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♦ Symmetrieprinzipien

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Symmetrieprinzipien sind besondere Grundnormen. Wir nennen einige Beispiele.

– Das Prinzip der Verallgemeinerbarkeit: Normen sollen für alle Personen gelten, aber auch für alle Orte, Zeiten, Situationen. Dieses Prinzip spielt in allen Ethikansätzen eine zentrale Rolle.

– Die Goldene Regel, etwa das alltagssprachliche Verbot: „Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem andern zu!“

– Kants kategorischer Imperativ: „Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit als oberstes Gesetz gelten könnte!“ Er soll als Testkriterium dienen, nach dem man bestimmte Handlungstypen als unmoralisch ausschließen kann.

– Der Schleier der Unwissenheit (veil of ignorance) nach dem Moralphilosophen JOHN RAWLS: Die Gesellschaftsordnung sollte so gestaltet werden, dass jeder ihr zustimmen kann, auch wenn er noch nicht weiß, an welcher Stelle der Gesellschaft er einmal stehen wird.

– Der herrschaftsfreie Diskurs nach JÜRGEN HABERMAS: Beim Diskutieren sollen alle Teilnehmer die gleichen Rechte haben: Themenfreiheit, Meinungsfreiheit, Recht auf Zweifel, Hierarchiefreiheit, gleiche Redezeit, gleiches Stimmrecht.

Solche Symmetrieprinzipien lässt man zunächst einmal gelten, ohne eine Begründung zu verlangen oder auch nur zu erwarten. Nur die Abweichungen von der Symmetrie müssen dann eigens begründet werden. Dieses Vorgehen erscheint gerecht und damit demokratisch; es ist sparsam, weil nur die Ausnahmen einer Begründung bedürfen; und es lenkt die Aufmerksamkeit auf die eigentlichen Streitfragen.

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