Читать книгу Mit Sprache was erreichen ... - Helmut Tornsdorf - Страница 5
3. Was hat zum Erfolg geführt?
ОглавлениеHinweise zur Lösung der Aufgaben:Wie oben schon erwähnt, gibt es den Text, die Aufgaben und auch die folgenden Lösungen zum Ausdrucken im Downloadbereich zu diesem E-Book. 1. Was ist geschickt an der Art und Weise, wie Marco seinen Vater dazu bringt, ihn mit dem Auto zur Schule zu bringen?Er beginnt mit einem Nebenbei-Einstieg, bei dem noch nicht klar ist, worauf er hinaus will. Damit verhindert er, dass sein Vater sofort in eine negative Haltung verfällt Dann beschreibt er sehr geschickt seine Situation und bezieht dabei auch das Interesse seines Vaters mit ein, dass in der Schule alles gut läuft. Auf den verständlichen Hinweis seines Vaters, die Erfüllung des Wunsches würde ihm Unannehmlichkeiten bereiten, zeigt Marco Verständnis. Außerdem macht er geschickt einen Vorschlag, der das Problem löst. 2. Wie geht Marco mit der unangenehmen Frage nach seinem Stand in Mathe um? Wieso ist der Hinweis auf Einstein in diesem Zusammenhang nicht ungefährlich?Er tut zunächst mal so, als sei er froh über den Hinweis des Vaters. Damit erzeugt er ein Gefühl von Gemeinsamkeit. Anschließend führt er auf, was er schon gemacht hat beziehungsweise vorhat. Der Hinweis auf Albert Einstein ist insofern problematisch, weil er hier überflüssig ist und möglicherweise die Antwort auslöst: „Du bist aber kein Albert Einstein.“ 3. Was ist mit „Abräumer“ gemeint? Welche anderen Floskeln fallen dir ein, die nicht viel aussagen, aber viel bewirken? Veranschauliche deine Einfälle möglichst an Beispielen.Ein „sprachlicher Abräumer“ ist offensichtlich die Verwendung eines Spruches, mit dem man eine unangenehme Sache ganz einfach vom Tisch fegt. Ein anderer Spruch wäre: „Rom ist auch nicht an einem Tage erbaut worden“, wenn man einfach nur etwas auf die lange Bank schieben will.“ Ganz allgemein zur Abwehr von Vorwürfen geeignet ist zum Beispiel „Nobody is perfect“. 4. Beschreibe, worin die besondere Geschicklichkeit im Umgang mit Lehrern bei Nina besteht.Drei erste Punkte werden im Text bereits aufgeführt. Da geht es zum einen darum, dass sie den Eindruck besonderer Kooperationsbereitschaft und auch persönlicher Loyalität erweckt. Zugleich erreicht sie mit dieser Hilfsbereitschaft, dass sie sich vom möglicherweise aktuell nicht ganz so interessanten Unterricht entfernen kann. Außerdem ist ihre Reaktion offensichtlich ironisch übertrieben und so etwas macht immer Eindruck in einer Klasse, wenn man sich gewissermaßen mit dem Lehrer auf Augenhöhe zeigt. Die atmosphärisch günstige Situation, die sie mit ihrer Bereitwilligkeit erreicht hat, nutzt sie noch für die Durchsetzung angenehmer Begleitumstände bei der Durchführung des Auftrags. Dazu kommt die geschickte Ausnutzung einer günstigen Gelegenheit, indem sie sich von ihrem ehemaligen Geschichtslehrer die Hausaufgabe für die kommende Geschichtsstunde erledigen zu lassen. Der spezielle Trick dabei ist der Rückgriff auf die „Fishing-for-compliments“-Methode. Bei der macht man einem anderen erst mal ein Kompliment und tritt dann mit einer passenden Bitte an ihn heran. 5. Überlege dir, wie Nina antworten könnte, wenn ihr Lehrer sie fragt, warum das Kreideholen so lange gedauert hat?„Wir haben unseren Geschichtslehrer getroffen und da gab es noch eine Frage, die geklärt werden musste.“ Das Raffinierte an dieser Erklärung ist, dass im Einzelnen alles der Wahrheit entspricht, wenn man die Wahrheit kennt. Das gilt aber nicht für den Lehrer, also ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass die beiden Schülerinnen mit ihrer Variante der Geschichte durchkommen. Sollte es damit Schwierigkeiten geben, könnte man Kompromissbereitschaft andeuten: „Sie haben ja Recht, beim nächsten Mal kann einer von uns ja schon vorgehen, dann bekommen Sie die Kreide schneller und wissen auch Bescheid.“