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Anaximander war also des Thales Schüler. Er war der Sohn des Praxiades aus Milet. Als Prinzip des Seienden bezeichnete er das Unendliche9, aus dem die Himmel und die Welten in ihnen entstanden seien. Dies Unendliche sei ewig und nicht alternd und umfasse alle Welten. Er sagt, es sei allen Dingen die Zeit ihrer Entstehung, ihres Daseins und Untergangs bestimmt10. Er hat also als Prinzip und Grundstoff des Seienden das Unendliche angegeben und zuerst die Bezeichnung „Prinzip“11 gebraucht. Ewig ist auch die Bewegung, und durch sie sind die Himmel entstanden. Die Erde schwebt in der Mitte, durch nichts gestützt, und verharrt in dieser Lage wegen des gleichmäßigen Abstandes aller Dinge; sie ist gewölbt, rund, wie eine Säulentrommel. Auf der einen Kreisfläche stehen wir, die andere liegt dieser gegenüber. Die Sterne sind ein Feuerkreis, vom Feuer, das die Welt umschließt, geschieden, aber von Luft umgeben. Die Sterne werden durch röhrenförmige Öffnungen, Durchsichten sichtbar. Durch Verstopfung der Öffnungen entstehen die Finsternisse. Der Mond erscheint bald voll, bald verkleinert, je nachdem die Öffnungen verschlossen oder offen sind. Der Sonnenkreis ist siebenundzwanzigmal größer als der Mondkreis und ist zu oberst, zu unterst die Kreise der Fixsterne. Die Lebewesen entstehen [aus dem Feuchten]12 infolge der Ausdünstung durch die Sonnenwärme. Der Mensch ist ursprünglich einem anderen Lebewesen, nämlich dem Fische, ähnlich gewesen. Die Winde entstehen durch die Ausscheidung der ganz feinen Dünste aus der Luft und durch deren Bewegung, wenn sie zusammenströmen; der Regen entsteht aus dem Dunst, der von der Erde zum Himmel13 aufsteigt; es blitzt, wenn sich der Wind auf die Wolken stürzt und sie trennt. Anaximander ist im Jahr 3 der 42. Olympiade geboren.

Widerlegung aller Häresien

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