Читать книгу Zwischen ihre Schenkel - Helga Treichel - Страница 3
Sie raste dem Höhepunkt entgegen
ОглавлениеSabrina las wie jeden Samstag die Wochenendausgabe ihrer Tageszeitung. Draußen fiel ein leichter Herbstregen. Nach einem ausgiebigen Frühstück genoss sie die Lektüre. Früher war sie auf ihre Eltern sauer, wenn sie sich an den Samstagvormittagen nicht mit Ihr, sondern mit diesen blöden Zeitungen beschäftigt hatten. Später hatte sie ihre Eltern ob dieser Marotte belächelt. Sabrina lebte inzwischen seit über einem Jahr in ihrer eigenen Wohnung. Sie hatte sich nach dem Abitur gegen ein Studium entschieden und zunächst eine Lehre als Rechtsanwaltsgehilfin begonnen. Studieren konnte sie dann ja immer noch und das Geld, das sie verdiente, hatte ihr eine gewisse Unabhängigkeit verschafft. Endlich konnte sie sich die lange ersehnte eigene Wohnung in der Innenstadt leisten. Sie war zwar winzig, aber ihr eigenes Reich.
Und hier hatte sie mit dem nötigen Abstand auch plötzlich verstanden, was ihre Eltern am Zeitungslesen fanden. Nach einer Woche mit zielgerichteten Tätigkeiten sich endlich einmal ziellos treiben zu lassen. Das traf es jedenfalls für am Besten: Ziellos treiben lassen. Insbesondere hatte sie Spaß, durch die Kleinanzeigen zu stromern. Stromern, dass war der Ausdruck, den sie für sich dafür gefunden hatte. Stromern, wie auf einem Trödelmarkt, nur größer. Immer wieder war sie fasziniert davon, welches Spektrum hier angeboten wurde. Es war wie ein Spiegel des Lebens. Vom Fahrrad über Kochtöpfe bis hin zu Haustieren. Noch spannender waren aber die Dienstleistungen. Was hier nicht alles angeboten wurde: ordinäre Handwerk- oder Putzdienste, aber auch Alleinunterhalter für Veranstaltungen oder Studenten die einem zuhause die eigenen Lieblingsgeschichten vorlasen. Was das wohl für Typen waren. Gerne hätte sie mehr über die Lebensumstände dieser Menschen gewusst. Was trieb sie dazu, diese Dinge zu tun? Geldmangel, oder Spaß an der Sache? Leider war sie bislang noch keinem dieser Anbieter persönlich begegnet und somit hatte sie auch keine Gelegenheit gehabt, es herauszufinden.
In ihrem Umfeld gab es nur diese statten Vorstadtkinder, denen alles nachgetragen wurde. Wie auch ihr. Ein Glück war sie da jetzt raus, endlich im richtigen Leben. Obwohl ihre Gedanken inzwischen soweit abgeschweift waren, hielt sie plötzlich inne. Was stand da? "Wecke Deine Lebensgeister". Das klang interessant:
Wecke Deine Lebensgeister, lass Dir Deine Blockaden lösen und die Energie wieder durch Deinen Körper fließen. Meine Massage wird Dich dabei unterstützen Höhen zu erreichen, die Dir bislang verborgen geblieben sind. Melde Dich unter Tel.: xxx.
Sofort musste sie an ihre Freundin Biggi denken, die mit ihr in derselben Kanzlei arbeitete. Das war doch genau das, was Biggi nach Ihrer Trennung von ihrem Michael fehlte. Seit fast einem Monat war sie zu nichts mehr zu gebrauchen. Zudem hatte sie nächste Woche Geburtstag. Diese Wundermassage wäre doch das ideale Geschenk. Kurz entschlossen griff sie zum Telefon und rief die angegebene Nummer an.
