Читать книгу Perry Rhodan 934: Gucky, der Mächtige - H.G. Francis - Страница 4
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»Niemand kann die Burg betreten, ohne von dem Ariolc-Syndrom erfasst zu werden«, erklärte Perry Rhodan, der sich zusammen mit den wichtigsten Expeditionsmitgliedern in der Hauptleitzentrale der BASIS aufhielt. Neben ihm saß Jagur, der Kommandant der Demontagetrupps, der von der kosmischen Burg zur BASIS geflohen war. »Wir wissen jetzt, was mit Ras Tschubai, Alaska Saedelaere, Reginald Bull, Galbraith Deighton und Gucky passiert ist. Sie alle sind von der parapsychischen Strahlung erfasst worden. Alle glauben, Ariolc, der Mächtige, zu sein.«
»Seit ich hier bin, fühle ich den Einfluss dieser Strahlung nicht mehr so stark«, bemerkte Jagur und verschränkte die Hände ineinander. »Das heißt also, dass man nicht sofort frei wird, sobald man die Burg verlassen hat.«
»Die Frage ist, was wir unternehmen«, sagte Atlan. »Wir sind uns alle darüber einig, dass wir das Problem lösen müssen. Wir müssen Gucky und die anderen aus der Burg holen.«
»Das wäre nicht so schwierig, wenn es die Falle vor der Burg nicht gäbe, mit der die Roboter in den Mikrokosmos versetzt worden sind«, stellte Rhodan fest. Er wandte sich an Jagur. »Lässt sich diese Falle nicht umgehen oder abschalten?«
»Sie existiert nicht mehr«, erwiderte der Kommandant der Androiden. »Sie bestand nur für wenige Minuten. Ich habe beobachtet, wie die Roboter kamen. Danach habe ich den Drugun-Umsetzer so geschaltet, dass er außerhalb der Burg ein Umsetzungsfeld errichtete. In diesem sind die Roboter dann ja auch verschwunden.«
»Das heißt also, dass wir uns der Burg nähern können, ohne versetzt zu werden?«, fragte Atlan.
»Richtig«, bestätigte Jagur. »In der Burg aber glaubt man dann, Ariolc zu sein. Die flüsternde Stimme ist nicht immer gleich mächtig, aber sie ist da. Und sie wirkt auf eure Männer offenbar viel stärker als auf mich. Selbst die Androiden scheinen nicht so stark betroffen zu sein. Sie sind undiszipliniert und benehmen sich wie Verrückte, aber sie scheinen sich nicht alle für Ariolc zu halten.«
»Wir müssen weitere Versuche machen«, sagte Payne Hamiller. »Wir müssen beispielsweise möglichst schnell herausfinden, ob der parapsychische Einfluss, der das Ariolc-Syndrom bewirkt, auf Mutanten ebenso stark wirkt wie auf Nicht-Mutanten, oder ob die Wirkung gar bei Mutanten besonders intensiv ist.«
»Ich habe per Zufall etwas gefunden, womit man sich abschirmen kann«, erläuterte Jagur. »Es war eine Rüstung. Ich habe sie verloren, als der Dunkelhäutige mich aus der Hauptleitzentrale der Burg vertrieb.«
»Das ist interessant«, sagte Payne Hamiller, der augenblicklich eine Chance witterte, ein Einsatzkommando mit einem Abwehrschild zu versehen. »Aus welchem Material bestand die Rüstung?«
»Ich weiß es nicht«, erwiderte der Kommandant. »Ich habe selbst schon darüber nachgedacht und mich bemüht, einen Ersatz zu finden. Es ist mir nicht gelungen.«
»Wir müssen die Rüstung holen«, sagte Rhodan.
