Essstörungen und Persönlichkeit
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Helga Simchen. Essstörungen und Persönlichkeit
Inhalt
Vorwort
1 Essstörungen – eine Einführung. 1.1 Ein Konflikt zwischen Wollen und Können
1.2 Ein gesellschaftliches und persönliches Problem
1.3 Essstörungen und Persönlichkeit
1.4 Ein neuer biologisch fundierter Ansatz
1.5 Warum psychische Störungen in der Kindheit zunehmen
1.5.1 Die zunehmende Reizüberflutung im Alltag unserer Kinder und Jugendlichen
1.5.2 Der Mangel an sozialer Intelligenz und Kompetenz
1.5.3 Der Verlust stabiler sozialer Strukturen
1.5.4 Die Anziehungskraft vermeintlicher Vorbilder
1.5.5 Die Mängel unseres Schulsystems
Warum die Schule für manche Kinder zum »Stressfaktor Nr. 1« wird
1.6 Die Bedeutung der Forschung
2 Die Bedeutung von Veranlagung, Erziehung und sozialem Umfeld für das Essverhalten. 2.1 Der »schlechte Esser« – eine frühkindliche Entwicklung. 2.1.1 Im Säuglingsalter
2.1.2 Im Kleinkindalter – wenn der Esstisch zum Stresstisch wird
Einige nützliche Regeln für einen möglichst stressfreien Esstisch
2.2 Wahrnehmung und Entwicklung von Essstörungen. 2.2.1 Die Veranlagung, der genetische Code entscheidet
2.2.2 Veranlagung und Entwicklung als Einheit verursachen Essstörungen
Anlagebedingte Persönlichkeitsmerkmale, die in ihrer Summe für die Entwicklung von Essstörungen bei Kindern und Jugendlichen verantwortlich sind
2.2.3 Die Bedeutung der Geschlechtszugehörigkeit
2.3 Verhaltensänderung ist möglich
2.4 Negativer emotionaler Dauerstress als eine Ursache für Essstörungen im Erwachsenenalter
Dauerstress
2.5 Negativer Dauerstress schon in der Kindheit?
3 Die Magersucht (Anorexia nervosa) 3.1 Folge einer über Jahre bestehenden Störung des biologischen, psychischen und sozialen Gleichgewichts
3.1.1 Eine Magersüchtige berichtet
3.1.2 Die neurobiologische Ursache der Magersucht
3.2 Eine angstbesetzte Störung mit veränderter Wahrnehmung
3.3 Problemlösung durch zwanghaftes Verhalten
3.4 Wenn zwanghaftes Verhalten zur Sucht wird
3.5 Folge einer genetisch geprägten Persönlichkeitsstruktur mit reaktiver Fehlentwicklung
3.6 Die Sucht – ein Mittel zur psychischen Stabilisierung
3.7 Aktuelle wissenschaftliche Diagnosekriterien der Magersucht. 3.7.1 ICD-10-Kriterien
3.7.2 DSM-5-Kriterien
3.8 Beispiele aus der Praxis – wie sich die Schicksale von Magersüchtigen gleichen. 3.8.1 Mara, eine 23-jährige Frau, hochbegabt mit Rechenschwäche in der Schulzeit
3.8.2 Svenja, eine 17-jährige Gymnasiastin, die sich nicht wiegen lassen wollte
3.9 Ein Wechselspiel von Persönlichkeitsprofil und Belastung
3.10 Weitere Faktoren, die die Entwicklung einer Magersucht begünstigen. 3.10.1 Soziokulturelle Faktoren
3.10.2 Individuelle und personenzentrierte Faktoren
3.10.3 Krankheitsbedingte Besonderheiten
Eine Essstörung mit Suchtcharakter geht fast immer einher mit
3.11 Viele Gemeinsamkeiten in den Krankengeschichten – das kann kein Zufall sein! 3.11.1 Das Wesen von Magersüchtigen gleicht einer anspruchsvollen, empfindlichen Blume