Nach dem vierten Klingeln nahm jemand am anderen Ende ab und meldete sich mit: "Norbert!" Sonst nichts. Die Stimme klang angenehm sanft und tief. "Ja Hallo, hier ist Sabrina Volmer. Ich habe ihre Anzeige in der Wochenendzeitung gelesen und wollte mich erkundigen, was so eine Massage kosten würde." " Ich verlange kein Geld. Wenn ich mich entschließe eine Massage zu machen, ist das ein Geschenk an den anderen Menschen. Bevor ich mich entscheide, treffe ich mich mit diesem Menschen und beide Seiten prüfen, ob die Schwingungen zueinander passen."
Kein Preis? Prüfen ob die Schwingungen passen? Sabrina war verwirrt. "Ja also, ich wollte diese Massage ja eigentlich meiner Freundin zum Geburtstag schenken." "So etwas mache ich nicht." Die Antwort war sanft aber bestimmt. Sabrina war enttäuscht, wollte sich aber auch nicht so schnell abwimmeln lassen. "Gibt es da nicht doch eine Möglichkeit? Meine Freuden würde bestimmt sehr von Ihrem Angebot profitieren." "Weist Du denn überhaupt, was in genau mache?", kam die Gegenfrage. Er hatte das Du ganz selbstverständlich benutzt und damit sofort eine gewisse Vertrautheit geschaffen. "Na, massieren halt", gab Sabrina lahm zurück. Tatsächlich hatte sie sich keinen Gedanken über die Art der Massage gemacht. Typisch, dachte sie. Immer lasse ich mich von schönen Worten verleiten, ohne nach dem Inhalt zu fragen. Nach einem kurzen Zögern sagte Norbert schließlich: "Also, wenn Du wirklich so großes Interesse haben, mache ich Dir folgenden Vorschlag: Wir treffen uns und wenn wir auf einer mentalen Ebene verstanden haben, kannst Du noch einmal über Deine Frage nachdenken. "Ja gut, aber das müsste schon echt bald sein. Meine Freundin hat nächste Woche schon Geburtstag." "Wie wäre es mit heute Nachmittag, um zwei im "Schwarzen Café"?" Sabrina war ein wenig überrumpelt, antwortete jedoch nach einem kurzen zögern mit ja. "Gut, dann freue ich mich, Dich persönlich kennenzulernen." "Ja, ich auch. Ach halt noch, ganz kurz. Wie erkenne ich Dich denn?" "Du wirst mich schon erkennen", gab Norbert zurück, verabschiedete sich und legte dann auf.
Ratlos blickte Sabrina auf das Telefon. Das schien ja aufwendiger zu werden, als gedacht. Außerdem hatte sie jetzt auch noch eine Verabredung mit einem Wildfremden, der von Schwingungen und mentalem Verständnis sprach. Und dann auch noch erwartete, dass sie ihn erkennen würde, ohne ihn vorher jemals gesehen zu haben. Aber was tat sie nicht alles für ihre liebe Freundin Biggi. Jetzt war es bereits 11:00. Einkaufen musste sie auch noch. Seufzend legte sie die Zeitung weg und begann den Frühstückstisch abzuräumen. Danach sprang sie unter die Dusche und ging einkaufen.
Um Punkt 14:00 saß sie im "Schwarzen Café". Der Regen hatte gegen Mittag zum Glück immer weiter nachgelassen und hatte schließlich ganz aufgehört. Da das Café nicht weit von ihrer Wohnung entfernt war, konnte sie die paar Schritte zu Fuß gehen. Das war ihr auch sehr recht. Sie war nervös wie ein Teenager bei der ersten Verabredung. Irgendwie hatte dieser Norbert es geschafft sie nicht nur neugierig sondern auch nervös zu machen. Und spazieren half bei ihr immer am Besten gegen Nervosität. Inzwischen hatte aber die wohltuende Wirkung der Bewegung nachgelassen. Unruhig blickte sie immer wieder auf die Eingangstür. Sie fragte sich wohl zum hundertsten Mal, wie dieser Norbert wohl aussehen wird und ob sie ihn erkennen würde. Die Tür war schon einige Male aufgegangen, aber entweder es waren Pärchen, oder einzelne Frauen. Nur einmal war ein einzelner Mann hereingekommen. Sabrina hätte sich fast unter den Tisch geschmissen. Es war so ein schmieriger Typ mit einem dümmlichen Gesicht der sich offensichtlich maßlos überschätzte. Davon kannte sie weiß Gott genügend. Zu ihrer großen Erleichtert sah sie ihn dann aber kurz darauf mit einem Gesichtsausdruck, den er bestimmt für ein Siegerlächeln hielt, auf ein blondes Mäuschen zufliegen. Na, das war ja noch mal gut gegangen.
