Читать книгу Lesbische Liebe | Erotische Geschichten - Holly Rose - Страница 4
Оглавлениеmit der Chefin
»Leonie!«
Maria Funk rief leicht gereizt nach ihrer Assistentin, die sich in den letzten Zügen ihrer Ausbildung befand.
Wo blieb das Mädchen denn nur wieder?
München stand Kopf. Der gesamte Nahverkehr war lahmgelegt. U-Bahnen fuhren nicht mehr, Züge waren vollgestopft mit Menschen. Es drohte ein Verkehrskollaps, weil jeder, der über einen fahrbaren Untersatz verfügte, diesen heute aus der Garage holte, auch wenn er sonst lieber mit Öffis fuhr. Der Streik der U-Bahn-Mitarbeiter und der Deutschen Bahn hatte die Münchner kalt erwischt. Auch Maria Funk gehörte dazu.
Sie musste heute Abend noch nach Kiefersfelden. Die Podiumsdiskussion, welche unter anderem vom Bayerischen Rundfunk ausgestrahlt wurde, war wichtig für das Image ihrer Kanzlei und für sie selbst – ohne Auto hatte sie jedoch keine Chance, überhaupt dorthin zu gelangen.
Bahnen, die zuvor wenigstens noch unregelmäßig gefahren waren, hatten den Betrieb mittlerweile eingestellt. Auch der Nahverkehr war inzwischen ganz zum Erliegen gekommen. Nichts lief mehr!
Mit dem Fahrrad konnte sie ja nun schlecht fahren – und irgendjemanden um einen Gefallen zu bitten, auf so eine Idee verfiel Maria Funk einfach nicht. Sie war eine Macherin, konnte sich stets auf ihr Näschen verlassen. War die Steuerfrau an Deck der Kanzlei und delegierte die Aufgaben immer noch selbst.
An diesem Montagmorgen im Mai – dem ersten schönen Tag des Jahres – lief jedoch so ziemlich alles aus dem Ruder. Und das bereits so früh am Morgen, dass Maria nur denken konnte: Na, dann Prost Mahlzeit!
Sie hätte Leonie vierteilen können! Das Mädchen war immer noch nicht in Sichtweite!
Zwei Minuten später klopfte Leonie an die Tür ihrer Chefin.
»Entschuldigung, Frau Funk – aber ich war ... war gerade auf der Toilette. Sie haben nach mir gerufen?«
»Ja, in der Tat.« Maria Funk wirkte angefressen und Leonie zog sofort den Kopf ein. Wenn die Chefin in so einer Stimmung war, tat man gut daran, sich so unsichtbar wie möglich zu machen.
»Leonie, hängen Sie sich bitte ans Telefon – telefonieren Sie jede Autovermietung Münchens und im Umkreis ab. Ich benötige für den frühen Abend einen Leihwagen. Dabei ist es mit völlig egal, ob Ober- oder Unterklasse, Hauptsache das Ding rollt. Sie haften mir persönlich dafür, dass ich noch heute irgendwie nach Kiefersfelden komme. Die Podiumsdiskussion, an der ich teilnehme, wird vom Bayerischen Rundfunk live übertragen. Es wäre geradezu desaströs, wenn ich nicht dabei wäre. Sehr schlecht fürs Image, viel schlechter jedoch für meinen zukünftigen Mandanten und für mich.«
Sofort bekam Leonie Magenschmerzen. Immer wieder dieser unsägliche Druck. »Sie können gern meinen Wagen haben«, bot sie ihrer Chefin an. »Der Frosch fährt, steht vor der Tür – ich meine, in dieser Notlage ...?«
»Nein! Nein!«
Maria Funk hatte so ihre Eigenheiten. Sie konnte und wollte einfach nichts annehmen. Im Normalfall hätte sie ihre Beine in die Hand genommen und sich selbst um diese Angelegenheit gekümmert, doch auf Maria wartete ein voller Terminkalender. Es nervte sie bereits, dass sie zu Gericht gefahren werden musste.
Sie bestimmte gern selbst über sich, hatte sich mit ihren fünfunddreißig Jahren bereits einen soliden Ruf als Rechtsanwältin erarbeitet und stand nun vor dem nächsten Quantensprung. Luipold Wasn, der Baulöwe Nr. 1 in Münchens Schickeria, wollte einen maroden Stadtteil abreißen und diesen mit Penthouses und Lofts füllen. Darum würde es auch in der Podiumsdiskussion in Kiefersfelden gehen und deshalb war Marias Anwesenheit dort von so immenser Wichtigkeit.
Denn würde Wasn sie zu seiner Anwältin machen, gälte Maria etwas in München – sie, deren Wurzeln in Norddeutschland lagen und die es vor einigen Jahren nach München verschlagen hatte.
Es wäre die Chance, mit einem Schlag eine ganz neue Klientel zu gewinnen.
»Also, ich verlasse mich da auf Sie, Leonie! Punkt achtzehn Uhr möchte ich hier ein Fahrzeug vor der Tür stehen sehen. Sind denn diese Autovermietungen nicht in der Lage, auf solche Extremsituationen zu reagieren? Ich verstehe das nicht!«
Leonie versuchte es mit einem Einwurf und meinte: »Aber der Streik war so nicht vorhersehbar ...«
»Papperlapapp«, erwiderte Maria und wedelte imaginäre Fusselteile von sich. »Das kam doch gestern Abend bereits in den Spätnachrichten, dass so etwas zu erwarten sei.«
Leonie hielt den Mund, drehte sich auf ihren hohen Absätzen um und ging zu ihrem Schreibtisch. Sie setzte sich an ihren Computer, wählte eine Suchmaschine aus und telefonierte eine Autovermietung nach der anderen ab.
