ich mit unserem DKW vor. Fides war schon da. Wir brausten ziellos durch die Stadt. Vor einem Café in der Leopoldstraße parkten wir. Wir saßen lange im Café. Als es dunkel wurde, stiegen wir ins Auto und suchten einen abgelegenen Platz zum Schmusen. Auf der Durchfahrt durch den Englischen Garten fanden wir so einen Platz. Wir stiegen hinten ein und ich küsste sie leidenschaftlich. Wie immer war sie willig, zeigt aber keine Leidenschaft. Sie erlaubte mir Ihren BH zu öffnen und Ihren Busen zu küssen. Als ich einmal aufschaute, sah ich zwei Gesichter, die zu uns hereinstarrten. Wütend sprang ich aus dem Auto. Die Spanner ergriffen die Flucht.
Fides blieb auf dem Rücksitz und ich suchte eine ruhige Straße. Ich fand sie und stieg wieder hinten ein. Fides hatte Ihren BH nicht angezogen und sich nur mit Ihrer Jacke bedeckt. Ich schob die Jacke beiseite und schaute auf Ihren makellosen Busen. Er war etwas größer als die Norm, aber fest mit schönen kleinen Brustwarzen. Es gelang mir, meine Leidenschaft zu zügeln und den Busen mit Andacht zu küssen.
Wir sahen uns weiter am Mittwoch und schmusten auf dem Heimweg immer ausgiebig, im Schatten der Stände am Viktualienmarkt.
Im August fuhr Fides mit ihren Eltern nach Italien und ich mit dem Auto und zwei Freunden zum Bergsteigen in die Bernina.
Am ersten Schultag, fuhr ich mit einer Klassenkameradin von Fides, nach Hause in unsere Kleinstadt. Eher so nebenbei erwähnte ich, dass Fides immer noch in Italien ist. Irmi sagt, nein, sie war heute in der Schule.
Ich war sehr beunruhigt. Fides war längst zurück und hatte sich nicht gemeldet. Ich war nur eine Woche unterwegs gewesen und hatte erwartet, dass Fides sich meldet, wenn sie zurück ist. Voller widerstrebender Gefühle und mit großer Angst, rief ich an. Sie war sehr ruhig. Ich fragte sie, warum sie nicht angerufen hatte und sie antwortete: „Ich bin noch gar nicht richtig angekommen“. Wir verabredeten uns für Mittwochabend in der nächsten Woche.
Unser Treffen verlief sehr kühl. Fides erzählte, zuerst zurückhaltend, dann immer lebhafter, von Freunden die sie in Italien kennengelernt hatte. Darunter war auch ein Jura Student im letzten Semester. Fides war im Hause seiner Eltern eingeladen. Es gab viele Bedienstete, mit denen der Student, sehr bestimmend umging.
Diesmal entfiel das Schmusen. Wir gingen an den Ständen am Viktualienmarkt schweigend vorbei. Vor Ihrem Haus verabschiedeten wir uns mit Handschlag, ohne einen Kuss.
Ich ließ eine Woche ausfallen, dann rief ich wieder an und wir verabredeten uns, wie gewohnt, für den Mittwochabend. Diesmal zog es uns wieder in den Schatten der Stände am Viktualienmarkt.
Fides belegte am Mittwochabend einen Sprachkurs, um ihre Abwesenheit am Mittwochabend, vor ihren strengen Eltern zu rechtfertigen. Sie ging aber so gut wie nie hin und verbrachte die Abende mit mir.
Wir gingen Bergsteigen. Durch die Wolfsschlucht auf den Schildenstein. Unterwegs suchten wir uns einen versteckten Platz. Fides hatte einen sehr kurzen Rock an und nach einigen leidenschaftlichen Küssen versuchte ich, ihr das Höschen auszuziehen. Sie hielt meine Hand zurück und drückte mich sanft in die Rückenlage und öffnete meine Hose. Sie ergriff meine Männlichkeit und zog sanft die Vorhaut zurück und nahm mein Glied in den Mund. Schon bald musste ich mein Glied zurückziehen, weil ein ungestümer Samenerguss kam, der hauptsächlich auf meiner heruntergelassenen Hose landete. Fast gleichzeitig mit der Lust, verspürte ich Eifersucht. Fides hatte mir einen richtig guten Blow Job gemacht. Da war jemand, der ihr das beigebracht hatte. Mir war auch klar, wer das gewesen war. Diese Kenntnis hatte sie von ihrem Italienurlaub mitgebracht. Nur mit Mühe unterdrückte ich die Frage, wer ihr denn diese großartige Fertigkeit, in der Behandlung des männlichen Gliedes, beigebracht hatte. Ich war verstimmt, trotz der Lust die ich empfunden hatte. Sie spürte das und war jetzt auch verstimmt. Sie verstand aber, dass es Eifersucht war, was mich quälte und ging nachsichtig mit meinem Groll um.