Dann trat endlich wieder ein einzelner Mann durch die Tür. Sabrina wusste sofort, dass es Norbert war. Er hatte langes, schwarzes Haar, das in leichten Locken über seine Schulter fiel. Er trug eine weiße, weite Hose und eine schwarze Lederjacke. Da die Jacke offen war, konnte man darunter ein weißes Stehkragenhemd erkennen. Er schien Anfang dreißig zu sein und hatte eine schlanke, sportliche Gestalt, die von seiner Kleidung unterstrichen wurde. Sein Blick traf auf den Ihren und wie selbstverständlich trat er auf sie zu. "Hallo Sabrina. Schön, dass es geklappt hat." "Hallo", antwortete Sabrina nervös.
Er setzte sich zu Ihr an den Tisch und sah sie einen Augenblick ruhig an. Ohne die sonst in solchen Situationen üblichen Höflichkeitsfloskeln über das Wetter und ähnliche Dinge kam er sofort zur Sache. "Du interessierst Dich also für eine Massage, die Deine Lebensgeister weckt. Warum?" Trotz dieser etwas abrupten Eröffnung des Gesprächs fühlte sie sich nicht überrumpelt. Es trug eher zu der überraschenden Vertrautheit bei, die sie schon bei ihrem Telefonat gespürt hatte. "Na ja, eigentlich dachte ich dabei ja eher an meine Freundin", gab sie zurück. "Ich habe Dir ja schon gesagt, dass ich das so nicht mache. Trotzdem hast Du Dich hier mit mir getroffen. Was also interessiert Dich?" Er sprach ruhig und mit einem sanften Lächeln, aber Sabrina spürte, dass sie sich hier keine ausweichenden, oder unklaren Antworten leisten konnte. Er würde sich sonst vermutlich sehr höflich, aber auch schnell von ihr verabschieden. Das stachelte ihren Ehrgeiz an. Sie suchte nach einer passenden Antwort. Was sie hier eigentlich wollte war ihr selbst nicht ganz klar. Zum Glück kam gerade der Kellner und verschaffte ihr etwas Zeit zum nachdenken. Sie bestellte einen Milchkaffe, Norbert einen Tee. Als der Kellner den Tisch wieder verlassen hatte, sah Norbert sie wieder neugierig an.
"Du hast recht. Zuerst ging es um ein Geburtstagsgeschenk für meine Freundin. Aber das Telefonat mit Dir hat mich neugierig gemacht. Ich wollte den Menschen kennenlernen, der Fremde massiert ohne dafür Geld zu verlangen; wollte wissen was in treibt. Ist es nur ein Hobby, oder steckt da noch mehr dahinter?" Wieder sah er sie einen Augenblick an bevor er antwortete. "Ich massiere keine fremden Menschen. Deshalb treffe ich mich ja vorher mit ihnen. Wenn bei diesem Treffen kein Interesse entsteht, den anderen wirklich kennenzulernen, kann auch keine Verbundenheit entstehen. Ohne Interesse und Verbundenheit, macht es auch keinen Sinn sich nahe zukommen. Er wäre dann eine rein körperliche Erfahrung und damit ohne Wert für mich. Wenn ich aber dieses Interesse und diese Verbundenheit spüre und dieses Gefühl auch auf der anderen Seite gespürt wird, gibt es kein fremd sein mehr."
