Zeit - Diagnose
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Hans-Joachim Höhn. Zeit - Diagnose
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Inhaltsverzeichnis
Vorwort
1. Problemskizze: Sozialethik und Zeitdiagnose
1.1. Gesellschaft begreifen – Gesellschaft gestalten: Christliche Sozialethik zwischen Theorie und Praxis
1.2. Zeit des Wandels – Wandel der Zeit: Sozialethik unter Modernisierungsdruck
1.3. Zeichen der Zeit: Sozialanalyse als Zeitdiagnose
2. Die Vergesellschaftung der Zeit: Der kinetische Imperativ der Moderne
2.1. Die Welt bewegen: Die Mobilmachung der Vernunft
2.2. Den Wandel beschleunigen: Das Tempo des Fortschritts
2.3. Zeit gewinnen – Zeit verlieren: Die Ambivalenz der Beschleunigung
2.3.1. Beschleunigung als Rationalisierung? Die Ökonomisierung der Zeit
2.3.2. Beschleunigung als Vergleichgültigung? Vergessene Eigenzeiten
2.3.3. Beschleunigung als Globalisierung? Zukunftsfähigkeit und Zeiterschließung
3. Die Ethik der Zeit: Die Zeitsignatur der ethischen Vernunft
3.1. Rhythmen und Zyklen der Natur: Normen sozialer Zeitverhältnisse?
3.2. Zeit und Sollen: Die Zeitlichkeit der Moral
3.2.1. Freiheit – Autonomie – Verantwortung: Die Logik der Moral
3.2.2. Modi der Zeit – Modi des Sollens: Die Zeitlichkeit des moralischen Subjekts
3.2.3. Soziale Zeitbezüge: Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft
3.3. Zeit – Ethik – Religion: Formate eines ethisch-religiösen Zeitverhältnisses
3.3.1. „Einstellungssache“: Religion im Horizont von Sein und Zeit
3.3.2. „Heilsgeschichte“: Die Zeitansage des Christentums
3.3.3. Christliche Zeitbezüge: Erinnern – Erleben – Erwarten
4. Die Kultur der Zeit: Skizzen christlicher Zeitgenossenschaft
4.1. Unterbrochene Zeit: Ethik und Politik der Erinnerung
4.1.1. Geschuldete Erinnerung: Wider die Verjährung des Unrechts
4.1.2. Gebotene Versöhnung: Wider die Gnadenlosigkeit des Rechts
4.2. Befreite Zeit: Ethik und Ökonomie sozialer Auszeiten
4.2.1. Die Gunst der Stunde: Über Zeit und Geld, Konsum und Geiz
4.2.2. Freie Zeit – Zeit der Freiheit: Gegen den Zwang der Pausenlosigkeit
4.3. Erschlossene Zeit: Ethik und Theologie der Zukunft
4.3.1. Wirkliche Möglichkeiten: Handeln unter Ungewissheit
4.3.2. Postulate der Vernunft: Hoffen über den Tod hinaus
5. Perspektiven: Theologische Orientierung in postsäkularer Zeit
5.1. Religion und Moral: Orientierung im Kontingenten – Kontingenz der Orientierung?
5.2. Zeichen der Zeit: Postreligiös oder postsäkular?
Auswahlbibliographie
Personenregister
Informationen zum Buch
Informationen zum Autor
Fußnoten. 1. Problemskizze: Sozialethik und Zeitdiagnose
1.1. Gesellschaft begreifen – Gesellschaft gestalten: Christliche Sozialethik zwischen Theorie und Praxis
1.2. Zeit des Wandels – Wandel der Zeit: Sozialethik unter Modernisierungsdruck
1.3. Zeichen der Zeit: Sozialanalyse als Zeitdiagnose
2. Die Vergesellschaftung der Zeit: Der kinetische Imperativ der Moderne
2.1. Die Welt bewegen: Die Mobilmachung der Vernunft
2.2. Den Wandel beschleunigen: Das Tempo des Fortschritts
2.3. Zeit gewinnen – Zeit verlieren: Die Ambivalenz der Beschleunigung
2.3.1. Beschleunigung als Rationalisierung? Die Ökonomisierung der Zeit
2.3.2. Beschleunigung als Vergleichgültigung? Vergessene Eigenzeiten
2.3.3. Beschleunigung als Globalisierung? Zukunftsfähigkeit und Zeiterschließung
3. Die Ethik der Zeit: Die Zeitsignatur der ethischen Vernunft
3.1. Rhythmen und Zyklen der Natur: Normen sozialer Zeitverhältnisse?
3.2. Zeit und Sollen: Die Zeitlichkeit der Moral
3.2.1. Freiheit – Autonomie – Verantwortung: Die Logik der Moral
3.2.2. Modi der Zeit – Modi des Sollens: Die Zeitlichkeit des moralischen Subjekts