Überall bekam sie die gleiche Antwort. »Wir haben keine Fahrzeuge mehr. Es interessiert uns nicht die Bohne, wer Ihre Chefin ist. Ja, Kruzifix Noamal, dann soll die gute Frau eben mit dem Radl nach Kiefersfelden fahren. Wir können uns kein Fahrzeug aus den Rippen schneiden.«
Kommentare dieser Art waren noch harmlos. Die Stadt dampfte, die Köpfe kochten und Leonie schwitzte immer mehr. Sporadisch schaute ihre Chefin aus ihrer Bürotür heraus. Je weiter der Tag voranschritt, desto mutloser wurde Leonie und Maria Funks Stirnfalte immer tiefer.
Das gibt es doch nicht, sagte Maria zu sich selbst. Wie unflexibel! Absolut nichts für schwache Nerven, dieser Tag. Irgendwo musste doch so eine Scheißkarre aufzutreiben sein!
Doch wie sich herausstellen sollte, war eben das nicht möglich. Jeder fahrbare Untersatz war vergeben. Taxiunternehmen machten das Geschäft ihres Lebens und Maria geriet langsam in Wallung.
Benno, der zweite Auszubildende, fuhr seine Chefin zu Gericht und Maria erfasste das volle Ausmaß dieser leidvollen Misere.
Nichts, aber auch nichts lief mehr auf Münchens Straßen. Überall wildes Gehupe, unflätige Wortwahlen, verstopfte Straßen – sie war genauso genervt wie alle anderen Verkehrsteilnehmer auch.
»Ja, Herrgott, so fahren Sie doch eine andere Strecke. Ich kann den Termin sonst nicht halten!«, herrschte sie Benno an, obwohl dieser sich wahrlich bemühte, seiner Chefin zu Diensten zu sein.
»Ich kann da leider gar nichts machen, tut mir leid, Frau Funk. Wäre es in diesem Fall nicht besser, sie gingen zu Fuß? Wenn Sie die Abkürzung nehmen, sind Sie in zehn Minuten bei Gericht.«
Maria schaute Benno konsterniert an. Da hätte er auch sagen können, sie solle bei zehn Grad minus in den Eisbach springen.
»Sagen Sie mal, sind Sie noch bei Trost! Es regnet! Mein Talar ... soll ich den als Regenschutz benutzen oder was? Benno, wo sagten Sie, werden Sie ausgebildet?«
Marias Augen blitzten und Benno hätte sich gern unsichtbar gemacht. Er wusste, dass sie es nicht schaffen würden.
***
Eine Sekunde vor Beginn der Sitzung stürmte Maria Funk mit wehenden Fahnen in den Gerichtssaal – und erlebte eine Überraschung. Der Saal war leer – allein der Richter saß hinter seinem Tisch und studierte gelangweilt die Akten.
»Haben Sie es tatsächlich wieder mal geschafft, pünktlich zu sein, liebe Frau Funk! Na bravo ... Ihr Kollege braucht leider etwas länger. Aber bitte! Nehmen Sie doch Platz, leisten Sie mir Gesellschaft.«
Maria hätte in diesem Moment um sich treten, etwas gegen die Wand donnern oder dem Richter entgegenschleudern können. Sie verspüre wenig Lust, ihm Gesellschaft zu leisten. Da hatte sie sich so sehr bemüht, und Winter, der Gegenanwalt, war wieder mal unpünktlich. Genervt ließ sie sich auf einen Stuhl sinken und hielt Small Talk mit dem Richter, der sie völlig aus dem Plädoyer herausbrachte, welches sie sich so mühsam im Kopf zurechtgelegt hatte.
Eine halbe Stunde später stieß dann endlich auch Manfred Winter zu ihnen, der sich noch nicht einmal für seine Verspätung entschuldigte, sondern allen Anwesenden einen entspannten guten Morgen wünschte.
Na toll!, dachte Maria, diese Woche fängt wirklich gut an. Eigentlich sagt man mir ja Stressresistenz nach – aber ist das tatsächlich so? Vielleicht – vielleicht auch nicht.
Im Augenblick musste sie sich darauf konzentrieren, einen Freispruch für Frau Maierhofer herauszuholen. Doch ihre Gedanken schweiften immer wieder zu Leonie und ihren Bemühungen ab, irgendeinen fahrbaren Untersatz aufzutreiben.
Maria Funk sprühte vor Leidenschaft, als sie das Plädoyer für ihre Mandantin hielt, die im Münchner Stadtpark einem Passanten den nackten Hintern gezeigt hatte, als dieser sie als alte Fettel bezeichnet hatte.
Schließlich gewann Maria den Prozess. Offenbar war der Richter ihr wohlgesonnen – vielleicht hatte der Small Talk ihr ein paar Pluspunkte eingebracht. Jedenfalls sprach er Frau Maierhofer frei, ordnete jedoch eine psychiatrische Begutachtung an. Damit konnten sowohl Frau Maierhofer wie auch Maria Funk gut leben. Die Verhandlung wurde geschlossen und Maria griff sofort zum Handy.
Sie wählte auf der Kurzwahltaste die 4 – Leonies Durchwahlnummer – und das Mädchen war sofort da. »Na, irgendwas erreicht!«, bellte Maria.
Leonie mochte es der Chefin kaum sagen, doch nirgendwo war ein Leihwagen aufzutreiben. Kein hochpreisiges Fahrzeug, kein Kleinwagen – nichts, gar nichts! Erst am Morgen des kommenden Tages wurden die ersten Fahrzeuge zurückerwartet. Nach einem tiefen Seufzer meinte Maria Funk leise: »Und was ist mit Bad Tölz, Bad Aibling, diese ganzen Orte ...«
»Tut mir wirklich sehr leid ... ich habe alles versucht und hätte Ihnen gern etwas anderes mitgeteilt«, meinte Leonie leise, doch sie wusste, wie hohl dies in den Augen der Anwältin klingen musste.
