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Vorwort

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In der Schweiz leben schätzungsweise siebzigtausend Roma und Sinti. Viele sind seit Generationen in allen Berufen tätig. Dabei ist der Anteil an Künstlern, Akademikern und Berufsleuten unter diesen Volksgruppen vergleichbar mit dem Rest der Bevölkerung.

In Westeuropa litten diese Ethnien unter den grausamen Verfolgungen und Vernichtungsprogrammen während der Nazizeit. Im Osten Europas blieb auch nach der Öffnung ein tiefer Hass und diskriminierende Behandlung sowohl von Staates wegen wie auch von der Gesellschaft. Ungarn, Rumänien, beides EU-Staaten, verhindern eine Verbesserung der Lebensumstände dieser sesshaften Volksgruppen.

Schwere Armut und Lebensumstände, oft unter Drittweltstandard, sind Brutplätze für Unterdrückung und Kriminalität. Frauen werden von ihren Vätern, Brüdern und Ehemännern zur Prostitution gezwungen. Mit eigenen Augen habe ich im Sommer 2013 in Ungarn, nahe der rumänischen Grenze, junge Romafrauen gesehen, die schon um zehn Uhr morgens an der Hauptstrasse ihren Körper anboten.

Wen wundert’s, wenn in diesem Umfeld Frauen von Kriminellen mit leeren Versprechungen nach Westeuropa gelockt und dort ausgebeutet werden.

Roma anerkennen die Gesetze der Staaten, in denen sie leben. Daneben haben sie eigene Gerichtsbarkeiten. Für uns archaisch wirkende Gebräuche werden gepflegt, der Zusammenhang innerhalb der Familien ist gross.

Wie in anderen Zivilgesellschaften auch, nutzen kriminell veranlagte Individuen die Schwächsten skrupellos aus, stehlen und betrügen.

Damit werden sie Wahrnehmung und Sinnbild für ein Volk. Ein Volk, dem es heute kaum mehr gelingt, Sanktionen und Urteile ihrer eigenen Gerichte durchzusetzen.

In meinem Roman sind die Lebensumstände von Fahrenden sowie von Sesshaften gezeichnet. Auch wie einzelne Kriminelle die­ Schwächen ihrer eigenen Leute erbarmungslos ausnützen.Dass diese mit ihrem Handeln ihre eigenen Leute in Verruf bringen, ist ihnen egal.

Das blonde Zigeunermädchen

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