Читать книгу Aus Randnotizen - Helmut Lauschke - Страница 3

Weil es um den Menschen geht

Оглавление

Mündigkeit und die Bedenken




Man soll schweigen oder Dinge sagen, die noch besser sind als das Schweigen. Alles das, was der Mensch den Tieren antut, kommt auf den Menschen zurück. Bewahre dir vor allem deine Selbstachtung! Die Zahl ist das Wesen aller Dinge. Das Schönste ist Harmonie. (Pythagoras von Samos, 570-500 v.Chr.)






Wenn du Menschen aus dem Morast des Elends ziehst, dann tue es unauffällig und mit innerster Anteilnahme, damit du nicht hinter deinem Rücken mit bösen Worten bis zu den Tiefen des Herzens gekränkt und gefoltert wirst und mit dem Fußtritt der unverbesserlichen Rohheit in den übelst stinkenden Morast aufschreiender Erbärmlichkeit hineingestoßen wirst, aus dem du dich nicht befreien kannst, weil das die Absicht der triumphierenden Bosheit ist.

Ich sag es dir, weil ich bis zum Hals in diesen Niederungen steckte und ich das Leben einem mageren Mütterchen verdanke, die ihre beiden Söhne in den jauchigen Sumpf steigen ließ, um mich mit dem Letzten der Atmung aus der Fäulnis herauszuheben und mich aus der Todesaura der beißenden Gerüche zu befrein. Du bist noch naiv, so lass es dir sagen: Der Mensch wird zum Untier, wenn es darum geht, Menschen zu quälen und im Sumpf zu ersticken.

Weil so bösartig Tiere nicht sind, unterliegt der Mensch dem Untier, und ist süchtig, sein Teufelswerk noch qualvoller zu gestalten. So nehmen Hässlichkeiten Gestalten an, wie man sie nicht abscheulicher nachzeichnen oder sonstwie auf Zeitungsrändern skizzieren kann.

Das alles, weil du in die Not anderer siehst und einen Menschen aus dem Morast des Elends ziehst, das dir selbst zustoßen kann, weil grundsätzlich mit der Hilfe anderer nicht zu rechnen ist und du dich dem Überfall von hinten in Worten und Tritten aussetzt.


Aus Randnotizen

Подняться наверх