»Ohne Teleporter schaffen wir es nicht«, erklärte Hamiller. »Es geht nur mit Hilfe eines Mutanten, der direkt in die Zentrale springt, die Rüstung aufnimmt und sofort wieder zur BASIS zurückkehrt, bevor die Strahlung wirksam wird.«
»Wir haben keinen Teleporter«, stellte Atlan fest. »Ras, Gucky und das Bewusstsein Tako Kakutas sind drüben in der Burg.«
»Dann bleibt uns nur, einen Roboter einzusetzen«, bemerkte Rhodan. »Jagur kann uns helfen, ihn in die Zentrale zu führen. Er kennt den Weg.«
»Ein Roboter könnte das Ziel erreichen«, sagte Jagur. »Es gibt niemanden mehr in der Burg, der ihn aufhalten könnte.«
»Da täuscht ihr euch aber gewaltig, ihr Knilche«, ertönte eine helle Stimme.
Rhodan fuhr herum.
Auf dem Steuerleitpult der Zentrale hockte Gucky. Er trug einen feuerroten Hut mit breiter Krempe und einer gelben Feder.
»Gucky«, sagte Rhodan erleichtert. »Endlich bist du zurück. Wir haben schon das Schlimmste befürchtet.«
Er ging auf den Ilt zu.
»Bleib, wo du bist, Terraner«, rief der Mausbiber. »Sonst nehme ich dir den Zellaktivator und sorge dafür, dass du innerhalb von ein paar Stunden ein Greis bist.«
Rhodan runzelte die Stirn. Er blieb stehen und blickte den Ilt forschend an.
»Ich finde dich überhaupt nicht witzig, Gucky«, sagte er.
Eine unsichtbare Kraft erfasste ihn und schleuderte ihn zurück.
Rhodan begriff, was mit dem Ilt los war.
»Verzeih mir«, bat er. »Ich war unhöflich und beleidigend. Ich habe dich mit dem falschen Namen angesprochen. Du bist nicht Gucky, sondern Ariolc, der Mächtige.«
Der Ilt stieß die rechte Faust in die Höhe.
»Ich habe zu mir selbst gefunden«, erklärte er. »Ich habe meine wahre Identität entdeckt. Nur euch habe ich es zu verdanken, dass ich jahrhundertelang mit einer falschen Identität gelebt habe. Ihr habt mir eingeredet, ich sei Gucky. Aber das war eine erbärmliche Lüge.«
Rhodan hörte, dass einige Männer in der Zentrale leise lachten. Sie glaubten immer noch, dass Gucky seine üblichen Witze machte.
»Auch ein Ilt hat das Recht, sich selbst zu verwirklichen«, erwiderte Rhodan. »Es tut mir leid, dass wir dich nicht erkannt haben. Es geschah nicht in böser Absicht. Wir wussten ebensowenig wie du, wer du wirklich bist.«
»Hoffentlich habt ihr es jetzt endlich begriffen«, sagte der Mausbiber. »Von jetzt an weht ein anderer Wind.«
Er teleportierte zu Icho Tolot.
Der Haluter lachte gutmütig, als er auf seiner Schulter materialisierte.
»Mein Kleiner«, sagte er mit dröhnender Stimme. »Ich wusste, dass du zu mir kommen würdest. Was kann ich für dich tun?«
»Bilde dir bloß keine Schwachheiten ein«, rief der Ilt. »Ich komme zu dir, weil ich meine Pläne mit dir habe. Glaubst du, ein Ariolc weiß nicht genau, was er zu tun hat.«
Rhodan, der ebenso wie die anderen in der Zentrale unbewaffnet war, versuchte zu einem Waffenfach zu kommen, in dem ein Paralysator lag. Bevor er ihn erreichte, materialisierte der Ilt zusammen mit dem Haluter und verschwand.
»Ruhe«, befahl Rhodan, als die Männer und Frauen das Ereignis erregt besprechen wollten. »Ab sofort trägt jeder in der BASIS einen Paralysator. Sobald einer der Teleporter auftaucht, wird er paralysiert.«
»Glaubst du ...?«, begann der Arkonide.
»Ja«, entgegnete Rhodan. »Ich glaube, dass Gucky und die anderen Teleporter zurückkommen und noch andere entführen werden. Die anderen Mutanten beispielsweise.«
Atlan schüttelte den Kopf.
