Читать книгу ...und Klick ! - Heide-Marie Rohne - Страница 13

Beerdigung

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Wurde ich, Möpschen Adelheid, doch just auf unangenehmste Weise mit diesem Thema konfrontiert, als Frauchen die Nachricht über den Hinfortgang einer sehr geschätzten, lieben Nachbarin ereilte.

Diese äußerst lebenslustige und umtriebige sowie sehr gut situierte Dame war plötzlich und unerwartet nach dem Genuss eines edlen Tröpfchens zuviel verschieden.

Frauchen und ich konnten als unmittelbare Nachbarn nun die in aller Eile herbeistürzende Verwandtschaft und deren Beerdigungsüberlegungen haut- bzw. türnah miterleben und im Laufe der folgenden Tage musste insbesondere ich, Adelheid der Mops, mein Menschenbild über die Trauer von Angehörigen eines gerade Verstorbenen gründlich revidieren.

Die zur Schau gestellte Betroffenheit der Verwandtschaft über den Abgang der sooo geliebten Tante mit ansehen zu müssen und auch noch Frauchens ehrlich gemeinten Beileidsbekundungen diesen gierigen Leuten gegenüber zuzusehen, war grauenhaft.

Kaum war der mit mitleidsvollem Blick aufwartende Bestatter aus der Tür, wurden die ersten Versuche unternommen, beim Verteilen der Vermögenswerte der lieben Heimgegangenen den jeweiligen Ansprüchen von Nichten und Neffen gerecht zu werden.

Da unsere lebensfrohe Nachbarin auf den Tod nicht an ihren so frühen Tod ( sie wäre im Herbst gerade mal 98 Menschen Jahre geworden) geglaubt hätte, hatte sie natürlich testamentarisch nichts geregelt und somit den wildesten Verteilungsspekulationen Tür und Tor geöffnet.

Letztendlich wurde untereinander gestritten, verteilt, begehrt, verramscht, was das Zeug hergab, bis alle doch recht angetan von der Befriedigung ihrer Ansprüche waren.

Der Tag der Beerdigung kam und tränenüberströmt, jedoch nur insoweit, als dass teuer aufgelegte Make-up nicht zu sehr litt, fanden sich die Verwandten auf dem Friedhof ein.

Blumen und Kränze waren unverwünscht gewesen; es wurde um eine Geldspende gebeten, deren Zweckdienlichkeit unklar blieb.

Hier nun waren sie alle versammelt, in vermeintlich tiefer Trauer und doch mit von erkennbarer Vorfreude auf reiche Erbmöglichkeiten geprägten Gesichtern.

Die sparsam ausgerichtete Beerdigung in einem anonymen Grab erfolgend (es hätte ja eh keiner Zeit – heutzutage – sich langfristig um die Gestaltung und Pflege einer Grabstätte zu kümmern, also verständlich) wurde rasch und mit wenig tiefer Betroffenheit, nicht zuletzt auch entschuldigt durch das kalte und regnerische Aprilwetter, in das nahe gelegene Restaurant verlegt, um dann doch noch, oh´ Wunder, einen ausgiebigen Leichenschmaus zu begehen.

Ich machte mir schon ernsthafte Gedanken, wie denn nur meine zwangsläufig ja auch mal anstehende Beerdigung organisiert würde, obwohl ich bin Mops! Und wart ihr Menschen schon mal auf einem Tierfriedhof? Da brauche ich für mich wohl nicht vorzusorgen….

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