Lesen im dritten Lebensalter

Lesen im dritten Lebensalter
Автор книги: id книги: 2249729     Оценка: 0.0     Голосов: 0     Отзывы, комментарии: 0 5120,85 руб.     (46,73$) Читать книгу Купить и скачать книгу Электронная книга Жанр: Документальная литература Правообладатель и/или издательство: Bookwire Дата добавления в каталог КнигаЛит: ISBN: 9783823300212 Скачать фрагмент в формате   fb2   fb2.zip Возрастное ограничение: 0+ Оглавление Отрывок из книги

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Описание книги

Im Zentrum der rezeptionsästhetischen Untersuchung steht die Neugier von Leserinnen und Lesern des dritten Lebensalters. Die erwachsen gewordenen Kinder der Nachkriegszeit gelangen im Rahmen gelenkter literarischer Seminare zu einer selbstreflexiven, kritischen Auseinandersetzung mit vier Romanen ausgewählter britischer Autoren: Charlotte und Emily Brontë, Charles Dickens und Virginia Woolf. Ihre Werke stellen prototypisch die gesellschaftliche Funktionalisierung des Leidens und die damit einhergehende Zerrüttung der Subjektivität mit literarischen Verfahrensweisen dar. Die Erzählwelten eröffnen Einblicke in eine zurückliegende Kultur, die bis in die Gegenwart hinein wirkt. Aufgrund ihrer speziellen Perspektive gelangen die lebenserfahrenen Rezipientinnen und Rezipienten zu bemerkenswerten Ergebnissen in der wissenschaftlich fundierten Romananalyse. Die Erforschung solcher Rezeptionsvorgänge und ihres Potentials für diese Lesergruppe ist das Ziel eines neuen Ansatzes, der beispielsweise an der Universität des 3. Lebensalters in Frankfurt am Main verfolgt wird. Damit schließt die Studie eine Forschungslücke und liefert einen Beitrag zu einer kulturwissenschaftlich orientierten Literaturwissenschaft.

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Hans-Christoph Ramm. Lesen im dritten Lebensalter

Inhalt

Danksagung

Vorwort

Teil 1. Moderne Romane als Möglichkeitsräume des transitorischen Identitätsparadigmas. 1.1 Romane lesen. Die Ambivalenz der Moderne

1.2 Kultursemiotischer Ansatz. Die Rezeption moderner Romane als kulturelle Gedächtnismedien

Der Erkenntniswert von Romanen

1.3 Die Refiguration des Paradigmas moderner Identität

Die komplexe Motivlage von Menschen im dritten Lebensalter

1.4 Transitorische Identität und die Bedeutung literarischer Texte in der ersten und zweiten Phase der Modernisierung

Instabile Erzählwelten als Deutungsangebote für Rezipient/innen des dritten Lebensalters

1.5 Rezipient/innen des dritten Lebensalters – Die zweite Generation nach dem Zweiten Weltkrieg

Humor, Ironie und Selbstreflexion

Teil 2. Aspekte transitorischer Identität als narrative Deutungsmuster von Romanen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts

2.1 Die narrative Paradoxie der Romane des Viktorianischen Zeitalters

2.2 Die Intensität des Augenblicks: Interior monologues als narratives Gestaltungsmedium der Romane Virginia Woolfs

2.3 Drei-Phasen-Methode

Grundfragen im Zusammenhang mit der Unterscheidung von ästhetischer Welt und begrifflichem Denken

2.4 Plausibilitätsfragen

Teil 3. Refiguration ausgewählter Romane des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Ästhetische Erfahrungen mit erzählten transitorischen Identitätsproblematiken. Einleitung: Oliver TwistundJane Eyre: Erfüllbares Leben als narratives Grundmuster. Wuthering HeightsundMrs Dalloway: Nicht-Erfüllbarkeit moderner Subjektivität

3.1 Charles Dickens‘ Roman Oliver Twist. Oliver Twist: Heimatlosigkeit und Erfüllung – misslingendes Werden zu sich selbst

Publikationsgeschichte

Plot

Oliver Twist: Heimatlosigkeit und Erfüllung – misslingendes Werden zu sich selbst

Wer ist Oliver Twist (Chapter I–VII)?

Entfaltung der Märchengroteske

In welche Interaktionen ist der Protagonist Oliver Twist verstrickt (Chapter VIII–LII)?

Komplementärfiguren Brownlow und Fagin

Komplementärfiguren Rose und Nancy

Metropole und Idylle, Schlaf, Traum und Tod

Chapter XXI – The Expedition

Chapter XXXIV – A new adventure which happened to Oliver

Was machen die Plots mit den Figuren und den Rezipient/innen?

Die visionären Zentren der Erzählkunst Dickens‘

3.2 Charlotte Brontës Roman Jane Eyre. Selbstachtung – fragwürdiges Werden zu sich selbst

Publikationsgeschichte

Plot

Der Roman Jane Eyre: Selbstachtung – fragwürdiges Werden zu sich selbst

Die Krisenstuktur des Romans Jane Eyre

Phasen eines Werdens zu sich selbst in autobiografischer Fiktion

Die auf Erfüllung angelegten Schlusstableaus

Die Bedeutung der rückbklickenden Erzählperspektive

Die beiden Subtexte

Plausibilitätsfragen

3.3 Emily Brontës Roman Wuthering Heights. Selbstverlust – in sich kreisendes Werden zu sich selbst

Publikationsgeschichte

Plot

Wuthering Heights: Selbstverlust – in sich kreisendes Werden zu sich selbst

Lockwoods Träume (Chapter III)

Der Tod des alten Earnshaw (Chapter V)