Der Kellner trat wieder an ihren Tisch und stellte die bestellten Getränke auf den Tisch. Sabrina nippte an ihrem Milchkaffe. Als sie die Tasse wieder abgestellt hatte nahm sie das Gespräch wieder auf. "Gut, aber was treibt Dich dazu?" "Mich interessiert die weibliche Seele, ihre Tief, ihre Kraft. Diese Kraft versuche ich mit meiner Massage zu wecken, und wenn ich sie befreit habe, verschafft mir das eine tiefe Befriedigung." "Das klingt aber recht abstrakt", wand Sabrina ein. "Vielleicht sollte ich Dir erklären, wie ich massiere, dann wird es Dir vielleicht klarer. Zuerst muss die richtige Atmosphäre geschaffen werden. Kerzen sind gut dafür, auch Räucherstäbchen helfen. Ist Atmosphäre geschaffen, entkleidet man sich, setzt sich gegenüber und verneigt sich voreinander. Dann setzte ich mich zwischen die Beine der Frau und beginne sie zu massieren." "Du meinst, Du sitzt nackt zwischen den Beinen einer ebenfalls nackten Frau und machst nichts weiter, als sie zu massieren?" "Ja", antwortete er ruhig. "Heißt das, Du erregst Dich an der Lust, die Du verschaffst?" "Nein, mit Erregung hat das nichts zu tun. Es geht hier um die Befriedigung, die man aus der Befreiung der Lebensenergie zieht."
"Du spürst dabei keine...", sie suchte nach einem anderen Wort, fand aber keines: "...keine Erregung?" Sabrina konnte es nicht glauben. "Nein!" Wieder diese sanfte Bestimmtheit. "Was massierst Du denn eigentlich? Ich meine, welche Körperteile?" "Alle Körperteile. Alle verdienen Beachtung. Vor allem aber die Chakren, die Zentren des Flusses der Energie." "Was sind denn Chakren?", fragte sie verständnislos. "Komm, ich zeige es Dir. Rück ein Stück vom Tisch ab. Gut so, und jetzt setzte Dich an die Stuhlkante" Sie tat, worum er sie gebeten hatte.
Norbert setzte sich genau vor sie, wobei er mit seinen Beinen die ihren öffnete. Sie saßen sich jetzt sehr dicht gegenüber. "Es gibt insgesamt 7 Chakren", begann Norbert. "Hier", er berührte mit einem Finger eine Stelle genau auf ihrem Kopf. Er ließ seine Hand weiter wandern. Zunächst berührte er die Stelle zwischen ihren Augen, dann die Mitte am unteren Ende ihres Halses, die Stelle zwischen ihren Brüsten und die Region über ihrem Magen. Jedes Mal markierte er die Stelle mit einem sanften Druck seines Mittelfingers und einem: "Hier." In einer fließenden Bewegung schob er dann seine Hand zwischen ihre Beine und traf mit der Fingerspitze des Mittefingers exakt ihren Kitzler. "Hier, und hier." Seine Hand lag jetzt genau zwischen ihren Beinen und die Spitze seines Mittelfingers lag auf ihrem Damm. Sabrina blieb fast das Herz stehen. Nach dem ersten Schreck sah sie sich nervös im Kaffee um. Niemand schien etwas bemerkt zu haben. Verlegen rückte sie wieder an den Tisch. Ihre Chakren hallten noch von seinen Berührungen nach. Insbesondere zwischen ihren Beinen breitete sich eine angenehme Wärme aus. Sie hatte das Gefühl rot zu werden. Belustigt sah er sie an. "Willst Du denn gar nicht wissen, wie ich massiere?" "Doch, natürlich." "Warum probierst Du es dann nicht einfach aus? Du bist neugierig, willst verstehen. Und Du interessierst mich. Deshalb würde ich Dir gerne dieses Geschenk machen."