»Das wäre widersinnig«, sagte er. »Gucky würde sich damit nur noch mehr Konkurrenten in die Burg holen. Er glaubt, Ariolc zu sein, aber die anderen glauben es auch. Je mehr Mutanten er in die Burg holt, desto mehr Ariolcs gibt es, mit denen er sich auseinandersetzen muss. Logisch wäre eigentlich, wenn er es umgekehrt machen würde, wenn er Ras, Galbraith, Bully und Alaska nämlich zur BASIS bringen würde.«
»Wir diskutieren weiter, wenn alle bewaffnet sind«, erwiderte Rhodan. »Jentho, geben Sie Alarm. Wir dürfen keine Zeit verlieren.«
Der Kommandant gab Alarm. Über Interkom informierte er alle Besatzungsmitglieder über den Vorfall. Er befahl, Gucky, Ras Tschubai und Bully sofort zu paralysieren, wenn sie sich an Bord zeigten.
Noch während er sprach, erschien der Mausbiber abermals in der Hauptleitzentrale.
»Wenn ihr mich erwischen wollt, dann müsst ihr früher aufstehen«, rief er, packte die Hand Fellmer Lloyds und teleportierte mit ihm, bevor jemand auf ihn schießen konnte.
Rhodan zog eine Waffe aus dem Fach. Mehrere Mutanten eilten aus der Hauptleitzentrale.
»Sie dürfen nicht gehen«, rief Atlan Rhodan zu. »Die Mutanten müssen auf engstem Raum zusammen bleiben, sonst holt sich Gucky einen nach dem anderen, und wir können nichts tun.«
»Du hast recht«, antwortete Rhodan. Er befahl den Mutanten, in der Zentrale zu bleiben. Über Interkom rief er die anderen, die sich an anderer Stelle aufhielten.
Als sich das Hauptschott der Zentrale öffnete, sah Rhodan Irmina Kotschistowa, die sich der Zentrale näherte. Hinter ihr materialisierte Gucky.
Der Ilt tippte sie an. Sie blieb stehen und drehte sich um.
»Vorsicht, Irmina«, rief Rhodan. »Zur Seite.«
Sie zögerte.
Gucky berührte sie und teleportierte mit ihr. Rhodan schoss zu spät. Die Welle der paralysierenden Strahlen erfasste eine Gruppe von Mädchen, die der Mutantin gefolgt waren, und lähmte sie.
»Eine Katastrophe«, sagte Atlan stöhnend. »Gucky macht uns fertig.«
Das Gesicht Takvorians erschien auf einem der Bildschirme.
»Perry«, sagte er erregt. »Was ist eigentlich los? Ich habe die letzte Meldung nicht gehört.«
»Alle Mutanten sind in Gefahr«, antwortete Rhodan. »Gucky versucht, sie zu entführen. Auch du könntest ...«
Takvorian fuhr erschreckt zurück. Rhodan sah, dass Gucky auf dem Rücken seines Pferdekörpers saß. Bevor er noch etwas erklären konnte, verschwanden die beiden Mutanten von der Bildfläche.
»Auch Takvorian«, sagte Atlan bestürzt. »Perry, wir müssen die Burg angreifen. Wir müssen sie mit Lähmstrahlern beschießen, damit wir endlich zur Ruhe kommen.«
»Das ist unsere einzige Möglichkeit«, stimmte Rhodan zu. Er befahl Jentho Kanthall, den Angriff auf die kosmische Burg zu führen. Nur Sekunden vergingen, dann setzte sich die BASIS schon in Bewegung.
»Noch sind wir zu weit entfernt«, bemerkte Kanthall.
Lord Zwiebus betrat die Hauptleitzentrale.
»Gucky hat Ribald geholt«, berichtete er. »Und er hat Merkosh, der bei ihm war, gleich mitgenommen.«
»Ich habe gewusst, dass wir es uns nicht leisten können, Gucky zur Burg zu lassen«, sagte Rhodan. »Ich hätte ihn nicht gehen lassen dürfen.«
»Wir hatten keine andere Wahl«, erwiderte Atlan. »Gucky sollte einen Roboter zur Burg bringen und sofort zurückkehren. Aber er hat sich nicht mehr an die Abmachungen gehalten.«
»Wir sind soweit«, erklärte Jentho Kanthall.