3.11.2 Selbstwertgefühl und soziale Kompetenz
3.11.3 Gemeinsamkeiten in den Biographien von Magersüchtigen deuten auf eine gemeinsame Ursache
3.12 Gibt es eine gemeinsame genetisch bedingte Veranlagung?
3.13 Herkömmliche Erklärungsmuster zur Entstehung von Magersucht. 3.13.1 Die Beziehungsstörung
3.13.2 Psychische Traumen in der Kindheit
Exkurs – Von der Psychoanalyse zur Verhaltenstherapie
3.13.3 Das »Steinzeit-Gen« und seine vermeintliche Rolle bei der Entstehung von Essstörungen
3.13.4 Die Bedeutung der veränderten Informations-verarbeitung für die Persönlichkeitsentwicklung
3.14 Magersüchtige haben viele Persönlichkeitsmerkmale gemeinsam
3.15 Der Body-Mass-Index (BMI)
3.16 Die Psychodynamik der Pubertätsmagersucht im Überblick
3.17 Magersucht kann tödlich sein – zwei Beispiele von tragischen Krankheitsverläufen
Das Refeeding-Syndrom
3.18 Die Bedeutung der Frühdiagnostik und -behandlung. 3.18.1 Beispiele aus der Praxis – wie Frühdiagnose und -behandlung schwere und chronische Verläufe einer Magersucht verhindern können
Vanessa
Vanessas Lernkonzept
Anna-Maria
3.18.2 Frühsymptome, die in ihrer Summe zur Magersucht führen können
3.19 Das Dysmorphie-Syndrom (Hässlichkeitssyndrom)
3.20 Schwerpunkte der Frühbehandlung. 3.20.1 Frühbehandlung der genetisch veränderten Informationsverarbeitung
3.20.2 Das therapeutische Gespräch und die persönlichkeitszentrierte Behandlung
3.20.3 Die pubertätsbedingte Überforderung als Risikofaktor Nr. 1
3.20.4 Ziele der Frühbehandlung
3.21 Die häufigsten Begleit- und Folgeerkrankungen. 3.21.1 Psychische Begleit- und Folgeerkrankungen
3.21.2 Durch Mangelernährung bedingte organische Erkrankungen
3.21.3 Ursachen der psychischen Begleit- und Folgeerkrankungen
3.22 Therapeutische Strategien bei der Behandlung einer AD(H)S-bedingten Magersucht
3.22.1 Wissensvermittlung und gemeinsame Reflexion über mögliche Ursachen der Magersucht
3.22.2 Verhaltenstherapie
Schwerpunkte der Verhaltenstherapie essgestörter Jugendlicher
Ablaufplan einer verhaltenstherapeutischen Begleitung einer AD(H)S-bedingten Essstörung
3.22.3 Die medikamentöse Therapie mit Methylphenidat
Die Gruppe der Stimulanzien – Zusatzinformationen
3.22.4 Management zur Reduzierung möglicher Nebenwirkungen von Methylphenidat bei der Therapie des AD(H)S. Kopfschmerzen
Erhöhung der Herzfrequenz (Tachykardie)
Magen-Darm-Beschwerden
Schlafstörungen
3.22.5 Überprüfen der Therapiefortschritte
4 Die Bulimie (Ess-Brech-Sucht) 4.1 Symptome
Jugendliche berichten über ihr Ess-Brech-Verhalten
Bulimie und Magersucht