»Ja, dann ... Warum habe ich eigentlich immer das Gefühl, mich selbst um alles kümmern zu müssen! Ach, übrigens, wir haben den Prozess gewonnen. Sie können also die Rechnung für Frau Maierhofer schreiben und mir zur Unterschrift vorlegen.«
Leonie wollte Maria gratulieren, doch diese hatte bereits aufgelegt.
Solche Tage versetzten selbst die Anwältin in eine extreme Stresssituation. Da wurde sie zu einer wahren Wildkatze – jedem, der ihr dann in die Quere kam, hätte sie die Augen auskratzen können.
In solchen Momenten, wo sie sich hilflos fühlte, sehnte sie sich nach warmer, weicher Haut, die sie tröstete, die sie auffing – die sie ganz Frau sein ließ.
Mit Mitte dreißig hatte Maria schon so einiges erreicht. Ein Einser-Abitur hatte ihr die Welt der Advokaten und Gerichte geöffnet. Sie würde nicht immer Verteidigerin bleiben, strebte eher den Beruf der Richterin an – doch alles zu seiner Zeit. Zuerst einmal musste sie sich in München einen Namen machen und da war der Baulöwe Luipold Wasn gerade der rechte Mann. Wenn sie allerdings diese Podiumsdiskussion versäumte, könnte es sein, dass er ihr noch vom Haken sprang. Das sollte nach Möglichkeit nicht passieren.
Maria war kein einfacher Mensch. Sie wusste es ja selbst am besten, hatte früh auf eigenen Beinen stehen müssen.
Ihre Mutter war gestorben, als sie fünfzehn war, und Maria hatte sich ab da um ihre beiden kleinen Geschwister gekümmert. Ihr Vater soff sich nach dem Tod seiner Frau ebenfalls in die Arme des Allmächtigen und sie wurden bei einer Tante untergebracht, die herhalten musste, damit die drei Geschwister nicht getrennt wurden.
Maria kämpfte, absolvierte die Schule mit einem grandiosen Abschluss, schaffte die Uni und baute sich im Anschluss daran ihre Kanzlei auf.
Ihre beiden Brüder studierten mittlerweile in Harvard und würden alsbald den Masterabschluss in der Tasche haben. Sie hatte ihr Bestes gegeben – jetzt war sie an der Reihe.
Maria war lesbisch, stand dazu und vertrat die Auffassung, dass die Männerwelt sie nicht gerade mit Samthandschuhen anfasste. Ihr Vater – leuchtendes Beispiel dafür, wie man sein Leben nicht leben sollte, repräsentierte Marias Ansicht nach den Typus Mensch, den sie geradezu verabscheute.
Sie jedenfalls stand zu ihrer Neigung und ließ sich diese auch von niemandem madig machen – ihretwegen hätte man alle Männer auf den Mond schießen können – ohne Rückflugticket versteht sich.
Ihre Arbeitswut war legendär. Mochte Maria über noch so wenig Freizeit verfügen, sie schaffte es immer wieder, entspannt und souverän daherzukommen – das machte einen Großteil des guten Rufes ihrer Kanzlei aus.
Auch war sie nicht der Typ, der abends um 20.15 Uhr die Tagesschau einschaltete, um sich dann von einem abstrusen, nichtssagenden Film in die Nacht tragen zu lassen. Maria war ein Workaholic. Sie überließ nichts dem Zufall.
Jetzt, nachdem die Verhandlung erfolgreich geendet hatte, spielte sie immer noch Möglichkeiten durch, wie sie nach Kiefersfelden gelangen könnte, ohne jemanden bitten zu müssen. Doch sie sah keine andere Möglichkeit mehr, als Leonie zu fragen, ob diese sie mit ihrem betagten Käfer fahren und die Nacht über vor Ort bleiben könnte. Maria fuhr ungern nachts – da bekam sie regelrechte Panik – doch das ging nun wirklich niemanden etwas an.
Rasch ging sie noch bei Dallmayr vorbei, kaufte ein paar Naschereien und ihren Lieblingskaffee, dann machte sie sich zu Fuß auf zu ihrer Kanzlei, welche sie nach einer halben Stunde strammen Fußmarsches erreichte. Wider Erwarten ging es ihr danach um einiges besser.
Leonie, die ihre Chefin bereits auf der Straße kommen gesehen hatte, verspannte sich sofort. Sicherlich würde alsbald eine regelrechte Kanonade auf sie herniederprasseln. Sie überlegte bereits, wie ihre Verteidigung aussehen könnte. Dabei gab es eigentlich gar nichts zu verteidigen – sie hatte alles Menschenmögliche versucht.
»Leonie, kommen Sie bitte sofort in mein Büro!« Maria Funks Stimme war kalt wie Eis. »Haben Sie heute noch etwas vor?«, fragte Maria und trommelte ungeduldig mit ihren Fingernägeln auf dem Mahagonitisch herum.
Selbst wenn dem so wäre, würde sich Leonie nie gestatten, in diesem Moment etwas anderes als Nein zu sagen. »Nein!«, sagte sie deshalb. »Was auch immer es ist – ich stehe ganz zu Ihrer Verfügung.«
Maria schmunzelte. Nichts anderes hatte sie von ihrem Eigengewächs erwartet. »Gut, dann packen Sie ein paar Kleinigkeiten zusammen – Sie werden mich nach Kiefersfelden fahren. Ich hoffe, dass Ihr Herbie das noch mitmacht, bevor er in die ewigen Jagdgründe einfährt. Und selbstverständlich parken wir nicht vor dem Hotel, muss ja nicht jeder mitbekommen, mit welch einem Gefährt Maria Funk anreist.«
Leonie fühlte sich etwas düpiert, sah jedoch darüber hinweg und dachte bei sich, dass sie sich all die Telefoniererei gern erspart hätte. Sie hatte bereits vormittags gewusst, dass es auf so etwas hinauslaufen würde. Doch die Chefin hatte ja immer recht.
