Читать книгу Näher beim Vater - Henk Bruggeman - Страница 7

Einführung

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Nachdem mein erstes Buch, „Das Herz des Vaters entdecken“, erschienen war, wusste ich, dass es eine Fortsetzung geben würde. Diese hältst du nun in Händen. Im ersten Buch habe ich betont, dass man die Bibel auf unterschiedlichste Weise lesen kann. Man kann sie sozusagen durch verschiedene Brillen lesen. Das zu wissen ist wichtig, weil es weitreichende Folgen hat für das Bild, das wir von Gott haben. Wenn du zum Beispiel die vier Wörter „Adam, wo bist du?“ durch die Brille eines strengen Vaters liest, dann hörst du einen zornigen Gott. Liest du diese Worte dagegen durch die Brille eines Vaters, der gerade seine Kinder verloren hat, dann eröffnet sich dir ein völlig anderes Bild von Gott als Vater.

In meinem ersten Buch habe ich aufgezeigt, an welcher Stelle ein falsches Bild von Gott in uns entstanden ist. Das ist oft ein unbewusster Prozess. Um diese Bilder korrigieren zu können, brauchen wir eine Offenbarung darüber, wie Gott wirklich ist. Aber wir brauchen auch Offenbarung, um zu erkennen, wo wir noch an alten Bildern von Gott festhalten, damit wir uns davon verabschieden und uns auf die neuen einlassen können.

„Näher beim Vater“ baut auf einigen grundlegenden Offenbarungen über Gottes Vaterherz auf, die ich in „Das Herz des Vaters entdecken“ beschrieben habe. Ich werde des Öfteren gefragt, wie ich diese Offenbarungen empfange oder entdecke. Es hängt manchmal damit zusammen, dass ich gebeten werde, über ein bestimmtes Thema im Licht des Vaterherzens Gottes zu sprechen. Wenn ich mich dann mit diesem Thema auseinandersetze, kann es sein, dass ich überraschende Entdeckungen mache. Es kommt auch vor, dass ich einen Bibeltext aufschlage und daraufhin einen anderen Text lese, der in der Nähe steht, und plötzlich merke, wie sich die Dinge zusammenfügen. Ich bin dann nicht auf eine Offenbarung aus, sondern sie widerfährt mir einfach.

Des Weiteren habe ich Offenbarungen empfangen, indem ich sehr gezielte Fragen an Gott gestellt habe. Manchmal lese ich einen Abschnitt aus der Bibel, in dem ich das liebevolle Herz des Vaters nicht gleich entdecken kann. Ich habe mir angewöhnt, Gott dann zu fragen: „Lese ich das eigentlich richtig? Was willst du mit diesem Abschnitt sagen?“ So bekam ich zum Beispiel ein völlig anderes Bild vom Gleichnis von den fünf klugen und den fünf törichten Jungfrauen und dem darauffolgenden Gleichnis von den anvertrauten Talenten. Darüber habe ich in meinem ersten Buch geschrieben.

Im vorliegenden Buch schreibe ich darüber, wie wir Gott als unseren Vater besser kennenlernen können. Das geschieht nicht durch das bloße Lesen. Ich möchte dich in den folgenden Kapiteln dazu ermutigen, das jeweils Gelesene auf dich anzuwenden. Dadurch eignest du dir nicht nur Kopfwissen an, sondern es kann für dich zu einer persönlichen Erfahrung werden. Wir können uns erst dann näher beim Vater, bei ihm zuhause, fühlen, wenn wir ihn kennengelernt haben und ihm vertrauen.

Vielleicht sagt der eine oder andere jetzt: „Aber ich vertraue Gott doch schon.“ Aus Erfahrung kann ich jedoch sagen, dass man oft noch näher beim Vater sein kann. Häufig hat das mit verborgenen Bildern von Gott zu tun, die, manchmal unbewusst, irgendwo in meinem Herzen oder meinem Denken vorhanden waren. Auf diese Weise habe ich erkannt, dass ich nicht nur Offenbarung darüber brauche, wer Gott ist, sondern auch darüber, wer ich bin. Das gilt zum Beispiel für das bekannteste Gebet der Welt, das „Vaterunser“. Davon handelt das erste Kapitel. Zu diesem Gebet hatte ich immer eine gewisse Distanz. Ich konnte nicht so viel damit anfangen. Es berührte mein Herz nicht mehr, bis …

Gerne nehme ich dich mit auf eine Entdeckungsreise zu neuen Offenbarungen. Diese Reise hat mich oft über Gottes Güte und Größe staunen lassen. Ich hoffe, dass du dich an diesem Buch erfreuen kannst und dass es dich tatsächlich unserem liebevollen Vater näherbringt, dorthin, wo sein Herz dir noch mehr offenbaren kann.

Näher beim Vater

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