Die Weihnachtsferien verbrachte Fides bei einer Freundin in Kreuth am Tegernsee und ich bei einem Freund in ihrer Nähe. Die beiden Mädchen kannten sich aus ihrer gemeinsamen Zeit im Internat. Friedl stammte aus einer Künstlerfamilie. Sie hatte eine Mutti, das war die Frau des Vaters und eine Mamma, das war die Freundin des Vaters und ihre leibliche Mutter. Die 4 lebten zusammen in einem alten, ehemaligen Bauernhaus. Der Vater war ein bekannter Maler und schon ein Greis. Friedls Mutter war 40 Jahre jünger.
Friedl war in einer Malklasse an der Akademie und wohnte in Schwabing, hoch über der Occamstraße. Ihre Zuneigung zu Fides war sehr stark.
Fides meldete sich erst nach Silvester per Brief bei mir in Gmund. Den Brief gab sie erst an Silvester auf. Sie machte das absichtlich, weil sie Silvester im Kreis der Familie von Friedl verbringen wollte.
Bei meiner Familie stieg eine lustige Silvesterparty mit vielen Gästen. Einer der Gäste war Solotänzer im bayrischen Staatsballett. Manchmal gab er zur morgendlichen Stunde eine Tanzeinlage. Fides liebte das Ballett. Ich hatte gehofft sie mit der Party zu beeindrucken und war enttäuscht, dass ich keinen Anruf von Ihr bekam.
Nachdem sich Fides per Brief gemeldet hatte, rief ich sie in Kreuth an. Wir verabredeten uns für einen abendlichen Ausflug. Ich war mit dem DKW unterwegs und holte die Mädchen ab.
Wir gingen in ein Tanzlokal in Tegernsee. Mein Freund Andi war mit von der Partie.
Friedl wollte Fides ganz für sich allein haben. Mich behandelte sie herablassend. Die beiden hatten eine Geheimsprache aus ihrer Internatszeit. Friedel sprach ständig in der Geheimsprache, um mich auszugrenzen. Fides war zwischen uns hin- und hergerissen.
Fides aß Wiener Würstchen. Ich nahm ein Würstchen von ihrem Teller und biss davon ab. Sie verpasste mir daraufhin eine schallende Ohrfeige. Sie war selber entsetzt über den lauten Knall. Friedl schaute geradezu glücklich aus. Mein Freund Andi, der Fides zum ersten Mal sah, war entsetzt.
Ich brachte zuerst Andi nach Hause, dann Friedl und machte mit Fides noch eine kleine Fahrt. Friedl war verärgert, als Fides sitzenblieb und stieg wütend aus. Fides sah das wohl als einen Ausgleich für die Ohrfeige. Wir fuhren zu einem ungestörten Ort und schmusten lange.
Die beiden Mädchen schliefen im Zimmer von Friedl in einem Bett. Fides durfte das Fenster nicht öffnen. Friedl wollte den Duft ihrer Freundin konservieren, um auch nach deren Abreise noch ihren Duft zu atmen. Mir erzählte Fides, dass es in dem Zimmer abscheulich stank, aber Friedl sofort hysterisch wurde, wenn Fides lüften wollte.
Friedl war am nächsten Tag immer noch verärgert über unseren nächtlichen Ausflug und Fides fuhr nach Hause.
Sie schrieb Friedl einen Brief. Sie schrieb: „Ich mag Dich, aber ich lasse mir von Dir nicht vorschreiben, wen ich treffe.“
Ein paar Tage später besuchten Fides und ich Friedl, in Ihrem Zimmer in der Occamstraße. Friedl war übellaunig. Ich erzählte, dass wir vorhatten, über das Wochenende zum Skilaufen zu fahren.
Wir blieben nicht lange.
Nach ein paar Tagen, erhielt Fides einen verzweifelten Brief von Friedl.