Diese nahm sich die Tagespost und ging in ihr Büro. Nachdem sie dort die Tür hinter sich geschlossen hatte, ließ Maria sich fallen. Fix und fertig von dem anstrengenden Morgen gestand sie sich eine kleine Pause zu, dann rief sie im Blauen Kaiser an und versuchte, noch ein Zimmer nachzubuchen – doch auch hier waren die Auswirkungen des Streiks spürbar.
Die Rezeptionistin teilte ihr mir, alle Podiumsteilnehmer würden über Nacht in Kiefersfelden bleiben. Niemand habe Lust, sich dem Wagnis einer späten Abreise zu stellen und vielleicht irgendwo in der Pampa zu stranden.
Maria Funk atmete einmal tief durch. »Ja, dann, in Herrgotts Namen, stellen Sie doch bitte eine Liege in mein Zimmer und verbuchen Sie es meinetwegen als Doppelzimmer. Ist das denn wenigstens machbar?«
Das war es. Maria konnte sich einen sarkastischen Kommentar nicht verkneifen und würdigte die logistische Großtat entsprechend.
Sie blieb angefressen. Wie sollte das nur erst heute Abend werden.
Angelegentlich strich sie ihren Bleistiftrock glatt, rückte ihre Bluse gerade, schaute auf ihre Pumps, die mit Straßenstaub bedeckt waren, ging dann zu ihrem Schreibtisch hinüber und leckte sich in Vorfreude über die Lippen. Sie zog ihren Rock nach oben und stellte sich an die spitze Eckkante des Tisches. Man würde es nicht für möglich halten – doch Maria Funk hatte Gefühle – wahre Gefühle – echte Gefühle.
Mit leicht gespreizten Beinen stand sie an der Spitze der Tischkante und massierte genussvoll ihre Möse, indem sie diese mit Hingabe an der Ecke des Tisches rieb. Genießerisch warf sie den Kopf nach hinten und stöhnte leise vor sich hin.
Oh ja – das war genau das, was sie jetzt gebraucht hatte. Maria spürte, wie ihre Möse anzuschwellen begann, wie ein Orgasmus unmittelbar bevorstand, und Maria hieß ihn willkommen. Sie ließ ihn langsam kommen, hielt sich mit den Armen am Tisch fest – und als die Ausbrüche erfolgten, hatte sie sich im Griff. Schauer der Lust erfassten ihren Körper und Maria atmete tief ein und aus. Ein herrliches Zwischenspiel, welches sie immer wieder gern zwischendurch spielte.
Sie schüttelte ihr Haar aus und sprach bereits wieder mit Leonie über die Gegensprechanlage. »Sie müssen leider in Kiefersfelden in meinem Zimmer übernachten – die ganze Delegation schläft im Hotel, für Sie war leider nur noch eine Liege zu bekommen. Ich hoffe, damit können Sie leben.«
Als Leonie dies bestätigte, meinte Maria: »Dann fahren Sie bitte jetzt zu mir nach Hause, holen das dunkelblaue Kostüm, die champagnerfarbene Trachtenbluse und meine dunkelblauen High Heels.« Unterwäsche, Strumpfhosen und entsprechende Handtaschen hatte Maria stets in einem kleinen Schrank in ihrem Büro verwahrt. Es konnte immer mal sein, dass irgendetwas gebraucht wurde – fehlten nur noch die Drogerieartikel, die – so nahm sie zumindest an – der Blaue Kaiser gern zur Verfügung stellte.
Leonie klopfte, holte die Schlüssel und versprach, schnell wieder da zu sein. Wobei – es würde sicher eine Stunde dauern, bis sie wieder vor Ort war. Zu Fuß wäre sie schneller gewesen.
***
Interessiert betrat Leonie die Wohnung ihrer Chefin. Geschmackvoll war sie eingerichtet. Glas überwog – dazu ausgesucht elegante Möbel. Dass die Chefin über einen exzellenten Geschmack verfügte, bewies sie jeden Tag aufs Neue allein durch ihre Kleidung. Da überließ sie nichts dem Zufall, alles harmonierte bis ins kleinste Detail.
Als Leonie vorsichtig eine Zimmertür öffnete, erschrak sie und schloss diese sofort wieder. Dann öffnete sie sie ein zweites Mal und pfiff durch die Zähne. Was das Mädchen so in Schieflage gebracht hatte, war ein Zimmer, welches sie vermutlich nie hätte betreten dürfen. Offenbar handelte es sich um das private Spielzimmer ihrer Chefin.
Es gab eine Tanzstange und einen gynäkologischen Stuhl, welcher bereits bessere Tage gesehen hatte. Von einem präparierten Bett hingen Handschellen herab. In den Schränken, allesamt ohne Schlüssel, vermutete Leonie Züchtigungsmaterialien – was sonst sollten sie beinhalten. Der Raum ließ wenig Spielraum für andere Schlussfolgerungen als: Frau Rechtsanwältin hatte so ihre Geheimnisse. Offenbar liebte Maria Funk auch schon mal die harte Seite des Sex.
Leonie grinste leicht.
Sie hatte sogar Verständnis dafür und bemerkte, dass ihre Möse verdächtig zu puckern begann. Heiß und kalt wurde ihr bei dem Gedanken, ihre Chefin würde sie in diesem Raum nehmen, denn schon sehr lange schwärmte sie für diese Frau. Doch es ihr zu sagen, dazu fehlte der jungen Frau letztlich der Mut. Leonie vergötterte Maria Funk. Wenn die Anwältin etwas davon ahnte, dann verstand sie es gut zu verbergen.