»Dann los«, sagte Rhodan.
Der Kommandant berührte eine Taste und gab dem Feuerleitstand damit das entscheidende Signal. Einige Lichter flammten am Instrumentenpult auf. Sie zeigten Rhodan an, dass die Hochleistungsparalysatoren der BASIS ausgelöst worden waren. Das riesige Gebilde der kosmischen Burg Ariolcs wurde mit lähmenden Energiestrahlen überschüttet.
»Jetzt sollten wir sicher sein, dass in der Burg niemand mehr auf den Beinen steht«, sagte der Arkonide. »Damit hat Gucky vermutlich nicht gerechnet. Seine Machtträume sind zu Ende.«
Der Ilt materialisierte auf den Schultern Atlans. Er fuhr ihm mit beiden Händen durch das Haar und zerrte daran.
»Wenn ihr Narren noch einmal solch einen Blödsinn macht, jage ich die BASIS in die Luft«, schrie er drohend. Er teleportierte zum Instrumentenpult, bevor jemand auf ihn schießen konnte. »Erreicht habt ihr überhaupt nichts. Die Burg ist mit derartigen Mitteln nicht anzugreifen. Ich, Ariolc, verbiete euch jede Einmischung in die inneren Angelegenheiten der Burg.«
Telekinetisch schleuderte er Mentro Kosum zu Boden, der mit einem Lähmstrahler auf ihn schießen wollte.
»Nun reichen uns deine albernen Witze aber«, sagte Roi Danton erregt. »Wir sehen über manches hinweg, weil du ...«
Er kam nicht weiter. Eine unsichtbare Kraft traf seinen Hals von beiden Seiten. Die Beine knickten ihm weg. Er stürzte zu Boden.
»Hoffentlich begreift ihr bald, dass ich keine Witze mache«, sagte Gucky und verschwand.
Rhodan eilte zu Roi Danton und half ihm auf.
»Es geht schon wieder«, sagte Roi ärgerlich. Er war sichtlich verstimmt über den Angriff. »Das wird Gucky mir büßen.«
»Du solltest dich von dem Gedanken freimachen, dass du es mit Gucky zu tun hast«, entgegnete Rhodan. »Das ist nicht der Gucky, den wir kennen, sondern ein Wesen, das durch die parapsychische Strahlung in der Burg völlig verändert worden ist. Das ist Ariolc mit all seinen Charakterschwächen und nur noch zu einem verschwindend geringen Teil Gucky. Wäre dieser geringe Anteil von ihm nicht noch in der Gesamtpersönlichkeit wirksam, erginge es uns wahrscheinlich noch viel schlechter.«
»Er benimmt sich so, als habe er nichts zu befürchten«, sagte Jagur, der Kommandant der Androiden. »Dabei kann ich mir vorstellen, dass in der Burg jetzt fürchterliche Zustände herrschen. Er ist bestimmt nicht der einzige, der glaubt, Ariolc zu sein.«
»Ganz sicher nicht«, entgegnete Rhodan. »Und mit jedem Mutanten, den er holt, wird die Zahl der Ariolcs größer.«
»Ich verstehe nicht, dass Gucky nicht paralysiert wurde«, sagte Roi Danton. »Die in der Burg müssten eigentlich alle auf der Nase liegen.«
»Könnte die Burg aus einem Material bestehen, das für Paralysestrahlen undurchlässig ist?«, fragte Rhodan.
Payne Hamiller schüttelte den Kopf.
»Kaum vorstellbar«, erwiderte er. »Ich vermute eher, dass es in der Burg Umlenkeinrichtungen gibt, die die Paralysestrahlung ableiten.«
»Es ist so«, bestätigte Jagur. »Ich habe von solchen Umlenkern gehört. Sie könnten Bestandteil des Drugun-Umsetzers sein, aber das weiß ich nicht genau.«
Rhodan blickte Jagur nachdenklich an.