„… Ich bin neben Dir nur ein hässliches Entchen. Du kannst es Dir leisten aufzufallen, denn Du bist jung, sauber und schön, schön vor allem. Du siehst so blühend aus, dass wenn Du lachst, die ganze Stadt lachen müsste. Ich dagegen, bin auf dem Hund gekommen, mir geht es dreckig. Du schreibst, Du willst unsere Freundschaft neu entfachen und dann seid Ihr gekommen. Ihr!!!!!. Du bist gemein. Ich empfand die Maxsache (Anmerkung: Max das bin ich) als einen Vertrauensbruch und ich habe mich danach nicht mehr gerührt. Ich habe mich nie in Deine Angelegenheiten eingemischt. Ich habe lediglich gesagt „schlafe mit Keinem“. Ich wollte die Sache mit Max nicht, das ist wahr. Außerdem ist es nicht nötig, dass Du mit Max alleine wegfährst. Ich weiß, dass ich falsch lebe. Ich bitte auch niemand mehr, mich gern zu haben. Es geht in sausender Fahrt mit mir bergab. Alles was bleibt, ist, dass ich in deinen Augen ein Schwein bin. Ich bin Tag für Tag zu Hause, male, heule und schreibe. Du musst nicht denken, dass ich jemand brauche. Ich kann genauso gut allein leben. Ohne Dich. Aber es tut weh. Und außerdem hast Du mich gern, sagst Du. Es ist sinnlos zu schreiben. Komisch ist, dass ich nie etwas sagen darf. Du winkst ab. Schreib mir, wieder was Du zu all dem meinst“.
Wir fuhren übers Wochenende nach Sankt Anton und nahmen Quartier in einem Wirtshaus, in einem Dorf, in der Nähe. Wir hatten ein großzügiges Zimmer mit Gebirgsblick. Fides pausierte am Samstag und ich ging alleine Skifahren.
Als ich zurückkam, war Fides nicht im Zimmer. Ich sah sie aber vom Fenster aus, eine gerade Straße auf den Gasthof zugehen. Es war schön zu sehen, wie sie langsam näherkam. Ihr Anblick und die Art wie sie sich bewegte, löste in mir wieder das Wohlgefühl aus, nach dem ich süchtig war.
Als sie ins Zimmer kam, war ich überwältigt von ihrer Nähe. Die Freude die ich hatte, als ich sie vom Fenster aus beobachtete, steigerte sich zu einem heftigen Begehren.
Ich überrumpelte sie und warf sie aufs Bett. Lachend ließ sie meine stürmischen Küsse über sich ergehen, mit denen ich Ihre Wangen, ihre Stirn und ihren Mund bedeckte. Ihre Haut duftete nach frischer kühler Luft. Als ich Anstalten machte sie auszuziehen, entzog sie sich mir und sagte, sie hätte Hunger.
Ich hatte Mühe den Vulkan abzustellen, der in mir ausgebrochen war.
Wir gingen in die Wirtsstube hinunter und aßen ein bescheidenes Mahl.
Ich drängte darauf ins Zimmer zurückzukehren. Fides ging zuerst ins Bad und kam nach sehr langer Zeit im Bademantel zurück und schlüpfte mit dem Bademantel ins Bett. Sie lächelte mich lausbübisch an und ich zog langsam, voller Vorfreude und mit klopfendem Herzen, ihre Bettdecke zurück. Zu meiner Verblüffung, hatte sie nicht nur den Bademantel an, sondern darunter auch einen BH und einen Strumpfgürtel, der aussah wie ein Keuschheitsgürtel.
Als sie meine Enttäuschung sah, brach sie in schallendes Gelächter aus.
Ich zog mir die Bettdecke über den Kopf und fing an mitleidheischend zu schnüffeln. Fides lachte noch mehr, kam aber unter meine Decke und küsste mich zärtlich auf den Mund. Es war ein mütterlicher Kuss. So küsst eine Mutter ihr Baby.
Wir blödelten noch eine Weile rum und schliefen bald ein.
In der Nacht wachte ich auf. Fides lag immer noch in meinem Bett und hatte immer noch den BH und den Keuschheitsgürtel an. Ich lauschte selig ihren Atemzügen.
Am Morgen, Fides schlief noch, schlich ich mich aus dem Zimmer und bestellte für 8:00 Frühstück aufs Zimmer. Das war in diesem Gasthof unüblich und kostete mich einige Überredungskunst und einen Zehner Trinkgeld.
Als der Kellner das Frühstück brachte, ging Fides ins Bad. Wir frühstückten lange im Bett. Ich kam mir richtig Weltmännisch vor. Zum Frühstücken hatte Fides wieder den Bademantel angezogen. Nach dem Frühstück, öffnete ich ein bisschen den Bademantel, um einen Blick auf ihren Busen zu erhaschen. Sie schob aber meine Hand zur Seite und sprang fröhlich aus dem Bett und rief „wir gehen jetzt Skifahren“.
Etwas zögerlich folgte ich ihrem Aufruf.
In Sankt Anton gab es nur wenige einfache Abfahrten. Ich wählte die einfachste.