Jetzt jedoch versuchte sich Leonie an Marias Worte zu erinnern. Wo sollte sie noch mal suchen? Ach ja! Erste Etage, nicht Erdgeschoss.
Ihr Fehler – jedoch ein sehr delikater.
***
Völlig außer Puste betrat Leonie nach über einer Stunde die Büroräume. Maria rümpfte bereits die Nase und argwöhnte: »Mussten Sie erst noch Flecke entfernen? Haben Sie vielleicht gefunden, was sie gesucht haben? Ich hätte wissen müssen, dass Sie zuerst meine Wohnung durchsuchen, bevor Sie mir meine Kleidungsstücke herbringen!«
Dumme Kuh!, dachte Leonie. Sie war bedient. »Ich an ihrer Stelle würde mich jetzt beeilen, sonst schafft mein alter, lahmer Käfer es nicht mehr, Sie nach Kiefersfelden zu kutschieren«, sagte Leonie bewusst abfällig.
Maria wirbelte herum, stieß einen Finger in Leonies Brust und meinte: »Sie stehen nicht in der Position, mir Anweisungen zu erteilen, verstanden! Werden Sie erst einmal groß, bevor Sie einen zweiten Anlauf wagen. Wir unterhalten uns später.«
»Ich warte unten auf Sie«, erwiderte Leonie resigniert und ließ Maria allein. In diesen Momenten ließ man sie am besten ihren Bock ausleben, danach schnaubte sie noch etwas und kam allmählich wieder runter.
Man konnte Maria Funk nicht ändern.
***
Kiefersfelden, Blauer Kaiser
Alles war gut.
Leonie Winter hatte sie gut und rechtzeitig zum Beginn der Podiumsrunde hergebracht, dafür war Maria gern bereit, ihr ein Lob auszusprechen. Die Talkrunde rund um die Bebauungspläne des Münchner Platzhirschen Wasn lief in ungewöhnlich entspannter Atmosphäre ab.
Natürlich gab es den ein oder anderen Einwurf – doch erstaunlicherweise war man sich in der Sache einig, dass es nicht die schlechteste Lösung darstellte, den maroden Stadtteil abzureißen und dort ein anspruchsvolles Flair zu kreieren.
Wasn blickte wohlwollend auf Maria Funk und sprach ihr das Vertrauen aus. Maria errötete leicht – sie war stolz auf sich und ihr Team. Das wäre ihr Durchbruch – dafür hatte sie gekämpft. Wasn würde ihr die Tür öffnen zu anderen großen Fischen in der Münchner Schickeria.
Was für ein verrückter Tag! Vorbei die Zeiten, in denen sie abends Handzettel ihrer Kanzlei verteilte, kleinen Straftätern zum Freispruch verhalf ... ab sofort war der größte Bauunternehmer Münchens ihr Klient!
Maria bedankte sich für die Vorschusslorbeeren, versprach, ihr Bestes zu geben – und nach einem späten Abendessen verabschiedete man sich und ein jeder ging seiner Wege.
Bis auf Frau Anwältin und Leonie Winter. Diese hatten denselben Weg und Leonie war schon sehr aufregt. Sie hatte so eine »Elefantenrunde« das erste Mal live miterlebt und Maria in Aktion gesehen. Sie war überrascht über so viel Professionalität.
***
Maria war geschafft. Verschwitzt ging sie in Richtung Badezimmer, um sich eine warme Dusche zu gönnen, nicht ohne ihre Klamotten planlos im Raum verteilt zu haben. Es machte ihr nichts aus, dass Leonie sie nackt sah.
Als die Tür des Badezimmers leise aufgezogen wurde, schmunzelte Maria. Sie wusste, wer dort Einlass begehrte, und sie hinderte Leonie nicht daran.
»Ich habe mir schon gedacht, dass du kommen wirst«, meinte Maria und lockte Leonie unter den warmen Duschstrahl. »Du hast dich wirklich gut gehalten, Leonie.«
Doch Leonie wollte kein Wortgeplänkel und küsste ihre Chefin voller Inbrunst. Sie wollte sie und sie sollte sie bekommen.
Mit ihrer Zunge fuhr Leonie sanft an Marias Oberarmen entlang, küsste sie auf die empfindliche Stelle an ihrem Hals und schnurrte wie ein kleines Kätzchen. »Ich hätte nicht gedacht, dass die ganze Geschichte so anstrengend sein würde, Frau Funk, aber ich bin froh, dass ich es miterleben durfte«, meinte Leonie und drückte Maria ganz fest an sich.
»Maria und du, bitte«, bot Maria Leonie an. »Wir sind außerhalb der Büroräume und nichts wirkt so abtörnend, als wenn sich zwei Liebende siezen.«
Leonie lachte herzlich. Sie war ein Eigengewächs aus Marias Talentschmiede. Regelmäßig besuchte die Anwältin Berufsschulen, um zu sehen, ob etwas für sie dabei war. Leonie hatte sie vor gut einem Jahr entdeckt – und hatte wieder mal ein gutes Näschen bewiesen. Sie entwickelte sich prächtig, würde einmal zu ihrer rechten Hand werden.
Und dass Leonie ebenfalls lesbisch war, nun ... wer wusste schon, wozu das führen würde. Maria hatte sie zufällig einmal mit einer Freundin am Stachus beobachtet – es war keine große Sache, doch die Gestik der beiden sprach eine eindeutige Sprache. Maria hegte schon lange den Wunsch in sich, Leonie auszutesten. Heute würde sie dazu Gelegenheit bekommen. Einschlägige Erfahrungen schien sie ja zu besitzen, auch wenn sie fünfzehn Jahre jünger war.
