Читать книгу Zu dumm zum Beten - Heiko Rosner - Страница 3
1. Psalm: Viele aber werden die Letzten sein, die die Ersten sind und die Ersten sein, die die Letzten sind.
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„Deus infallibilem“
(Werbung einer Religion)
„Dibadibadu“
(Werbung einer Bank)
Als das Tränengas in Schwaden über das Heiligengeistfeld wehte, krallte sich der Papst an Siebzehn fest. Schreie überall, Tumulte, die Massen stoben auseinander. Weiter hinten durchbrachen die Salafisten die Polizeisperren. Wahrscheinlich nicht, um Gratis-Korane zu verteilen. Der Papst in seinen Armen zitterte wie Espenlaub. Blutspritzer tupften sein pferdeähnliches Gesicht. Die Aufregung war sicher zu viel für ihn. Aber das konnte Siebzehn dem alten Mann nicht ersparen. Sollte er sich später bei Heinz Erhardt bedanken. Falls es ein später gab. Mindestens zehn, zwölf Automatic Weapons der Bullen zeigten auf ihn. Auf den gesuchten Mörder und Anführer der Christen des lebenden Wassers. Wenn er es rational betrachtete, kam er aus der Nummer nicht mehr raus. Ob er in den Himmel kommen würde? Die Frage hatte er sich noch nie gestellt. Obwohl er Komfort durchaus schätzte. Aber in dieser einen Sekunde, in der die Welt vor seinen Augen fast stehenblieb, rutschte ihm trotzdem der eine oder andere existentielle, womöglich Käßmann-mäßige Gedanke durch. War ja auch nicht normal, vor einem Riesenpublikum auf der Bühne zu stehen und dem Papst ein Messer an die Gurgel zu halten. Das konnten die Leute leicht falsch verstehen. Dabei wollte Siebzehn im Grunde nur seine Ruhe und Schlaf, sehr viel Schlaf. Genau damit hatte der Schlamassel angefangen. Mit...