4.2 Aktuelle wissenschaftliche Diagnosekriterien
4.2.1 ICD-10-Kriterien
4.2.2 DSM-5-Kriterien
4.3 Psychodynamik der Entwicklung einer Bulimie auf Grundlage einer angeborenen Impulssteuerungsschwäche
4.4 Frühsymptome
4.5 Beispiele aus der Praxis
Zur therapeutischen Behandlung junger Menschen mit Bulimie
4.6 Auswirkungen auf die Gesundheit
4.7 Bulimie und Magersucht – zwei Varianten einer Essstörung, die sich im Krankheitsverlauf abwechseln können
4.8 Auch männliche Jugendliche können eine Bulimie, eine Magersucht oder beides entwickeln. 4.8.1 Allgemeine Ursachen
4.8.2 Gemeinsamkeiten männlicher Jugendlicher mit Essstörungen
4.8.3 Männliche Jugendliche und ihr Verhältnis zu ihren Eltern
4.8.4 Männliche Magersüchtige beschreiben ihre Familie
4.8.5 Das Verhalten von Eltern essgestörter Jugendlicher – eine Zusammenfassung
4.8.6 Beispiele aus der Praxis – drei männliche Jugendliche mit einer restriktiven Essstörung
Behandlung eines essgestörten männlichen Jugendlichen
4.9 Magersucht, Bulimie und Esssucht – Folgen einer anlagebedingten stressassoziierten Störung
5 Essanfälle, Esssucht und Übergewicht (Adipositas) 5.1 Statistische Daten zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen von 2006 bis 2017
5.2 Stress und Hungergefühl. 5.2.1 Stressabbau durch Essen
5.2.2 Neurobiologische Ursachen von Adipositas und Essanfällen
DSM-5-Kriterien der Esssucht (»Bing Eating«-Störung)
5.3 Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen und seine Folgen
5.4 Verschiedene Formen des Übergewichts bei Erwachsenen und ihre Bedeutung. 5.4.1 Warum die bauchbetonte Fettansammlung besonders ungünstig ist
5.4.2 Stressbedingtes Übergewicht – Ursachen und Folgen
5.5 Das Metabolische Syndrom
5.6 Gewichthalten erfordert psychische Stärke
5.7 Frustessen und Bewegungsmangel führen zum Übergewicht
5.8 Negativer Stress und wie der menschliche Körper darauf reagiert
5.8.1 Gesundheitliche Folgen von Dauerstress
5.8.2 Stressüberempfindlichkeit und Essstörungen
6 Das Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom (AD[H]S) – eine häufige Ursache vieler Essstörungen. 6.1 AD(H)S – eine genetisch bedingte überschießende Stressreaktion
6.2 Die Rolle der AD(H)S-Familie bei der Entwicklung von Essstörungen
6.2.1 Die Mutter – psychisch labil und überbehütend
6.2.2 Der Vater – abwesend, frustriert, hilflos und missverstanden
6.2.3 Die Geschwister – »Action« oder Rückzug
6.2.4 Das soziale Umfeld
6.3 Die bio-psycho-soziale Grundlage für die Entwicklung einer AD(H)S-bedingten Essstörung. 6.3.1 AD(H)S als Wegbereiter für die Entwicklung von Essstörungen