Sanft seifte Maria Leonie ein. Ein erotisierender Vanilleduft entfaltete sich in der Duschkabine und Leonie stützte sich an der Glaswand der Kabine ab, damit Maria auch die untere Hälfte erreichen konnte.
Lustvoll knetete die Rechtsanwältin Leonies Po, fuhr sanft mit der Handkante über deren Möse und führte einen Finger in sie ein. Feucht! Wasserläufen gleich floss die Flüssigkeit des Mädchens bereits an ihren Innenschenkeln herab und Maria verspürte einen dringlichen Wunsch.
Sie massierte das Duschgel in Leonies Haut, wusch ihr die Haare und strich dabei immer wieder sanft über die herrlich zarte Haut ihrer Auszubildenden. Samtig, anschmiegsam, so herrlich weich – und das nach einem so anstrengenden Tag. Der Liebreiz der Jugend, sagte sich Maria und stöhnte leicht auf.
An Schlaf war in dieser Nacht wohl nicht mehr zu denken.
Leonies Feuchtigkeit war legendär. All ihre Liebhaberinnen vergötterten sie dafür, auch Marias Lust stellte sich schnell ein. Leonies Atem ging ruhig, sie taxierte Maria sehr genau. »Weißt du eigentlich, wie lange ich mich schon nach dir verzehre?«, bedeutete Leonie ihrer Chefin. »Du hattest wirklich keine Ahnung?«
»Sollte ich?«, erwiderte Maria leise und schaute Leonie mit schräg gelegtem Kopf lasziv an.
»Ja, hast du denn nie mitbekommen, wie unterwürfig ich dir gegenüber bin? Ich will dich, Maria, und ich brauche dich. Diese extreme Spannung in mir, die muss raus – und nur du kannst mir die brennenden Pfeile entreißen, die in mir lodern und mich fix und fertig machen.«
Maria lachte leise. »So schlimm?«
»Schlimmer«, wisperte Leonie und führte die Hand ihrer Chefin an ihr Geschlecht.
»Wow, habe ich schon bemerkt«, meinte Maria, »nicht schlecht! Komm mal her, Süße! Du bist heute mein Gast – mein besonderer Gast, okay?«
Marias heißer Atem und ihre einladende Wärme machten Leonie verrückt. Dann erinnerte sich das Mädchen wieder an das geheime Zimmer, welches sie garantiert nicht entdecken sollte, und klatschte Maria mit dem nassen Waschlappen hart auf den Hintern.
Maria quietschte ein wenig und schaute dann überrascht auf. »Woher weißt du es?«
»Bin im falschen Zimmer gelandet, dabei habe ich so einiges gesehen, was offenbar nicht für fremde Augen bestimmt ist. Doch meine Neugierde war geweckt. Wenn du also ein Feuerwerk entzünden möchtest – ich bin hier.«
Maria schnalzte mit der Zunge. »Wehe dir, wenn du darüber jemals in deinem Leben ein Wort verlierst. Ich mach dich so was von fertig!«
Doch Leonie nahm Maria bereits den Wind aus den Segeln. »Warum sollte ich mir etwas verbauen, worauf ich selbst abfahre? Nein, Maria, ich werde garantiert nichts sagen – im Gegenteil – ich erwarte eigentlich eine Einladung zum Rendezvous – zu einem ganz besonderen Rendezvous, wenn du verstehst, was ich meine.«
Maria grinste anzüglich, fuhr sich über ihre Lippen und griff nach Leonies Busen. »Hm, das fühlt sich so gut an«, zischte Maria, »ich bin so aufgekratzt, dass ich diesen Auftrag bekommen habe. Haben die denn hier keine Minibar, um die Nerven etwas zu beruhigen?«
Leonie grinste, stellte das Wasser ab und zog Maria mit sich aus der Duschkabine. »Im Schlafzimmer.«
Die beiden trockneten sich schnell ab und verließen das Bad. Maria öffnete die Minibar und kam mit zwei kleinen Whiskyflaschen zurück. »Komm, lass uns anstoßen, dieser Auftrag bringt uns ganz weit nach oben.«
Leonie grinste über die unkonventionelle Art, welche sie so gar nicht von Maria kannte. Sie ließ den Whisky durch ihre Kehle rinnen – augenblicklich wärmte sie dieser von innen. Maria wurde entspannter und auch Leonie musste sich eingestehen, dass der Whisky ihr gutgetan hatte.
Maria und Leonie standen sich gegenüber, strichen sich gegenseitig liebevoll an den Rücken hinab und wieder hinauf, hauchten zarte Küsse auf ihre Lippen und Leonie sagte zärtlich zu Maria: »Danke, dass ich hier sein darf.«
Marias Hand wanderte hinunter in die Regionen, welche Leonie unruhig machten. Sie wurde zu einer willfährigen Stute der Lust, die sich gehen ließ, die regelrecht ausrastete vor Lust und Leidenschaft. Heiße Schauer der Lust flogen über Marias Körper hinweg – ihr Atem ging schneller und schneller – sie suchte die Erlösung.
Maria kniete sich vor Leonie, weitete deren Eingang etwas und führte ihre Zunge in den Tempel der Lust ein.
Leonie stöhnte laut auf – ihre Vaginalmuskulatur schien nur auf diesen Moment gewartet zu haben, denn sofort setzten Eruptionen ein, die nicht von dieser Welt schienen. Maria hatte nicht viel ausrichten können. Die Hände der Anwältin, der sanfte Druck an Leonies Brust. Diese brennende Leidenschaft – all das hatte Leonie ausgereicht, um einem Höhepunkt entgegenzustreben, welcher an einen Vulkanausbruch erinnerte. Marias Zunge war dann das i-Tüpfelchen gewesen und Leonie meinte zu verbrennen.