Er war überzeugt davon, dass der Kommandant der Androiden sehr wohl wusste, welche technischen Verteidigungseinrichtungen es in der kosmischen Burg gab, und wo diese zu finden waren. Jagur dachte jedoch nicht daran, irgend etwas zu verraten, weil es ihm nur darum ging, die Lage in der Burg zu bereinigen. Sobald das erreicht war, würde er keine Sekunde länger an Zusammenarbeit denken.
*
Alaska Saedelaere war mehr denn je davon überzeugt, Ariolc zu sein.
Er war auf dem Wege zur Zentrale der kosmischen Burg, die er von Ras Tschubai besetzt wusste. Es beunruhigte ihn zutiefst, dass der Teleporter zu erkennen gegeben hatte, dass er meinte, Ariolc zu sein.
Es missfiel Alaska, dass ein offenbar Wahnsinniger die Macht über die Burg in Händen hielt. Er war entschlossen, diesen Zustand so bald wie möglich zu beenden.
Ras Tschubai war nicht Herr seiner Sinne. Dennoch war der Teleporter noch in der Lage, so zu handeln, dass man ihn als Gegner ernst nehmen musste. Alaska wollte ihm gegenübertreten und die Maske abnehmen. Er wusste, dass Ras beim Anblick des flammenden Cappinfragments in einen Geisteszustand verfallen würde, in dem niemand ihn noch als Gegner zu fürchten brauchte.
Alaska Saedelaere betrat eine Halle, die unmittelbar an die Nabe der speichenradförmigen Burg grenzte. Er kam in eine künstlich angelegte Landschaft von eigenartiger Schönheit.
An den Ufern eines Sees stiegen mehrfarbige Felsen bis zu einer Höhe von etwa zweihundert Metern auf. Wasserfälle stürzten von oben herab. Sie brachen sich an farbigen Felsstufen, so dass sie mal grün, mal gelb und mal leuchtend rot aussahen. Aus zahllosen Spalten im Fels wucherten exotische Pflanzen.
Tiere kletterten auf den Felsen herum, als seien sie auf der Suche nach Nahrung. Alaska Saedelaere zweifelte nicht daran, dass es Roboter waren.
Er vergaß, dass er zur Hauptleitzentrale hatte gehen wollen. Er glaubte, sich daran erinnern zu können, dass er diese Landschaft angelegt hatte. Jetzt fiel ihm auf, dass er viele Dinge ganz anders hatte gestalten wollen. Die Farben der Felsen gefielen ihm nicht, und das Rauschen des Wassers hatte nicht den Klang, den er sich wünschte.
Er klatschte in die Hände und wartete, dass Roboter und Androiden erschienen, um seine Befehle entgegenzunehmen.
Er wartete vergebens.
Zornig blickte er sich um. Etwa fünfzig Meter von ihm entfernt, hockten zwei Androiden an einem offenen Feuer. Sie trugen grüne Gewänder.
»Kommt hierher«, rief er ihnen zu.
Sie reagierten nicht auf seinen Befehl.
Alaska fühlte, dass ihn der Zorn zu übermannen drohte. Er ging auf die beiden Androiden zu, um sie zu bestrafen.
Als er sie fast erreicht hatte, platzte hinter ihm etwas mit ohrenbetäubendem Lärm auseinander. Er fuhr herum.
Eine Wand war auseinandergebrochen. Icho Tolot kletterte durch die entstandene Öffnung. Der Haluter hatte seine Zellstruktur verändert. Er bestand nunmehr aus einer Materie, die härter als Terkonitstahl war.
Zwischen den Zähnen zermalmte er ein Stück blauen Fels. Er drehte und wendete sich hin und her, als könne er sich nicht entschließen, in eine bestimmte Richtung weiterzulaufen.
Alaska ging ihm langsam entgegen.
»Narr«, sagte er. »Habe ich dir erlaubt, sinnlose Zerstörungen anzurichten?«
Icho Tolot lachte dumpf.
»Aus dem Weg, Alaska«, befahl er, »sonst vergesse ich, dass wir befreundet sind.«
Alaska Saedelaere griff zur Hüfte.
Icho Tolot erkannte die Bedrohung. Er stürmte los und raste quer durch die Halle. Der Transmittergeschädigte versuchte, ihm auszuweichen, schaffte es jedoch nicht ganz. Der Haluter erfasste ihn und schleuderte ihn zur Seite. Alaska wirbelte hilflos durch die Luft. Er stürzte in den künstlichen See.