Der Fensterblick (Chapter VI)

Chapters X bis XV

Chapters XV bis XVI: Catherines Tod im Kindbett und Heathcliffs Rachepläne

Die provozierende Problemoffenheit des Romans Wuthering Heights

3.4 Virginia Woolfs Roman Mrs Dalloway. Ambivalenz von Leben und Tod

Publikationsgeschichte

Inhaltsübersicht

Mrs Dalloway. Ambivalenz von Leben und Tod

Die chiastische Konstellation der Charaktere

Transitorische Identitätserfahrungen in einer taumelnden Gesellschaft

Fazit und Forschungsdesiderate: Die Paradoxie transitorischer Identität als narratives Deutungsmuster

Literaturverzeichnis

Fußnoten. Vorwort

1.1 Romane lesen. Die Ambivalenz der Moderne

1.2 Kultursemiotischer Ansatz. Die Rezeption moderner Romane als kulturelle Gedächtnismedien

Der Erkenntniswert von Romanen

1.3 Die Refiguration des Paradigmas moderner Identität

Die komplexe Motivlage von Menschen im dritten Lebensalter

1.4 Transitorische Identität und die Bedeutung literarischer Texte in der ersten und zweiten Phase der Modernisierung

Instabile Erzählwelten als Deutungsangebote für Rezipient/innen des dritten Lebensalters

1.5 Rezipient/innen des dritten Lebensalters – Die zweite Generation nach dem Zweiten Weltkrieg

Humor, Ironie und Selbstreflexion

2.1 Die narrative Paradoxie der Romane des Viktorianischen Zeitalters

2.2 Die Intensität des Augenblicks: Interior monologues als narratives Gestaltungsmedium der Romane Virginia Woolfs

2.3 Drei-Phasen-Methode

Grundfragen im Zusammenhang mit der Unterscheidung von ästhetischer Welt und begrifflichem Denken

2.4 Plausibilitätsfragen

Einleitung: Oliver Twist und Jane Eyre: Erfüllbares Leben als narratives Grundmuster. Wuthering Heights und Mrs Dalloway: Nicht-Erfüllbarkeit moderner Subjektivität

Publikationsgeschichte

Plot

Oliver Twist: Heimatlosigkeit und Erfüllung – misslingendes Werden zu sich selbst

Oliver Twist: Heimatlosigkeit und Erfüllung – misslingendes Werden zu sich selbst

Wer ist Oliver Twist (Chapter I–VII)?

Entfaltung der Märchengroteske

In welche Interaktionen ist der Protagonist Oliver Twist verstrickt (Chapter VIII–LII)?

Komplementärfiguren Brownlow und Fagin

Komplementärfiguren Rose und Nancy

Metropole und Idylle, Schlaf, Traum und Tod

Chapter XXI – The Expedition

Chapter XXXIV – A new adventure which happened to Oliver

Was machen die Plots mit den Figuren und den Rezipient/innen?

Die visionären Zentren der Erzählkunst Dickens‘

Publikationsgeschichte

Der Roman Jane Eyre: Selbstachtung – fragwürdiges Werden zu sich selbst

Phasen eines Werdens zu sich selbst in autobiografischer Fiktion

Die auf Erfüllung angelegten Schlusstableaus

Die Bedeutung der rückbklickenden Erzählperspektive

Die beiden Subtexte

Plausibilitätsfragen

Publikationsgeschichte

Plot

Wuthering Heights: Selbstverlust – in sich kreisendes Werden zu sich selbst

Lockwoods Träume (Chapter III)

Der Tod des alten Earnshaw (Chapter V)

Der Fensterblick (Chapter VI)

Chapters X bis XV

Chapters XV bis XVI: Catherines Tod im Kindbett und Heathcliffs Rachepläne

Die provozierende Problemoffenheit des Romans Wuthering Heights

Publikationsgeschichte

Inhaltsübersicht

Mrs Dalloway. Ambivalenz von Leben und Tod

Die chiastische Konstellation der Charaktere

Transitorische Identitätserfahrungen in einer taumelnden Gesellschaft

Fazit und Forschungsdesiderate: Die Paradoxie transitorischer Identität als narratives Deutungsmuster

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Hans-Christoph Ramm

Lesen im dritten Lebensalter

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Diese Haltung gegenüber der inneren Bedrohtheit und die Öffnung auf Mitverantwortung und Zukunftsverantwortung erweist sich als Entschiedenheit einer persönlichen Autonomie, die flexibel unangepasst mit würdeverletzenden Vergangenheitserfahrungen und demokratischen Notwendigkeiten der Gegenwart und Zukunft umzugehen weiß.

Vergleichbar Kathartisches geschieht in Rezeptionsprozessen, die sich mit Kunstwerken bzw. Literatur auseinandersetzen. Fiktionale Narrative regen Kreativität an, weil sie ein Gefühl für Kontinuität und Ganzheit erzeugen und zugleich – und dies gilt für die Romane des Viktorianischen Zeitalters wie auch für Werke der klassischen Moderne – ein Gefühl riskierter Ganzheit entstehen lassen. Moderne Romane spenden keinen Trost. Vor dem Hintergrund einer reflexiven Moderne evozieren sie beunruhigende Fragen, die an Erinnerungen des Vertrauens- und Autoritätsverlusts, an Krisen, Hunger und Kälte, Verlorenheit, Heimatlosigkeit und menschliche Mortalität rühren. Mit diesen ästhetischen Erfahrungen setzen die Rezipient/innen des dritten Lebensalters ihr Selbst- und Weltverständnis aufs Spiel setzen und initiieren komplexe Diskurse.

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