Doch auch Leonie blieb aktiv. Ihr eigener Orgasmus war noch nicht richtig abgeebbt, da leckte sie Frau Rechtsanwältin ihrerseits bereits ausgiebig und so lustvoll, dass Maria ihren Kopf hin und her warf. Tiefer und tiefer drang sie in Marias Möse vor.
Maria wusste nicht, wie ihr geschah. Sie konnte nichts weiter tun, als Leonie gewähren zu lassen, denn diese hatte Maria aufs Bett gedrückt, ihre Arme nach hinten genommen und saugte nun zärtlich an ihren kleinen Brustwarzen, um diese dann lustvoll zu massieren.
Das war dann doch zu viel des Guten. Maria stöhnte auf, wollte Leonie beißen, doch diese lachte nur und wandte sich bereits anderen Plätzen der Lust zu. Sanft zog Leonie an den Labien ihrer Chefin. Oh ja – das war etwas, womit sie etwas anfangen konnte. Groß und prall waren sie – genauso liebte sie es. Voller Verlangen saugte sie daran.
Ein angenehmes Ziehen ließ Maria lustvoll aufstöhnen. Immer tiefer drang das Mädchen in Marias einladende Regionen vor, welche Lust, Begierde und Geilheit verhießen – besonders hatte es Leonie auf den geheimnisvollen Punkt der Lust abgesehen.
Als sie ihn fand, befand sich Maria auf Wolke sieben und Leonie war verzückt darüber. Sie hatte das Netz der Begierde ausgeworfen und Maria hatte sich darin verfangen.
Die Empfindsamkeit ihrer Chefin überraschte Leonie ein wenig. In der Kanzlei gab sie stets die prüde Unnahbare, die mit nichts hinter dem Ofen hervorzulocken war. Hier jedoch passierte genau das Gegenteil. Maria glühte vor Lust, Maria gurrte wie eine Taube und fühlte sich wie die Raupe Nimmersatt.
Das Luststöhnen wurde immer intensiver. Nie würde sie Leonie vergessen, wie unglaublich intensiv sie sie stimulierte, wie sie ihren Topf Honig ausschleckte und ihre empfindsamsten Stellen fand.
Ein Gurren, ein Stöhnen, eine Szenerie wie aus einem schwülstigen Film. Maria indes war es recht. Sie hatte schon regelmäßigen Sex, doch oftmals befriedigte sie sich auch selbst – gern an der Tischkante, welcher man die regelmäßige Benutzung bereits ansah, wenn man genauer hinschaute. Doch das brauchte Leonie nun wirklich nicht zu wissen.
Diese war ohnehin schon mehr als aufgeheizt und mittlerweile nahezu unersättlich, kaum dass sie ihrer Chefin eine Atempause gönnte. Ein echtes Naturtalent eben.
Maria hatte nicht geahnt, dass Leonie über so viel Versiertheit verfügte, doch sie verzauberte sie regelrecht damit. Sie fühlte sich hin- und hergerissen, denn eigentlich fing Maria nichts mit ihren Angestellten an.
Doch hier lag ein Notfall vor. Ein absoluter Notfall. Maria wie auch Leonie hatten dringend ein Ventil benötigt und dieses begann sich gerade zu öffnen.
Maria explodierte. Der Schrei, welcher aus Marias Kehle drang, ließ sogar Leonie erbeben und veranlasste sie dazu, ihrer Chefin den Mund zuzuhalten. »Psst! Du schreist noch das ganze Hotel zusammen«, flüsterte sie Maria leise zu, küsste sie zärtlich und widmete sich bereits wieder ihrer Klit.
Doch Maria schob Leonies Hände beiseite. »Erst ich – dann du«, meinte sie und verblüffte Leonie damit, dass sie lustvoll an ihren Brustspitzen zu knabbern begann und sie so zu ungeahnten Höhenflügen trieb. Wie eine ausgehungerte kleine Katze gebärdete sich das Mädchen, forderte Maria auf, ihre Brüste intensiver zu kneten, zu zwicken und hart daran zu saugen.
Das brauchte man Maria Funk natürlich nicht zweimal zu sagen. Zu Hause hätte sie dafür Nippelklemmen, vielleicht war auch etwas Strom gefällig – hier musste es der gute alte Fingernagel tun, was jedoch dem Lustgewinn keinen Abbruch tat.
Leonie würde später behaupten, es sei das geilste Rendezvous seit ewigen Zeiten gewesen – eine feuchte, eine berauschende, und vor allem eine sexgeladene Nacht.
Schweiß bildete sich unter ihren Brüsten, ein kleiner, feiner Film auf der Haut, der sich anfühlte wie Salz, und doch war es Leonie, als schmeckte er nach Milch und Honig.
Leonie und Maria waren gefangen im unbändigen Verlangen nacheinander.
Die Chefin und ihre Assistentin liebten sich zuerst auf dem Bett, doch dieses reichte den beiden nicht aus. Leonie, die sich hin und her rollte – die ihre Lust und Leidenschaft so wollüstig auslebte, kam als Erste auf die Idee, dass der Flokati wesentlich angeratener erschien. Und Maria konnte nur zustimmend nicken.
Marias Möse war so gut durchblutet wie schon lange nicht mehr. Ihr Hintern war dadurch, dass Leonie mit einem Lederriemen darüber hinweggezogen war, leicht gerötet – kurzum, Maria sprühte Funken. Urkräfte griffen nach ihr. Sie lebte eine Sexualität aus, von der sie angenommen hatte, dass es sie so gar nicht gäbe – doch sie wurde eines Besseren belehrt. Die lodernden Flammen, welche Leonie in Maria zu entzünden vermochte, gelangen Maria nicht ganz. Also verlegte sie sich auf ihre Lochtherapie – einen Finger vorn hinein, einen Finger hinten – und Leonie flog von einem Höhepunkt zum nächsten.
