Читать книгу Der Sonnensturm Teil 1 Energiekrieg - Hardy Klemm - Страница 3

Vorwort des Autors

Оглавление

Dieses Buch entstand aus einer Idee, die Idee war allerdings nicht, dieses Buch zu schreiben. Ich interessiere mich für Geopolitik, eine Wissenschaft, die, wenn man sie an einem Beispiel erklärt, schnell zur Politik wird. Es ist viel zu umfangreich, zu viel.

Mittlerweile glaube ich nicht mehr an sogenannte Globalisierungsexperten.

Ein Nahostexperte, ein Afrikaexperte – das geht noch.

Ich sah, wie ganze Konzepte nicht nur erst in einer Krise entwickelt wurden, sondern dabei auch vieles nicht bedacht wurde: Nämlich die ganzen, alles entscheidenden »Kleinigkeiten«. Meine eingangs erwähnte Idee war es, Software zu entwickeln. Ein nicht lineares Medium sollte es sein, in welchem man seine Vorhaben simulieren und dann sehen konnte, was geschehen würde, mit all den Kleinigkeiten, die dabei eine Rolle spielen könnten.

Etwas Vergleichbares gibt es bereits in einer bekannteren Form, nämlich Videospiele.

Meine Idee würde man in dieser Branche wohl als »Serious Game« übersetzen.

In die Herstellung eines durchschnittlichen Videospiels sind rund 150 Programmierer involviert, man kann sich also leicht vorstellen, dass die Umsetzung meiner Idee nicht nur personelle Unterstützung, sondern vor allem eins kosten würde: Geld. Viel Geld. Zu viel Geld. Meine Lösung: dieses Buch. Ein Buch, in dem ich auf ein Problem aufmerksam machen will, welches ich eigentlich nicht will lösen kann.

Aber die Branche Videospiel entwickelte sich und mein größter Konkurrent, Sid Meier, der durch seine Serie »Civilization« bekannt wurde, brachte etwas Neues raus: Civilization IV. Ich erinnerte mich an Civilization II, bei welchem sich der Fundamentalismus als beste Regierungsform bewährt hatte. Bei Teil III des Spiels hatte der Entwickler das Problem ganz gut gelöst, aber in Teil IV kam nun eine neue Regierungsform hinzu, der Faschismus.

Wie erwartet löste man das Problem mittels Balancing. Mit »Balancing« bezeichnet man das Herumpfuschen an einem Spiel, damit es »fair« wird.

Die Motivation, beispielsweise ein Spiel wie Tetris zu spielen, liegt darin, den eigenen Highscore zu überbieten. Das gelingt auch ganz einfach deswegen, weil man sich während des Spiels verbessert und dazu lernt. Hat man jedoch zum Beispiel einen Computergegner, wird der sich im Verlauf des Spiels kaum verändern. Er kann sich nicht entwickeln, so wie es ein Mensch täte, also darf er von Anfang an nicht zu simpel sein, damit man ihn nicht schon beim ersten Mal schlägt, er darf aber auch nicht zu schwierig sein, damit man den Anreiz hat, am Ball zu bleiben und ihn zumindest theoretisch zu besiegen.

Der Faschismus war in diesem Spiel so miserabel, dass er ohnehin nie gespielt werden würde, und man hätte ihn umsonst programmiert. So konnte man im Faschismus 25 Prozent der Kosten einer Militäreinheit vergessen. In Wahrheit hätten die Kosten eigentlich viermal höher sein müssen, sonst hätte niemand diese Regierungsform gewählt.

Aber so schnell kam die Erkenntnis nicht, erst musste ich das Spiel spielen können. Mein Computer war nicht fähig, das Spiel zu öffnen, die Hardware-Anforderungen waren zu hoch. Ich musste aufrüsten und es dauerte sechs Monate, bis ich das Geld dafür hatte. Windows XP musste dabei neu aufgespielt werden. Dabei kam ich an den Punkt, an dem man das Benutzerkonto neu benannt werden konnte. Es mussten mindestens zwei Benutzerkonten angelegt werden: Ich und Du.

Das reichte mir nicht, also ergänzte ich: Gott und Mao. Wie bei Windows üblich, ordnete der Computer die Benutzerkonten alphabetisch: Du – Gott – ich – Mao. Das Ganze schien bereits ein Hinweis auf die Verhältnisse zu sein, denn funktionieren tat alles nur mit CD.

Der Sonnensturm Teil 1 Energiekrieg

Подняться наверх