Читать книгу Zügig Golfen ohne Stress - Hans-Gert Braun - Страница 8

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Der Spielbetrieb auf einem Golfplatz ähnelt auf interessante Weise den Abläufen in einer Automobilfabrik. Dort gibt es das Fließband, an dem Monteure stehen und ihre Tätigkeiten verrichten – in einem bestimmten Zeittakt. Halten sie diesen streng vorgegebenen Rhythmus nicht ein, so muss das Fließband angehalten werden, die Produktion stoppt. Jedoch, sie stoppt nicht nur an diesem Arbeitsplatz, sie stoppt am ganzen Fließband. Die Verzögerung an einem Arbeitsplatz bedeutet eine Verzögerung im gesamten Betrieb. Und in der Regel gibt das mächtig Ärger.

Die Parallelen sind ganz offensichtlich. In einem Zeittakt von (meist) 10 Minuten startet ein Flight nach dem anderen am ersten Abschlag und bewegt sich dann mit einer (geplant) standardisierten Geschwindigkeit über den Platz, so dass die Gesamtspielzeit ca. 4 Stunden beträgt – je nach Platzstandard und -länge. Spielt ein Flight langsamer, folgt er nicht diesem Takt, so ergeben sich Verzögerungen, bei diesem und bei Folge-Flights.1 Und wie beim Fließband gibt’s dann Ärger.

Sind alle Spieler eines Flights zu langsam, so macht der Folge-Flight in der Regel Druck. Lässt man ihn durchspielen, so schafft das aber nur dann Entlastung, wenn hinter diesem nicht gleich weitere Flights dicht aufeinander folgen. Dann stockt das „Fließband“ und meist kommt auch der Marshall (ein Handy ruft ihn rasch herbei) und bittet den „Schnecken-Flight“, den Platz doch bitte zu verlassen, weil er den gesamten Spielbetrieb aufhält. Erst dann wird diesem Flight womöglich klar, wie ähnlich der Spielbetrieb einem Fließband ist.

Ist nur ein Spieler eines Flights zu langsam, so findet der Ärger zunächst nur innerhalb des Flights statt. Der langsame Spieler hängt dann stets zurück. Wenn seine Mitspieler anfangs noch verständnisvoll auf ihn gewartet haben, so stellen sie das sehr bald ein. Dann hechelt er nur noch hinter her. Die Folge ist, dass seine Konzentration leidet, sein Spiel wird schlechter, die Bälle gehen ins Rough oder ins Aus – was weitere Verzögerungen nach sicht zieht. Muss man dann einen anderen Flight durchspielen lassen, so hängt der Haussegen völlig schief, denn das ist peinlich und wird von den Überholern womöglich noch mit all zu passenden Kommentaren garniert. Falls der Flight es dann noch gemeinsam bis zum 18. Loch schafft, so war das vielleicht das Ende des gemeinsamen Golfens.

Im übrigen, auch die Golfregeln haben das langsame Spiel auf dem Bildschirm: Wenn jemand unangemessen langsam spielt, erhält er 2 Strafschläge; im Wiederholungsfall kann er sogar disqualifiziert werden (Regel 6-7). Auch eine unerlaubte Spielunterbrechung hat die Disqualifikation zur Folge (Regel 6-8.a).

Damit hier kein Missverständnis entsteht: Es geht um zügiges Spiel, nicht um besonders schnelles. Es geht darum, dass sich jeder Spieler in das „normale“ Tempo seines Flights einpasst – und jeder Flight in das „normale“ Tempo auf dem Platz. Ein Flight, der im Vergleich zu den anderen Flights zu schnell spielt, lässt hinter sich eine Lücke und macht nach vorne Druck, der nicht gewünscht ist und nicht gut ankommt. Auch Anfänger sollten beim allgemeinen Tempo auf der Runde gut mithalten können und deshalb müssen sie wissen, wie sie ihr Spiel beschleunigen können, wenn das mal nötig ist.

Wir sehen also, dass ein jeder Golfer gut beraten ist, sein Golfspiel zügig zu gestalten, wenn er auf Dauer Spaß daran behalten will. Das geht aber nur, wenn er überhaupt weiß, wo genau er die Zeit beim Spiel eventuell verliert. Diese möglichen Fehlerquellen sollen in diesem Büchlein aufgezeigt werden.

1 Hier wird starker Spielbetrieb unterstellt, bei dem Flight auf Flight folgt. Bei geringem Spielbetrieb mit Lücken zwischen Flights bestehen Zeitpuffer, die Verzögerungen kompensieren.

Zügig Golfen ohne Stress

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