3.2.3. Soziale Zeitbezüge: Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft
3.3. Zeit – Ethik – Religion: Formate eines ethisch-religiösen Zeitverhältnisses
3.3.1. „Einstellungssache“: Religion im Horizont von Sein und Zeit
3.3.2. „Heilsgeschichte“: Die Zeitansage des Christentums
3.3.3. Christliche Zeitbezüge: Erinnern – Erleben – Erwarten
4. Die Kultur der Zeit: Skizzen christlicher Zeitgenossenschaft
4.1. Unterbrochene Zeit: Ethik und Politik der Erinnerung
4.1.1. Geschuldete Erinnerung: Wider die Verjährung des Unrechts
4.1.2. Gebotene Versöhnung: Wider die Gnadenlosigkeit des Rechts
4.2. Befreite Zeit: Ethik und Ökonomie sozialer Auszeiten
4.2.1. Die Gunst der Stunde: Über Zeit und Geld, Konsum und Geiz
4.2.2. Freie Zeit – Zeit der Freiheit: Gegen den Zwang der Pausenlosigkeit
4.3. Erschlossene Zeit: Ethik und Theologie der Zukunft
4.3.1. Wirkliche Möglichkeiten: Handeln unter Ungewissheit
4.3.2. Postulate der Vernunft: Hoffen über den Tod hinaus
5. Perspektiven: Theologische Orientierung in postsäkularer Zeit
5.1. Religion und Moral: Orientierung im Kontingenten – Kontingenz der Orientierung?
5.2. Zeichen der Zeit: Postreligiös oder postsäkular?
Отрывок из книги
Hans-Joachim Höhn
Theologische Orientierung im Zeitalter der Beschleunigung
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Ein solcher Ansatz, der sich auf eine struktur-funktionale Betrachtung sozialer Wirklichkeit konzentriert, erfasst jedoch nicht alle Dimensionen des gesellschaftlichen Lebens und seiner Veränderungen. Der Wandel im Ablauf und in den Folgen sozialen Wandels zeigt sich nämlich nicht nur im Strukturgefüge moderner Gesellschaften. Er verändert auch den Zeithorizont, innerhalb dessen sich die Umbrüche vollziehen. Zur Wahrnehmung der sozialen Folgen dieser Umbrüche gilt es nicht nur zu reflektieren, wie sich soziale Strukturen in und mit der Zeit verändern. Es ist auch zu fragen, wie sich der gesellschaftliche Umgang mit der Zeit selbst wandelt. Methodisch heißt das, Gesellschaftsanalyse und Sozialethik unter einem Blickwinkel zu betreiben, der die Veränderung gesellschaftlicher Zeitverhältnisse im Kontext von Modernisierungsprozessen erfasst. Diesen Perspektivenwechsel von der Struktur- zur Zeitanalyse legt nicht zuletzt die Tatsache nahe, dass in vielen drängenden (sozial)ethischen Herausforderungen der Gegenwart der Zeitfaktor eine zentrale Rolle spielt.
Besonders augenfällig ist dies im Überschneidungsfeld von Sozial- und Wirtschaftspolitik. So wirft etwa der demographische Wandel der Bevölkerung mit der steigenden „Lebenserwartung“ die Notwendigkeit einer verlängerten Lebensarbeitszeit auf, um die Belastung der Rentenkassen „strecken“ zu können. Gleichzeitig steht angesichts hoher Arbeitslosenzahlen die gewerkschaftliche Forderung nach (Wochen- bzw. Jahres-)Arbeitszeitverkürzung im Raum, um die vorhandene Arbeit besser zwischen Arbeitsuchenden und „Werktätigen“ verteilen zu können. In den Tarifauseinandersetzungen wird von der Arbeitgeberseite hingegen die Heraufsetzung der Arbeitszeit verlangt, um mit sinkenden Lohnkosten international besser konkurrenzfähig sein zu können, was wiederum der Sicherung der heimischen Arbeitsplätze zugute kommen soll.25 In welchem Maße sich hierbei ethische Probleme ergeben, wird spätestens dann deutlich, wenn die Rechnung aufgemacht wird über die Kosten für den Erhalt der sozialen Alterssicherungssysteme. Wenn immer weniger jüngere Berufstätige für immer mehr ältere, aus dem Berufsleben aus Altersgründen bereits ausgeschiedene Menschen jene Lasten zu schultern haben, die aus dem „Generationenvertrag“ entstehen, wird die Frage der „Generationengerechtigkeit“ virulent.26
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