Читать книгу Geliebter Gebieter - Eine Sklavin im Zeichen Roms | Erotischer Roman - Helen Carter - Страница 5
ОглавлениеIII.
»Hat er dich genommen?«
Walda hörte das Schnauben eines Pferdes ganz in ihrer Nähe. Als sie um einen riesigen Jasminbusch blickte, erkannte sie Gaius, der auf einem vollkommen schwarzen Pferd saß. Das Tier tänzelte in der Mittagshitze und sein Fell glänzte dabei wie Lack.
»Komm her!«, sagte er und als Walda neben dem Pferd stehen geblieben war, packte er ihren Unterarm mit mehr Kraft, als sie ihm zugetraut hätte, und zog sie hinter sich.
Sie wollte protestieren, sich losreißen, doch sie hatte keine Chance. So gut sie konnte, schlang sie ihre Arme um seinen Oberkörper und presste ihre Wange gegen seinen Rücken. Gab es nicht eine Menschenfrau, die so von einem Gott entführt worden war? Walda erinnerte sich schwach. Aber sie wusste sicher, dass die Menschenfrau sich ebenso gefühlt haben musste.
Ängstlich. Als habe sie Hel bereits erblickt.
Walda liebte die Villa Rustica mehr als jene, die sie in Rom bewohnten. In Rom war alles laut und wild. Wenn man in den Gassen ging, lief man ständig Gefahr, niedergeschlagen zu werden. An den Auslagen stieß man sie beiseite und wenn sie etwas sagte, schrie man sie an, sie sei nur eine Sklavin. »Und wenn ich dich jetzt hier gegen die Mauer stoßen würde, deine Pobacken auseinanderreißen und dich ficken … denkst du, das würde irgendwen scheren? Ich würde deinem verblödeten Herrn ein paar Sesterzen für dich bezahlen und damit wäre er gut bedient«, hatte ein Mann sie einmal angeherrscht.
Nein, sie konnte Rom nicht ausstehen.
Aber hier … hier war es schön. Die Villa lag in Feldern, die einem im Sommer das Gefühl gaben, sich in einem goldenen Meer zu bewegen. Und innerhalb der Mauern hatte der Dominus einen Garten anlegen lassen, der mit Sicherheit mit jenen des Cäsars mithalten konnte.
In diesem Moment aber galoppierte der Fremde mit ihr davon, ohne jede Rücksicht, ob sie sich hinter ihm halten konnte oder nicht.
Schweiß rann über ihr Gesicht und mischte sich mit dem Staub der Straße. Sie bekam Durst. Brennenden Durst. Wie lang es wohl noch so dahingehen mochte?
»Ich muss dir etwas zeigen!«, rief Gaius und drehte sich dazu für einen Augenblick zu Walda um.