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Verboten

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Ich bin nur ein Dreikäsehoch

und hab es schwer -

sogar sehr!

Denn alles, was ich finde schön,

darf nicht geschehn.

Es heißt: Das ist verboten -

verboten, ja verboten!

Stell ich nur irgendetwas an,

was irgendwer nicht leiden kann,

verbietet man es mir sogleich

und schlägt mich manchmal windelweich:

„Du darfst nachts nicht singen

auf den Tisch nicht springen,

Blumen nicht ausreißen,

Scheiben nicht einschmeißen,

nicht als Junge weinen,

werfen nicht mit Steinen.

Und gieß, mein Sohn, auf keine Fälle

das Tintenfass

ins Goldfischglas.

Der Fisch wird blau - doch nie Forelle.“

Ich bin nur ein Dreikäsehoch

und hab es schwer -

sogar sehr!

Denn alles, was ich finde schön,

darf nicht geschehn.

Es heißt: Das ist verboten -

verboten, ja verboten!

Das Radio neulich klang nicht rein:

Ich ölte es mit Butter ein.

Mit Senf hab ich die Wand beschmiert

und so den ganzen Raum verziert.

„Was sind das für Sachen!

Das darfst du nicht machen:

aus dem Kühlschrank naschen,

nicht die Katze waschen,

nicht dein Hemd zerreißen

und die Tante beißen.

Und gieß, mein Sohn, nur nicht die Nelken

auf Mutters Hut

voll Übermut.

Sie wachsen nicht - die Nelken welken.“

Ich bin nur ein Dreikäsehoch

und hab es schwer -

sogar sehr!

Denn alles, was ich finde schön,

darf nicht geschehn.

Es heißt: Das ist verboten -

verboten, ja verboten!

Wie wäre es mal umgekehrt,

wenn ich euch sagte, was mich stört,

und schrie euch dauernd ins Gesicht:

„Verboten - so was tut man nicht!

Wie Verrücke hetzen,

kindisch mit mir schwätzen,

dauernd mich belehren,

über mich beschweren,

putzen oder spülen,

statt mit mir zu spielen.“

Vor allem muss ich solchen Nieten,

die alles mir

verbieten hier

verbieten, mir was zu verbieten.

Da lachen selbst die Hühner

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