Fides versicherte, sie könne einen Stemmbogen fahren.
Erst gegen Mittag kamen wir an der Bergstation an. Wir aßen zu Mittag im Restaurant und saßen lange in der Sonne. Fides wollte die Aussicht genießen und verzögerte die Abfahrt immer wieder. Endlich ging es los.
Es zeigte sich, dass Fides keinen Stemmbogen konnte. Sie fuhr gerade aus und warf sich für jede Kurve auf den Boden. Im Schnee sitzend, wechselte sie die Richtung. Meine Versuche ihr den Stemmbogen zu zeigen, ignorierte sie. Nach zahllosen absichtlich herbeigeführten Stürzen, kamen wir an einem letzten Absatz an.
Er endete auf einer ebenen Fläche, direkt vor dem Sessellift, vor dem eine Schlange von Skifahrern anstand. Zu meiner Überraschung, setzte Fides zu einer Schussfahrt an. Bevor ich noch Halt rufen konnte, sauste sie los. An der Stelle, an der der Hang ins Flache überging, befand sich eine kleine Bodenwelle. Mit grauen, sah ich Fides auf diese Bodenwelle zufahren. Sie stand aufrecht, die Knie waren durchgedrückt.
In der Bodenwelle, fiel sie zuerst nach hinten und dann gleich wieder nach vorne, die Ski rutschten seitlich weg und sie fiel mit dem Gesicht voraus in den Schnee.
Durch die Schlange der anstehende Skifahrer ging ein mitleidiges Raunen.
Ihr Gesicht war voller Schnee. Ihre Beine waren so verwickelt, dass sie alleine nicht mehr aufstehen konnte. Ich half ihr die Beine zu entwirren, damit das gelang, musste ich erst ihre Bindung lösen. Beim Aufstehen stellte sich heraus, dass ihre Keilhose zerrissen war und den Blick auf eine durchnässte, lange weiße Unterhose frei gab. Ihre Augen waren verweint, nur mit Mühe hielt sie ein Schluchzen zurück. Ich schnallte auch ab und übernahm Ihre Ski. Sie folgte mir weinend zum Auto.
Wir fuhren bedrückt zurück. Kurz vor München, brach ich in ein fröhliches Gelächter aus und rief „Was für ein formidabler Sturz“. Fides schaute mich giftig an, musste aber dann auch lachen. Fröhlich beendeten wir den Tag.
Meine Mutter war verreist und ich machte eine Party. Fides, brachte Ihre Freundin Friedl mit und kam zusammen mit Angelika, einer Freundin von mir aus Kindertagen, im betagten VW, aus München. Wir feierten im Keller. Es wurde wild getanzt. Im Waschraum heizten wir den Waschkessel, der nicht mehr in Betrieb war. Das erzeugte einen Nebel. Im Waschraum stand auch ein altes, ausrangiertes Sofa. Ein idealer Schmuseplatz. Fides und ich ließen uns drauf nieder. Leider kam auch Friedl hinzu. Wir lagen zu Dritt, im dichten Nebel, auf dem Sofa. Ich küsste Fides. Nach dem zweiten Kuss, deutete Fides mir, ich müsse auch ihre Freundin küssen. Nach einigem Zögern küsste ich beide Mädchen abwechselnd.
Friedel behauptet hinterher, ich würde küssen wie ein Nussknacker.
Auf der Heimfahrt, im Morgengrauen, verunglückten die Mädchen. Der VW hatte abgenutzte Reifen und Angelika hatte eine Kurve zu schnell genommen. Das Auto landete in einer Wiese. Fides brach sich das Schlüsselbein und musste ins Krankenhaus. Die beiden anderen Mädchen blieben unverletzt.
Ich besuchte Fides im Krankenhaus. Sie war sehr blass. Ich traf kurz auf Ihren mürrischen Vater.
Mit Beginn des Frühlings, nach langen Verhandlungen, war Fides willig ihre Jungfernschaft zu beenden. Ort des Geschehens wurde die Friedrich-Herschel-Straße, in der sich das Büro befindet, in dem ich immer am Mittwoch übernachtete.
Wir zogen uns gleichzeitig aus. Als ich nackt war, schaute ich zu wie Fides blitzschnell BH und Slip auszog und unter der Bettdecke verschwand. Ich kam bei der Schnelligkeit nicht dazu, ihre Nacktheit zu betrachten.
Ich hatte einen Ratgeber konsultiert, wie man am besten bei einer Entjungferung vorgeht. Dort wurde die Missionarsstellung vorgeschlagen, mit einem Kissen als Unterlage und die Beine der Dame um den Hals des Mannes. Ich schlug Fides diese Stellung vor und wir schritten zur Tat.
