Heinrich Manns Roman aus dem Jahr 1900 ist nicht nur eine bitterböse Abrechnung mit dem damaligen Wilhelminismus, sondern vor allem dem Berliner Bürgertum, dem hier ein nicht sehr vorteilhafter Spiegel vorgehalten wird. Da passt es auch sehr gut, dass die Hauptfigur, der minder begabte, aber umso mehr von sich eingenommene Möchtegern-Schriftsteller Andreas Zumsee, schnell lernt, dass Hochmut vor dem Fall kommt ....
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Heinrich Mann. im Schlaraffenland
INHALT:
Der Gumplacher Schulmeister
Das Café Hurra
Die deutsche Geisteskultur
Türkheimers
Ein demokratischer Adel
Die Mittel mit denen man was wird
Eine Marotte
„Rache!“
Politik und Volkswirtschaft im Schlaraffenland
Das Vergnügen, die Menschen zu durchschauen
Die kleine Matzke
Die leben, die genießen!
Die hohe Korruption
Familienrat
Liebling
Das Bedürfnis nach Reinheit
Отрывок из книги
Im Schlaraffenland
Ein Roman unter feinen Leuten
.....
„Stimmt!“ versetzte Kaflisch unter allgemeinem Beifall. „Wir haben das überwunden! Man muss schon ’n bisschen veralteter Würdengreis sein wie der große Mann da hinten.“
Die Gesellschaft begann zu lachen. Andreas, der den Blicken der anderen folgte, bemerkte am Eingang zum zweiten Salon einen langen Greis mit kleinem lächelnden Vogelkopf. Ein wenig Flaum tanzte auf seinen kahlen Schädel. Er redete emphatisch auf einen großen Kreis von Damen und Herren ein, aus dem er hoch aufragte. Andreas erhaschte abgerissene Worte: „Dunkle Gewalten erheben heute wieder ihr Haupt …“ Er meinte den Greis schon gesehen zu haben.