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Оглавление1. Einführung
Einleitung
Die Spiroergometrie ist eine Untersuchung zur differenzierten Leistungs- und Funktionsdiagnostik. Zum einen dient sie zu einer objektiven und reproduzierbaren Bestimmung der Leistungs-fähigkeit. Dies wird unter anderem im Rahmen von präoperativer Diagnostik zur Risikoabschätzung, im Rahmen von insbesondere kardiologischer Prognosebeurteilung, zur Trainingsplanung und im Gutachtenwesen genutzt. Zum anderen ist eine differentialdiagnostische Zuordnung von Leistungseinschränkungen möglich. Dies betrifft insbesondere die klinische und praktische Anwendung. Während die Bestimmung der Leistungsfähigkeit recht einfach ist, wird im Folgenden der Schwerpunkt auf der differenzierten Funktionsdiagnostik liegen.
Vorbereitung
Wie bei jeder anderen medizinischen Untersuchung ist das Ergebnis prinzipiell abhängig von der Vorbereitung. Dazu gehören stets
aktuelle Anamnese
frühere Anamnese
körperlicher Befund: Allgemeinzustand, Auskultation von Lunge und Herz, Blutdruck, Puls
basis-anthropometrische Daten: Geschlecht, Alter, Größe, Gewicht
Vorbefunde: Spirometrie, Bodyplethysmographie, Diffusionsmessung, Blutgasanalyse in Ruhe, ggf. weitere Lungenfunktionsdaten, EKG, ggf. Echokardiographie, Röntgen-Thorax, ggf. Thorax-CT, ggf. Lungenszintigraphie
Technische Durchführung
Der Patient / Proband wird einer definierten Belastung unterzogen. Dabei kommen in Frage: Fahrradergometer, Laufband oder auch eine sonstige definierte Belastung. Im Bereich der Pneumologie werden vorwiegend Fahrradergometrien im Sitzen durchgeführt, auf die wir uns hier beziehen. Unter kardiologischen Fragestellungen wird oft eine halb-liegende Untersuchungsposition bevorzugt. Laufband-Ergometrien sind die Domäne der Trainingsberatung, ebenso wie tragbare Spiroergometrie-Messgeräte.
Protokolle
Prinzipiell unterscheidet man konstante Belastungen, Stufenprotokolle und Rampenprotokolle (mit kontinuierlich ansteigender Last). Die Diskussion, welche Vorteile die jeweiligen Protokolle besitzen und ob eine Anpassung an den aktuellen Proband notwendig ist, wird fast philosophisch geführt. In unseren Augen bieten sich für den klinischen Alltag symptomlimitierte Rampenprotokolle an (d.h. der Patient sagt, wann er erschöpft ist). Man kann eine „Aufwärmphase“ von 2 Minuten „ohne Last“ einschließen (unloaded paddeling). Auch hier wird der Nutzen kontrovers diskutiert.
Für typische Patienten empfehlen wir:
9-Felder-Grafik nach Wasserman
Da die Leistungsphysiologie ein dynamischer Prozess ist, bietet sich eine grafische Auswertung an. Die Arbeitsgruppe um K. Wasserman entwickelte hierzu eine Zusammenstellung von neun Grafiken. Die Grafiken werden durchnumeriert, wie oben gezeigt. Auf deren Bedeutung wird im folgenden Kapitel ausführlich eingegangen.
Numerische Auswertung
Neben den direkt erhobenen Parametern kann eine Vielzahl von sekundären Parametern aus diesen Daten errechnet werden.
Ergänzend zur grafischen Auswertung wird auf die reinen Zahlenwerte eingegangen. In Kapitel 6 werden die wichtigsten Parameter kurz erklärt. Normwerte werden im Text an passender Stelle beschrieben, soweit dies sinnvoll ist.