Icho Tolot rannte brüllend weiter. Er versuchte gar nicht erst, einen der Ausgänge zu öffnen. Sein gewaltiger Körper bohrte sich wie ein Geschoss durch die Wand und zertrümmerte sie.
Die beiden Androiden blickten wie gelähmt vor Entsetzen auf das Loch in der Wand, durch das der Haluter verschwunden war.
Alaska Saedelaere kroch mühsam aus dem Wasser. Er konnte sich nicht auf den Beinen halten. Die Androiden kamen zu ihm und halfen ihm auf. Sie stützten ihn, als sie merkten, dass er nicht allein stehen konnte.
»Ich muss etwas tun«, sagte er leise und kaum verständlich. »Dieses Ungeheuer muss aus der Burg verschwinden, oder es ist mit uns allen vorbei.«
Er griff nach seinem Gürtel, doch die Waffe war nicht mehr da. Er wusste nicht, ob er sie im Wasser verloren hatte, oder ob sie ihm vorher abgenommen worden war. Nur schwach erinnerte er sich an ein Interkomgespräch mit Ras Tschubai, der sich eingebildet hatte, Ariolc zu sein.
»Ich muss etwas Verrücktes tun«, fuhr er fort. »Etwas, womit sie nicht rechnen. Sie glauben, dass ich mich ihnen hier zum Kampf stellen werde. Aber das werde ich nicht tun. Wo sind die Beiboote, mit denen ihr gekommen seid?«
»Kommandant Jagur hat befohlen, sie zwischen den Speichen des Rades zu parken«, antwortete einer der beiden Androiden.
»Bringt mich zum nächsten Raumschiff«, befahl Alaska. »Schnell. Wir fliegen zur BASIS.«
»Was ist die BASIS?«, fragten die Androiden wie aus einem Mund, während sie mit dem Transmittergeschädigten aus dem Raum eilten.
»Die BASIS ist das Raumschiff der Terraner«, erwiderte Alaska. Er verstummte und horchte überrascht in sich hinein. Er hoffte, ergründen zu können, woher er diese Information hatte, aber es fiel ihm nicht ein.
Die Schmerzen quälten ihn derart, dass er sich nicht konzentrieren konnte. Das wurde auch nicht viel besser, als er in dem scheibenförmigen Raumschiff der Androiden saß.
Erst als er sich von der Burg entfernte, erholte er sich ein wenig. Immerhin gelang es ihm nun, die Funkgeräte einzuschalten und die BASIS zu rufen.
»Hier spricht Ariolc«, meldete er sich, als das Gesicht Perry Rhodans auf der Bildfläche erschien. »Ich komme, weil die Zustände in der Burg mich dazu zwingen. Öffne die Schleuse, damit ich an Bord kommen kann.«
»Wie du befiehlst, Ariolc«, antwortete Rhodan.
»Ich warne dich vor falschem Spiel«, sagte Alaska drohend. »Ich werde jeden vernichten, der sich mir entgegenzustellen wagt.«
»Wir kennen deine Macht«, erwiderte Rhodan.
Alaska schaltete ab. Schmerzen überfluteten seinen Körper, so dass er kaum atmen konnte. Vor seinen Augen tanzten feurige Lichter. Er nahm kaum noch wahr, was um ihn herum geschah.
Seine Sinne klärten sich erst wieder etwas, als die Androiden ihm mitteilten, dass das Raumschiff in einer Schleuse der BASIS gelandet war.
»Es ist gut«, sagte er. »Helft mir.«
Die beiden Androiden führten ihn aus dem Raumschiff. Perry Rhodan kam ihnen entgegen, als sie das Schiff verlassen hatten. Er lächelte.
»Willkommen an Bord, Ariolc«, sagte er.
Alaska schob die beiden Androiden zur Seite.
In diesem Moment traten zwei Roboter aus einer verborgenen Tür hervor. Sie paralysierten den Transmittergeschädigten und die beiden Androiden.