Vorher legte ich noch ein Präservativ an und befeuchtete dieses mit meiner Spucke.
Die etwas ungeübte Einnahme unserer Positionen, erlaubte mir erstmals den Blick auf das weibliche Geschlecht.
Gerne hätte ich vorher ihr Geschlecht geküsst, ich traute mich aber nicht.
Fides war eifrig bei der Sache und wild entschlossen, ohne weitere Umwege, Ihre Jungfernschaft zu beenden.
Ich bemühte mich mein Glied einzuführen. Fides schrie beim ersten Versuch sofort vor Schmerz auf. Auch mir tat es weh. Erst einige Zeit später wurde mir klar, dass ich das Präservativ zu eng angezogen und zu wenig befeuchtet hatte.
Nachdem wir beide aber entschlossen waren, die Sache nicht ohne Erfolg zu beenden, nahmen wir die Schmerzen tapfer in Kauf. Mein Glied war inzwischen stark angeschwollen. Ich kannte es kaum wieder, so hatte es noch nie ausgesehen. Selbst durch das Präservativ konnte man sehen, dass es bläulich verfärbt war.
Ganz plötzlich hörte bei mir der Schmerz auf. Mein Glied war in der Vagina. Fides machte ein schmerzverzerrtes Gesicht. Ich war aber nicht mehr zu bremsen und versuchte tiefer einzudringen. Ein mir bisher unbekanntes Lustgefühl ergriff mich. Fides wand sich vor Schmerzen. Ich achtete aber nicht darauf und presste mit meinen Schultern ihre Beine noch weiter auseinander und stieß mein Glied vor und zurück. Ich hätte dieses Lustgefühl gerne bis in alle Ewigkeit genossen, aber schon bald ergoss sich mein Same. Fides war eingeklemmt und bat mich inständig mein Glied aus ihr herauszuziehen. Ich ließ mir Zeit, das Gefühl in Ihr zu sein, war zu wonnevoll.
Kaum hatte ich mein Glied herausgezogen, nahm Fides Ihre Beine von meinen Schultern, stand auf und ging ins Bad. Ich bekam Angst, dass ich sie verletzt hatte und folgte Ihr.
Als ich die Tür zum Bad öffnete, stand sie in der Dusche. Ich hatte sie noch nicht nackt aufrecht stehend gesehen. Zum ersten Mal konnte ich die wunderbaren Proportionen Ihres nackten Körpers bewundern. Ihre schlanken wohlgeformten Beine, ihre schmalen Hüften, ihren herrlicher Busen, ihre makellose Haut, ihr zartes Gesicht, ihre dichten Haare.
An Ihren Schenkeln lief ein kleiner roter Blutstrahl herunter. Dieses Bild brannte sich in mein Gedächtnis ein. Sie war jetzt eine Frau, meine Frau. Meine Liebe schäumte über. Meine Knie trugen mich nicht mehr, mir drohte eine Ohnmacht und ich musste mich an die Wand lehnen.
Ich versuchte Fides nun jede Woche zu überreden, mit in die Friedrich-Herschel-Straße zu kommen. Sie weigerte sich aber.
Erst Wochen später, konnte ich sie wieder überreden mitzukommen.
Die Architekten verließen das Büro oft erst spät und kamen auch am Wochenende. Der einzige wirklich sichere Tag, war der Samstagabend.
An einem Samstag am Abend, fanden wir uns wieder in der Friedrich-Herschel-Straße ein. Beim Eindringen in die Vagina hatte Fides wieder Schmerzen. Für mich war es lustvoll.
Fides durfte nicht nach Mitternacht nach Hause kommen. Wir waren gerade wieder angezogen und hatten das Bett gemacht, als die Tür aufging und der Hausmeister in der Tür stand. Ich denke, er hatte uns kommen sehen und solange gewartet, bis er sicher war, uns im Bett anzutreffen. Er war sichtlich enttäuscht.
Von jetzt ab, wurde es schwer Fides in die Friedrich-Herschel-Straße zu lotsen.
Manchmal gelang es aber doch. Wir schlichen uns dann, ohne Licht zu machen, in das Büro und in das im hinteren Teil liegende Zimmer, mit dem Bett und dem Bad. Unsere Liebesakte waren nur auf meiner Seite lustvoll. Für Fides, aber jetzt zumindest schmerzfrei. Ich hatte es jetzt gelernt, wie man ein Präservativ richtig anlegt und befeuchtet.
Fides musste für das Abitur lernen. Ich machte nur
Ich machte nur das nötigste für die Schule und las viel.