Neuer Mut zur Zärtlichkeit

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Hermann Kügler. Neuer Mut zur Zärtlichkeit

Neuer Mut zur Zärtlichkeit

Inhalt

Eine Problemanzeige

1. Die katholische Kirche nach der Aufdeckung des sexuellen Missbrauchs

2. „Hände weg« oder »zärtliche Seelsorge«?

Gott: oben im Himmel oder unter den Menschen?

Papst Franziskus: »Revolution der zärtlichen Liebe«

3. Menschen machen Fehler – und entwickeln sich weiter

Die Geschichten von Daniel, Michael und Christian

C. G. Jungs Konzept der Anima

Folgerungen für die Ausbildung der Seelsorger

Exkurs: die besondere Situation homosexuell empfindender Priester und Ordensleute

4. Erfahrungen, Einsichten und Hilfen aus der Spiritualität von Ignatius

Gott suchen und finden in allen Dingen

Ignatius: ein Meister der Beziehungsgestaltung

Exerzitien: ein Weg, lieben zu lernen

Lieben: ganz und in allem

5. Beziehungen liebevoll gestalten

Emotionen – Motivationen – »mociones« (Seelen-Regungen)

Zärtlichkeit in beruflichen und privaten Beziehungen

Professionelle seelsorgliche Beziehungen

Fragen an eine gute Freundschaftsbeziehung

Ein lebenslanger Prozess

Konzentrische Kreise

Von Jesus lieben lernen

6. Hinweise für eine zärtliche Seelsorge

Anmerkungen

In der Reihe Ignatianische Impulse sind bisher u.a. erschienen:

Отрывок из книги

Hermann Kügler

Neuer Mut zur Zärtlichkeit

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1. Klare Strukturen: Die Erfahrungen der Vergangenheit zeigen, dass das Aufdecken sexuell motivierter Übergriffe oftmals durch unklare Strukturen erschwert, wenn nicht verhindert wurde. Am Berliner Canisiuskolleg meldeten sich in den Siebzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts Schüler beim damals amtierenden Rektor, um ihm von Übergriffen eines Lehrers zu berichten. Der Rektor, ein integrer Mann, der persönlich über alle Zweifel erhaben war, wies die Schüler mit der Bemerkung »ihr lügt« vor die Tür. Es war schlicht jenseits seines Vorstellungshorizontes, dass an seiner Schule so etwas wie sexuell motivierte Gewalt überhaupt denkbar wäre. Personenunabhängige Beschwerdestrukturen gab es damals nicht. Die Jugendlichen blieben allein.

Inzwischen werden angehende Seelsorger und Pädagogen geschult, hinzuschauen und die richtigen Fragen zu stellen. Solche Fortbildungen gehören zum Standard in der Ausbildung von Jugendseelsorgern und Pädagogen.

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