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VORWORT
ОглавлениеDieses Buch ist auch auf Englisch, Italienisch, Französisch und Spanisch erschienen.
© 2021 Hanz Gutiérrez, alle Rechte vorbehalten
Lektorat: Werner E. Lange
Korrektorat: Erika Schultz
Über den Autor:
Hanz Gutiérrez, geb. 1960 in Peru, Doktor der Theologie (Universität Straßburg 1987), erster Doktorgrad (D.E.A.) der Philosophie (Universität Straßburg 1987), Doktor der Medizin (Universität Florenz 1999), Studienaufenthalte in Tübingen und Loma Linda (Kalifornien).
Er ist Kulturanalytiker und zur Zeit Dozent für Theologie, Ethik und Anthropologie an der Hochschule „Villa Aurora“ in Florenz. Er hat etwa 150 Zeitschriftenartikel verfasst und ist Co-Autor von sechs Büchern auf Italienisch über theologische und kirchliche Themen.
Gewidmet
Michael Kätzner in dankbarer Erinnerung
an eine alte kulturelle und musikalische Freundschaft,
Gunther Franke in der gemeinsamen und ständigen Suche,
uns und unsere Zeit besser zu verstehen,
und der italienischen Adventgemeinde in Bad Cannstatt
für ihre zeitlose Großzügigkeit
Dieses Buch basiert auf einer Artikelserie über die Coronapandemie, die zwischen März und Oktober 2020 in der Online-Ausgabe der Zeitschrift Spectrum erschienen ist, einer Veröffentlichung des US-amerikanischen „Adventist Forum“. Die Artikel enthalten kulturelle, soziale und politische Überlegungen zur Pandemie, die uns alle dazu veranlasst hat, einige unserer Aktivitäten, die bis vor Kurzem nicht aus unserem beruflichen und persönlichen Lebensstil wegzudenken waren, zu ändern oder sogar aufzugeben. Als Kulturanalytiker und Dozent für Theologie am Seminar „Villa Aurora“ in Florenz fühlte ich mich durch die Umstände fast gezwungen herauszufinden, was in den verschiedenen Phasen dieser Krise geschah. Daher auch die ursprünglich chronologische Form meiner Darstellung der Entwicklung der Pandemie (in dieser Ausgabe weitgehend weggelassen) und meiner sich daraus ergebenden Reflexionen auf der Grundlage von Werken der Weltliteratur.
Diese Reflexionen verkörpern auch eine spirituelle Sehnsucht – nicht nur, weil ich als Verfasser ein gläubiger Mensch bin, sondern auch, weil meine Überlegungen von der Wiederentdeckung einiger weitgehend verschwundener Begriffe berichten, die es pandemiebedingt wiederzufinden gilt.
Alle diese abhandengekommenen Begriffe – vor allem aber die Wirklichkeit, die sie bezeichnen – können mit der „Wiederentdeckung des Wir“ zusammengefasst werden. Daher auch der Titel dieses Buches. Aber dieses überraschend und fast widerstrebend gefundene „Wir“ ist nicht nur das moderne und synchrone (gleichzeitige) Wir einer Solidarität zwischen Völkern, die entdecken, dass sie auf demselben Planeten von demselben Feind bedroht werden – dem Covid-19-Virus und seinen Mutanten; dieses Wir ist auch das diachronische (d.h. historisch-vergleichende) Wir von Völkern, die vor uns gelebt haben und die wie wir am eigenen Leib erfahren haben, was es bedeutet, von einer Epidemie heimgesucht zu werden. Daher die Verknüpfung mit literarischen Werken der Vergangenheit, die auf unterschiedliche Weise und unter anderen Umständen das Gefühl von Verletzlichkeit und Angst vermitteln, von einer Gefahr überwältigt zu werden, die unsere Gewissheiten und unsere Bezugspunkte über den Haufen wirft. Die abschließenden Überlegungen gehen von Psalm 61 der Bibel aus und bieten eine pastorale Sichtweise, die uns Zuversicht in Zeiten von Bedrohungen gibt.
Hanz Gutiérrez