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Seh´ einer sich den Igel an …

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Seh´ einer sich den Igel an,

was der so alles machen kann!


Stück für Stück wird am Morgen die Dunkelheit aus dem Wald verbannt. Man bemerkt es kaum, so heimlich geschieht es, doch es geschieht. Schien das Gras noch vor einem Augenblick grau zu sein, ist es auf einmal dunkelgrün, wird heller und heller. Wenn man wie unsere kleine Waldfee nicht darauf achtet, besonders, wenn man mit der Sonne um die Wette läuft, kann man schon erschrocken sein, wenn man es dann feststellt.

Als Isabella bemerkt, dass es heller im Wald wird, blickt sie sich sofort nach allen Seiten um. Aber sie kann nicht fest­stellen, woher das Licht kommt. Es ist einfach da - und über­all. Doch eines weiß sie, die Sonne ist ihr auf den Fersen. Und sie weiß, dass sie sich jetzt mit dem Aufwecken der Tiere beeilen muss. Darum verlässt sie den Waldweg, läuft in den dichteren Wald hinein, auch wenn die Tannennadeln am Boden in ihre Füße piken.

Plötzlich entdeckt Isabella etwas Merkwürdiges und bleibt wie angewurzelt stehen. Nicht weit von ihr entfernt, nur ein paar Bäume voraus, bewegt sich ein großer Pilz durchs Gras.

Nanu!, denkt Isabella, ein wandernder Pilz? Gibt es denn so etwas auch? Neugierig schleicht sie sich näher heran. Der Pilz wandert langsam weiter. Da tritt sie auf einen trockenen Ast. Es knackt. Sofort bleibt der Pilz stehen, und sie erblickt einen kleinen braunen, stachligen Hügel am Waldboden. Darauf muss sie laut über sich selbst lachen; denn nun weiß sie, wer der geheimnisvolle Pilzträger ist. Und sie sagt sich: „Seh´ einer sich den Igel an, was der so alles machen kann!“

Isabella tritt an die Stachelkugel heran, beugt sich runter und berührt vorsichtig mit den Fingern ihrer rechten Hand die Spitzen. Dann sagt sie liebevoll: „Ich tu´ dir ja nichts. Ich möchte dich nur fragen, wo du den schönen Pilz gefunden hast. Ich esse auch Pilze und würde gern welche sammeln, damit sie meine Mutter für mich kocht.“

„Am Birkenhügel“, nuschelt der Igel, streckt zögernd seinen Kopf hervor und schnuppert einen Moment mit der spitzen Nase. So peilt er die Lage. Und da er keine Gefahr mehr wittert, läuft er auf seinen kurzen Beinen davon.

Mit zwei Schritten hat Isabella ihn eingeholt. Doch schon liegt wieder die Stachelkugel mit dem aufgespießten Pilz vor ihr. „Na, du bist aber komisch“, sagt sie beleidigt. „Ich freue mich, dass ich dich getroffen habe, und du läufst einfach weg. Wenn du nett wärst, würdest du mich zu den Pilzen führen.“

„Hab´ keine Zeit“, hört sie aus der Stachelkugel. „Muss nach Hause … schlafen."

„Was? Du willst an diesem schönen Morgen schlafen?“, fragt sie verwundert.

„Ja! Ich bin müde, war die ganze Nacht auf den Beinen“, antwortet ihr der Igel. Einen Augenblick überlegt er noch, dann streckt er erneut den Kopf hervor und schaut sie an. „Ich hole mir nachts mein Futter“, erklärt er. „Ich kann sowieso am Tage nicht besonders gut sehen. Aber dafür höre und rieche ich gut. Pilze rieche ich schon von Weitem. Doch am besten schmecken mir die großen, fetten schwarzen Nacktschnecken.“

„I!“, Isabella schüttelt sich.

„In der feuchten Nachtkühle“, ergänzt er, „kommen sie aus ihrem Unterschlupf hervor. Dann kann ich genug von ihnen finden. Und was machst du hier so früh schon?“, fragt er noch und setzt sich wieder in Bewegung.

„Ich will die Bewohner dieses Waldes aufwecken!“, ruft Isabella ihm hinterher. „Damit sie nicht den schönen Morgen verschlafen. Ich laufe mit der Sonne um die Wette. Die Sonne … die Helle, kommt ja nicht von der Stelle!"

„Dann geh zum Dachs“, antwortet der Igel, bevor er unter einem Laubhaufen verschwindet. „Der hockt fast immer in seinem Bau, kommt nur heraus, wenn er Hunger hat.“

„Und wo finde ich ihn?“, fragt Isabella.

„Suche einen Sandhügel mit einem ausgegrabenen Loch! Ruf' seinen Namen … Grimbart, den hört er nicht gern, der Einzelgänger ..."

Die kleine Waldfee Isabella

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