Definition des AD(H)S
Definition einer psychischen Erkrankung
6.3.2 Die Neurobiologie hilft uns, die Vielfalt der AD(H)S-Symptomatik zu erklären
6.4 Essstörungen als Folge der Angst vor dem Erwachsenwerden?
6.5 Essstörungen als Folge einer traumatischen Belastung in der Kindheit?
Essstörungen und (angeblicher) sexueller Missbrauch in der Kindheit
6.6 Die Suche nach einer gemeinsamen neurobiologischen Grundlage von AD(H)S und Essstörungen
6.7 Kinder und Jugendliche mit AD(H)S und Essstörungen haben viele gemeinsame positive Eigenschaften
6.8 AD(H)S – eine Reifungs- und Entwicklungs-störung mit unterschiedlicher Symptomatik
7 Neue Therapiestrategien sind gefragt
7.1 Verhaltenstherapie – der Kern der Behandlung einer AD(H)S-bedingten Essstörung
Die psychodynamische Therapie
Die kognitive Verhaltenstherapie
7.2 Medikamentöse Therapie als ergänzende Behandlungsstrategie
7.3 Ursachen behandeln und nicht nur Symptome
7.4 Defizite abbauen – Alternativen schaffen
8 Der Weg zur Hilfe führt über die Selbsthilfe. 8.1 Die Bedeutung der Selbsthilfegruppen
8.2 Warum sind Selbsthilfegruppen für Essgestörte besonders wichtig?
8.3 Grenzen der Selbsthilfe
9 Essstörungen vorbeugen und verhindern – Wege einer wirkungsvollen Prävention
Kontaktstellen für Menschen mit Essstörungen. Selbsthilfe
Beratungsstellen
Fachkliniken
Hilfreiche Websites
Befindlichkeits-Skala
ANIS-Skala (modifiziert) zur Diagnostik und Verlaufskontrolle einer Magersucht2
A. Angaben, die auf Angst vor Gewichtszunahme hinweisen
B. Angaben, die auf Überforderung hindeuten
C. Angaben, die für einen hohen Selbstanspruch sprechen
D. Das Verhältnis zum Essen
E. Aussagen zu Ängsten3
F. Angaben zur veränderten Wahrnehmung
G. Weitere für Magersucht typische Aussagen
20 Tipps und Ratschläge, um Ihr Übergewicht zu verringern
Literatur
Sachwortverzeichnis. A
B
C
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Отрывок из книги
Zur Autorin
Dr. med. Helga Simchen war zunächst Oberärztin der Kinderklinik und dann als Oberärztin wissenschaftlich sowie klinisch in der Kinder- und Jugendpsychiatrie und Neurologie der Medizinischen Akademie Magdeburg tätig. Dort arbeitete sie in enger Kooperation mit dem Institut für Neurobiologie und Hirnforschung auf dem Gebiet der Aufmerksamkeits-, Lern- und Leistungs- sowie Verhaltensstörungen bei Kindern und Jugendlichen. In der ehemaligen DDR galt sie als Spezialistin für die Problematik der hyperaktiven Kinder. Schwerpunkte waren dabei die Früherfassung von Teilleistungsstörungen (z. B. Legasthenie), der Komorbiditäten des Hyperkinetischen Syndroms (HKS) sowie der Tic- und Tourette-Symptomatik. Im Vorstand der Gesellschaft für Rehabilitation war sie über viele Jahre als Arbeitsgruppenleiter tätig. Sie hielt Vorlesungen über Kinder- und Jugendpsychiatrie und Entwicklungsneurologie mit Lehrauftrag auch am Institut für Rehabilitationspädagogik.
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Ein häufiger Platzwechsel im Klassenzimmer, die Abschaffung des Frontalunterrichtes, die vielen Freiarbeitsstunden schon in den unteren Klassen, ineffektive, die Kinder überfordernde Methoden des Schreiben- und Rechnenlernens, die vielen Vertretungsstunden und die ständige Unruhe in der Klasse und auf dem Pausenhof sind eine große psychische Belastung, der viele Kinder auf Dauer nicht gewachsen sind. Hinzu kommen die verordnete Nachhilfe, die einige Schüler zwei- bis dreimal pro Woche haben, sowie der Förderunterricht in der Schule, manchmal sogar auf Kosten der Sportstunde, die gerade die psychisch labilen Kinder so dringend benötigen.
Um es klarzustellen: Schulische Stressfaktoren sind keine direkten Auslöser einer Essstörung, sie belasten aber die Schüler und begünstigen bei einigen von ihnen die Zunahme und Schwere psychisch und psychosomatisch bedingter Erkrankungen, von denen eine die Essstörung sein kann. Denn anhaltender negativer Stress wird auch schon von Kindern und Jugendlichen mit Appetitlosigkeit oder Frustessen abreagiert. Zu diesen schulischen Faktoren kommen noch sehr viele aus dem familiären Bereich und dem sozialen Umfeld, die aber weitgehend bekannt sind. Die für die Entwicklung einer Essstörung wichtigen Faktoren werden im Folgenden in den entsprechenden Kapiteln dieses Buches beschrieben.
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