Das saß. Natürlich war sie inzwischen Neugierig. Aber ging das nicht mal wieder alles ein bisschen schnell. "Reizen würde mich das schon, aber wann und wo könnten wir das den machen. Morgen bin ich schon verabredet und unter der Woche fehlt mir glaube ich die Ruhe", antwortete sie zunächst ausweichend. "Warum nicht jetzt? Du wohnst doch hier in der Nähe." Oh, jetzt sollte es also noch schneller passieren. Was hatten ihre Eltern immer gesagt: "Keine fremden Männer mit nach Hause nehmen." Andererseits hatte sie von Norbert immerhin schon eine Telefonnummer. Mehr, als von ein paar Andern, die sie in letzter Zeit gelegentlich mit zu sich genommen hatte. Außerdem versprach das zumindest interessanter zu werden, als der Durchschnitt dieser One-night-stands. Da lief das Ganze ja meist auf ein einfallsloses "Rein-raus-Spiel" hinaus. Nach einem kurzen Zögern sagte sie schließlich ja.
Die Rechnung war schnell bezahlt. Norbert hatte darauf bestanden, sie einzuladen. Sie traten auf die Straße hinaus und zu ihrer Erleichterung war es noch immer trocken, auch wenn sich am Horizont bereits die nächste dunkle Wolkenfront aufzog. Aber bis zu ihr war es schließlich nicht weit und so machten sie sich zu Fuß auf und verzichteten auf die U-Bahn. Schweigend liefen sie nebeneinander her. Die Stille war aber nicht unangenehm, im Gegenteil. Nach dem intensiven Gespräch war es angenehm seinen Gedanken ein wenig treiben zu lassen. Es vertiefte die Vertrautheit, die sich zwischen ihnen beiden entwickelt hatte.
Plötzlich blieb Norbert stehen. Sabrina lief noch zwei Schritte weiter, bevor es ihr auffiel. Sie blickte zurück und sah ihn vor einem Drogerieladen stehen. Wieder sah er sie mit seinem sanften Lächeln neugierig an. "Hast Du denn ein schönes Massageöl zuhause?", wollte er wissen. Sabrina dachte kurz nach. Nein, hatte sie bis jetzt auch noch nie gebraucht. "Es geht zwar auch mit jedem anderen Öl, aber ein schöner Duft hilft beim Entspannen", sagte Norbert und ging in den Laden. Kurz darauf kehrte er mit einer kleinen Tüte zurück. Schweigend gingen sie weiter und erreichten schließlich ihr Haus.
Oben angekommen schloss Sabrina die Wohnungstüre auf und führte Norbert in ihr kleines Reich. "Hübsch hast Du es hier", stellte Norbert fest. Sabrina zeigte Ihm mit Stolz jeden Winkel. "Sehr schön", sagte Norbert, als schließlich alles begutachtet war. "Und jetzt lass uns Dein Zimmer etwas verändern. Hast Du Kerzen?" Sabrina nickte. "Und dann brauchen wir noch etwas weiches, worauf Du bequem liegen kannst." Das Lager für die Massage bereiteten sie gemeinsam aus Decken und Tüchern. Dann wurden die Kerzen geholt und entzündet.
"Gut", sagte Norbert zufrieden. "Was wir zusammen machen wollen, ist ein Ritual. Deshalb müssen wir uns vorbereiten. Zieh Dich aus und setzte Dich im Schneidersitz auf den Boden". Sabrina tat, wie ihr geheißen. Ihr Herz schlug schnell. Auch Norbert zog sich vollständig aus und setzte sich ihr gegenüber auf das ausgelegte Lager. "Und jetzt lege Deine Handflächen vor Deiner Brust zusammen und schließe Deine Augen. Entspanne Die und lass Deine Gedanken treiben. Nach einer Zeit, die Sabrina wie eine Ewigkeit vorkam sagte er schließlich: "Jetzt lege Dich auf den Rücken."
