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Rhapsoden…
Оглавление…waren im antiken Griechenland umherziehende Sänger, die alles Mögliche im Repertoire hatten. Rhapsodien sind Musikstücke, die keiner festen Form folgen. Sie lassen verschiedene Themen erklingen, die lose miteinander verbunden sind. Die „Mondscheinrhapsodie“ bindet sich an keine feste literarische Form. Sie „besingt“ das Geschehen in aneinandergereihten Szenen.
Wenn ich lese, was ich geschrieben habe, bin ich von manchen sprachlichen Wendungen und vom Fortgang des Geschehens manchmal überrascht. Es kommt mir vor, als habe das alles ein anderer geschrieben. Vielleicht fühle ich mich deshalb von fern an eine Aussage von Paul Celan erinnert: Ein Gedicht duldet die Mitwisserschaft dessen, der es macht, nur solange, als es braucht, um zu entstehen.
Die „Mondscheinrhapsodie“ erzählt von der Liebe. Liebe erweist sich dabei als eine Kraft, die in den Menschen wirkt, aber nicht aus ihnen zu stammen scheint. Menschen singen die Melodien ihres Lebens, aber sie komponieren sie nicht.
In das Geschehen eingestreut sind philosophische Gedankensplitter und Reflexionen, zum Beispiel über das Wesen des Bösen oder das Wesen der Ökologie.
Der Stil wechselt häufig zwischen umgangssprachlichen und gehobenen Wendungen, die teils veraltet anmuten. Er zeigt einen Hang zur Alliteration, kommt manchmal stichwortartig daher, liebt lyrische Momente, bevorzugt aneinandergereihte kurze Sätze, meidet Nebensätze, liebt das Kompakte. Die „Szenen“ des Geschehens sind mit Begriffen aus der Musik überschrieben: der Klang der Sprache gestaltet das Geschehen.
Harald Seredzun