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Willkommen in der Bürohölle
Blank gebohnerte Böden. Robuste Topfpflanzen. Hübsch gerahmte Familienfotos auf tadellos aufgeräumten Schreibtischen …
Das mitteleuropäische Durchschnittsbüro hat eher etwas abgrundtief Piefiges als etwas Bedrohliches.
Doch der Schein trügt: Zwischen Kopierer und Teeküche, Vorzimmer und Abstellkammer, Großraumbüro und Aktenarchiv tobt ein nie enden wollender Kampf. Da wird gemobbt, gelästert, intrigiert, verleumdet und bloßgestellt, was das Zeug hält.
Flache Hierarchien? Transparente Kommunikationswege? Harmonische Unternehmenskultur?
Das sind doch bloß wohlklingende Worte in sorgfältig formulierten Leitbildern. Doch mit der Realität haben die nur selten etwas gemein. In Wahrheit geht es nur darum, mehr zu wissen als die anderen – und daraus Vorteile zu ziehen. Und natürlich darum, gratis Kopien machen zu können. Ganz davon abgesehen, dass ein Büro eine als Arbeitsplatz getarnte, gigantische Partnerbörse ist …
Schreckliche Chefs. Fiese Kollegen. Unfähige Mitarbeiter. Und man selbst als einziger klar denkender Mensch mittendrin!
Der tägliche Gang ins Büro gleicht vor diesem Hintergrund fast einer Mutprobe. Wären da nicht die schönen Seiten des Arbeitsalltags: die Freundschaften, die Firmenfeste, die Betriebsausflüge und die Liebesgeschichten, die erstaunlicherweise auf dem erwähnten frisch gebohnerten Boden (oder dem Kopierer, dem Schreibtisch, in der Abstellkammer …) höllisch gut gedeihen.