Norbert kniete sich zwischen ihre Beine, legte ihre Schenkel auf die seinen und begann sie sanft mit dem Öl einzureiben. Normalerweise war es nicht ihre große Leidenschaft, so in Öl gebadet zu werden. Erstaunlicherweise störte es sie jetzt nicht. Es trug jetzt sogar zu ihrer Entspannung bei. Vor Allem aber hatte sie ein Gefühl der Geborgenheit. Hier ging es nur um sie. Norbert hatte es immer wieder betont und so empfand sie es auch. Sabrina streckte sich lang aus, schloss ihre Augen und versuchte sich vollständig auf die Bewegung der Hände auf ihrem Körper zu konzentrieren. Alles, was sie empfand war gut und es gab kein Ziel. Zum ersten Mal in ihrem Leben fühlte sie sich in einer derartigen Situation nicht unter Druck. Plötzlich musste sie kichern.
"Kitzle ich Dich", wollte Norbert wissen. Sabrina schüttelte den Kopf. "Was ist es dann?" "Na ja, ist doch schon komisch. Ich liege hier nackt herum, zwischen meinen Beinen kniet ein ebenfalls nackter Mann und wir werden definitiv nicht miteinander schlafen. Ich finde das schon einigermaßen grotesk." "Nein, es ist gut. Entspanne Dich und konzentriere Dich nur auf Deinen Körper. Lass die Anspannung aus Dir heraus fließen und gib Dich hin." Die sanften Worte und die Bewegungen seiner Hände ließen Sabrina nun doch immer tiefer in ihren Körper fallen. Die Gegenwart von Norbert trat immer weiter aus ihrem Bewusstsein heraus und schließlich gab es nur noch ihren Körper, der massiert wurde.
Die Bewegungen konzentrierten sich zunächst auf ihren Schultern und Arme. Sanft und doch kraftvoll wurden sie durchgeknetet. Nach und nach, Sabrina hatte inzwischen jegliches Zeitgefühl hinter sich gelassen, streiften die Hände auch ihre Brüste und schließlich standen sie im Zentrum der Berührungen. Immer wieder wurden sie umfasst, wurden die Knospen ihrer Brüste gedrückt und massiert. Trotz ihrer Trance fiel Sabrina auf, dass sie bislang noch keine Lust empfand. Komischerweise war die Massage zunächst frei von einer sexuellen Komponente, sogar die Berührung ihrer Brüste. Die Hände begannen weiter zu wandern, strichen über ihren flachen Bauch und, wie zufällig, strichen immer häufiger die Ausläufer einiger Bewegungen über die Innenseite ihrer Schenkel und schließlich auch über ihre Scham. Plötzlich hielten die Bewegungen inne und Sabrina spürte neues ™l auf ihren Körper fließen. Warm und leicht tröpfelte es genau zwischen ihre Beine. Dort wurde es verrieben und die Hände begannen nun die Innenseite ihrer Schenkel intensiv zu massieren. Langsam arbeiteten sie sich wieder hoch und erreichten schließlich ihre Scham. Hier veränderte sich das Bewegungsmuster. Statt mehr oder weniger großflächig zu streichen, wurden nun ihre großen Schamlippen von je einer Hand zwischen den Fingern gerieben. Das massierende Kneten begann am unteren Ende und bewegte sich dann langsam nach oben. Dort angekommen, wurde das Kneten unterbrochen, nur um dann an den kleinen Schamlippen erneut zu beginnen. Wieder bewegte sich das Kneten nach oben. Als es jedoch dieses Mal oben ankam, ging es nahtlos in eine neue Bewegung über. Der Daumen und der Zeigefinger der einen Hand nahmen den Schaft ihrer Klitoris zwischen sich und bewegten sich auf und ab. "Fast wie bei einem Mann, der masturbiert"; flog ein Gedanke an der Peripherie von Sabrinas Bewusstseins vorbei und war auch schon wieder weg. Diese Stimulation blieb nicht ohne Folge. Ein warmes Gefühl breitete sich in Sabrinas Bauch aus. Ein erster, leiser Seufzer verließ ihren Mund.