Zitternd, völlig ergriffen von einem Gefühl, welches besagte: »Wir zwei gehören zusammen«, kuschelten sich die beiden aneinander, versuchten die Flammen der Lust allmählich zu löschen. An einem Tag, an dem die Welt untergegangen und wieder auferstanden war, hatte es so viele Wechselbäder der Gefühle gegeben wie wohl schon lange nicht mehr. Begonnen mit dem Streik hin zu der Misere mit dem Mietwagen über den Sieg bei Gericht und jetzt die Krönung – diese absolut geile Nacht, die als geschichtsträchtig in Marias persönliche Annalen eingehen würde.
***
Maria brauchte dringend eine Dusche, sah dabei kurz auf die Uhr und registrierte ungläubig, dass es bereits auf drei Uhr morgens zuging. Meine Güte, haben wir tatsächlich über drei Stunden gevögelt, uns geleckt und geküsst? Jetzt sollte man doch dringend noch ein paar Stunden schlafen. Es musste ja nicht jeder mitbekommen, was in der Nacht so alles gelaufen war.
Der Wasserstrahl war wohlig warm.
Marias Möse war nach dieser Nacht so empfindlich, dass sie auf die kleinste Bewegung reagierte. Maria selbst war heiß. So heiß, dass sie nur kurze Zeit überlegte, um dann den Wasserstrahl an ihre Möse zu halten und sich selbst Lust zuzuführen. Sicherlich nicht ganz fair gegenüber Leonie, aber dieser Orgasmus, der nun über sie hineinbrach wie ein Feuer speiender Vulkan – das waren Gefühle, die sie genießen musste, solange sie noch in Stimmung dafür war.
Warum konnte man so etwas eigentlich nicht konservieren?
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Leonie ahnte, was Maria im Badezimmer so trieb.
Viel zu lange war diese schon fort – um drei Uhr nachts duschte man in der Regel nicht so lange. Doch Leonie konnte ihre Gespielin verstehen – und sie schlief darüber ein. Sie war so müde, dass sie leise schnarchte, als Maria aus dem Badezimmer trat.
Eingeölt mit einer beruhigend wirkenden Bodylotion, einer Gesichtscreme, die der Haut Spannkraft verleihen sollte, und mit einem Lächeln im Gesicht, das nur dann entstand, wenn sie rundum zufrieden war, schaute sie auf Leonie und gab ihr in aller Unschuld einen liebevollen Gute-Nacht-Kuss.
Maria legte sich aufs Bett, drehte sich um, zog die Bettdecke über den Kopf und schlief sofort ein.
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Am nächsten Morgen erwachten sie gegen neun Uhr, vom Rauschen der Bäume geweckt.
Man spürte man bereits die schwüle Luft. Offenbar zog eine Gewitterfront heran. Sie würden sich sputen, um noch vor dem Regen von hier wegzukommen.
Als sie den Frühstücksraum betraten, erhoben sich die Männer und Wasn trat auf Maria Funk zu. »Ich danke Ihnen, meine Liebe! Sie haben mich zu einem glücklichen Menschen gemacht. Sie und ich und Ihre Kanzlei – wir drei können Großes bewegen. Wir werden ein gutes Team bilden – Sie werden es nicht bereuen, dass Sie demnächst mit mir zusammenarbeiten werden.«
»Oh, bitte keine Vorschusslorbeeren«, erwiderte Maria, bemüht, die richtigen Worte zu finden. Doch sie lächelte Wasn so entwaffnend an, dass dieser nichts mehr zu sagen wusste. »Ich kann mich Ihren Ausführungen nur anschließen. Passt schon, wie man in Bayern zu sagen pflegt.«
Die Lacher sprachen für sich.
Das Frühstücksbüfett war üppig.
Maria, die nur einen Espresso nahm, fühlte sich bereits wieder gut gerüstet für den Tag. Leonie indes aß sich einmal quer durch das Büfett. Sie hatte das seltene Glück, nicht auf ihre Linie achten zu müssen, und so nahm sie alles mit, was der Blaue Kaiser zu bieten hatte.
Sie hing ihren Gedanken nach. So lustvoll wie mit Maria war der Sex schon lange nicht mehr gewesen. Maria hatte eine Saite in ihr erklingen lassen, welche schon recht lange brach gelegen hatte – vergleichbar mit Tausenden von Champagnerflaschen, die gleichzeitig in einem Brunnen implodierten.
Sie mochte diese Gefühle nicht mehr missen.
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Die Rückfahrt nach München verlief zügig und endlich einmal ohne große Aufreger. Die Autobahn war zwar gut gefüllt, doch nicht übervoll.
Mit der Delegation rund um den Baulöwen war man höflich und galant auseinandergegangen. Immerhin war eine Partnerschaft entstanden.
Es würde viel Arbeit auf die Kanzlei zukommen, aber es würde auch viel Geld einbringen. Maria und Leonie würden noch enger zusammenarbeiten, Leonie würde unweigerlich zu Marias rechter Hand aufsteigen. Auch würde Maria nicht umhinkommen zwei, drei neue Anwaltsgehilfinnen einzustellen. Die Arbeit war wohl mit dem Bestandspersonal nicht zu bewältigen.
Maria fühlte sich sehr wohl in ihrer Haut. Sie hatte viel erreicht und würde noch mehr erreichen. Sie hatte Hunger – Hunger nach Macht, Hunger nach Liebe – beides war noch lange nicht gestillt. Sie war gut gerüstet für weitere Großtaten, denen sie sich stellen würde.