Mit ihrer Reaktion wurde die zunächst langsame Bewegung etwas schneller. Zusätzlich schoben sich Zeige- und Mittelfinger der anderen Hand in ihre Scheide und bewegten sich auf und ab. Auch diese Bewegung wurde schrittweise schneller. Sabrina begann vor Lust zu keuchten und zuckten. Die Reibung der Finger in ihrer Scheide war mittlerweile so intensiv, dass sie das Bedürfnis verspürte zu pinkeln. Die Finger der anderen Hand rieben weiter am Schaft ihre Klitoris und ließen dabei das Häutchen immer wieder über die Spitze ihrer Knospe gleiten. Sie raste dem Höhepunkt entgegen. Sie spreizte ihre Beine noch weiter, schob ihr Becken hoch und reckte sich seinen Händen entgegen. Als die Erlösung endlich kam, verlor sie beinahe die Kontrolle über ihre Köperfunktionen. Schließlich hielt sie es nicht mehr länger aus und entwand sich ihm dann durch eine Drehung zur Seite. Beinahe hätte sie eben gepinkelt. Erschöpft und verwirrt blieb sie liegen.
Als sie ein paar Augenblicke später die Augen öffnete, blickte sie direkt in die Seinen. Er lächelte sie sanft an. "Geht es Dir gut?", fragte er. "Ja." Das war allerdings etwas untertrieben. Tatsächlich war es der intensivste Höhepunkt, den sie je erlebt hatte. Ähnlich intensive Gefühle hatte sie weder mit einem anderen Mann, noch mit sich selbst gehabt. Und da waren schon ein paar ganz gute dabei gewesen. Aber sie war jetzt zu schlaff, um darüber weiter nachzudenken oder gar sprechen. Norbert schien das zu verstehen. Er lächelte sie noch immer sanft an. "Wenn Du auf diesem Pfad weiter gehen willst, kann ich Dir auch zeigen, wie Dir Deine Lust nicht die Energie entzieht, sondern Dir Energie schenkt. Aber das ist nichts mehr für heute. Ich werde Dich jetzt alleine lassen. Erhole Dich und dann kannst Du Dich ja bei mir melden. Ich würde mich freuen."
Er stand auf und begann sich anzuziehen. Wieder war es genau die richtige Reaktion. Am Rande ihres Bewusstseins hatte sich schon die Befürchtung gemeldet, Norbert würde jetzt wohl trotz seines gegenteiligen Bekundens doch mit ihr schlafen wollen. Sie hatte seine Berührungen genossen, sehr sogar. Jetzt wollte sie aber am liebsten alleine sein und in Ruhe über alles nachdenken. Aber Norbert wollte gar nichts von ihr, zog sich sogar ohne Aufforderung zurück. Sabrina sah ihm leicht verwirrt beim Anziehen zu. Ihr Blick fiel auf sein Glied. Es war groß und schön geformt, im Moment aber vollkommen schlaff. Hatte ihn das etwa völlig kalt gelassen? Warum würde es ihn dann freuen, wenn sie sich wieder bei ihm melden würde? Was für ein rätselhafter Mensch, dachte sie noch verwirrter.
Norbert war inzwischen wieder vollständig bekleidet und nickte ihr zum Abschied noch einmal lächelnd zu. Dann ging er ohne ein weiteres Wort mit seinem federnden Gang auf die Tür zu. Ohne einen Blick zurück trat er hindurch und zog sie leise hinter sich zu. Sabrina beschloss einfach liegenzubleiben und hing noch einen Moment ihren Gedanken nach. Sie dachte an Norberts Glied und wie es wohl steif aussehen würde. Wie es sich anfühlte, in ihr anfühlte. Und sie dachte an dieses merkwürdige Gefühl pinkeln zu müssen. Mit diesen Gedanken driftete sie in einen tiefen, entspannten Schlaf.